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Schlagwort: Drama (Seite 24 von 110)

Sympathy for the Devil

Inhalt

Eigentlich war James nur auf dem Weg ins Krankenhaus zu seiner hochschwangeren Frau, als plötzlich ein Fremder in sein Fahrzeug einsteigt und ihm eine Waffe vor das Gesicht hält. Er zwingt den werdenden Vater zu einer ungewöhnlichen Spritztour durch Las Vegas und zu einem fragwürdigen Spiel…

Fazit

Für mich schien es fast so, als habe Cage seine schauspielerische Kriese überwunden und vermehrt eine Beteilung an recht guten Filmen (Pig, Massive Talent) bewiesen, doch leider gibt es für den Fan immer wieder kleinere Rückschläge – zu denen ich diesen Titel leider auch zählen möchte.

Das Spiel von Cage war gar nicht mal so schlecht und ließ stellenweise durchblitzen, dass er eigentlich ein talentierter Mann und Idealbesetzung für solche Rollen ist. Auch die Handlung an sich war erstmal Ordnung, ließ aber früh auf ein Kammerspiel mit unterhaltungstechnisch eher unvorhersehbaren Ausgang hoffen und am Ende kam genau dies dabei heraus.

Nach einigen launigen Start sank das Niveau und der Streifen plätscherte gnadenlos vor sich hin. Die Dialoge zwischen den beiden Hauptcharakteren waren nur selten interessant, meist jedoch völlig langweilig und nie auf dem Punkt. Cage konnte das Gesicht dabei verziehen wie er wollte, das Szenario wurde nie packend, nie spannend und war weitaus davon entfernt, irgendwelche Emotionen (außer dem Gähnen) zu wecken.

Man hatte Alles irgendwo schon einmal gesehen – und zumeist einfach auch in einer besseren Form. Sei es nun ein „Hitcher“ oder in Filmen mit ähnlicher Thematik. Wo bei der Konkurrenz durchaus Gänsehaut oder ungute Gefühle aufkamen, machte sich hier die Leere breit und der Ausgang war schlichtweg nicht mehr von Bedeutung. Selbst die Suche nach einem tieferen Sinn oder zumindest einer schlüssigen Begründung für die Ereignisse waren irgendwann nur noch egal.

Punkte konnte das Werk für eine überdurchschnittliche Inszenierung und einem zuweilen recht brauchbaren Soundtrack einfahren. Die Bilder waren insbesondere in dunklen Momenten schön scharf in Szene gesetzt und auch bei der Kameraarbeit ließ man hin und wieder Können durchblitzen.

Man kann nicht immer abliefern und bei Cage verkommt diese Phrase mal wieder wieder Tagesordnung. Nach ein paar brauchbaren Filmen, gibts mit „Sympathy for the Devil“ ein ganz langweiliges Paket mit keinerlei nennenswerten Highlights oder richtig starken Momenten. Die vergleichsweise wenig innovative Story wäre bei kurzweiliger Umsetzung sicherlich noch zu verkraften gewesen, doch auch hier kann nichts Positives vermeldet werden. Der Streifen ist ein Langweiler auf ganzer Linie und für mich keinerlei Empfehlung wert – nicht einmal für eingefleischte Fans des Künstlers.

Fotocopyright: LEONINE

Oppenheimer

Inhalt

Die Welt steht kurz vor einem erneuten Weltkrieg und ein Wettrüsten um neue Technologien beginnt. Die Regierung wendet sich an den renommierten Wissenschaftler Oppenheimer und stellt ihm quasi alle Mittel zur Erschaffung einer ultimativen Waffe zur Verfügung…

Fazit

Über diesen Film wurde im Vorfeld viel berichtet und nicht alle Aussagen oder Kritiken dazu waren in meinen Augen korrekt. Sicherlich dreht es sich hier hauptsächlich um namensgebende die Person „Oppenheimer“, doch die Macher fokussierten sich nicht nur auf sein Privatleben, sondern zeigten genügend Bilder um den Bau seiner vermeintlichen Wunderwaffe und verschafften einen guten Eindruck von der Stimmung zur damaligen Zeit.

