(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Besprechung (Seite 51 von 199)

Dordogne

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut der Mitdreißigern Mimi, die das Haus ihrer Großmutter erbt und sich bei der Begehung an ihre fast vergessene Kindheit erinnert…

Gameplay

„Dordogne“ ist ein Spiel mit einem maximal entschleunigten Spieltempo und maximal einfachen Puzzleaufgaben. Man steuert die Hauptfigur Mimi in unterschiedlichen Zeitepochen aus der Third-Person-Perspektive und bei kleineren Knobeleinlagen mehr oder weniger mit der Draufsicht auf selbige.

Das Gameplay rangiert irgendwo zwischen „Walking Simulator“, „Wimmelbild“ und interaktiven Buch. Man kann sich eigentlich nie verzetteln, bekommt den roten Faden stets vor Augen gehalten und spätestens beim Ausprobieren erkennt man schnell die geforderte Mechanik zum Lösen des Problems.

Die Steuerung ist dabei ebenso simpel, wie spaßig. Meist muss man eine Taste gedrückt halten und dann Gegenstände mit dem Stick bewegen, manchmal auf kreisförmige Bewegungen (Öffnen von Türschlössern) durchführen. Das macht unerwartet Laune und überfordert zu keiner Zeit.

Spielzeit

Rund 3 bis maximal 4 Stunden sollte man für dieses entspannte Erlebnis reservieren und sich dabei über eine spannende, witzige und herzerwärmende Handlung ohne Leerläufe freuen. Ich denke bei längerer Spielzeit hätte sich das Ganze auch zunehmend abgenutzt und das allgemeine Interesse wäre gesunken.

Präsentation

Neben seiner tollen Erzählweise besticht der Titel primär durch seine herausragende Präsentation, die sich – zumindest für mich – direkt als Türöffner erwies. Zwar wirken die Grafiken relativ niedrig aufgelöst, doch der pixelige Look passt nahtlos zum malerischen Geschehen und sorgt für einen ganz eigenen Stil. Nicht selten blieb ich einfach stehen und genoss die tollen (wohl per echter Hand) gezeichneten Landschaften. Das Auge sah sich kaum satt und die bunten Farben strahlten dabei stets etwas Freundliches aus.

Eher selten erwähne ich Soundtracks (was auch meist ein gutes Zeichen ist), aber hier muss ich ihn explizit erwähnen und ausgiebig loben. Die beschwingten Melodien unterstrichen die durch die Bilder sowieso schon gute Laune und die gelegentlich auch synchronisierten Dialog-Passagen machten einen ebenso hochwertigen Eindruck.

Positiv

  • herraussagende Präsentation
  • toller Zeichenstil
  • stimmiger Soundtrack
  • gute Synchronisation
  • unerwartet spannende Geschichte
  • gelungene Erzählweise
  • einfaches, aber spaßiges Gameplay

Neutral

  • simple Aufgaben
  • insgesamt sehr gradlinig
  • überschaubare Spielzeit

Negativ

Fazit

Nach dem deftigen „Mortal Kombat 1“ wirkt „Dordogne“ wie ein krasser Gegenentwurf und dennoch gehören beide Titel zu meinen bisherigen Spielen des Jahres. Ich konnte so richtig unbeschwert im Szenario versinken und weder gradlinige Machart, noch simple Rätsel oder die überschaubare Spielzeit haben mich genervt.

Das optisch atemberaubende Werk hat jederzeit prima unterhalten und bot dank seiner perfekten Zugänglichkeit selbst für Erwachsene eine interessante Erfahrung mit viel guter Laune. Ich war aufgrund des Settings und der seicht anmutenden Handlung zunächst etwas skeptisch, kann mich aber nun aber bei den Lobeshymnen diverser Publikationen uneingeschränkt einreihen.

„Dordogne“ ist eine tolles Spiel für Klein und Groß, gehört Fans von „interaktiven Büchern“ oder „Walking Simulatoren“ unbedingt an Herz gelegt. Ein perfekter Titel für einen verregneten Sonntag oder zum Abschalten nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Focus Home Interactive

Phantoms

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Um Ihre Schwester aus dem rauen Klima der Großstadt zu lösen, holt Ärztin Jennifer Pailey die junge Lisa mit raus aufs Land. Sie fahren in der verschlafene Städtchen Snowfield, welches bei deren Ankunft irgendwie ruhiger als sonst scheint. Die Einwohner sind verschwunden und irgendetwas seltsames liegt in der Luft…

Fazit

„Phantoms“ ist wahrlich ein kleines „Phänomen“. Vor einigen Jahren habe ich dem Titel „nur“ eine 6 von 10 vergeben, muss mich aber nun endlich einmal geringfügig korrigieren. In unerwartet regelmäßigen Abständen landet der Streifen im Abspielgerät und jedes Mal fasziniert mich die interessante Grundgeschichte und die dichte Umsetzung aufs Neue.

Einst habe ich bemängelt, dass die Macher viel Potential auf der Strecke liegen ließen und das ist so noch immer korrekt. Man hätte richtig viel aus der Thematik ausholen können, doch mittlerweile scheine ich mich innerlich mit dem Gebotenen abgefunden zu haben und ärgere mich gar nicht mehr so sehr wie damals darüber auf. Der Film glänzt immerhin mit einer packenden Atmosphäre, die sich bereits nach wenigen Minuten ausbreitet und bis zum bitteren Ende gebannt am Schirm verweilen lässt – fragwürdige inhaltliche Umsetzung hin oder her.

