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Schlagwort: Besprechung (Seite 84 von 199)

Jeepers Creepers: Reborn

Inhalt

Ein paar junge Leute wollen ein paar schöne Stunden auf einem Horrorfestival verbringen und werden von einem Fremden zu einem in der Nähe liegenden Anwesen gebracht. Hier soll es angeblich nicht mit rechten Dingen zugehen – und das merkt die Gruppe schon bald am eigenen Leib…

Fazit

Die alten „Jeepers Creepers“-Filme (insbesondere der erste Teil) waren ganz okay, gehören aber bei Weitem nicht zur Spitze des Genres. Erwartungen an das Reboot hatte ich eigentlich keine, wollte dem Teil trotzdem gerne eine Chance geben und habe auf eine lockere Unterhaltung gehofft – die ich so leider nicht bekommen sollte.

Schon zu Beginn fiel die seltsame Optik ins Auge. Sicherlich waren die Aufnahmen irgendwo hochwertig, aber irgendwie auch nicht besonders atmopshärisch. Alles wirkte wie mit einem Handy aufgezeichnet – glatte Gesichter, Farbfilter und nervig verzerrte Perspektiven inklusive. Mag durchaus aktuellen YouTube-Sehgewohnheiten entsprechen, hat aber mit einem Kinofilm weniger zu tun und sorgte keineswegs für den großen Grusel.

Im Nachhinein betrachtet, war die Technik jedoch das kleinere Übel. Über eine schwache Rahmenhandlung hätte man ebenfalls noch hinwegschauen können, beim Rest verging jedoch gehörig der Spaß. Schlechte Darsteller, eine schwache Synchronisation, ein nerviger Soundtrack, billige Kostüme und lachhafte Effekte wären nur ein paar traurige Beispiele. Alles war dermaßen beleidigend, dass man nicht einmal von einem gewissen Trash-Charme sprechen konnte und selbst über das Fremdschämen schnell hinaus war.

Der Streifen kommt weder richtig in die Gänge, noch entwickelt er sich irgendwie weiter. Die Figuren blieben allesamt oberflächlich, vom vermeintlichen Kult um den Creeper erfährt man nichts. Man versucht zwar mit verstörenden Ritual-Aufnahmen einen Hintergrund der Sache anzudeuten, lässt uns am Ende eher entnervt und desinteressiert zurück. Das Grundthema wurde komplett verschenkt und selbst dem kleinen Storyinhalt des ersten Teiles konnte man nicht das Wasser reichen bzw. mehr über den Antagonisten vermitteln.

Eigentlich hätte es ganz unterhaltsam werden können, doch statt spaßigem Monster-Horror gab es einen heftigen Schlag ins Gesicht. „Jeepers Creepers: Reborn“ ist weder für hartgesottene Fans der stetig schwächer gewordenen Reihe, noch ein launiges Event für Trash-Freunde. Der Film ist immerhin konsequent schlecht, doch dieser traurige Fakt qualifiziert ihn nicht für einen Preis. Für mich wird das Teil selbst in etlichen Jahren noch kein Kult werden und deshalb gibt es keine Empfehlung. Manche Werke reifen mit der Zeit, bei diesem wird es uns sicherlich erspart.

2/10

Fotocopyright: splendid film

Lou

Inhalt

Zurückgezogen auf einer kleinen Insel lebt Lou. Sie befindet sich im Ruhestand und hat mit ihrem Leben mittlerweile weitestgehend abgeschlossen. Als sie der Hilferuf einer Nachbarin erreicht, fühlt sie sich noch einmal zur Hilfe verpflichtet und greift auf alte Fähigkeiten zurück…

Fazit

„Lou“ beginnt zunächst etwas sperrig, fast schon ein wenig langatmig. Der Streifen führt seine Figuren behutsam und gemächlich ein, erinnert zunächst gar nicht an einem im Vorfeld angepriesenen Actionfilm. Hat man allerdings „Betriebstemperatur“ erreicht, so entfaltete sich ein nettes Spektakel mit einigen wirklich guten Momenten.

„Lou“ definiert das Genre nicht neu und überrascht auch nicht bei der Zeichnung seiner Charaktere, liefert aber grundsolide Arbeit ab. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und überraschte auch nicht bei der Offenbarung seiner Figuren – was aber keineswegs einen schlechten Eindruck hinterließ. Alles wurde unterhaltsam – und zumindest ab einem gewissen Punkt – auch sehr kurzweilig präsentiert, ein paar deftige Keilereien lockerten das Treiben sogar recht sehenswert auf.