In einem Review wurde ein Vergleich zu Oliver Stones „JFK“ gezogen, was ich so uneingeschränkt unterschreiben würde. „Oppenheimer“ ist ebenfalls recht lang (drei Stunden), äußerst politisch, enorm dialoglastig und ähnlich von der Struktur aufgebaut. Wem also das Werk von Stone gefiel, dürfte hier freilich seine Freude haben und trotz vielleicht im Vorfeld bekannten Storyverlauf bestens bei Laune gehalten werden.

Es wird viel geredet und die Laufzeit war nicht von Pappe, aber ich habe mich ehrlich gesagt zu keiner Sekunde gelangweilt und hing an den Lippen der hervorragenden Schauspieler. Natürlich stach Cillian Murphy als Robert Oppenheimer am ehesten hervor, doch der Rest des namhaften Casts (u.A. Robert Downey Jr., Matt Damon, Emily Blunt oder Florence Pugh) machte seine Sache mehr als großartig. Jede kleinste Rolle wurde perfekt und mit Bedacht besetzt, die Harmonie untereinander war jederzeit gegeben.

Der Film bot eine ausgezeichnete Mischung aus reichhaltigen Informationsgehalt und trotzdem vergleichsweise leichtgängiger Unterhaltung. Trotz der vielen Namen und Zeitsprüngen behielt man stets den Überblick, konnte Aussagen und Feststellungen gut einordnen, fühlte sich stets umfassend mitgenommen und stets in der Geschichte >drin<. Man konnte die Emotionen bzw. Gewissensbisse unserer Figuren begreifen und deren Entwicklung im Laufe der Zeit äußerst gut verstehen. Besonders die inneren Konflikte des erst so fanatischen Oppenheimers kamen dank der hervorragenden Erzählung prima zur Geltung.

Die Inszenierung war hochwertig und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Dank IMAX-Aufnahmen variierte der Bildausschnitt mitunter im Sekundentakt, doch das kennen wir bereits aus anderen Werken von Nolan und gehört bei ihm irgendwo dazu. Ansonsten waren die Rückblenden (teils in schwarz-weiß) und Zeitsprünge wie bereits erwähnt sehr übersichtlich und brachen mit einem allzu chronologischen Stil, was zusätzlich für Aufmerksamkeit, aber keineswegs Überlastung sorgte.

Die Erwartungen waren hoch und Nolan hat erneut abgeliefert. „Oppenheimer“ war höchst unterhaltsamer Geschichtsunterricht mit brillanten Darstellern und jeder Menge intelligenter Dialoge und Ansichten. Er fesselte satte drei Stunden vor die Leinwand und überfrachtete den selbst relativ unbedarften Zuschauer nicht. Natürlich ist ein gewisses Interesse an der Grundthematik zum Gelingen nicht verkehrt, dennoch gibt es von mir für alle Filmfreunde eine mehr als heiße Empfehlung für dieses Meisterwerk. Den Gang ins Kino habe ich mir gespart, aber spätestens jetzt daheim mit entsprechenden kleinen Pausen steht der Sichtung nicht mehr im Wege – und dies wird in den nächsten Wochen sicherlich noch einmal der Fall sein!

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

New York Confidential

Inhalt

New York, 1995. Ein todkranker Cop erfährt, dass seine Familie bei einem Ableben während des Dienstes gut abgesichert wäre und schmiedet deshalb einen perfiden Plan. Er möchte von seinem Partner im Einsatz erschossen werden, doch das Ganze muss von vorn bis hinten absolut wasserdicht sein…

Fazit

Auf neue Filme mit Mel Gibson bin ich eigentlich immer gespannt. Zwar gibt er sich zuweilen auch mal für weniger erstklassige Produktionen her, doch im Vergleich zu manchen Kollegen sind hier hin und wieder kleinere Lichtblicke zu erkennen. „New York Confidential“ war für den routinierten Akteur da sicherlich keine größere Herausforderung, doch für den Zuschauer dagegen umso mehr.

