(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Drama (Seite 9 von 110)

Viktor bringts – Staffel 1

Inhalt

Viktor und sein Sohn verkaufen Elektrogeräte und bieten ihren Kunden einen professionellen Liefer- und Installations-Service an. Bei ihren Touren lernen sie mitunter schräge Charaktere kennen und führen Diskussionen über den wahren Sinn des Lebens…

Fazit

Kurze Inhaltsangabe, kurzes Fazit. Jede einzelne Episoden von „Viktor bringts“ war annährend identisch aufgebaut und dennoch machten die kompakten Geschichten mit ihren zumindest pseudo-tiefgründigen Dialogen eine Menge Laune. Sicherlich wurde dabei viel Unfug zum Besten gegeben, doch so toll wie Bleibtreu und sein Filmsohn (Enzo Brumm) die jeweilige Lage gemeistert haben, muss man dennoch einen gewissen Respekt zollen.

Obwohl das Vehikel auf den ersten Blick wie eine Komödie anmutete, konnte man zwischen all dem „Dummgelaber“ auch ein paar tiefgründige Ansätze herauslesen und ging am Ende nicht völlig ohne „Ballaststoffe“ aus dem Schauen heraus. Einige Konversationen beinhaltet viel Wahrheit, obgleich deren Präsentation angenehm leichtgängig über die Lippen kann.

Ich liebe effiziente Dinge und „Viktor bringts“ ist definitiv so ein Fall. Mit wenigen Schauspielern, wenigen Kulissen und im Grunde nur ein paar Elektrogeräten als Ausstattung, serviert uns Amazon hier eine kleine Serie für Zwischendurch und traf bei mir oftmals den richtigen Nerv. Ich wurde durchwegs prima bei Laune gehalten, konnte stellenweise herzhaft lachen und hatte am Ende noch Bock auf Mehr. Ein bisschen sind die kammerspielhaften Episoden mit dem „Tatorteiniger“ vergleichbar – und wem dessen Humor gefiel, darf auch hier definitiv mal reinzappen!

Fotocopyright: Amazon

Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten

Inhalt

Bestsellerautorin Joan Wilder verschlägt es aus New York ins ferne Kolumbien, wo ihre Schwester gehörig in der Patsche steckt. Sie soll ihren Entführern eine Karte überreichen, doch erlebt auf den Weg zu diesen finsteren Kerlen schon ein wildes Abenteuer nach dem Anderen…

Fazit

Neben „Krieg der Sterne“, „Indiana Jones“ oder „Krull“ gehört dieser Film zu den Titeln, die mich seit frühster Kindheit auf Videokassette begleitet haben und hierdurch ist mein Blick darauf vielleicht auch ein wenig gefärbt. Nach heutigen Maßstäben mag das Teil sicherlich ein wenig angestaubt wirken, doch für mich besaß die Sichtung am gestrigen Abend noch jede Menge an Charme und versetzte mich an die Tage als Kind vor dem kleinen Fernseher zurück.

Hier mag ich die entschleunigte und dennoch keineswegs langweilige Erzählweise und vor allem die gelungene Mischung aus Romanze, Komödie und ein wenig Action. Alle Bestandteile hielten sich gut die Waage und sorgten für ein entspanntes Schauen, bei dem die Lachmuskeln immer mal wieder in kleineren Portionen angeregt wurden.

Die Geschichte war simpel gestrickt und erinnerte spürbar an ein Märchen – was im Zusammenspiel mit unserer Kitsch-Autoren ja auch ein stimmiges Gesamtbild ergab und für zusätzlichen Witz sorgte. Überhaupt haben die Darsteller aber auch prima miteinander harmoniert und waren selten besser. Turner und Douglas gaben ein tolles Pärchen ab, während Nebenfiguren wie Danny DeVito für zusätzliches Vergnügen sorgten.

Der Film stand aus den 80igern und das sieht man im zu jeder Sekunde an – was ich allerdings keineswegs als Negativ ankreiden, sondern als positives Merkmal hervorstellen möchte. Der leicht schmuddelige Look war super, Kostüme und Aufmachung (Douglas teil zum Schreien komisch) der Figuren weckten wohlige Erinnerungen. Ich glaube auch nur so konnte die krude Handlung überhaupt richtig funktionieren und einige Gags wären anders gar nicht machbar gewesen.