Optisch machte das Geschehen einen hochwertigen Eindruck und gab keinen Grund zur Klage. Die deutsche Synchronisation war für mich nicht optimal, doch letztlich mag die Wahl der Stimmen einfach Geschmackssache sein und es nicht Jedem Recht machen. Hauptsache der Rest der Inszenierung war topp, zeitgemäß und gut geschnitten. Selbst dunklere Aufnahmen knackescharf und detailreich.

Die Darsteller nahmen sich hin und wieder einen Ticken zu ernst (insbesondere unser Bösewicht), lieferten aber ordentliche Kost ab. Die namensgebende Lou wurde schön kantig angelegt, was die Sympathie zunächst erschwerte – später jedoch umso mehr ans Herz wuchs.

„Lou“ strotz weder von Innovation, noch vor krassen Wendungen – und dennoch darf eine Empfehlung ausgesprochen werden. Ab einem gewissen Punkt ist man gut im Geschehen drin und genießt die hübsch aufgemachte Action mit einigen echt fiesen Aktionen. In der Videothek hätte ich den Titel möglicherweise liegen gelassen, doch bei „Netflix“ gibt man solchen Streifen gerne eine Chance – auch wenn sie unterm Strich „nur okay“ und nicht gänzlich überwältigend sind.

7/10

Fotocopyright: Netflix

The Greatest Beer Run Ever

Inhalt

Amerika zur Zeiten des Vietnamkrieges. Während die Heimat mit Demonstrationen und Befürwortern gespaltet ist, entsteht in einer New Yorker Kneipe ein verrückter Plan. John “Chickie” Donohue möchte ins Krisengebiet reisen und seinen dort stationierten Kumpels aus der Nachbarschaft ein waschechtes Bier aus dem Stammlokal überreichen…

Fazit

Die Geschichte an sich ist so absurd, dass sie nur das wahre Leben schreiben und nicht mit gesundem Menschenverstand erdacht werden konnte. Grade weil das Treiben dann aber eine so witzige wie spannende Prämisse anzubieten hatte, fesselte „The Greatest Beer Run Ever“ von seinem beschwingten Anfang – bis zu seinem bitteren Ende.

Zack Efron mag an einigen Stellen zu jugendhaft und zu heftig durchtrainiert wirken, machte seine Aufgabe aber insgesamt wirklich hervorragend. Seine Art hat prima zur leicht naiven Grundhaltung der Hauptfigur gepasst und seine Mimik passte sich den jeweiligen Situationen perfekt an. Er gab seinem Charakter alle nötige Kontur, um Höhen und Tiefen emotional mit ihm zu teilen.

Überhaupt haben mich die kritischen Untertöne überrascht. Sicherlich mag der Film in seiner Anti-Kriegs-Rhetorik uns nicht konsequent genug „ins Gesicht schlagen“, aber immerhin ein paar gut platzierte Spitzen integrieren können. So wurde nicht an durchaus drastischen Bildern gespart und dennoch eine gewisse Leichtigkeit bei seiner Erzählung beibehalten.

In seinen starken Momenten hat mich das Werk oftmals an „Forrest Gump“ erinnert, bei dem Freude und Leid ebenfalls dicht beieinander lagen und die Hoffnung zentrales Thema und Triebwerk zugleich darstellte. Man fühlte sich trotz manch scheußlichen Aufnahmen jederzeit wohl und motiviert.

Das Pacing war sehr gut. Emotionale und heitere Momente standen im passenden Kontrast zueinander und es wurde nie langweilig oder gar uninteressant. Es ging immer kurzweilig zur Sache und vor allem war der flotte Verlauf wurde auch immer gut begründet und logisch konstruiert.

Einige Blockbuster haben mich in diesem Jahr recht enttäuscht, doch nach eher kleineren Titeln wie „Father Stu“, hat sich auch „The Greatest Beer Run Ever“ als kleine Perle herausgestellt. Man hatte diesen Film trotz fantastischer Besetzung ebenfalls nicht richtig auf dem Schirm und wurde unerwartet toll bei Laune gehalten. Die Macher fanden einen beachtlichen Mittelweg aus lockerer Unterhaltung und dramatischen Elementen. Man warte das Ansehen seiner Soldaten, hob bei einigen Entscheidungen der damals Machthabenden aber trotzdem den Finger auf. Unterm Strich ein sehenswertes (Heim-)Kinoerlebnis mit extrem ungewöhnlicher Handlung.

8/10

Fotocopyright: Apple

Master & Commander – Bis ans Ende der Welt

Inhalt

1805. Kapitän Jack Aubrey erhält den Auftrag das französische Schiff Acheron abzufangen, doch stellt sich damit einer schier unmöglichen Aufgabe gegenüber. Das zu verfolgende Schiff ist nicht nur viel schneller, sondern auch wesentlich stabiler konstruiert. Dennoch nehmen sie die Herausforderung an…

Fazit

„Master & Commander“ gehört von seiner Thematik sicherlich nicht zu meinem bevorzugten Genre und trotzdem hat er mich damals wie heute ordentlich beeindrucken können. Zum Einen vermittelt er einen guten Eindruck vom Leben an Bord eines solchen Schiffes, zum Anderen sind die Aufnahmen teils atemberaubend schön und holen den rauen Charme der See perfekt ins heimische Wohnzimmer.

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten sind die eindrucksvollen Aufnahmen ein Ergebnis geschickter Handarbeit und damit wesentlich besser als beispielsweise das CGI aus „Der Sturm“ gealtert. Die gewaltigen Schiffe schauen grandios aus und die verwackelten Bilder erzeugen eine fast schon hypnotische Wirkung. Man kann sich vollends auf das Treiben einlassen und die harten Bedingungen der Seefahrer anschaulich begreifen.

Zu Recht galt schon die DVD als Referenz im Ton-Bereich und die mir vorliegende Blu-Ray lässt auch hier die Muckis spielen. Abseits der imposanten Wellengänge überraschen Details wie knarrende Holzbalken unter Deck oder den sanften Wogen der Wellen. Mit einer guten Anlage ein echter Genuss.

Die Handlung an sich ist simpler als zunächst befürchtet – was für mich eher als Vorteil zu verbuchen war. Geschichtsmuffel müssen sich hier nicht groß einlesen, um dem Abenteuer in vollen Zügen folgen zu können und auch das Lesen vieler Untertitel oder Beitexte bleibt uns erspart. Der Plot ist schnell verstanden und gibt bis zum pfiffigen Ende keinen Grund zur Klage. Die Erzählung war auch überwiegend sehr kurzweilig und trotz leichter Überlänge unverhofft kompakt.

Man nahm sich Zeit, um seine Figuren ausführlich zu zeichnen, ohne es dabei zu übertreiben. Sprich: man gab jedem Charakter genügend Raum zur Entfaltung, ohne Andere dabei zu vernachlässigen oder Langweile aufkeimen zu lassen. Manche Dinge wurden dabei nur angedeutet – was im Gesamtbild aber nur konsequent und gut entschieden wurde. Man konnte sich hin und wieder seinen eigenen Teil denken.

Im Nachhinein ist es wirklich schade, dass seinerzeit keine Fortsetzung mehr erschienen ist. Setting und Figuren hätten durchaus Potential zu weiteren Geschichten gehabt und ich wäre bei ähnlich toller Aufmachung sowieso wieder dabei gewesen. So bleibt ein interessanter Genrefilm mit tollem Cast, beeindruckender Technik und einem munteren Verlauf. Wer sich auch nur annähernd auf das Thema einlassen kann, sollte hier einen Blick riskieren.

8/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

The Autopsy of Jane Doe

Inhalt

Eigentlich wollten Vater und Sohn schon Feierabend machen, da flattert noch eine neue Leiche mit der Bitte um schnelle Obduktion ins Haus. Sie weiter sie den toten Patienten bearbeiten, desto unheimlichere Dinge spielen sich im Labor ab…

Fazit

Filme mit Leichen, genauer gesagt Obduktionen sind nicht gänzlich neu und zumeist auch ziemlich eintönig gestaltet – nehmen wir beispielsweise „Anatomie“ mal aus den üblichen Vertretern aus. „The Autopsy of Jane Doe“ kann sich zumindest von seinem eingeschränkten Szenario (Leichenhalle) nicht freisprechen, macht aber sonst das Beste aus seiner Lage.

Für ein Werk mit relativ überschaubarer Handlung, wenigen Darstellern und wenigen Schauplätzen, hat man sich sichtlich Mühe gegeben und das Beste aus den Umständen gemacht. Der Film steigert seine Spannung gemächlich und versucht sich erzählerisch in kleinen Etappen stets zu steigern.

Die Effekte waren gut und in ihrer Anzahl unerwartet reichlich. Man hat recht viel an optischen Reizen in die kleinen Kulissen gepackt und einen hochwertigen Look abgeliefert – der besonders in 4K auch kleinste, ekligste Details eindrucksvoll auf den Schirm zauberte.

Der Erzählfluss war jederzeit gut und die knappe Laufzeit (etwas über 80 Minuten) dem Geschehen angemessen. Es wurde nie langweilig und man verlor nie das Interesse. Das Finale (welches natürlich nicht verraten wird) war ab einem gewissen Punkt zwar vorhersehbar, aber an sich vollkommen in Ordnung und konsequent.

„The Autopsy of Jane Doe“ ist ein guter Genrefilm, der Fans solcher Titel gefallen durfte. Er definiert seine Nische zwar nicht neu, liefert aber unterhaltsame Kost mit hübscher Inszenierung. Kein Megahit, trotzdem sehenswert. Bleibt nicht in Erinnerung – muss er aber auch nicht.

7/10

Fotocopyright: LEONINE

Devil in Ohio – Staffel 1

Inhalt

Eine junge Frau mit seltsamen Verletzungen wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Die zuständige Chefärztin will der Sache auf den Grund gehen und vermutet Rituale einer Sekte hinter diesen körperlichen Spuren. Vorsichtshalber nimmt sie die Patientin bei sich auf…

Fazit

Die Idee hinter dieser Serie war gut, die zunächst etwas gemächliche Inszenierung allerdings Geschmackssache. „Devil in Ohio“ nimmt sich zu Beginn sehr viel Zeit für die Zeichnung seiner Figuren und dem Erläutern des allgemeinen Sachverhaltes – was bei mir schon fast zum Skippen der Serie geführt hätte. Ist man allerdings drin, so wollte man auch stets wissen, wie es mit unserer mysteriösen Patientin weitergeht und erste Eindrücke von Charakteren nicht trügen.

Nach zähem Auftakt baut die Serie eine Spannungskurve auf, die sich bis zum bitteren Ende auf einem guten Level hält. Man folgt einigermaßen gebannt den Ereignissen, die in erster Linie durch ihren tollen Darsteller an Kontur gewannen. Besonders die jungen Akteure überzeugen mit tollen Spiel und der richtigen Mine zur passenden Zeit. Sie trugen das Geschehen oftmals von allein – und bauten eine ansprechende Atmosphäre auf.

Die Handlung war nicht nur auf den ersten Blick recht interessant, sondern auch insgesamt hervorragend umgesetzt. Man ging auch einfach mal so nebenbei auf Themen wie häusliche Gewalt, was für eine Unterhaltungsproduktion eigentlich nicht ganz selbstverständlich ist. Einige Seiten bemühten sich um die Auflösung des Finales, was ich allerdings nicht wirklich für nötig erachte. Ohne zu spoilern sei verraten, das man nicht nur der Geschichte und der verbundenen Motivationen der Figuren gut folgen, sondern auch das Ende einfach verstehen konnte.

Mit „Devil in Ohio“ hat Netflix eine rundum solide Serie im Sortiment – die man entweder weiterführen oder als abgeschlossen ansehen könnte. Der lahme Auftakt war ein wenig anstrengend, die dann aufgebaute Spannung hingegen sehr gut. Inmitten des unüberschaubaren Serien-Dschungels bin ich zudem für abgeschlossene Handlung froh und gebe letztlich eine kleine Empfehlung raus.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Cyberpunk: Edgerunners – Staffel 1

Inhalt

Nach dem Tod seiner Mutter, steht David völlig mittellos da und hat zunächst keinen Plan, wie es weitergeht. Im Nachlass der Verstorbenen stolpert er über ein merkwürdiges Implantat, welches er erst beim nächsten „Ripper-Doc“ zu Geld machen möchte und sich dann selbst implementieren lässt…

Fazit

„Cyberpunk 2077“ gehört schon seit seiner Veröffentlichung und trotz seiner diversen Bugs zu meinen absoluten Lieblingsspielen und entsprechend habe ich mich auf eine Umsetzung in Film- oder Serienform gefreut. Bei Netflix hatte ich dabei keine Bedenken – eher wegen der Art dieser Apdation.

Die Macher haben sich für eine animierte Inszenierung in bester Anime-Tradition entscheiden und das mag Fluch und Segen zugleich darstellen. Ich hätte mir eine realere und düstere Aufmachung ala „Blade Runner“ – was höchstwahrscheinlich den Kostenrahmen gesprengt hätte und viele Dinge nicht so einfach abzubilden gemacht hätte.

„Edgerunners“ zieht die Register seiner Machart und serviert uns vor allem Actionszenen, die streckenweise völlig over-the-top und nicht gerade unblutig daher kommen. Auch setzt man auf überzeichnete Charakterzeichnung, die sich zum Glück gut in das Setting einfügt und nicht mit der eigentlichen Materie bricht.

Die Handlung war eigenständig und erforderte keine Vorkenntnisse. Kenner des Spiels erkennen jedoch ein paar vertraute Charaktere oder Ereignisse, die mal so nebenbei angesprochen wurden. Die Geschichte an sich war okay, auch wenn es an Originalität mangelte. Es hab nicht so viele oder zumindest nicht so schöne Wendungen wie in der Vorlage, stattdessen verlief das Geschehen sehr gradlinig.

Die Zeichnungen waren sicherlich gewöhnungsbedürftig, qualitativ aber nicht schlecht. Der Stil passte – wie die Figuren – eben ganz gut ins Setting und gab keinen Grund zur Klage. Die deutsche Synchro ging ebenso in Ordnung, bekannte Soundsamples aus dem Spiel sorgten für einen guten Wiedererkennungswert.

Unterm Strich war „Edgerunners“ eine solide Adaption des vielseitigen Stoffs. Man findet sich hier weniger als beispielsweise beim „Witcher“ wieder, aber das war sowieso nicht die Intention der Macher. Vielleicht bekommen wir ja noch eine detailreichere Nacherzählung – und dann sogar in realer Form. Bis dato muss diese Serie herhalten und deren Unterhaltungswert kann man durchaus zufrieden sein. Nicht mehr, nicht weniger.

7/10

Fotocopyright: Netflix

Bullet Train

Inhalt

Für Auftragskiller „Ladybug“ sollte es ein einfacher Job werden, doch dann laufen die Ereignisse aus dem Ruder. Er sollte lediglich eine Zielperson in einem Hochgeschwindigkeitszug ausschalten, trifft dabei aber auf jede Menge Kollegen – die es gegenseitig aufeinander abgesehen haben und das blanke Chaos bricht aus…

Fazit

Nach den eher wenig sagenden Trailern und Vorab-Berichten, waren meine Erwartungen ehrlich gesagt eher gering und am Ende war ich mir noch immer unschlüssig. „Bullet Train“ war an sich kein schlechter Film, aber trotz seiner prominenten Besetzung nicht das Gelbe vom Ei.

Während man bei anderen Streifen schon früh ein gewisses Kultpotential herauslesen kann, blieben diese Vibes hier leider aus. Man gab sich um schräge Charaktere, bunte Bilder und viel Gewalt spürbar um einen bleibenden Eindruck bemüht, doch letztlich servierte uns David Leitch „nur“ solides Popcorn-Kino ohne erhoffte Nachhaltigkeit.

Das Treiben läuft unterhaltsam vor sich hin, echte Highlights blieben inmitten der irren Aufmachung nicht im Gedächtnis hängen. Alles fühlt sich wie ein lockerer Snack für Zwischendurch an, muss aber nicht unbedingt noch einmal geschaut werden oder gar fest in die Sammlung wandern.

Brad Pitt macht seine Sache gut und hatte – im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen – auch eine ordentliche Screentime. Manche Akteure hatten wirklich nur kleine Auftritte, was in Anbetracht der witzigen, „richtigen“ Hauptdarstellern nicht so tragisch war. Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und gab keinen Grund zur Klage.

Das Pacing hätte für meinen Geschmack einen Ticken besser sein können. Mit rund zwei Stunden nahm man sich für die mickrige Geschichte und den überschaubaren Inhalt eigentlich viel zu viel Zeit und hätte das Ganze deutlich komprimieren können. Es gab ein paar launige Momente und optische Highlights, dennoch auch kleinere Längen – die gerade besagten Popcorn-Kino nicht gut zu Gesicht standen.

Richtig gut gefielen mir hingegen Härtegrad und durchgestylte Optik. Alles schaute extrem hochwertig und makellos aus – was gut ins Gesamtbild gepasst hat. Die Blutfontänen und herumfliegenden Körperteile haben hierbei einen guten Kontrast, unterstrichen sie einen gewissen Trash-Faktor und lockeren Umgangston.

„Bullet Train“ ist kein Hit, aber auch kein Flop. Er ist ein netter, unterhaltsamer und weitestgehend leichtgängiger Film für Zwischendurch – aber eben nicht mehr. Das ist durchaus in Ordnung, wenngleich ich auf höheres Kultpotential gehofft hätte. Unterm Strich ein kurzweiliges Event, welches wohl schnell wieder in Vergessenheit geraten wird. Einmal Anschauen geht vollkommen klar. Knappe 7 von 10…

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

The Last of Us – Part 2 (Playstation 4)

Inhalt

Nach ihrer anstrengenden Reise und der Flucht aus dem Labor sind Ellie und Joel endlich in der friedlichen Siedlung Jackson angelangt. Sie beginnen ein normales Leben zu führen und die schlimmen Tage zu vergessen. Leider sollten die schöne Zeit nicht für immer anhalten und die Geister der Vergangenheit holen die Beiden ein…

Gameplay

Beim Gameplay blieb es weitestgehend beim Alten, jedoch gab es ein paar behutsame Verbesserungen. So kann der Spieler bei den Nahkämpfen nun ausweichen und die Spielwelt fühlt sich stellenweise etwas größer an. Von einer echten Open-World ist man zwar (zum Glück!) noch weit entfernt, doch nun gibt es zum Teil deutlich größere Areale zu erkunden.

Erneut geht es überwiegend zu Fuß, manchmal auch mit dem Pferd voran und diesmal wechseln sogar die Perspektiven. Ich möchte hier nicht zu viel spoilern, aber wir dürfen auch viele Abschnitte aus Sicht von Ellis Häschern erleben und eine eigene Storyline kennenlernen. Diese ist nicht minder interessant und gibt dem bekannten Szenario durchaus neue Impulse.

Erneut haben die sogenannten „Eingabehilfen“ Einzug gehalten, sprich ihr könnt euch auf Knopfdruck wieder den Weg zeigen lassen oder beispielsweise in kriechender Haltung für die meisten Gegner unsichtbar werden. Dies hilft bei Abschnitten mit hohem Feindesaufkommen enorm und macht manch brenzliche Situation gut beherrschbar. Am besten hat mir jedoch der Zeitlupeneffekt beim Zielen gefallen – so konnte man das mitunter hektische Geschehen perfekt entschleunigen und viele Kopftreffer landen, um wertvolle Munition einzusparen.

Spielzeit

Der Spielumfang ist gegenüber den Vorgänger deutlich angewachsen und so habe ich nun rund 15 Stunden bis zum Erreichen des Abspanns benötigt.

Präsentation

Grafisch haben die Programmierer von Naughty Dog wieder einmal alles aus der Konsole herausgeholt. War schon der Vorgänger eine Referenz auf der Playstation 3, ist Teil zwei mein absoluter Vorzeige-Titel auf der folgenden Generation.

Figuren und Kulissen schauen recht realistisch aus, die deutsche Sprachausgabe ist wiedermal hervorragend gelungen. Zwischensequenzen in Spielgrafik sind fast auf Filmniveau und lassen die Kinnlade herunterklappen.

Hin und wieder gab es kleinere Fehler (Texturen-Blitzer, Schachbrettmuster bei Gewässern, nicht verschwindende Explosionseffekte), aber unterm Strich trübte dies den Spaß auf keinen Fall und mindert nichts am hervorragenden Gesamteindruck.

Positiv

  • großartige audiovisuelle Präsentation
  • cineastische Inszenierung
  • sinnvolle Gameplay-Verbesserungen
  • Eingabehilfen für leichteren Einstieg
  • spannende und wendungsreiche Geschichte
  • Sicht aus mehreren Perspektiven
  • ordentliche Spielzeit ohne Durchhänger

Neutral

  • Figuren vielleicht einen Ticken zu überzeichnet
  • Kampfsteuerung etwa schwammig

Negativ

  • zu Unrecht kritische Stimmen im Bezug auf die Charaktere

Fazit

Wer A sagt, muss auch B sagen. Nachdem ich mich noch einmal durch die Neuauflage des Vorgängers durchgekämpft habe, musste auch der zweite Teil erneut in die Playstation wandern. War die Präsentation des Erstlings schon beachtlich, legten die Entwickler hier noch eine Schippe drauf und servieren und absolute Referenz.

Das Spiel an sich ist spannend, abwechslungsreich und erzählerisch ganz stark gestaltet. Zwar gab es diverse Kontroversen in Bezug auf die Figuren, doch letztlich wurden hier unnötig große Töne gespuckt. Klar hat es Naughty Dog bei der Charakterzeichnung vielleicht ein wenig übertrieben und sich zu sehr diversen Gruppen anbiedern wollen – doch spielerisch tut dies nichts zur Sache.

Das Spiel macht in allen Bereichen einen ausgewogenen Eindruck, kombiniert Ballern und Schleichen, Rätseln und Storytelling mit der richtigen Balance, vergisst dabei die Tiefe und Emotionen seiner Figuren nicht. Man fühlt sich oft wie in einem Film zum mitspielen, fordert dabei ausgewogen und nie unfair.

„The Last of Us Part 2“ ist ein großartiges Erlebnis, welches in jeder gut sortierten Sammlung vorzufinden sein sollte und auch definitiv ein Kaufgrund für die Konsole darstellt. Hier werden alle Register gezogen und ein echter Vorzeigetitel geschaffen. Gehört mit Teil 1 in die Liste meiner liebsten Games!

Grafik: 10/10
Sound: 9/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 10/10

Fotocopyright: Naughty Dog / Sony Interactive Entertainment

Heat

Inhalt

Eine Gruppe von professionellen Gangstern hofft bei einem riskanten Banküberfall so richtig abzukassieren. Sie haben trotz ihrer Erfahrung nicht direkt auf dem Schirm, dass einige ihrer Leute bereits unter Beobachtung der Behörden stehen…

Fazit

Schon lange bin ich großer Filmfan und war bereits in jüngeren Jahren auf das Duell der Giganten, sprich das Aufeinandertreffen von Robert De Niro und Al Pacino enorm gespannt gewesen. Michael Mann konnte die Erwartungen seinerzeit zum Glück mit Bravour erfüllen und lieferte einen schönen Thriller mit einigen erinnerungswürdigen Momenten.

Neben dem genialen Zusammenspiel der beiden erwähnten Superstars, tummeln sich prominente Gesichter an jeder Ecke und das Zuschauen macht trotz immenser Überlänge (knapp 3 Stunden Laufzeit) jederzeit Laune. Obwohl es nicht immer so scheppert wie bei der Eröffnungsszene oder dem späteren Banküberfall, wird es nicht langweilig. Die Handlung wurde spannend und nachvollziehbar erzählt, gibt seinen vielen Figuren ordentlich Tiefe und bleibt dazu erfreulich kurzweilig.

Auch wenn die Optik geleckt und die Action makellos inszeniert wurde, gab man seinen Charakteren bewusst einige Ecken und Kanten mit. Auf keiner Seite gibt es Unschuldslämmer und jeder hatte im Privaten sein Päckchen zu tragen. Man betrachtete stets beide Seiten der Medaille und versuchte dem Zuschauer sämtliche Motive nachvollziehbar zu machen. Am Ende wusste man dann sogar nicht, welcher Fraktion man die Daumen drücken sollte.

„Heat“ glänzt nicht nur mit einer überragenden Besetzung und einer der besten Banküberfälle der Filmgeschichte, sondern wirkt auch ansonsten angenehm rund und unterhaltsam. Michael Mann hat hier abgeliefert und einen Kultstreifen mit Anschau-Pflicht hinterlassen. Er mag vielleicht nicht in jede gut sortierte Sammlung gehören, sollte aber – allein um mitzureden – mal gesichtet werden.

8,5/10

Fotocopyright: Warner

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