Die Geschichte war im Grunde nicht schlecht und auch die technische Umsetzung wusste nach kurzer Eingewöhnung zu gefallen. Durch sein grobkörniges und stark gefiltertes Bild kam zwar keinerlei echte „4k-Stimmung“ auf, aber irgendwie wirkte das Ganze hierdurch angenehm rau und dreckig – vielleicht sogar auch etwas älter, als in der Epoche in der das Geschehen eigentlich spielte.

Das Pacing war jedoch ein großes Problem. War man am Anfang noch voll dabei und kundschaftete den Kern der Sache aus, plätscherte die Handlung dann irgendwann nur noch vor sich hin und fuhr nicht zu Höchstleistungen auf. Es fiel schwer am Ball zu bleiben und irgendwie verlor man das Interesse. Man erkannte, dass der Plot recht simpel gestrickt und innerhalb der kompakten Laufzeit (knapp unter 90 Minuten) einfach nicht komplexer in Szene gesetzt wurde – uns nicht mit spannenden Wendungen oder zumindest etwas Action bei Laune halten könnte.

Die Leistung der Darsteller war in Ordnung, bestenfalls aber auf normalen Serien-Niveau anzusiedeln. Von Gibson an sich gab es vergleichsweise viel zu sehen, obwohl seine Auftritte lediglich aus ein paar klugen Sprüchen und den permanenten Rauchen von Zigaretten bestanden. Also relativ leichte Arbeit für ihn und sicherlich leicht verdientes Geld.

Ich mag Cop-Thriller und konnte mich sogar an die hier gebotene Optik recht schnell gewöhnen – trotzdem sprang der Funke nicht über. Die Handlung bot mir zu wenig Tiefgang und war auf den zweiten Blick auch zu beliebig und fast schon uninteressant. Das Ganze zog sich dann stellenweise auch wie Kaugummi und am Ende sehnte man sich dem Abspann entgegen. Unterm Strich ein solider, aber keineswegs überragender Titel mit halbwegs bekannten Namen.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

The Creator

Inhalt

Die künstliche Intelligenz ist immer stärker geworden und ein Krieg zwischen ihr und den Menschen ist entfacht. Als durch ein Missgeschick eine Atombombe über der USA abgeworfen wurde, ist das Fass endgültig übergelaufen. Eine Spezialtruppe soll nach Asien aufbrechen und dort den vermeintlichen Schöpfer der KI und dessen neue geheime Superwaffe ein für alle mal ausschalten…

Fazit

Die ersten Trailer von „The Creator“ haben durchaus Interesse an dem Werk geweckt, doch ehrlich gesagt hat mir der frühe Release für das Heimkino dagegen leichte Bauchschmerzen bereitet. Es gab in diesem Jahr schon so einige Enttäuschen und so ging es mit gemischten Gefühlen ins Getümmel.

Vorweg sei verraten: „The Creator“ ist wahrlich kein schlechter Film. Es besaß eine interessante und relativ gut greifbare Prämisse – und vor allem eine ganz tolle Optik. Der wohl überwiegend in Thailand abgedrehte Streifen sah zu jeder Sekunde absolut hochwertig und stimmig aus, lud schnell zum Versinken ein. Das dargebotene Ökosystem war glaubwürdig und selbst die ausgefallensten Fahrzeuge oder Roboter brachen nicht mit dem konsequenten Gesamtbild.

Die Erzählweise war dagegen etwas sperrig und vielleicht auch deshalb nicht so kinotauglich wie andere Vertreter. Das Grundprinzip war relativ schnell verstanden, bei kleineren Details musste man jedoch hin und wieder ein wenig um die Ecke denken. Grade das Finale bot einige Facetten, bei denen ich auch nicht so richtig mitgenommen wurde und das Hirn anstrengen musste. Ansonsten konnte man dem Treiben vom Ablauf schon prima folgen und die Handlung an sich passte auch ganz gut in die heutige Zeit – obgleich einige Aspekte sicherlich etwas überspitzt dargestellt wurden.

Bei den Darstellern stachen John David Washington (der Sohn von Denzel Washington) und seine kleine Filmpartnerin Madeleine Yuna Voyles äußerst positiv hervor. Die Chemie zwischen den Beiden hat gepasst und es machte Spaß ihren zuweilen unerwartet humorvollen Dialogen zu lauschen. Lob auch an dieser Stelle an die Kostüm- und Maskendesigner, die unglaublich gute Arbeit verrichtet und ihren Teil zur nahezu perfekten Immersion geschaffen haben. Auch hier wirkte alles in sich stimmig ausgearbeitet.

„The Creator“ ist manchmal vielleicht ein bisschen sperrig und nicht ganz so leichtgängig wie andere „Popcorn-Blockbuster“, doch besaß er einen gewissen Charme und richtig starke Momente. Technik, Szenario und Darsteller rangierten auf hohem Niveau, der Unterhaltungswert der durchaus greifbaren Story war zur meisten Zeit gegeben. Wäre das Ding hier und da noch etwas runder erzählt und die Action akustisch noch einen Ticken wuchtiger im Heimkino rübergekommen, wäre eine höhere Wertung drin gewesen. So bleibts ein „lediglich“ guter Sci-Fi-Actionfilm mit einem soliden Maß an Tiefgang.

Fotocopyright: Leonine (Sony)

A Day: The Hell That Never Ends

Inhalt

Ein berühmter Arzt kehrt nach Jahren des Auslandseinsatzes endlich wieder zurück in die Heimat. Kaum dort angekommen, wird er Zeuge und Erstretter eines Unfalles, bei dem tragischerweise auch seine Tochter beteiligt ist. Gefangen in einer Art von Zeitschleife erlebt er diesen Tag dann immer wieder…

Fazit

Mit „A Day“ haben die Koreaner ihre Variante von „Täglich grüßt das Murmeltier“ abgeliefert und die altbekannte Prämisse um ein paar nette Verzweigungen ergänzt. Zumindest technisch war der Streifen sehr gefällig und gut gefilmt, doch trotz dieser Stärke und einem durchaus angenehmen Erzählfluss wollte der Funke bei mir nicht so recht überspringen.

Zunächst gefiel die glasklare Optik und die tollen Darsteller, die koreanische Produktionen bereits seit Jahren auszeichnen. Der Film sah zu jeder Sekunde enorm hochwertig und teuer aus, verkaufte sich richtig gut. Die Unfallszenen waren eine Augenweide und auch akustisch erste Sahne. Inmitten vieler Dialoge bebte das Heimkino zuweilen ganz ordentlich.

Erzählerisch haben sich die Asiaten aber fast ein wenig übernommen. Die Steigerung der Komplexität hat sich zugleich auf Glaubwürdigkeit und Verständlichkeit ausgewirkt und so ein nicht immer ganz rundes Ergebnis abgeliefert. Manchmal fiel das Folgen der Aktionen unserer Hauptfiguren schwer und so manche Herleitung schien arg an den Haaren herbei gezogen.

Es gab Schlussfolgerungen, bei denen man nur raten, sie aber nicht vollends mit Überzeugung herbeirufen konnte. Überhaupt litt das gesamte Konstrukt (trotz fantastischer Zeitsprung-Thematik) an Authentizität und Nachverfolgbarkeit. Am Ende wurde aus der Geschichte zwar ein Schuh, doch so richtig wollte man den Frosch nicht schlucken und die Dinge einfach mal so hinnehmen.

Technik, Idee und Darsteller verdienen Lob, Handlung und Unterhaltungswert hingegen stagnierten dagegen auf lediglich solidem Niveau. „A Day“ bereichert das „Zeitschleife-Genre“ um ein paar interessante Aspekte, konnte mich allerdings nicht vollends fesseln und ließ trotz kompakter Laufzeit (rund 90 Minuten) sogar ein paar Längen aufkeimen. Unterm Strich ein netter, aber keineswegs überragender Beitrag, bei dem Fans der Materie aber durchaus mal reinschauen dürfen.

Fotocopyright: Eye See Movies (Crunchyroll GmbH)

Im Zweifel gegen den Angeklagten (aka: Gegen jeden Zweifel)

Inhalt

Mark Hunter ist ein erfolgreicher Anwalt und hat gute Chancen zum nächsten Gouverneur gewählt zu werden. Ein junger Reporter zweifelt jedoch am makellosen Ruf des Mannes und möchte ihn mit einer List zu Fall bringen…

Fazit

Lange habe ich diesen Streifen nicht mehr gesehen und relativ schnell wurde klar, warum ich so viele Details hiervon schon wieder vergessen habe. Die Grundidee mag zwar recht ansprechend sein, doch die Umsetzung bewegt sich eher im Mittelfeld.

Dass die Screentime von Michael Douglas eher gering ausfiel war noch einer der kleineren Kritikpunkte. Seine Rolle war interessant und wurde routiniert gespielt, mehr aber auch nicht. Gestört hat mich vielmehr die zuweilen arg unausgewogene Erzählweise, welche die Macher hier an den Tag gelegt haben.

Über weite Teile plätscherte der Streifen vor sich hin und nahm nie so richtig an Fahrt auf. Der Plan des jungen Reporters war schnell verstanden, bis dessen Umsetzung allerdings begann dauerte es aber viel zu lang – um sich dann am Ende wiederrum völlig zu überschlagen und den Zuschauer damit fast zu verwirren.

Zwar konnte man sich die Beweiskette nun selbst herleiten und hat das Prinzip des Werkes grundsätzlich auch verstanden, trotzdem fühlte es sich kurz vorm Finale so an, als würde ein entscheidender Teil der Handlung fehlen. Gerne hätte ich den Part dazwischen noch etwas ausführlicher gesehen und nicht nur vor innerem Auge betrachten müssen – so einfach die Herleitung halt auch gewesen wäre.

Die Inszenierung war okay, kann aber mit aktuellen Produktionen (insbesondere optisch) nicht mehr ganz mithalten. Grobe Bilder und starke Filter wirken in ihrer dargebotenen Form nicht mehr zeitgemäß und zuweilen etwas anstrengend. Die Vertonung war eher mittelmäßig, der Sound an sich immerhin unauffällig dezent.

Eine Institution wie Michael Douglas steht normalerweise für recht unterhaltsame Filme, doch bei dieser Neuauflage von „Gegen jeden Zweifel“ traf dies nur bedingt zu. Der Thriller war sicherlich nicht völlig schlecht, doch für meinen Geschmack einen Ticken zu lahm und holprig erzählt. Die Schere wurde an den falschen Stellen angesetzt und das allgemeine „Balacing“ fühlt sich einfach nicht so ideal an. Für Genrefreunde solide Kost, aber keine echte Empfehlung meinerseits.

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Pain Hustlers

Inhalt

Aus der Not heraus heuert eine junge Dame bei einem kleinen Pharmakonzern an, der bei genauerem Hinschauen jedoch wirtschaftlich auch nicht besonders gut aufgestellt ist. Noch während ihrer Probezeit gelingt ihr allerdings ein entscheidender Deal, der das Ruder herumreißt und große Umsätze verspricht. Fortan baut die Firma auf ein mehr oder weniger fragwürdiges Geschäftsmodell, welches Ärzte zur Verschreibung ihrer Produkte etwas stärker motiviert…

Fazit

„Pain Hustlers“ gab einen interessanten Eindruck in ein Thema, welches bei mir hier so mehr oder weniger am Rande durch die Medien Beachtung fand und eigentlich gar nicht großartig hinterfragt wurde. Netflix hatte nun einen Film hierzu in Auftrag gegeben und das Ergebnis konnte sich am Ende durchaus sehen lassen.

Der Streifen fing etwas langsam und gemächlich an, entfaltete aber bald einen guten Flow und fesselte an den Schirm. Nachdem man mit den wichtigen Charakteren vertraut und die Richtung der Handlung ungefähr bekannt war, unterhielt das Ding trotz knapper zwei Stunden Laufzeit ganz ausgezeichnet.

Die Einblicke in die Pharmabranche waren interessant und zuweilen recht amüsant geschildert. Man überforderte den Zuschauer nicht mit zu vielen kleinen Details und hielt trotz hohem Informationsgehalt eine gewisse Leichtigkeit bei. Alles wurde angenehm locker inszeniert, obwohl man seine durchaus ernste Aussage zum Glück nicht aus den Augen verlor.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht und die Inszenierung war routiniert hochwertig. Man schien sich an Größen wie „Wolf of the Wall Street“ zu orientieren, was im kleineren Rahmen (also eher so im Fernsehformat) auch recht gut gelang.

Wer ein bestehendes Abo bei Netflix besitzt und der Thematik gegenüber nicht abgeneigt ist, erhält einen netten und vor allem unterhaltsam erzählten Tatsachenbericht mit Kurzweil. Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, die Inszenierung gab nichts zu bemängeln und das Finale stimmte weitestgehend zufrieden. Unterm Strich ein solider Titel für Zwischendurch – Anschaupflicht besteht allerdings nicht.

Fotocopyright: Netflix

The Invincible (PC)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Kontrolle über Wissenschaftlerin Yasna, die auf einem fremden Planeten zu sich kommt und ihre Kollegen sucht. Erst nach und nach rekonstruiert sie die Umstände für diese Zwischenlandung und erst nach und nach offeriert die fremde Umgebung ihre Geheimnisse…

Gameplay

„The Invincible“ lässt sich am besten als Walking-Simulator oder interaktiven Sci-Fi-Roman umschreiben. Der Spieler bewegt seine Figur aus der Ich-Perspektive auf relativ stramm vorgegebenen Pfaden und interagiert hin und wieder mittels einfachen Gesten (simple Klicks, kurz am Mausrad drehen) mit seiner Umwelt.

Obwohl die Umgebung zunächst recht weitläufig wirkt, zeichnet sich schnell ein Muster ab. Man kann sich kaum verlaufen und die meisten Abzweigungen führen wieder auf einen gemeinsamen Weg. Auch macht das Programm ziemlich geschickt auf wichtige Gegenstände aufmerksam und lässt uns erst nach deren Erkundung unsichtbare Wände verschwinden.

Einzig die Fahrzeugpassagen (hin und wieder darf man einen Rover steuern) sind aufgrund des eingeschränkten Sichtfeldes (kleine Windschutzscheibe) manchmal etwas unübersichtlich und erfordern das Aussteigen oder die mächtige Karte zur Orientierung.

Zwar sind wir meist allein unterwegs, doch ab und an treffen wir auf Roboter oder Sonden, die uns ein Stück begleiten. Zudem halten wir stets regen Funkkontakt zu einem Kollegen, bei dem wir zwischen verschiedenen Antwortoptionen wählen und so ein bisschen die künftigen Erkundungstouren beeinflussen.

Spielzeit

Nach rund 5 bis 6 Stunden flackerte der Abspann über den Schirm. Unterschiedliche Entscheidungen während des Spieles entscheiden über weitere Enden – was so noch einmal einen gewissen Wiederspielwert erschafft.

Präsentation

Optisch hinterließ das Spiel einen hervorragenden Eindruck. Die Grafik war trotz eher dezenter Farbgebung sehr detailreich und die Kulissen glaubwürdig gestaltet. Der allgemeine Retro-Charme (im Bezug auf Aufrüstung, Fahrzeugdesign, etc.) wurde phänomenal umgesetzt und wirkte extrem stimmig. Gezockt habe ich auf dem Steam Deck in 720p und hohen Details – erreichte damit im Schnitt zwischen 35 und 40 Frames.

Der Soundtrack war eher unauffällig, sorgte jedoch in den passenden Momenten für leichten Grusel. Die englische Vertonung war sehr gut und brachte die Emotionen der Figuren super rüber, steigerte die Immersion enorm. Die Dialoge fühlten sich mit Husten und glaubwürdig dargelegten Emotionen wirklich echt an.

Positiv

  • sehr gute Präsentation
  • glaubwürdige Umgebung
  • grandioses Art-Design
  • tolle Vertonung
  • spannende Handlung
  • wenig Leerläufe

Neutral

  • recht gradlinig
  • trotzdem: manchmal leichte Orientierungsprobleme beim Verwenden von Fahrzeugen
  • überschaubare Spielzeit
  • keine Rätsel

Negativ

  • langsames Bewegen der Spielfigur
  • viel Text

Fazit

Ich liebe Walking-Simulatoren und war vom Setting angetan. „The Invincible“ hat mich schnell in seinen Bann gezogen und das Abenteuer fast in einem Rutsch durchspielen lassen. Aufgrund seiner allgemeinen Spielweise wird das Produkt sicherlich nichts für Jeden sein, doch Genrefreunde mit Vorliebe für Sci-Fi Themen werden hier definitiv auf Ihre Kosten kommen.

Da ich die Buchvorlage nicht kannte kann ich nichts zur Adaption derer an sich sagen, jedoch betonen, dass mir die Handlung sehr gut gefallen hat und ich durchwegs gespannt am Ball geblieben bin. Auch wenn diesbezüglich das Rad nicht neu erfunden wurde, packte das Geschehen und überzeugte mit einer grandiosen Atmosphäre – und natürlich auch mit einer tollen technischen Vorstellung.

Die rund 5 bis 6 Spielstunden waren zudem genau richtig und in meinen Augen kein großer Kritikpunkt. Für mich gehört der Titel zu den Besseren seines Genres und erhält eine uneingeschränkte Empfehlung für all jene, die wissen, was hier auf sie zukommt. Gut vergleichen lässt sich das gute Stück in etwa mit „Firewatch“, welches aufgrund des regen Funkverkehrs mit ähnliches Vibes auffahren konnte.

Fotocopyright: 11 bit Studios

Der Killer

Inhalt

Ein fehlgeschlagenes Attentat treibt einen routinierten Killer in die Enge. Er fühlt sich von seinen Auftraggebern verfolgt und muss die Kette bis nach oben verfolgen, um sich mit Gewalt die endgültige Freiheit zu verschaffen…

Fazit

Bei den Namen Michael Fassbender und David Fincher waren die persönlichen Erwartungen hoch, doch am Ende blieb etwas Ernüchterung zurück. „Der Killer“ war sicherlich kein schlechter Film, doch ich denke, dass er vielleicht bei weiteren Sichtungen (die trotz überschaubarer Bewertung nicht ausgeschlossen sind) sein tieferes Potential entfalten kann.

Der Streifen ist ruhig, zu ruhig manchmal und damit nicht immer so ganz überzeugend. Besonders der ewige Monolog zu Beginn hätte fast zum vorzeitigen Abschalten bewogen, was absolut tragisch gewesen wäre. Das Geschehen benötigt eine Weile, um in die Gänge zu kommen und schaltet im weiteren Verlauf trotzdem immer mal wieder zurück und provoziert kleinere Längen.

Während die überschaubare Action wirklich hochwertig und temporeich inszeniert wurde, hätten manche Passagen dagegen eine spürbare Straffung verdient und die Gesamtspielzeit gerne ein paar Minuten nach Unten korrigiert. Trotzdem waren die Aufnahmen aber jederzeit hochwertig und gefällig – an den Look von „Sieben“ oder Dergleichen haben sie mich aber nicht erinnert (so die Aussage in einer Fernsehzeitschrift).

Fassbender hat seine Aufgabe gewohnt gut erledigt, gab den wortkargen Auftragskiller mit einer gewissen Glaubwürdigkeit und Eleganz. Die Figur blieb ihren persönlichen Prinzipien weitestgehend treu, was zumindest abschnittsweise für ein konsequentes Drehbuch sprach und dann durchaus Laune machte. Der Rest war in Ordnung und gab keinen Grund zur Klage.

Die Handlung war überschaubar und stellenweise mit einigen Längen bestückt, der ebenfalls überschaubare Cast hingegen recht gefällig und einige Szenen sogar enorm packend. „Der Killer“ ist kein zweiter „Leon – der Profi“, aber auch kein totaler Flop. Vielleicht habe ich mir bei den prominenten Namen etwas zu viel erwartet, doch eine Empfehlung gebe ich für Genrefreunde mit Netflix-Abo dennoch raus. Wie gesagt: es gab ein paar echt nette Momente und eine ansprechende Grundstimmung.

Fotocopyright: Netflix

Megalomaniac

Inhalt

Martha und Felix sind die unrühmlichen Nachkommen eines belgischen Serienmörders, der vor Jahren sein Unwesen im Lande trieb und Koffer voller verstümmelter Leichenteile hinterließ. Am Rande der Gesellschaft lebend und stets von Allen klein gehalten, folgen die Kinder nun selbst dem blutigen Erbe des Erzeugers…

Fazit

Man hätte kaum für möglich gehalten, dass aus dem eher kleinen und beschaulichen Belgien ein solch heftiger Film entspringen könnte. Zwar schaut das Werk auf den ersten Blick wie ein relativ kostengünstig produzierter Amateurstreifen aus, doch grade durch diese unscheinbare Fassade entfaltet sich der wahre Grusel.

Durch seine fast schon dokumentarische Optik weiß der Titel zu gefallen. Bereits nach kurzer Zeit zieht das sehr glaubhaft inszenierte Treiben in seinen Bann und steigert seine Spannung von Minute zu Minute. Fehlt uns zu Beginn noch etwas die Orientierung, wird bald klar wohin die Reise geht und umso packender geht es fortan zur Sache.

Untermalt werden die schroffen Bilder durch einen meisterhaften Soundtrack, der es wahrlich in sich hat. Meist geht es recht ruhig zur Sache, doch in den richtigen Momenten zerrt der Score mit knarzenden oder schrillen Geräuschen zusätzlich an den Nerven und macht die unheilvolle Immersion nahezu perfekt.

In Sachen Härte hatten die Macher vorab einige Probleme mit der hiesigen Freigabe bekommen – was ich durchaus verstehen kann. Zwar hat man sich heutzutage an übertriebene Splatterorgien gewöhnt, doch stehen diese doch zumeist in einem anderen Kontext. Das Szenario hier wirkt – wie bereits mehrfach erwähnt – sehr authentisch und deshalb kamen die Gewaltspitzen dann auch viel greifbarer und erschreckender rüber. Obwohl die Darsteller zu Beginn noch nicht so recht zu überzeugen wussten, wirkte die Atmosphäre jederzeit angenehm bedrohlich und so gab es nicht einmal den Ansatz eines Lächelns.

Ja, richtig gelesen. Am Anfang konnten mich die Darsteller noch nicht so recht von sich überzeugen und ihre Mimik wirkte manchmal sogar unfreiwillig komisch, doch im Laufe der Zeit hat sich ihr Spiel immens verbessert. Irgendwann nahm man ihnen ihre Rollen uneingeschränkt ab und war von ihrer Leistung unverhofft beeindruckt. Sowas hatte ich bisher selten, doch umso besser für den Film und dessen Gelingen.

Gesehen habe ich das Werk auf belgisch/französisch mit englischen Untertiteln, aber immerhin in scheinbar ungeschnittener Form. Ich hoffe, das wir irgendwann auch eine synchronisierte und vor allem ebenfalls ungekürzte Fassung für das Heimkino bekommen, da ich an dieser Stelle gerne eine heiße Empfehlung abgeben möchte. Wer sich für europäische (insbesondere französische) Genrefilme begeistern kann, wird hier seine helle Freude haben. Zwar ist die Story recht simpel und kaum vorhanden, doch seine phänomenale Grundstimmung und die trockene Inszenierung wussten uneingeschränkt zu begeistern.

Vielen Dank an INDEED FILM bzw. More Publicity für die Bereitstellung des Screeners!

Weitere Infos unter: www.indeedfilm.com (externer Link)

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