Wer auf Filme aus der Epoche steht, wird mit diesem Titel sicherlich seinen Spaß haben. Ausstattung, Inszenierung, Figuren und Humor spiegeln die damalige Kultur auf spaßige Weise wieder und man konnte sich prima in diesem Abenteuer fallen lassen. Natürlich spielen Klassiker wie „Indy“ in einer völlig anderen Liga, aber eine Empfehlung für die familientaugliche (und vor allem etwas romantischere) Unterhaltung geht auf jeden Fall raus. Robert Zemeckis hatte hier schon früh ordentlich abgeliefert.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

The Boy next Door

Inhalt

Claire ist Lehrerin, hübsch und alleinerziehend. Als der Enkel des Nachbarn gegenüber einzieht, sieht sie zunächst noch kein Problem mit dem jungen Mann. Er freundet sich rasch mit ihren Sohn an, ist im Haushalt behilflich und darüber hinaus sehr umgänglich. Als sie sich in einer schwachen Minute jedoch auf einen One-Night-Stand mit ihm einlässt, beginnt der große Ärger…

Fazit

Von seiner Story her, gab sich „The Boy next Door“ schon bei seinem damaligen Release nicht unbedingt originell oder unvorhersehbar. Vielmehr lebte der Streifen von seiner hübschen Hauptdarstellerin und soliden Inszenierung, was auch ihm auch letztlich heute noch gut anschaubar macht.

Die Handlung gab es zumindest in ähnlicher Form von dutzende Male und Regisseur Rob Cohen ließ sich auf seinem Weg zum unausweichlichen Showdown auch nicht beirren. Der Film verläuft genau so, wie man es bereits früh erahnen kann und schlägt bei seinen überschaubaren 90 Minuten keine Haken. Immerhin baut sich der Spannungsbogen halbwegs nachvollziehbar und vor allem trotzdem noch sehr unterhaltsam auf. Man konnte den Dingen gut folgen und sich problemlos in die Köpfe unserer toll miteinander harmonierenden Darsteller hineindenken.

Im Verlauf gab es ein paar kleinere Ungereimtheiten und ein ziemliches überzogenes Finale, was im Sinne der Kurzweil wohl einfach mal geschluckt und nicht hinterfragt werden sollte. Beispielsweise war mir die Figur des Noah zuweilen etwas unausgegoren dargestellt (irgendwie sehr klug und dennoch so wild) und einige Passagen litten unter ihrer Glaubwürdigkeit bzw. wurden auch gar nicht im Detail (das hätte mal interessiert) dargestellt. Der Nachbarsjunge war nicht nur schlau, sondern anscheinend auch megastark – wobei er sich dann vergleichsweise mühelos von J-Lo verprügeln ließ.

„The Boy next Door“ ist solide Unterhaltung für Zwischendurch. Trotz abgedroschener Story halbwegs packend und auf jeden Fall auch kurzweilig. Da es sich hier eindeutig um einen filmischen „Snack“ handelt, möchte man einige Auffälligkeiten dann auch nicht weiter hinterfragen und am Ende gibt es eine kleine Empfehlung für Genrefreunde.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Your Lucky Day – Das große Los

Inhalt

Während sich ein abgewrackter Kleinkrimineller in einem Kiosk aufhält, erfährt er von einem Lotteriegewinn eines anderen Besuchers. Daraufhin brennen bei ihm alle Sicherungen durch und er nimmt die anwesenden Personen als Geisel und fordert die Herausgabe es Glücksloses…

Fazit

Gut gedacht und zumindest auch im ersten Drittel recht passabel umgesetzt. „Your Lucky Day“ bot eine interessante Prämisse, die recht stark begann und dann zum Ende hin leider ein wenig abgebaut hat. Waren die Ereignisse zunächst noch recht glaubwürdig aufgebaut, hat man sich mit laufender Spielzeit spürbar von diesen lobenswerten Ansätzen entfernt und das Ganze leicht ins Absurde getrieben.

Eine Zeitlang konnte man sich problemlos in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren Motive durchaus verstehen. Man ertappte sich selbst bei der Überlegung, wie man in solch einer verzwickten Situation wohl handeln würde und ging in Gedanken ein paar mögliche Szenarien durch. Irgendwann kam bei diesem Titel allerdings der Punkt, wo es (wohl zugunsten der Unterhaltung) ein wenig fantasiereicher zuging und tüchtig an der allgemeinen Glaubwürdigkeit gesägt wurde.

Das Geschehen brach dann zwar erzählerisch nicht völlig ein, wurde aber zunehmend belangloser und begann ein wenig vor sich hin zu plätschern. Plötzlich schwand die Identifikation mit den Figuren und deren Schicksale wurden immer belangloser. Schade, denn eigentlich waren die überschaubaren Charaktere gut besetzt und die Darsteller gaben sich absolut bemüht.

Die Inszenierung war grundsätzlich hochwertig, besaß aber eher den Look eines gehobenen Fernsehfilms, statt eines großen Blockbusters. Die Optik wirkte sehr kühl und die Aufnahmen hätten aus einem Smartphone stammen können. Der Soundtrack blieb dezent im Hintergrund, die deutsche Vertonung war leider nur auf mittelmäßigen Niveau.

„Your Lucky Day“ hätte ein echt guter Thriller werden können, aber stand sich irgendwann selbst ein bisschen im Weg. Genrefreunde können zwar einen Blick wagen, jedoch würde ich zu einer Ausstrahlung bei einem präferierten Streamingdienst warten und keine großartige Kohle dafür auf den Ladentisch legen.

Fotocopyright: Tiberius Film

The Noel Diary

Inhalt

Nach dem Tod seiner Mutter kehrt ein bekannter Schriftsteller in seine alte Heimat zurück, um den Nachlass der Verstorbenen zu regeln. Noch während dem Sortieren der unzähligen Kisten steht plötzlich eine junge Dame vor seiner Tür und berichtet, dass ihre leibliche Mutter hier wohl einst als Mindermädchen gearbeitet hat und sie diese zu finden versucht. Gemeinsam gehen die Beiden auf Spurensuche…

Fazit

Da meine Freundin unbedingt einen romantischen Film schauen wollte, ist uns bei der Auswahl zufällig dieser Streifen „über den Weg gelaufen“ und die Sichtung ließ nicht lange auf sich warten. Zwar passte das Winter-/Weihnachts-Setting nicht unbedingt zur aktuellen Jahreszeit, aber dennoch ging das „Wegschauen“ problemlos von der Hand.

Die Story mag das Rad nicht unbedingt neu erfunden haben, bot jedoch einen soliden und vor allem glaubwürdigen Rahmen für die gebotenen Ereignisse. Es ging ruhig, aber nie zu still zur Sache und die Handlung schritt stets souverän voran. Sicherlich mögen einige Passagen leichte Züge von Vorschaubarkeit aufgewiesen haben, doch witzigerweise haben sich die Figuren im Film auch selbst darüber lustig gemacht.

Gut gefiel, dass man sich prima in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren Motivationen jederzeit verstehen konnte. Klar mag die Geschichte im Grunde nichts besonderes gewesen sein, durch ihre durchaus sehr realistischen Aspekte weckte sie dennoch Interesse und leichtgängige Immersion. Die Dialoge waren von einem erfahrenen Autor geschrieben, hielten die Waage aus Dramatik und Witz ziemlich gut und ließen uns nie den roten Faden verlieren.

Besonders die Chemie zwischen den Hauptpersonen (Barrett Doss und Justin Hartley) hat gepasst und somit den Titel auf ein stabiles Fundament gestellt. Es hat Spaß gemacht den beiden unterschiedlichen und dennoch gut miteinander harmonierenden Charakteren zuzuschauen und sie bis zum unausweichlichen Finale zu begleiten. Auch kleinere Nebenrollen wurde mit tollen Darstellern (u.A. mit James Remar) ebenfalls hervorragend besetzt und gaben keinen Grund zur Klage.

„The Noel Diary“ ist weder sonderlich tiefgründig, noch definierte er das Genre neu – und das war hier auch überhaupt nicht gefordert. Geboten wurde uns ein nette Liebes-Komödie, dass trotz (oder gerade wegen) seiner seichten Art ganz gut bei Laune hielt und mit ausgewogenen Pacing und sympathischen Hauptfiguren zu überzeugen wusste.

Fotocopyright: Netflix

Paranoia – Riskantes Spiel

Inhalt

Adam Cassidy träumt von einem erfolgreichen Leben, in dem er endlich aus seinem Brooklyn ausbrechen und die Rechnungen des kranken Vaters problemlos bezahlen kann. Nach einem verlorenen Pitch ist der junge Mann zunächst niedergeschlagen, doch kurze Zeit später erhält er dennoch ein unmoralisches Angebot vom Konzern: er soll bei der Konkurrenz anheuern und deren Technologien ausspähen…

Fazit

Für gute Thriller bin ich eigentlich immer zu haben und bei „Paranoia“ hat man da grundsätzlich auch nichts verkehrt gemacht. Der Film besaß eine solide Geschichte, die unterhaltsam und streckenweise wirklich spannend umgesetzt wurde – und vor allem mit einem recht beachtlichen Cast daher kam.

Während über weite Teile natürlich der junge Liam Hemsworth im Fokus stand, erfreute mich die tolle Performance von Gary Oldman aber umso mehr. Er verkörperte den bitterbösen Konzernchef mit Hingabe und sorgte stellenweise fast für Gänsehaut und selbst ein weiteres Urgestein wie Harrison Ford musste sich dieser Darbietung unterwerfen.

Das Pacing war gelungen. Obwohl der Streifen überwiegend ruhig gestaltet war, wurde es nie langweilig. Findige Dialoge und kleinere Spannungsspitzen luden die Atmosphäre immer wieder angenehm auf und ließen uns nie den roten Faden verlieren. Überhaupt konnte man den Ereignissen jederzeit gut folgen und die dargestellten Technologien waren nicht vollends aus der Luft gegriffen – so vereinfacht sie auch für die breite Maße dargestellt wurden.

„Paranoia“ war eine durch und durch solide Angelegenheit, die Genrefreunde garantiert zufriedenstellen wird. Es gab zwar keine echten Highlights, aber auch keinerlei nennenswerte Durchhänger. Alles befand sich auf einem hohen und absolut sehenswerten Niveau, auch wenn viele Details nach kurzer Zeit wohl wieder vergessen sind. Von mir gibts eine Empfehlung!

Fotocopyright: Studiocanal

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123

Inhalt

Bewaffnete Männer stürmen die U-Bahn 123 und nehmen die Passagiere und Personal als Geisel. Per Funk teilen sie dem Fahrdienstleiter Zachary Garber ihre Forderungen mit. Zwar möchte sich das FBI dem Fall annehmen, doch die Terroristen sind nur zu Gesprächen mit Garber bereit…

Fazit

Bereits mehrere Male habe ich mir diesen Film angeschaut und wurde jedes Mal auf Neues sehr gut dabei unterhalten. Weder seine Handlung, noch seine bekannten Darsteller stachen dabei übermäßig heraus, doch der äußerst solide Unterhaltungswert sprach stets dabei für sich.

Auch wenn der Streifen nur selten auf vollen Touren lief, behielt er stets ein angenehmes Tempo bei und wurde nie langweilig. Die Mischung aus Dialog und Action war gut ausgelotet und ließ keinen Part zu sehr Überhand nehmen.

Obwohl die Charaktere (insbesondere Travolta) etwas überzeichnet angelegt wurden, konnte man ihre Motivationen verstehen und greifen. Man konnte sich in deren Köpfe hineindenken und durchaus ein wenig um den Ausgang der Handlung mit ihnen fiebern – auch wenn manche Passagen schon ein wenig vorschaubar angelegt waren.s

Das Zusammenspiel von Travolta und Washington war sehenswert, auch wenn Beide in anderen Filmen für sich durchaus besser performt haben. Sie waren trotzdem eine kleine Klasse für sich und ergänzten sich prima. Der Rest wurde mit weitestgehend symphytischen Nebenfiguren (u. A. James Gandolfini als nerviger Bürgermeister) ausgezeichnet besetzt.

Da ich das Original („Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“) schon lange nicht mehr gesehen habe, fällt mir ein direkter Vergleich sehr schwer. Fakt ist aber, dass diese moderne Adaption des Themas durchaus gelungen und als absolut runde Sache anzusehen ist. Gute Darsteller, ein hoher Spannungsbogen und fortwährende Kurzweil sorgen für eine Empfehlung.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Godzilla Minus One

Inhalt

Als wären die Nachwehen vom Zweiten Weltkrieg nicht genug, wird Japan von einem neuen Unheil heimgesucht. Ein Monster, welches der Volksmund schlichtweg als „Godzilla“ bezeichnet, hat es auf die Städte abgesehen und hinterließ bereits erste Spuren der Verwüstung. Gemeinsam mit einem Forscherteam will ein ehemaliger Kamikaze-Deserteur den Kampf gegen die Bestie aufnehmen…

Fazit

„Minus One“ gilt als bester Godzilla-Film seit Jahren, was im Anbetracht der zuletzt aus Hollywood fabrizierten Ergebnisse pauschal gar nicht mal so viel aussagt. Tatsächlich stach bereits zu Beginn das typische japanische Flair und sagen wir mal die „realistischere“ Darstellung des Themas ins Auge.

Für einen „Monsterstreifen“ hat man sich hier tatsächlich eine halbwegs ordentliche und vergleichsweise komplexe Story ausgedacht und reale Ereignisse geschickt dabei integriert. Man hat hier nicht nur auf Zerstörungsorgien, sondern vor allem auf die Gefühle seiner Hauptpersonen geachtet, sogar ein wenig Geschichtsverarbeitung auf unerwartet feinfühlige Weise (für eine solche Art von Film) betrieben.

Rache an Godzilla ist natürlich ein geläufiges Motiv, doch hier wurden seine wilden Eskapaden auf die nachvollziehbaren Schicksale einzelner Personen heruntergebrochen. Werden sonst anonyme Städte in Schutt und Asche gelegt, sehen wir hier tatsächlich Menschen auf den Straßen und können das Grauen der Verwüstung umso mehr greifen. Besonders, da auch die technische Seite eine Klasse für sich gewesen ist,

Statt Gagen für bekannte Stars rauszuballern, hat man (das nach Hörensagen sehr überschaubare) Budget voll und ganz für grandiose Effekte aufgebraucht. Einstürzende Häuserschluchten, zerstörte U-Bahn-Linien und wilde Gefechte auf hoher See – dieser Godzilla trumpfte mit einem natürlichen und hierdurch höchst beeindruckenden Look auf, der sich so gar nicht mit den deutlich sichtbare CGI-Pedanten aus Hollywood vergleichbar war.

In seinen lauten Momenten war das Werk extrem stark und unterhaltsam. Man klebte vor dem Schirm und kam auf dem Grinsen kaum heraus – wobei gesagt sei, dass der Streifen in seinen ruhigeren Passagen diese Euphorie etwas zurückfuhr und im letzten Drittel (vor dem Finale) ein klitzeklein wenig durchhing.

Wer „Godzilla“ mag, wird diesen Film lieben. Endlich bekamen wir wieder einen klassischen, japanischen Vertreter alter Schule und obendrei ein paar echt schöne Effekte, die keineswegs nach störendem CGI ausgeschaut haben. Vielleicht hätte man ein paar Sekunden einkürzen können, doch unterm Strich bleibt eine klare Empfehlung!

Fotocopyright: Netflix

Crossing Guard – Es geschah auf offener Straße

Inhalt

Vor einigen Jahren wurde die kleine Tochter von Freddie Gales überfahren und seitdem hat er sich mit Alkohol und Frauengeschichte selbst ruiniert. Mit Entlassung des damaligen Fahrer sucht er jedoch seine Ex-Frau auf und bittet diese um Absolution für den geplanten Mord an dieser Person…

Fazit

Von der Idee und vor allem von der Besetzung machte „The Crossing Guard“ eigentlich alles richtig, doch die Umsetzung hatte mich am Ende des Tages leider nicht vollends überzeugt. Dafür gab es verschiedene Gründe, von denen die ach so tollen Darsteller sicherlich ihren Teil dazu beigetragen haben.

Im Grunde war die Handlung so simpel, wie (zumindest beim Überfliegen der Inhaltsangabe) schnell verstanden – doch die Erzählweise des Streifens machte manche Aspekte unnötig kompliziert. Es fiel schwer in das Geschehen hinein zu kommen, was vielleicht auch am etwas altbackenen Look mit wackeligen Kameraschwenks und äußerst abgehackten Zooms in die Gesichter der Figuren gelegen haben könnte.

Man kam selten so richtig auf den Punkt. Das Pacing aus Dialog und ruhigeren Momenten war selten perfekt ausgelotet und immer knapp am Sweetpoint vorbei. Gestört hat mich (neben einer schlechten deutschen Synchronisation) besonders das Overacting der beteiligten Gesichter. Während sich Nicholson meist noch am Rande des Erträglichen arrangierte, waren andere Figuren (u.A. David Morse) total überzeichnet und nicht gut greifbar.

Normalerweise halte ich gerade Morse für einen ausgezeichneten Charakterdarsteller, doch seine Figur war mir hier einfach zu hippelig und sonderbar angelegt. Vielleicht wollte man sich mit dessen besonderen Art irgendwie abheben, mir viel eine Bindung jedoch schwer und mich nervte sein hampelhaftes Verhalten immens. Man konnte ihn stellenweise überhaupt nicht ernst nehmen und selbst beim unausweichlichen Aufeinandertreffen der Hauptakteure hielt es nicht an.

Auch wenn „The Crossing Guard“ sichtlich schon ein paar Tage auf dem Buckel hat, hätte der Thrill ganz gut werden können. Ich habe den Film am gestriegen Abend jedenfalls zum allerersten Mal gesehen und mich dabei an zu vielen Punkten für eine Weiterempfehlung gestört. Außerdem hätte ich dem Finale wohl einen anderen Anstrich geben. So bleibt es bei einem durschnittlichen Werk mit überdurchschnittlicher guter Besetzung.

Fotocopyright: Miramax

Civil War

Inhalt

Ein Bürgerkrieg hat Amerika gespalten und Reporterin Lee befindet sich mitten im Kriegsgebiet. Als ihre Crew von einem finalen Schlag gegen den Präsidenten hört, machen sie sich auf den Weg in die stark zerstörte Landeshauptstadt und wollen dabei die gegnerischen Milizen mit ihren Kameras begleiten…

Fazit

Schon im Vorfeld war man voll des Lobes für diesen Titel und in einigen Teilen kann ich dies vollends nachvollziehen. „Civil War“ zeigt ein interessantes „Was wäre wenn“-Szenario, erklärte dabei für meinen Geschmack etwas zu wenig.

Der Film steigt mitten im Geschehen ein und generiert mit seiner zunächst leicht holprigen Erzählweise jede Menge Fragezeichen. Man erklärt wenig, präsentiert uns einen blutigen Konflikt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, lässt den Zuschauer über die Hintergründe lange Zeit im Dunkeln.

Auf der einen Seite gefiel diese Herangehensweise, auf der anderen Seite keimte jedoch auch ein wenig Unzufriedenheit auf. Sicherlich sollten sich die Zuschauer ein paar eigene Gedanken machen, möglicherweise auch Parallelen zu realen Gegebenheiten ziehen – aber fühlbar mehr „Hilfestellung“ wäre nicht verkehrt gewesen.

Man konnte dem Treiben zwar gut folgen, doch die aufgeworfenen Fragen wurden nicht vollends eliminiert, auch nicht nach dem Abspann. Es war bekannt, welche Fraktionen sich hier bekämpft – doch wieso der Funke zur Flamme wurde, konnte nur erraten werden.

Technisch gab sich der Streifen äußerst kompetent. Das Setting fühlte sich realistisch an und die Immersion war nahezu perfekt. Besonders beindruckend zeigte sich das Finale, welches natürlich mit Wahrzeichen der Hauptstadt spielte und beachtliche Emotionen beim Zuschauer zum Ausdruck brachten. Die Effekte waren dabei sehr gut und schauten nur selten nach Computer aus.

Die Darsteller – allen voran Kirstin Dunst – haben ihre Sache hervorragend erledigt und ihren Teil zum gelungenen und glaubwürdigen Gesamteindruck beigetragen. Sie waren nicht übermäßig geschminkt, bewiesen so durchaus Mut zur Hässlichkeit, wirkten aber greifbarer und man nahm ihnen die jeweilige Rolle wesentlich besser ab.

Wie aktuell „Civil War“ derzeit ist, vermag ich nicht zu beurteilen, jedoch konnte man sich prima in das unheilvolle Setting hineindenken und sich inmitten der zum Teil äußerst heftigen Bilder prima unterhalten lassen. Für eine höhere Bewertung hat es mir jedoch an Erklärungen zur besseren Nachvollziehbarkeit gemangelt und somit bleibt eigentlich auch nur eine Empfehlung für alle „denkwilligen“ Zuschauer, die sich idealerweise ein wenig für Politik interessieren.

Fotocopyright: LEONINE

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »