(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Besprechung (Seite 70 von 199)

Noise

Inhalt

Ein junges Paar zieht in das Haus in das Elternhaus des Mannes in einer abgeschiedenen, aber idyllischen Gegend. Zunächst scheint Alles in bester Ordnung, je weiter der Herr des Hauses in der Vergangenheit seines Erzeugers forscht, desto paranoider wird er dabei…

Fazit

Technisch macht „Noise“ eine gute Figur, doch inhaltlich konnte ich das Teil nicht überzeugen. Die Geschichte war zwar auf den ersten Blick schon relativ unoriginell und austauschbar, dennoch hätte man zumindest mit einer guten Stimmung gehörig punkten – und damit wesentlich besser unterhalten können.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und wusste nicht richtig zu fesseln. War man zu Beginn noch recht guter Dinge und hoffte das Beste, schlich sich nach und nach die große Ernüchterung ein. Das Geschehen war langweilig, die Timings nicht immer optimal und die Geschichte erstaunlich belanglos.

Es gibt viele ähnlich gelagerte Filme, die deutlich mehr zu packen wussten und zumindest am Ende eine tollere Auflösung zu bieten hatten. Der finale Twist (sei hier natürlich nicht verraten) war weder besonders überraschend, noch überzeugend präsentiert. Auch er war vorherschaubarbar konstruiert und recht nüchtern inszeniert.

Abgesehen von schwachen Abgang, war die Entwicklung der Figuren für mich beziehungsweise meiner Bewertung kriegsentscheidend und auch hier schwächelte die Produktion. Während sich die Geschichte zu Beginn noch verständlich entfaltete, waren einige Veränderungen bei den Charakteren nicht mehr so ganz verständlich. Ausgiebige Recherche hin oder her – für meinen Geschmack hat sich unsere Hauptfigur hier viel zu schnell und vor allem viel zu tief in die Sache hinein gesteigert und die Glaubwürdigkeit des Streifens gehörig untergraben.

„Noise“ hatte eine hochwertige Optik, sympathische Darsteller – patzte aber beim Rest. Die Handlung war schwach, langatmig erzählt und wenig spektakulär zu Ende gebracht. Eigne Motivationen oder besser gesagt, Verhaltensweisen waren kaum nachvollziehbar und so manövrierte sich das Treiben selbst ein wenig in Abseits. Für mich ein eher schwacher Titel, der im bestehenden Abo glücklicherweise keine Zusatzkosten verursacht hat.

3/10

Fotocopyright: Netflix

The Last of Us – Staffel 1

Die Inhaltsangabe und die Kritik zur ersten Episode findet Ihr hier.

Fazit

Selten zuvor war ich auf eine Serie so gehypt und selten zuvor wurde eine Serie dem Hype dann auch so gerecht wie diese. Jede einzelne Episoden war nicht nur ausgezeichnet geschrieben, sondern wurde auch mit tollen Leistungen der Darstellern untermauert. Der wöchentliche Rhythmus tat dem Treiben im Nachhinein wirklich gut und ließ mich wesentlich konzentrierter als beim reinen „durchbinchen“ auf die vielen Details achten. Man hielt sich wirklich penibel an die Vorlage und erkannte viele Szenen aus dem Spiel 1 zu 1 wieder. Selten wurde ein Videogame so genau adaptiert und beispielsweise bei „Resident Evil“ habe ich immer davon geträumt, aber die Hoffnung noch nicht endgültig aufgegeben.

Natürlich nahm man sich ein paar Freiheiten, die sich keineswegs auf das Geschehen auswirkten – eher sogar noch eine Bereicherung waren. Einige Charaktere leicht zu verändern war vollkommen in Ordnung und verwässerte das Bekannte nicht, ein paar neue Hintergründe einzubauen tat dem Treiben jedoch richtig gut. Alles bekam mehr Kontur und viele Motivationen wurden besser begründet. Die Beziehung zwischen den Hauptfiguren kam zwar schon im Spiel gut rüber, wurde hier allerdings auf ein neues Level gehievt und machte viele derer Handlungen sehr gut verständlich.

Am Anfang hatte ich wegen den Darstellern so meine Bedenken, sogar leichte Bauchschmerzen. Während ich Pedro Pascal aus dem Stand als Idealbesetzung betrachtet habe, musste ich mit Bella Ramsey erst einmal warm werden – was letztlich sogar länger als gedacht angedauert hat. Erst im letzten Drittel der ersten Staffel habe ich mich mit dem ungewohnten Gesicht für Elli abgefunden und deren merklich veränderte Verhaltensweise gegenüber dem digitalen Vorbild akzeptieren können. Irgendwo war es sicherlich auch eine Designentscheidung, ihre Rolle durch leichte Varianz etwas interessanter zu gestalten und dem Zuschauer neue Aspekte zu präsentieren. Das war im Nachhinein okay.

Ansonsten überzeugte die Produktion mit hochwertiger Inszenierung, tollen Effekten und hervorragend gestalteten Mutanten. Die Clicker waren enorm furchteinflößend und die Kulissen einfach traumhaft stimmig – eben wie im Spiel, nur noch echter. Man hielt die Balance aus Action und ruhigeren Passagen erstaunlich gut, gab uns tiefgründige Dialoge und ein paar nachdenkliche Momente. Das war zwar schon eine Stärke des Games, wurde hier aber noch einen Ticken besser an den Mann (oder die Frau) gebracht. Das Pacing war einfach ideal und gab keinen Grund zur Klage.

Unterm Strich hat die Serie zum Kultspiel meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar leicht übertroffen. Ab der ersten Folge hat das Geschehen in seinen Bann gezogen und mit einigen innovativen Ideen den Kosmos der bekannten Vorlage sinnvoll erweitert. Es gab richtig viel Tiefgang und einen Verlauf, der trotz ausgiebiger Vorkenntnis unerwartet spannend daher kam und an den Bildschirm fesselte. Jede einzelne Episode war nicht nur sehr abwechslungsreich gestaltet, sondern auch ein kleines Kunstwerk für sich. Ich bin also nachwievor im Hype und freue mich auf die bereits angekündigten weiteren Staffel dieser Ausnahmeserie – weshalb ich die Höchstwertung auch noch nicht zücke und auf Steigerung gespannt bin.

9/10

Fotocopyright: Sky / WOW

In Berlin wächst kein Orangenbaum

Inhalt

Wegen Raubes und Mord sitzt der schweigsame Nabil bereits seit vielen Jahren im Gefängnis. Dank einer unheilbaren Krebserkrankung darf er seine letzten Tage jedoch auf freien Fuß verbringen und seine verbleibenden Angelegenheiten regeln. Dabei erlebt er so manche Überraschung – im positiven, als auch im negativen Sinne…

Fazit

Das Regiedebüt von Kida Khodr Ramadan war in Teilen ein Schlag in den Magen, dennoch auf seine Weise ein beachtlicher, melancholischer Streifen mit hohem Unterhaltungsfaktor und vor allem viel Herz.

Die Geschichte scheint wie aus dem Leben gegriffen und dank meisterhafter Inszenierung auch mitreißend geschildert. Man verliebt sich sofort an den tollen Look und den schroffen Umgangston, kann sich gut in die unterschiedlichen Charaktere auf allen Seiten hineindenken. Der Film hatte einen besonderen Charme und lud mit seiner ungeschönten „Echtheit“ zum verweilen ein.

Auch wenn einige Grundzüge der Handlung bzw. die zu Grunde liegende Prämisse irgendwo schonmal da gewesen ist, fühlt sich das Geschehen angenehm frisch und vor allem spannend an. Man konnte zwar immer wieder den Verlauf einzelner Passagen erahnen, war sich dabei aber nie zu hundertprozentig sicher und klebte förmlich am Bildschirm.

Sicherlich erschien das Treiben stellenweise arg konstruiert (grade im letzten Drittel), aber die guten Darsteller und der hohe Unterhaltungswert ließen sanftmütig darüber hinweg schauen. Irgendwo stand dann doch die Kurzweil im Vordergrund – und die wurde durch manch „Designentscheidung“ angenehm bewahrt.

Nicht nur Kida selbst, auch alle anderen Beteiligten haben ihre Sache ganz hervorragend gemacht und trugen ihren Teil zum Gelingen bei. Jede einzelne Rolle wurde perfekt besetzt, der bereits erwähnte Charme nicht untergraben. Obwohl man viele bekannte Gesichter zunächst mit anderen Rollen assoziierte, kam man hier schnell mit ihnen klar und war über deren Authenzität überrascht.

Produktionen wie diese beweisen: auch Abseits von lauten und teuren (Kriegs-)Filmen, können wir großartiges Kino – sofern man sich darauf einzulassen vermag. Für mich sind Werke von beispielsweise Til Schweiger viel zu weich gespült und mit viel zu bunten Farben bestückt, „In Berlin wächst kein Orangenbaum“ hierzu jedoch ein toller Gegenentwurf. Setting, Handlung und Darsteller machten riesigen Spaß und ließen wesentlich besser in der Materie abtauchen. Die Serie „Asbest“ hat mich wieder auf den Geschmack gebracht und dieser Film konnte definitiv überzeugen. Lieber Kida Khodr Ramadan: bitte mehr davon!

8/10

Fotocopyright: ARD/EuroVideo Medien GmbH

Monster Busters (The Monster Squad)

Inhalt

Die „Monster Busters“ sind ein kleiner Club von Jugendlichen, die sich dem Kampf gegen das Böse verschworen haben. Bisher waren ihre Bestrebungen jedoch mehr oder minder ein Spaß, denn mit dem wahren Einsatz ihrer Kräfte hätten sie nie wirklich gerechnet. Eines Tages jedoch geraten sie in den Kampf von gruseligen Kreaturen, die alle hundert Jahre erwachen und hinter einem magischen Amulett her sind…

Fazit

Auf Filme wie „Monster Busters“ blicke ich meist etwas verklärt zurück und kann im Grunde auch keine objektive Bewertung hierzu verfassen. Der Streifen schlägt in eine ähnliche Kerbe wie beispielsweise „Die Goonies“ und hat durch sein unvergleichbares Retro-Flair bei mir grundsätzlich ein paar Steine zusätzlich im Brett.

Die Geschichte war so simpel, wie originell und vor allem kurzweilig erzählt. Die Charaktere waren allesamt sehr sympathisch gecastet und haben ihre Aufgabe mit Bravour erfüllt. Man kommt schnell in das Szenario hinein und konnte sich selbst bei wiederholter Sichtung immer wieder darin fallen lassen. Das Ding hatte einfach Charme und weckt nicht zuletzt dank seiner naiv wirkenden Momente viele freudige Kicherer.

Die Idee mit dem Aufeinandertreffen vieler bekannter Monster war toll und deren optische Umsetzung umso besser. Man hat jede einzelne Figur hervorragend getroffen und beim Maskendesign wirklich beeindruckt. Insbesondere aber auch die Effekte können sich in der heutigen Zeit noch uneingeschränkt sehen lassen – was übrigens auch auf die Bildqualität der Blu-Ray zutrifft. Das Werk schaut aus, als wäre es gerade erst entstanden, besticht mit hoher Schärfe und knackigen Farben. Gepaart mit den „händischen“ Effekten einfach perfekt und eine richtig plastische Kindheitserinnerung – nunmehr auf großer heimischer Leinwand.

Die Dialoge waren zwar nicht sonderlich tiefgründig und trafen humortechnisch nicht immer ins Schwarze, dennoch gab es hier nichts großartig zu kritisieren. So mancher Wortwitz blieb in der deutschen Fassung vielleicht auf der Strecke, doch immerhin kamen wir in den Genuss einiger bizarrer Momente, bei denen im Originalton deutsch gesprochen wurde – und dies mehr oder weniger geglückt bei uns einzuflechten war. Gehört für ich allerdings dazu und blieb so von damals definitiv in Gedächtnis.

Für die jüngere Generation mag „Monster Busters“ vielleicht nicht so gut greifbar sein und altbacken wirken, doch für uns „ältere Semester“ gehört dieser Streifen auf jeden Fall in die gut sortierte Sammlung von Filmen aus der Jugend. Nach all den Jahren wirkt das Ding erstaunlich frisch und macht mit seinen erstklassigen Kostümen und Effekten noch immer eine Menge Spaß. Sicherlich mangelt es dem Treiben etwas an Tiefgang, doch bei knapp unter 90 Minuten durfte man hier schlichtweg nicht zu viel verlangen und seine Leichtgängigkeit einfach mal genießen. Unterm Strich ein lohnenswerter Tripp in die 80iger und von meiner Seite eine absolute Empfehlung wert.

7,5/10

Fotocopyright: Wicked-Vision Media

Resident Evil: Vendetta

Inhalt

Polizist Chris Redfield soll mit seinem Team einen Waffenhändler hochnehmen, doch schon bald werden sie bei ihrem Einsatz mächtig überrascht. Bei der Ware handelt es sich nicht um normale Wummen, sondern einen heftigen Virus – der seine Opfer in blutrünstige Geschöpfe verwandelt…

Fazit

Obwohl ich die „Resident Evil“-Spiele liebe, bin ich mit den bisherigen Animationsfilmen und -Serien kaum warm geworden und so erging es mir dann auch bei der erneuten Sichtung von „Vendetta“ am gestrigen Abend.

Die Geschichte war eher so lala und setzt mit krassen und nicht minder übertriebenen Actioneinlagen klar auf simple Kurzweil, statt stimmigen Grusel. Es gab zwar viele aus der Vorlagen bekannten Figuren und Mutanten, trotzdem konnte mich das Geschehen nur in seinen ersten Minuten begeistern – und ansonsten nicht mehr als halbwegs solide bei Laune halten.

Zu Beginn war der Streifen noch sehr atmosphärisch und erinnerte im positiven Sinne an die ersten Teile der Spiele. Alles fühlte sich trotz zunächst gewöhnungsbedürftiger Optik nach einem düsteren Horror an, der mit laufender Spielzeit leider immer mehr aufgeweicht wurde und zu einem Actionstreifen mutierte. Das war zwar soweit unterhaltsam, dennoch hätte man den anfänglich eingeschlagenen Weg gerne weiter verfolgen dürfen.

Die Animationen waren eine Sache für sich. Grundsätzlich waren die Umgebungen sehr detailliert ausgearbeitet, aber die Charaktere und insbesondere deren Bewegungen fühlten sich irgendwie komisch an. Ähnlich wie in einer Sequenz in einem Videospiel, doch eben nicht ganz auf dem Niveau eines echten Spielfilms. Mich erinnerte das Gebotene ein wenig an die Anfangstage des Genres, obwohl die Produktion noch gar nicht so alt ist.

Aufgrund seines hohen Actionanteils erinnerte mich „Vendetta“ an die Adaptionen von Paul W.S. Anderson – was gute und schlechte Seiten mit sich brachte. So insgesamt war der Streifen schon irgendwo recht unterhaltsam, doch ein düsterer Schocker wäre mir viel lieber gewesen. Wer mit dieser Prämisse leben kann, erhält immerhin einen netten Zeitvertreib für Zwischendurch – bei dem Tiefgang oder Anspruch absolute Mangelware waren.

6/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Plane

Inhalt

Mit letzter Kraft gelingt es Piloten Brodie sein abstürzendes Flugzeug auf unbekannten Terrain zu landen. Zwar haben die Passagiere die unsanfte Aktion einigermaßen wohlbehalten überstanden, doch schon bald fallen Rebellen über sie her und wollen sie als Geiseln nehmen…

Fazit

In den letzten Jahren hat sich Gerald Butler als Garant für hochwertige Actionfilme erweisen und so waren die Erwartungen an „Plane“ auch nicht gerade gering. Zwar mochte es dann hier letztlich etwas authentischer als bei seinen anderen Abenteuern zugehen – doch leider auch nicht unbedingt launiger.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen so vor sich hin. Es war eigentlich nie wirklich langweilig, aber auch nur selten richtig kurzweilig. Man folgte den Bildern ohne größere Emotion und hoffte stets auf Actionszenen – von denen es glücklicherweise auch ein paar recht passable zu bestaunen gab.

Butler machte seine Sache gewohnt gut, ohne übermäßig auffällig ins Auge zu stechen. Er und seine Kollegen spulten ein gewisses Standardprogramm herunter, ohne sich zu mächtig zu verausgaben. Technisch gab es hingegen wenig zu kritisieren, die Aufnahmen waren durch die Bank weg solide und erzeugten eine schöne, durchaus realistisch anmutende Grundstimmung.

Das Review zu „Plane“ fällt kurz aus, doch viel gibt es hier tatsächlich nicht zu berichten. Der Film ist überdurchschnittliche Actionkost, die in keinem Bereich sonderlich hervor sticht, nach bekannten Schemata verläuft und für meinen Geschmack einen Ticken zu spät aufgedreht hat. Alles war soweit in Ordnung, aber der letzte Kick hat einfach gefehlt.

5,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Jumper

Inhalt

Schon mit jungen Jahren entdeckt David, dass er über eine spezielle Fähigkeit verfügt und auf diese Weise allerlei Schabernack betrieben werden kann. Er kann sich quasi durch die Wände und Kontinente beamen, Banken ausrauben oder verschlossene Türen öffnen. Er hat jedoch nicht damit gerechnet, dass diese „Sprünge“ unbemerkt bleiben und er nicht der Einzige mit dieser Begabung ist…

Fazit

Im Laufe der Jahre habe ich „Jumper“ schon so einige Male gesehen, doch so richtig konnte er mich nie vom Hocker hauen. Hätte ich die Blu-Ray nicht dereinst mal als Zugabe eines Fernsehheftes mitgenommen, so wäre er wahrscheinlich auch nie in der Sammlung gelandet.

Die Grundidee ist sicherlich reizvoll und bot Platz für einige Ideen, doch die Umsetzung war insgesamt etwas zahm und nutzte das Potential nicht richtig aus. Vielleicht hätte man die kompakte Laufzeit von knapp unter 90 Minuten einfach ein wenig ausdehnen und der Handlung mehr Tiefe in verschiedenen Bereichen geben müssen – oder man spekulierte schlichtweg auf eine Fortsetzung in Film- oder Serienform.

„Jumper“ spielt und zwar seine witzige Prämisse vor, erklärt andererseits aber viel zu wenig. So werden weder die Hintergründe der besonderen Fähigkeit, noch die Motive der „Überwacher“ so richtig beleuchtet. Sicherlich wurde ein bisschen was zur Figur von Samual L. Jackson erwähnt, doch so richtig befriedigend erschien mir die Grundlage seiner Figur nicht begründet. So blieb viel bei Spekulation und das war etwas schade.

Immerhin technisch ist das Werk recht gut gealtert und überzeugt mit solider Inszenierung, hochwertigen Bildern, schönen Schnitten und hübschen Effekten. Grade beim Finale ließ man die Muskeln spielen und präsentierte uns tolle Ausblicke, von denen man gerne im Laufe des Filmes schon mehr gesehen hätte – die Geschichte gab es ja immerzu her.

„Jumper“ ist solide Fantasykost, aber weit von einer heißen Empfehlung entfernt. Das Teil ist zwar irgendwo kurzweilig und ohne größere Schmerzen „wegschaubar“, doch mangelnde Nutzung seines durchaus spürbaren Potentials schlug besonders im Nachhinein dezent auf den Magen. Man hätte irgendwie Mehr aus dem Setting machen und so noch einen besseren Film abliefern können. So bleibts bei gehobenen Mittelmaß und zumindest lobenswerten Ansätzen.

6/10

Fotocopyright: Studiocanal

Asbest – Staffel 1

Inhalt

Er war kurz davor als Profifußballer durchzustarten, doch dann wandert Momo in den Knast und muss vollkommen umdenken. Nicht nur hier, sondern auch außerhalb der Mauern regieren mächtige Bosse, die sein Dasein und das seiner Familie weiterhin beeinflussen. Nun muss er sich irgendwie durchschlagen und selbst zum echten Gangster werden…

Fazit

Mit „Asbest“ wandelt eine weitere Serie auf den Spuren von „4 Blocks“ und trifft damit zumindest bei mir vollkommen ins Schwarze. Regisseur und Darsteller Kida Khodr Ramadan liefert knallharte Kost, die unter die Haut geht – aber letztlich mit nur fünf Episoden viel zu kurz ausgefallen ist und glücklicherweise bereits in Sachen Verlängerung abgesegnet wurde.

Wer den geistigen Vorgänger zumindest Auszugsweise kennt, der kann sich den Inszenierungsstil und die Gangart von „Asbest“ auch ganz gut vorstellen. Erneut stellt Berlin die Kulisse für das raue Geschehen und erneut stehen bekannte Gesichter als in kultverdächtigen Rollen vor der Kamera. Auch wird das Ganze mit passender deutscher Rapmusik untermalt und so ein ganz eigenes, auf seine Weise enorm packendes Milieu geschaffen – welches sich auf angenehme Weise von den üblichen Produktionen aus dem Ausland abhebt und irgendwie heimatliche Gefühle entfacht.

Durch seine kompakte Anzahl an Episoden wurde die Serie nie langweilig und behielt stets ein hohes Tempo bei. Selbst wenn es mal weniger actionlastig zugeht, fesseln spannende Dialoge und die stets bedrückende Grundstimmung. Es baut sich ein herrlicher Sog auf, der bis zuletzt an den Bildschirm fesselt und die Folgen quasi „durchsuchten“ lässt. Dabei wurde alles so extrem hochwertig abgelichtet, dass man sich vor internationalen Mitstreitern nicht verstecken müsste. Der Look ist einfach atemberaubend, Schnitttechnik und Soundtrack absolut nach meinem Geschmack.

Die Handlung verlief nicht nur kurzweilig, sondern – soweit ich das beurteilen kann – auch halbwegs glaubwürdig und beruht wohl in Teilen auch locker auf wahren Ereignissen. Man konnte sich gut in die vielen unterschiedlichen Charaktere hineindenken und deren Motivationen insgesamt gut verstehen. Dieses Gefühl bleibt leider oft auf der Strecke, doch hier gelang es recht passabel und dafür gibt es großes Lob.

Wer „4 Blocks“ oder „Dogs of Berlin“ mochte, der wird auch diese Serie schnell in sein Herz fassen. Noch immer kann ich von Setting, Darstellern und Thematik nicht genug bekommen und freue mich auf die nächste Staffel. Meine einzige Kritik gilt eigentlich nur der geringen Episodenanzahl, die aber immerhin ein schnelles „durchbinchen“ sehr leicht macht. Steuert bei Interesse also ruhig mal die Mediathek der ARD an und schaut rein. „Asbest“ lohnt sich auf jeden Fall!

8,5/10

Fotocopyright: ARD

The Devils Light

Inhalt

Für die katholische Kirche ist es ein Unding, das Ordensschwester Ann im Exorzismus unterrichtet werden möchte. Eigentlich ist diese Praktik nur ihren männlichen Kollegen vorbehalten, doch ihr Mentor sieht großes Potential in der jungen Dame und macht sich für sie stark. Lange dauert es jedoch nicht, bis Ann von ihren eigenen Dämonen eingeholt wird…

Fazit

Zumindest bei mir haben Filme rund um das Thema einen recht schweren Stand – da ich mich zumeist nicht so gut in die Ereignisse hineindenken kann und die Streifen oftmals leider auch recht öde gestaltet sind. Hatte der erste „Exorzismus“-Titel noch einen gewissen Sonderstatus, gab es kaum noch Werke, die an seine einstige Klasse heranreichen konnten. Nun kam „The Devils Light“ und am Ende war ich durchaus positiv überrascht.

Der Streifen punktet mit einer tollen Atmosphäre, die ab der ersten Minuten angenehm in ihren Bann zog. Auch ohne Daueraction blieb man gebannt am Schirm und harrte der Dinge. Der Ansatz mit einer weiblichen Teufels-Austreiberin und leicht kritischen Ansätzen an der Kirche war unerwartet interessant und kurzweilig skizziert.

Allgemein besaß der Film eine gute Balance aus ruhigeren Momenten und einigen aufreibenden Gruselszenen. Dabei ging es nicht zu abgedreht und fast noch glaubwürdig zur Sache. Nicht nur hier, sondern insgesamt überzeugte die Produktion mit einer hochwertigen Inszenierung mit scharfen Bildern, tollen Kontrasten und zuweilen brachialem Sound.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und gaben keine Grund zur Klage. Sie wurden gut gecastet und harmonierten prima miteinander. Sie waren vielleicht etwas „zu hübsch“ für das Setting, doch damit hatte man keine größeren Probleme und so machte das Geschehen vielleicht auch ein wenig mehr Spaß.

„The Devils Light“ war ein toller Genrefilm, der mit seiner hochwertigen Aufmachung, seiner relativ innovativen Handlung und natürlich seinen Schauspielern gefallen konnte. Während seiner kompakten Laufzeit gab es keine größeren Längen und sowohl sein großer Story-Twist, als auch das Finale machten Laune. Von mir eine Empfehlung – und das, obwohl ich sonst mit solchen Vertretern wenig anfangen kann.

7/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

One More Shot

Inhalt

Nach dem tragischen Tod seiner Frau lebt Leibwächter Long Wei mit seiner Tochter zurückgezogen und meidet andere Menschen so gut wie möglich. Als dann eines Tages eine Wissenschaftlerin auf seine Kampfeskünste aufmerksam wird, erhält er ein nahezu unmoralisches Angebot…

Fazit

In Sachen Handlung gewinnt „One More Shot“ sicherlich keinen Blumentopf, doch bereits nach wenigen Minuten wird die Gangart hier bereits klar: man setzt auf gnadenlos harte und blitzschnell geschnittene Action ohne Schnörkel.

Die simple Formel geht weitestgehend auf, schwächelt jedoch erfahrungsgemäß in den restlichen Bereichen – wie beispielsweise dem Storytelling und der Leistung der Darsteller.

Während die fantastisch choreografierten Gefechte zuweilen echt beeindrucken und mit ihren ungewöhnlichen Perspektiven durchaus an Videospiele erinnern, bremst der „normale“ Filmverlauf das Geschehen immer wieder unangenehm ab.

Die flache und wenig spannend konstruierte Geschichte sorgt nicht wirklich für Begeisterungsstürme und das Spiel der Darsteller ist lediglich als „okay“ einzustufen, ebenso die deutsche Synchronisation. Alles fühlt sich nach hochwertig inszenierter Standardware ohne echte Highlights ab – obgleich die Fights ja schon ziemlich cool gemacht waren.

Kurze Inhaltsangabe, mit unter 90 Minuten vergleichsweiser kurzer Film und ein kurzes Fazit. Wer hübsch aufgemachte Action mag und keine Allergie gegen asiatische Produktionen besitzt, darf gerne mal reinschauen. „One More Shot“ besaß ein paar Schauwerte, aber so richtig ist nach der Sichtung dann nichts in Erinnerung geblieben, weshalb ich mir einfach keine höhere Bewertung abringen kann.

6,5/10

Fotocopyright: Nameless Media (Vertrieb EuroVideo Medien GmbH)

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