Das Gebotene war trotz wiederholter Sichtung enorm spannend und bot daneben auch Raum für eigene Interpretationsmöglichkeiten bezüglich seiner Handlung. Man konnte sich nicht nur gut in die ordentlich agierenden Darsteller (u.A. Ben Affleck, Liev Schreiber) hineindenken, sondern eigene Theorien zu gezeigten oder zumindest angesprochenen Ereignissen aufstellen. Sicherlich ging es hier zuweilen arg oberflächlich zur Sache, doch immerhin kam dies der Kurzweil nur zu Gute. Man diskutierte seine gefällige Prämisse nicht kaputt, verlor sich nicht in unnötigen Details und behielt einen soliden „Flow“ bei.

Egal was aber passierte: es wurde nie langweilig und das war auch gut so. Die unterschiedlichen Etappen der Handlung fühlten sich dabei auch erzählerisch anders an – man könnte manchmal meinen, dass verschiedene Autoren am Werk gewesen waren (was wohl nicht der Fall war). Das mag manchmal ein wenig hakelig ineinandergreifen, hat aber insgesamt doch halbwegs gut gepasst. Sorry für diese wage Aussage – wie immer versuche ich so wenig wie möglich zu spoilern.

„Phantoms“ hätte sicherlich weitaus besser performen können, doch ehrlich gesagt hätte es mir auch schlichtweg an Ideen für eine andere Ausführung vieler Elemente gefehlt. Der Film mag in seiner finalen Form nicht in allen Bereichen rund laufen, macht aber dennoch enorm Spaß und besaß eine überragende Atmosphäre, die mich total triggert und jedes mal abzuholen vermag. Ich mag die Story, die düstere Grundstimmung und sehe mittlerweile über kleine Unebenheiten locker hinweg. Man weiß nun einfach was man bekommt – und das war nüchtern gesagt gar nicht mal so übel. Meine Empfehlung für Fantasy-Fans!

7,5/10

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem

Inhalt

Sowohl die Ratte Splinter, als auch vier Schildkröten kamen dereinst mit einer merkwürdigen Substanz in Berührung und mutierten zu menschenähnlichen Wesen. So gut wie möglich versuchte der Nager seine Schützlinge vor der Außenwelt zu behüten und stets in der Kanalisation zu behalten, doch irgendwann wollen die Teenager hinaus und Abenteuer erleben…

Fazit

Optisch hat mich in letzter Zeit kein Titel so weggehauen wie dieser. Den Machern gelang eine interessante Kombination aus klassischen Zeichentrick und moderner Computeranimation, die allein schon eine Sichtung rechtfertigt. Erfreulich allerdings auch, dass sich hinter der exquisiten technischen Fassade ein äußerst unterhaltsamer Titel mit hohem Spaßfaktor befand.

Wer die „Turtles“ kennt, findet sich schnell zurecht und wird bekannte Dinge problemlos wiedererkennen. Im Kern wird hier noch einmal die Ursprungsgeschichte der Mutanten erzählt und so auch eine potentiell neue Zielgruppe mit ins Boot geholt. Wer nun jedoch denkt, es könnte hierdurch auch langweilig werden – der irrt. Ich habe mich jedenfalls bestens amüsiert und hatte dank der technisch überragenden Inszenierung absolut kein Problem mit der erneuten Erzählung einer seit kleinauf bekannten Geschichte beizuwohnen – zumal sie in Details und in Ausstattungsqualität schon ein wenig vom Vertrauten abwich.

Action und ruhigere Passagen hielten sich prima die Wage. Man nahm sich ausreichend Zeit, um Charaktere und Hintergründe zu erläutern, mischte aber immer wieder Humor oder flotte Handkantengefechte ein. Die Mischung war prima und kein Part wirkte unausgewogen. Das Werk fühlte sich stellenweise sogar tiefgründig an, ohne dabei beim Unterhaltungswert einzubüßen oder vielleicht für das jüngere Publikum nervig zu werden (so denke ich mir das jedenfalls). Man blieb stets am Ball und langweilig wurde es (trotz aller bereits angesprochenen Vertrautheit) nie.

Waren die letzten Realfilme schon okay, hat man hier den Reboot eines bekannten Franchise aber so richtig hinbekommen. Fesselt zu Beginn die interessante Optik, entfaltet sich mit fortscheitender Spielzeit ein mehr als gelungener Inhalt, der alten und neuen Fans ordentlich Spaß bereiten dürfte. Ich kann diese „Hero Turtles“ absolut weiterempfehlen und würde mich sogar über Fortsetzung freuen.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany

Mortal Kombat 1 (Nintendo Switch)

Inhalt

Um den Frieden in der Galaxie zu bewahren, finden regelmäßig Wettkampf-Turniere zwischen der Erde und der „Outerworld“ statt. Diesmal sind Liu Kang und seine Freunde zur Repräsentation der Menschen angetreten und schon bald wird ihnen bewusst, dass nicht alle Gastgeber nach sauberen Regeln spielen…

Gameplay

Zum Gameplay von „Mortal Kombat“ muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Seit knapp 30 Jahren präsentieren uns die Entwickler (mit kleineren Ausnahmen) ein klassisches 2D-Beatem-Up mit hohem Tempo, vergleichsweise heftigem Blutgehalt und berüchtigten End-Attacken.

Bei der 2023er Version hat sich diesbezüglich nicht viel verändert und beispielsweise bei der Story-Kampagne wird die Handlung erneut mit technisch überragenden Videosequenzen erzählt. Hier wird zwar mehr zugeschaut als selbst gespielt, dennoch fesselten die hübsch animierten und erstklassig vertonten Aufnahmen bis zur letzten Minute an den Schirm.

Zwar steht die Reihe in erster Linie für ihre kompromisslose Action, doch verbirgt sich dahinter mittlerweile ein sehr ausgeklügeltes Kampfsystem mit enormen Motivationsfaktor. Sicherlich reizt zunächst das Erlenen der so genannten „Fatalaties“, doch daneben zeichnet sich der Titel durch umfangreiche Kombos und deren perfektes Timing aus.

Zur Wahl stehen viele Figuren, die sich erfreulicherweise sehr unterschiedlich spielen und andere Tastenkombinationen für deren Spezialfähigkeiten aufweisen. Bewusst verzichte ich auf die exakte Angabe der Anzahl Recken – schließlich kann man nicht nur unzählige Figuren freischalten, sondern die Entwickler liefern wohl auch regelmäßig neue Recken per DLC nach.

Spielzeit

Die Spielzeit lässt sich bei einem solchen Titel nur schwer beziffern. Ich kann sagen, dass ich die Kampagne in rund 5 bis 6 Stunden bewältigt habe, jedoch noch unzählige Tage in kurzweiligen Gefechten gegen Computer oder Freundin verbringen werde. Neben den klassischen Mann-gegen-Mann Duellen, gibt es auch ein paar andere Modi, beispielsweise wo man seinen Streiter über eine Art von Spielbrett bewegt und Goodies für die nächsten Kämpfe einsammelt.

Präsentation

Zwar leiden die Videos unter starker Komprimierung, dennoch sind sie an für sich in herausragender Qualität und würden sogar als eigenständiger Animationsfilm gut rüberkommen. Beim eigentlichen Kampfgeschehen gibt es bei der Switch-Version jedoch stärkere Abstriche als zunächst angenommen. Die Optik wirkt unscharf, ruckelig und stellenweise recht arm an Details.

Die deutsche Vertonung war ausgezeichnet und behielt viele Witze und Anspielungen bei. Die Abmischung an sich war ebenfalls hervorragend und ließ das Heimkino beben. In den Kämpfen jedoch reduzierte sich das Ganze auf ein paar Dialoge, Schlaggeräusche und etwas „gezwitscher“ im Hintergrund.

Positiv

  • flottes und motivierendes Gameplay
  • einfacher Einstieg
  • präzise Steuerung
  • viele Charaktere, Moves, Kombos, Fatalaties, etc.
  • Figuren spielen sich spürbar unterschiedlich
  • kurzweilige Story-Kampange mit überragenden Video-Sequenzen
  • tolle Vertonung
  • viel Witz & Charme

Neutral

  • Wiederspielwert der Kampange nicht allzu hoch
  • Geschichte der Kampange eher so lala

Negativ

  • technische Einschränkungen der Switch-Version

Die Switch-Version (Stand 25.09.2023)

Mit grafischen Abstrichen gegenüber den leistungsstarken Mitbewerbern war zu rechnen, doch Optik und vor allem die Performance lassen hier enorm zu wünschen übrig. Gegenüber der großartigen Zwischensequenzen macht sich die Grafik nicht nur wegen ihren niedrigen Details, sondern vor allem wegen ihrer enormen Unschärfe negativ bemerkbar.

Stellenweise ruckelt das Geschehen auch ordentlich vor sich hin und einige Kombos werden hierdurch fast zu einem Glücksspiel. Haare, Umhänge oder Waffen bleiben hier und da mal im Bild hängen und schweben lustig vor sich hin, verdecken zuweilen die Sicht. Abgerundet wird das Ganze mit ewig langen Ladezeiten – die sich für mein Empfinden allerdings gegenüber den ersten Starts mittlerweile etwas verkürzt haben (ohne dazwischen Updates eingespielt zu haben).

Fazit

Ich habe mich (leider) für die Switch-Version entschieden, weil ich das mobile Gekloppe für die Mittagspause eigentlich recht charmant empfand und durch den „Stand-by“-Modus immer schnell eintauchen könnte – was theoretisch alles richtig ist und auch irgendwie funktioniert. Bei diesem Titel macht sich die betagte Hardware jedenfalls unangenehm bemerkbar und ich kann diese Version somit nur bedingt empfehlen – und trotzdem ist eines meiner Spiele des Jahres dabei herausgekommen!

Das Gameplay ist besser als jemals zuvor und das Üben von perfekten Attacken macht wirklich süchtig. Dank der sauberen Steuerung gehen die Kämpfe prima von der Hand und schnell stellen sich Erfolgserlebnisse ein. Die vielen unterschiedlichen Charaktere spielen sich erfreulich individuell und überhaupt hat mir deren stellenweise leicht verändertes Design recht gut gefallen. Alles wirkt frisch und dennoch angenehm vertraut.

Die Kampagne war diesmal wieder fantastisch und besaß innerhalb ihrer kinoreifen Filmschnipsel einen vortrefflichen Humor mit viel Augenzwingern und unzähligen Referenzen. Man konnte das Pad bis zum Abspann nicht mehr aus der Hand legen und saß mit breitem Grinsen vor dem Abspann. Man wußte dabei, dass man hier (ähnlich wie bei „Call of Duty“) eigentlich nur ein Tutorial gespielt hat und weitere Spielspaß-Stunden im Modul stecken.

Wer klassischere 2D-Prügler mag und mit den gewohnten Härten keine Probleme hat, sollte im wahrten Sinne des Wortes einfach zuschlagen. Greift allerdings zu einer Variante für die anderen Konsolen – denn für die kastrierte Switch-Fassung muss man schon etwas leidensfähig sein. Wie dem aber auch hier: in „MK“ steckt enorm viel und Genre-Fans werden sich hier über Wochen oder gar Monate austoben können.

Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 8/10
Gesamt: 9/10

Fotocopyright: Warner Bros. International Enterprises

The Equalizer 3 – The Final Chapter

Inhalt

Selbst in Italien hat der ehemalige CIA Mitarbeiter Robert McCall keine Ruhe. Nachdem er schwer verletzt von einem lokalen Arzt aufgepäppelt wurde und so langsam Gefallen an Land und Leute gefunden hat, macht ihm die Mafia einen Strich durch die schöne Rechnung. Auf seine Weise versucht der Auftragskiller den unterdrückten Einwohnern zu helfen…

Fazit

Der erste Teil von „Equalizer“ war ein richtiges Brett, welches mich damals eiskalt erwischt hat und quasi aus dem Stand heraus ein gewisses Kultpotential erreichen konnte. Die Fortsetzung habe ich jedoch nur einmal gesehen und als nicht so prall in Erinnerung verbucht – dennoch gabs im Kino (mangels interessanter Alternativen ) den nunmehr dritten und vermutlich auch letzten Akt der Reihe.

Gut gefallen haben mir das relativ unverbrauchte und schöne Setting, die durchwegs hochwertige Inszenierung, sowie der erneut lässige Auftritt von Denzel Washington. Zwar wirkte der Akteur hier stellenweise erschreckend alt, konnte so seine Rolle aber einigermaßen glaubwürdig an den Zuschauer bringen. Er stand für eine gewisse Konstante, die der Produktion gut tat, sie dennoch nicht wirklich aus der breiten Maße hervorheben konnte.

Trotz Washington und ein paar guter Actioneinlagen hat dem Streifen ständig irgendwas gefehlt. McCall zeigte kaum noch seine Ticks und vor allem die berüchtigte „Action mit Ansage“ kam hier viel zu kurz. Irgendwie fühlte sich der Streifen nicht mehr wie der Erstling an, nahm sich stellenweise auch viel zu ernst und verzichtete auf das gewisse Augenzwingern bei seinen übertriebenen Einlagen. Es mangelte an lockeren Untertönen und der allgemeinen Leichtigkeit, die das ganze Treiben zuvor ausgemacht haben.

Der Filmverlauf war in Ordnung, hätte stellenweise jedoch etwas kurzweiliger ausfallen dürfen. Vor allem die Action kam mir einen Ticken zu spät und wurde dann viel zu kurz abgehandelt. Es gab keinen richtigen „Endboss“ und das Treiben war zu Ende, als es grade erst richtig anfing. Man nahm sich zu Beginn viel zu lange Zelt für die Zeichnung von Charakteren und Landschaft – was so letztlich gar nicht kriegsentscheidend gewesen wäre, schließlich haben wir es auch nicht mit einem sonderlich glaubhaften Werke zu tun und benötigen manchen Tiefgang überhaupt nicht.

„The Equalizer 3“ war ein brauchbare, aber keineswegs überragende Angelegenheit. Man konnte das Teil gut „wegschauen“, doch hätte es durchaus kurzweiliger und eher in der Art des tollen Debüts zugehen dürfen. Für sich gesehen ein netter Film – aber leider keine Fortsetzung auf Augenhöhe, noch sonstwie ein erinnerungswürdiger Abschluss der Geschichte um McCall.

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Ad Infinitum (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Soldaten, der im Ersten Weltkrieg schwer verletzt wird und sich dann plötzlich in einer gewaltigen Villa wiederfindet. Beim Versuch die dort verschlossen Türen zu öffnen, findet er sich immer wieder in den Schützengräben wieder…

Gameplay

„Ad Infinitum“ bietet zwar ein ungewöhnliches Setting, ist im Grunde aber ein typisches Horror-Adventure im Stil von „Outlast“ und Konsorten. Gespielt wird aus der Ego-Perspektive und neben den Erkunden und dem Einsammeln von Gegenständen, gibt es immer wieder kleine Knobelaufgaben oder beklemmende Schleicheinlagen.

Diese spielten sich zwar nicht allzu aufregend, standen zum Glück aber auch nicht im Hauptfokus. Anhand von Schriftstücken und hervorragenden „Vorlesern“ wurde eine interessante Geschichte über eine fragwürdige Familie erzählt – zu der unsere Figur jedoch auch gehörte.

Das Spiel lebt – im Gegensatz zu manchen Mitstreitern – nicht von Jumpscares, sondern seiner einzigartigen Stimmung, die grade in den Schützengräbern oder Trümmern von Stätten doch etwas ganz besonders ausstrahlte. Das Setting war vergleichsweise frisch, der eigentliche Horror aufgrund seiner wahren (und greifbaren) Hintergründe sehr real.

Spielzeit

Rund 5 bis 6 Stunden habe ich im Albtraum des Ersten Weltkriegs verbracht und dabei wirklich viel an Schriftstücken studiert und die bedrohliche Lage mit Headset auf mich wirken lassen.

Präsentation

Grafisch befindet sich die deutsche Produktion auf einem hohen Level. Die Umgebungen waren detailreich gestaltet und toll ausgeleuchtet. Alles wirkte angenehm realistisch, selbst die Figuren wirkten nicht wie Fremdkörper.

Loben muss man ebenfalls die tolle Synchronisation, sowie den stimmigen Soundtrack. Man konnte die Geräusche stets perfekt orten und der Puls begann durch unheimliche Geräusche oder hektische Instrumentaleinlagen zu schlagen.

Positiv

  • hochwertige Präsentation
  • ungewöhnliches Setting
  • gute Atmosphäre

Neutral

  • relativ eintöniges Gameplay
  • recht gradlinig
  • überschaubare Spielzeit
  • nicht alle Schriftstücke vertont

Negativ

  • Steuerung manchmal hakelig
  • Schleich-Passagen eher so lala

Fazit

Optik und Setting verdienen zwar großes Lob, doch unterm Strich hat mir das Spiel nur „ganz okay“ gefallen. Mit rund 5 bis 6 Stunden war die Spielzeit zwar nicht sonderlich lang, aber manchmal fühlte sich das Gebotene trotz ausgezeichneter Atmosphäre etwas langwierig an. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und leider manchmal auch etwas gruseliger und aufregender. Wenigstens stimmte das Finale nach so manch frustrieneder Passage wieder versöhnlich und so drücke ich nochmal ein Auge zu. So oder so – die Programmierer gehören unterstützt und bei Gelegenheit werde ich mir auch noch die physische Version für die Playstation 5 ins Regal stellen.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Nacon/RealDecisions

Starfield (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Minenarbeiters, der bei seiner Arbeit mit einem merkwürdigen Gestein in Berührung kommt und plötzlich Visionen erhält. Rasch findet er Hilfe bei einer Gruppe, die sich „Constalation“ nennt und ihm bei der Aufklärung des Phänomens unter die Arme greifen will…

Gamepay

Wer die früheren Spiele von „Bethesda“ kennt, wird mit dem Einstieg in „Starfield“ keinerlei Probleme haben. Zwar hat sich das Setting vom Fantasy-Mittelalter nunmehr in den Weltraum verschoben, doch die groben Eckpfeiler blieben gleich: Der Spieler steuert seine selbst kreierte Figur aus der Ego- oder Third-Person Perspektive und erkundet ein umfangreiches Universum voller Haupt- und Nebenaufgaben.

Diesmal ist man nicht nur auf einen Planeten beschränkt, sondern kann mit seinem Raumschiff auch weit entfernte Gebiete im All erkunden. Waren wir schonmal an gewissen Orten, steht uns dabei eine komfortable Schnellreise-Funktion zur Verfügung und lästige Laufwerke werden gemindert. Backtracking gab es zwar auch, aber – soweit das bei meinem Durchgang der Fall war – kombiniert mit neuen Ereignissen in alten Gebieten.

Wir können der Hauptquest folgen oder uns mit unzähligen Nebenaufgaben die Zeit vertreiben. Das Ganze wird übersichtlich in einem Logbuch abgebildet und so können wir uns stets gut orientieren – zumindest theoretisch. Hin und wieder mag das grundsätzliche Ziel klar und der Planet auf dem wir uns befinden richtig sein – aber wir finden nichts an der exakten Stelle des Markers und müssen die Gegend dann doch mühselig absuchen. Bei einer Mission musste ich das Programm sogar neu starten, damit das Frack eines abgestürzten Raumschiffes auch tatsächlich an der angepeilten Position erschien.

Gut gedacht, aber ebenfalls etwas hakelig: das Betreten von Stationen oder größeren Schiffen mitten im All. Die Punkte zum Andocken waren nicht immer direkt ersichtlich und so musste man unzählige Male um die Objekte herumfliegen (inklusive Kollisionen, die Schaden an unserem Schild verursachten), bis dann endlich die Taste zum „entern“ auf dem Schirm erschien. Ansonsten spielen sich die Flugpassagen passabel und relativ simpel. Zum Glück hat man sich hier nicht an einer tiefgreifenderen Simulation versucht.

Lobenswert auch die übersichtlichen Entwicklungsmöglichkeiten des eigenen Charakters. Die Talentbäume waren intuitiv zu bedienen und die leicht verschachtelten Menüs halten uns nicht zu lange auf. Für mich waren die gebotenen Elemente absolut ausreichend und hätten nicht komplexer ausfallen müssen – schließlich will ich ja die Spielzeit hauptsächlich direkt in der Action und nicht in langen Texttafeln verbringen.

Genervt hat mich der Schiff-Editor, dessen Aufruf leider nicht unumgänglich war. So konnte man dort neuen Raumschiffe kaufen oder vorhandene Aufrüsten. Klingt simpel, wurde aber durch nicht gerade innovativ zu bedienende Menüs zur Qual und hat mir keinen Spaß bereitet. Musste mir sogar YouTube-Videos zur Erklärung anschauen. Zum Glück war der Aufruf dieses Programmes nicht oft erforderlich.

Spielzeit

Rund 20 Stunden habe ich mich mit der Hauptstory beschäftigt und mich kaum mit Nebentätigkeiten aufgehalten. Da ich manchmal etwas die Orientierung verloren habe, wurden dennoch einige (unnötige) Randgebiete dennoch erforscht und die ein oder andre Stunde abseits des roten Fadens verbracht. Schlimm war dies nicht.

Präsentation & Technik

Sowohl optisch, als auch technisch hat mich der Titel überrascht. Auf meinem betagten Ryzen7 2700x, einer mittelklassigen RX6750 XT 12GB und 32 GB RAM konnte ich das Weltraumtreiben in 4k bei hohen Details erleben und hatte nur selten kleinere Frameeinbrüche – die ich so als kurze Lade-Ruckler und nicht als echte Performanceeinbrüche verbuchte. Sicherlich lagen hier dann keine 100+ Frames zu Grunde, aber das war für mich kein Problem. Das Spiel lief flüssig und sah zu meinem Erstaunen auch gar nicht mal schlecht aus.

Die Figuren waren sehr detailliert gestaltet, Licht und Schatten überwiegend stimmig und es gab kaum grobe Texturen zu erblicken. Die Architektur der Bauwerke war hübsch und keineswegs gleichförmig, einige Städte (z.B. Neon) mit ihrer Bevölkerung lebendig und ansprechend gestaltet. Die Immersion war (grade in der Ego-Ansicht) überwiegend gegeben.

Die deutsche Vertonung kam mit einigen vermeintlich bekannten Sprechern daher und bot eine unglaubliche Fülle an vertonten Dialogen. Leider war die Sprachausgabe in den allermeisten Fällen überhaupt nicht synchron – entweder passten die Lippenbewegungen nicht sonderlich gut oder die Münder blieben gänzlich geschlossen. Dies kann hoffentlich noch mit einem Update behoben werden, ist vermutlich kein größeres Problem. Ansonsten gab es knackige und basslastige „Ballersounds“ und ein überwiegend unauffälliger Soundtrack.

Bugs

Die Spiele von „Bethesda“ sind seit jeher für eher „ruckelige“ Starts bekannt und natürlich steckten auch in einem so großen Programm wie „Starfield“ zu Beginn noch einige mehr oder weniger große Bugs. Persönlich fand ich den Titel im Gegensatz zu seinen geistigen Vorgängern jedoch relativ problemlos spielbar, auch wenn ich hier mal einige Beispiele für kleinere Fehler aufführen möchte. Beachtet, dass ich direkt zum Release eingestiegen bin und mittlerweile vielleicht noch ein paar Updates hinterhergeschoben, die Probleme eventuell weitestgehend gefixt wurden.

  • Dialoge waren fast nie synchron, oftmals bewegten sich die Münder nicht einmal. Kein Workaround.
  • Hin und wieder konnten Dialoge nicht ausgeführt werden, da man sich angeblich noch in einem Kampf befand. Neustart des Spielstandes.
  • Ein handlungs-relevanter Funkspruch konnte nicht abgehört werden (trotz Entgegennahme mit der eingeblendeten Taste). Neustart des Spielstandes.
  • Ein abgestürztes Schiff ist nicht auf der Planetenoberfläche aufgetaucht. Neustart des Programmes.
  • Einmal ist das Spiel komplett eingefroren („Keine Rückmeldung“). Neustart des Programmes.
  • beim finalen Kampf ging es einmal nicht weiter. Neustart des Spielstandes.

Positiv

  • hübsche Präsentation
  • spannende Handlung
  • unkomplizierter Einstieg
  • große Spielwelt mit viel Potential zum Entdecken
  • umfangreiche deutsche Vertonung und massig übersetzte Texte
  • viele nette Details am Rande (Poster, Schriftzüge, Klamotten, etc.)

Neutral

  • trotz „Navi“ und „Questlog“ gelegentliche Orientierungsprobleme
  • häufigere Ladebildschirme
  • leicht umständliche Inventarverwaltung

Negativ

  • Sprachausgabe oftmals nicht synchron
  • nerviges Andocken an Raumstationen oder anderen Schiffen
  • (für mich) unnötiger und unnötig komplizierter Schiff-Editor
  • kleinere Bugs

Fazit

Mit Titel wie „Morrorwind“, „Oblivion“ und natürlich auch „Skyrim“ hat „Bethesda“ in der Vergangenheit ein paar echte Schwergewichte abgeliefert und entsprechend hoch waren die überwiegenden Erwartungen an „Starfield“. Wie auch bei den anderen Titeln war ich mir jedoch bewusst, dass dieses Spiel bestenfalls mit der Zeit reifen wird und besonders zu Beginn noch einige Defizite aufweisen hat.

Zu meiner Überraschung lief das Produkt am Releasetag (bei mir: Vorabzugang dank Premium-Version) allerdings überraschend rund und hatte bis zum Ende keine echten Showstopper oder gravierenden Mängel. Sicherlich war die mangelnde Lippensynchronität wegen der hervorragenden Sprecher ein wenig schade, aber am eigentlichen Spielspaß minderte dies nichts.

Gerne bin ich in den riesigen Weiten des Weltraums versunken und brauchte auch keine lange Eingewöhnung hierfür. Das Setting hat mich direkt (und vielleicht noch einen Ticken mehr als bei „Skyrim“) abgeholt und umgehend in seinen Bann gezogen. Der rote Faden war zumindest in der Haupthandlung immer vorhanden und so blieb man ohne echte Durchhänger am Ball.

Sicherlich werden Mods und andere Fan-Arbeiten das Ergebnis noch verfeinern, doch bis dato kann ich für diesen Titel dennoch eine warme Empfehlung aussprechen. Ich habe wahrlich kein Meisterwerk erwartet und habe mich bewusst dem Hype entzogen – am Ende hat das so gepasst und mir gefiel „Starfield“ richtig gut. Es ist nicht perfekt und mag vielleicht nicht allen Werbeversprechen gerecht geworden sein, doch unterm Strich gab man uns ein hübsches Rollenspiel mit fabelhaften Weltraum-Setting und viel Potential zum Erkunden.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7,5/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Bethesda Game Studios

Blue Beetle

Inhalt

Per Zufall gerät Jaime in Berührung mit einem mysteriösen Skarabäus, der sogleich in seinen Körper schlüpft und ihn mit einem mächtigen Anzug ausstattet. Noch weiß der junge Mann die Gabe nicht so recht zu kontrollieren, doch ein Rüstungskonzern wird schon bald auf den ihn aufmerksam und möchte die vermeintliche Waffe in seine Gewalt bringen…

Fazit

Ich weiß nicht genau, wie es meinen Lesern geht – aber ich bin in Sachen Comicadaptionen eigentlich noch recht übersättigt und trotzdem habe ich einen Blick auf „Blue Beetle“ gewagt. Im ersten Moment geht es hier zwar um eine bisher noch nicht präsentierte Hauptfigur, doch bei genauerer Betrachtung handelte es sich lediglich um eine weitere „Origin“-Story, die weder inhaltlich noch technisch besonders hervorstechen konnte.

Die Geschichte war simpel und ähnelt der von „Spider-Man“ und Konsorten sehr frappierend. Auch hier wird ein junger Mann mit Superkräften (okay, diesmal einem Anzug) bestückt und muss sich gegen richtig fiese Widersacher behaupten. Soweit so bekannt und leider auch wenig innovativ. Alles geht seinen gewohnten Gang und hält keinerlei Überraschungen parat. Hier und da kracht es ein wenig und das Ende deckte sich ebenfalls mit unseren Erwartungen.

Wahrscheinlich waren sich die Macher den genannten Umständen bewusst und haben deshalb dafür gesorgt, dass der Titel immerhin mit Humor und weitestgehend symphytischen Darstellern glänzen konnte. Obwohl es insgesamt wenig Neues gab, konnte das Geschehen großenteils mit Kurzweil überzeugen und sogar für kleinere Lacher sorgen. Zwar hat man es bei Zeichnung der Figuren ein Quäntchen übertrieben, doch möglicherweise war dies auch der (mir leider völlig unbekannten) Vorlage geschuldet.

Wie dem aber auch sei: es wurde nicht Langweilig und dies war die Hauptsache. Es schepperte zwar nicht immer auf dem Schirm, doch selbst die ruhigeren Momente waren launig erzählt und ließen uns am Ball bleiben. Man konnte das Hirn ausschalten und wurde zu keiner Zeit mit unnötig komplexen Sachverhalten belästigt und auch die klar definierten Grenzen zwischen Gut und Böse sorgten für problemloses „Wegschauen“ ohne tiefgreifende Denkbemühungen.

Die Darsteller waren allesamt symphytisch und erledigten ihren Job ohne nennenswerte Mängel. Klar waren die Charaktere vielleicht etwas klischeehaft in Szene gesetzt (Kleidung, Sprachstil, etc.), aber irgendwie war dies dem lockeren Umgangston angemessen und damit garantiert so gewollt. Besonders hat mir aber Susan Sarandon, die mit über 70 Jahren hier noch einmal als Bösewicht in Erscheinung trat.

In seinen guten Momenten unterhielt „Blue Beetle“ trotz aller Mankos ganz vorzüglich und am Ende kann es hierdurch nur eine relativ milde Bewertung geben. Auch wenn Alles schon dutzende Male zu sehen war, hat hier das Zusammenspiel aller Komponenten prima funktioniert und man durfte sich entspannt zurücklehnen, die tollen Effekte genießen und vor allem dem mächtig krachenden Sound lauschen. Mit den passenden (niedrigen) Erwartungen also ein recht unterhaltsames Werk für Genrefans und unerwartet beachtliches Popcornkino für Zwischendurch.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures Germany GmbH)

Irgendwann werden wir uns alles erzählen

Inhalt

Thüringen im Jahr 1990. Die 19jährige Maria wohnt bei ihrem Freund auf dem Bauernhof und lebt unbeschwert in den Tag hinein. Während das halbe Land dank Fall der Mauer in Aufbruchsstimmung ist, versinkt sie lieber in Büchern und schwänzt die Schule. Als sie eines Tages dem benachbarten Bauern Henner begegnet, ists jedoch um sie geschehen. Maria verliebt sich in den mehr als doppelt so alten Mann und beginnt eine aufregende Affäre…

Fazit

Vielleicht lag es am langen Titel, doch irgendwie hat der Streifen meine Aufmerksamkeit geweckt und eine Sichtung ließ nicht lange auf sich warten. Was mir hier präsentiert wurde hat mir dann letztlich auch recht gut gefallen, wobei das Gebotene sicherlich nicht für Jedermann geeignet ist.

Der Film war ruhig und setzte voll und ganz auf die Magie seiner Bilder. Mit eher wenigen Worten, aber vielen optischen Akzenten werden hier unterschiedliche Grundstimmungen an den Zuschauer gebracht und das Abtauchen gelang unerwartet schnell. Mal regierte die pure Erotik, an anderer Stelle fühlte man schlichtweg die Revolution und damit verbundene Aufbruchsstimmung im Lande erinnert. Verpackt wurde dies in tollen Aufnahmen, die nicht nur die authentischen Darsteller, sondern auch die träumerischen Kulissen hervorragend zur Geltung brachten.

Das Geschehen wirkte wie aus dem Leben gegriffen und gab sich auf natürliche Weise spannend. Man blieb stehts am Ball und wollte wissen, wie die ungewöhnliche Liebesgeschichte wohl zu Ende gehen wird – und welch prickelnde Szenen uns bis dato noch aufgetischt werden. Obwohl die freizügigen Momente eher kurz und harmlos ausfielen, verfehlten sie nicht ihre knisternde Wirkung und waren stets kleinere Highlights im gemächlichen (aber keineswegs langweiligen) Verlauf.

In die glaubwürdig geschriebenen Figuren konnte man sich prima hineindenken und deren jeweilige Lage jederzeit verstehen. Ob es nun der aufblühende Freund von Maria war, oder die junge Dame an sich. Auf den ersten Blick war ihre Affäre nicht ganz verständlich, doch mit der Zeit fand man den Zugang zu ihren Gefühlen und konnte sie verstehen. Beim Finale hat es zwar ein paar Sekunden gebraucht, doch als hier der Groschen fiel fühlte sich das Treiben nochmal einen Ticken intensiver an.

„Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ war ein bisschen „Romeo und Julia auf dem Land“ und für mich am Ende ein ganz toller Film, der mich für knappe zwei Stunden wunderbar abschalten ließ. Die fast schon hypnotische Inszenierung war durchwegs packend, die präsentierten Figuren gefällig und die allgemeine Grundstimmung phantastisch. Unterm Strich also ein schönes Erlebnis – sofern man sich eben auf seine behäbige Gangart einstellen kann.

7,5/10

Fotocopyright: Pandora Film

Schrei, wenn Du kannst (Valentine)

Inhalt

Mehrere Freundinnen erhalten makabrere Geschenke zum Valentinstag und alsbald folgt sogar ein erster Mord. Die Polizei geht von einem Bekannten der Damen aus und grenzt den Verdächtigenkreis auf einen damals stark gemobbten Mitschüler ein. Mittlerweile hat sich aber wohl nicht nur sein Name, sondern sicherlich auch sein kompletter Look maßgeblich verändert und die Identifikation wird nicht gerade einfach…

Fazit

Mitte der 90iger hatte „Scream“ eine neue Welle von „Slasher“-Filmen ausgelöst, die scheinbar noch 2001 einige Nachzügler auf den Plan gerufen hat und Werke wie „Valentine“ in die Kinos brachte. Mit ein paar bekannten Gesichtern (u.A. Denise Richards und David Boreanaz) wollte man ein Stück vom Kuchen abbekommen, doch das gelang in meinen Augen nur bedingt. Mittlerweile ist der Streifen nämlich in Vergessenheit geraten und fällt sicherlich nicht als Erstes bei der Aufzählung diverser Horrorfilme seiner Zeit.

„Valtentine“ war unterm Strich ein recht solider Film, aber wahrlich kein unverzichtbares Highlight. Optisch machte der Titel Einiges her, doch inhaltlich blieb es beim üblichen Teenie-Gemetzel mit überschaubarem Grusel- und Rätselfaktor. Alles lief nach gewohntem Schema ab, bot zwar am Ende einen witzigen Twist – aber auch dieser war beim vermeintlichen Hauptvorbild abgeschaut und so nur noch bedingt originell.

Innovation hin oder her – der Streifen war insgesamt angenehm kurzweilig und schmerzfrei anschaubar. Es gab keine gravierenden Längen und der rote Faden ging nie verloren. Man konnte sich entspannt zurücklehnen und dem Treiben – so vorhersehbar es auch manchmal erschien – prima folgen. Hier zahlte sich schon irgendwo aus, dass die Macher alles auf „Nummer sicher“ gesetzt haben und keine Risiken eingingen.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich gemacht und konnten in erster Linie mit hübscher Optik glänzen. Sie passten so jedenfalls hervorragend zum hochwertig inszenierten Geschehen und verliehen dem Treiben ebenfalls eine gewisse Eleganz, die sich wohltuend von vielen eher billig wirkenden Mitstreitern unterschied. Der Film besaß einen echten Kino-Look und wusste diesbezüglich absolut zu gefallen.

Der Härtegrad war der damaligen Zeit angemessen. Es gab ein paar fiese Tötung-Szenen mit ein paar Tropfen Blut, insgesamt aber kein übertriebenes Gemetzel und die FSK16 war angemessen. Mittlerweile sind wir zwar deftigere Gewaltspitzen gewohnt, aber vor knapp 20 Jahren war das Gebotene absolut im Rahmen und immerhin auch technisch prima umgesetzt.

Kein Highlight, aber immerhin auch kein totaler Reinfall. Ich besitze zwar „nur“ die alte DVD-Fassung, aber ein Upgrade würde sich nicht wirklich lohnen. „Valentine“ ist ein Streifen, der sich prima für Zwischendurch eignet, schnell wieder vergessen ist und so einfach alle paar Jahre erneut im Player landet. Mir gefiel die hochwertige Aufmachung, die damals noch recht ansehnlichen Darsteller und die durchaus düstere Grundstimmung. Am Ende nirgendwo überragend, doch auch nirgendwo besonders schlecht. Ein gewisser Unterhaltungsfaktor ist jedoch nicht von der Hand zu weisen.

6,5/10

Fotocopyright: Warner

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »