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Schlagwort: Action (Seite 8 von 84)

Godzilla Minus One

Inhalt

Als wären die Nachwehen vom Zweiten Weltkrieg nicht genug, wird Japan von einem neuen Unheil heimgesucht. Ein Monster, welches der Volksmund schlichtweg als „Godzilla“ bezeichnet, hat es auf die Städte abgesehen und hinterließ bereits erste Spuren der Verwüstung. Gemeinsam mit einem Forscherteam will ein ehemaliger Kamikaze-Deserteur den Kampf gegen die Bestie aufnehmen…

Fazit

„Minus One“ gilt als bester Godzilla-Film seit Jahren, was im Anbetracht der zuletzt aus Hollywood fabrizierten Ergebnisse pauschal gar nicht mal so viel aussagt. Tatsächlich stach bereits zu Beginn das typische japanische Flair und sagen wir mal die „realistischere“ Darstellung des Themas ins Auge.

Für einen „Monsterstreifen“ hat man sich hier tatsächlich eine halbwegs ordentliche und vergleichsweise komplexe Story ausgedacht und reale Ereignisse geschickt dabei integriert. Man hat hier nicht nur auf Zerstörungsorgien, sondern vor allem auf die Gefühle seiner Hauptpersonen geachtet, sogar ein wenig Geschichtsverarbeitung auf unerwartet feinfühlige Weise (für eine solche Art von Film) betrieben.

Rache an Godzilla ist natürlich ein geläufiges Motiv, doch hier wurden seine wilden Eskapaden auf die nachvollziehbaren Schicksale einzelner Personen heruntergebrochen. Werden sonst anonyme Städte in Schutt und Asche gelegt, sehen wir hier tatsächlich Menschen auf den Straßen und können das Grauen der Verwüstung umso mehr greifen. Besonders, da auch die technische Seite eine Klasse für sich gewesen ist,

Statt Gagen für bekannte Stars rauszuballern, hat man (das nach Hörensagen sehr überschaubare) Budget voll und ganz für grandiose Effekte aufgebraucht. Einstürzende Häuserschluchten, zerstörte U-Bahn-Linien und wilde Gefechte auf hoher See – dieser Godzilla trumpfte mit einem natürlichen und hierdurch höchst beeindruckenden Look auf, der sich so gar nicht mit den deutlich sichtbare CGI-Pedanten aus Hollywood vergleichbar war.

In seinen lauten Momenten war das Werk extrem stark und unterhaltsam. Man klebte vor dem Schirm und kam auf dem Grinsen kaum heraus – wobei gesagt sei, dass der Streifen in seinen ruhigeren Passagen diese Euphorie etwas zurückfuhr und im letzten Drittel (vor dem Finale) ein klitzeklein wenig durchhing.

Wer „Godzilla“ mag, wird diesen Film lieben. Endlich bekamen wir wieder einen klassischen, japanischen Vertreter alter Schule und obendrei ein paar echt schöne Effekte, die keineswegs nach störendem CGI ausgeschaut haben. Vielleicht hätte man ein paar Sekunden einkürzen können, doch unterm Strich bleibt eine klare Empfehlung!

Fotocopyright: Netflix

22 Bullets

Inhalt

Ein ranghoher Unterweltboss wird mit 22 Kugeln in einem Parkhaus niedergeschossen und überlebt diese Tat wie durch ein Wunder. Er scharrt seine treusten Untergebenen um sich und möchte dem Attentat schnellstmöglich auf den Grund gehen. Es dauert jedoch nicht lange, bis die Spur zu den ehemals besten Freunden führt…

Fazit

Jean Reno ist einfach eine Wucht und verkörpert jede noch so schwierig angelegte Persönlichkeit mit ordentlich Charakter und Charisma. Ähnlich wie bei „Leon – Der Profi“ spielt er hier wieder eine Figur jenseits des Gesetzes, doch abermals schafft er es gewisse Emotionen zu wecken und mit seinem tragischen Schicksal mitzufiebern.

Der Film wirkt zunächst etwas zerfahren, präsentierte uns viele Gesichter und erklärte zunächst recht wenig. Wir müssen uns schon selbst in die Geschehnisse einarbeiten, erhalten alsbald aber einen spürbaren roten Faden und standen nicht mehr völlig orientierungslos da.

Das Pacing war trotz holprigen Start aber jederzeit sehr gut und ließ in den zwei Stunden Filmverlauf keine Langeweile aufkeimen. Hat man erst einmal verstanden, wer auf welcher Seite steht und welche Ziele hier jeweils verfolgt werden, war das Folgen und Abtauchen absolut kein Problem mehr, der Spannungsbogen entfaltete sich einwandfrei.

Auch bei diesem Werk haben die Franzosen wieder ein Gespür für eine tolle Inszenierung bewiesen. Ein Hochglanzoptik, gepaart mit sehenswerten Schauplätzen, tollen Kamerafahrten und grandios gemachter Actionszenen sorgten fortwährend für gute Laune. Nichts muss sich hier hinter großen Blockbustern aus Hollywood verstecken.

„22 Bullets“ erfand das Rad nicht neu, überraschte nach kurzer Eingewöhnung auch nicht mit einer bis dato nie erlebten Geschichte, unterhielt aber dennoch bis zur letzten Minute recht gut. Wer europäische Thriller mag, macht hier garantiert Nichts verkehrt und darf auf jeden Fall mal reinschauen.

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Civil War

Inhalt

Ein Bürgerkrieg hat Amerika gespalten und Reporterin Lee befindet sich mitten im Kriegsgebiet. Als ihre Crew von einem finalen Schlag gegen den Präsidenten hört, machen sie sich auf den Weg in die stark zerstörte Landeshauptstadt und wollen dabei die gegnerischen Milizen mit ihren Kameras begleiten…

Fazit

Schon im Vorfeld war man voll des Lobes für diesen Titel und in einigen Teilen kann ich dies vollends nachvollziehen. „Civil War“ zeigt ein interessantes „Was wäre wenn“-Szenario, erklärte dabei für meinen Geschmack etwas zu wenig.

Der Film steigt mitten im Geschehen ein und generiert mit seiner zunächst leicht holprigen Erzählweise jede Menge Fragezeichen. Man erklärt wenig, präsentiert uns einen blutigen Konflikt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, lässt den Zuschauer über die Hintergründe lange Zeit im Dunkeln.

Auf der einen Seite gefiel diese Herangehensweise, auf der anderen Seite keimte jedoch auch ein wenig Unzufriedenheit auf. Sicherlich sollten sich die Zuschauer ein paar eigene Gedanken machen, möglicherweise auch Parallelen zu realen Gegebenheiten ziehen – aber fühlbar mehr „Hilfestellung“ wäre nicht verkehrt gewesen.

Man konnte dem Treiben zwar gut folgen, doch die aufgeworfenen Fragen wurden nicht vollends eliminiert, auch nicht nach dem Abspann. Es war bekannt, welche Fraktionen sich hier bekämpft – doch wieso der Funke zur Flamme wurde, konnte nur erraten werden.

Technisch gab sich der Streifen äußerst kompetent. Das Setting fühlte sich realistisch an und die Immersion war nahezu perfekt. Besonders beindruckend zeigte sich das Finale, welches natürlich mit Wahrzeichen der Hauptstadt spielte und beachtliche Emotionen beim Zuschauer zum Ausdruck brachten. Die Effekte waren dabei sehr gut und schauten nur selten nach Computer aus.

Die Darsteller – allen voran Kirstin Dunst – haben ihre Sache hervorragend erledigt und ihren Teil zum gelungenen und glaubwürdigen Gesamteindruck beigetragen. Sie waren nicht übermäßig geschminkt, bewiesen so durchaus Mut zur Hässlichkeit, wirkten aber greifbarer und man nahm ihnen die jeweilige Rolle wesentlich besser ab.

Wie aktuell „Civil War“ derzeit ist, vermag ich nicht zu beurteilen, jedoch konnte man sich prima in das unheilvolle Setting hineindenken und sich inmitten der zum Teil äußerst heftigen Bilder prima unterhalten lassen. Für eine höhere Bewertung hat es mir jedoch an Erklärungen zur besseren Nachvollziehbarkeit gemangelt und somit bleibt eigentlich auch nur eine Empfehlung für alle „denkwilligen“ Zuschauer, die sich idealerweise ein wenig für Politik interessieren.

Fotocopyright: LEONINE

Kiss of Death

Inhalt

Jimmy Kilmartin führt mittlerweile ein ruhiges Leben, hat der Kriminalität abgesagt und eine kleine Familie gegründet. Eines Nachts jedoch klopft ein alter Freund an seine Tür und bettelt um seine Hilfe. Bei einem Job für einen mächtigen Gangsterboss geht es angeblich um Leben und Tot und Jimmy willigt gezwungenermaßen ein. Als die Beiden bei dem Coup allerdings verhaftet werden, gerät die heile Welt unsers unfreiwilligen Helfers gehörig ins Wanken…

Fazit

Ein kurzer Blick zu einem großen Versandhändler offenbart, dass es anscheinend noch immer keine deutsche Blu-Ray zu diesem Streifen gibt – was ich besonders im Anbetracht seiner prominienten Besetzung für etwas verwunderlich halte. Wahrscheinlich gibt es wieder irgendwelche Lizenz Probleme, aber seis drum – die DVD (Beilage von einem Fernsehheft) wanderte am gestrigen Abend mal wieder in den Player und nun möchte ich ein paar Worte zum Besten geben.

Bei diesem Film handelt es sich um ein Remake des gleichnamigen Titels von 1946. Da ich den vermeintlichen Klassiker allerdings nicht kenne (Schande über mein Haupt), kann ich hier keinerlei Vergleiche anstellen und betrachte das aktuellere Werk hierdurch auch ein wenig unvoreingenommener.

Die Geschichte warf nach heutigen Maßstäben nicht unbedingt vom Hocker, bot aber einen weitestgehend ordentlichen Unterhaltungswert und ein paar echt überraschende Wendungen. Aufgrund seiner tollen Darsteller (u.A. David Caruso, Samuel L. Jackson und Nicolas Cage) machte das Zuschauen sowieso schon Spaß und man blieb bis zum Ende am Ball.

Leider erinnerte die Inszenierung (was nicht nur an der mittelprächtigen Bildqualität der DVD lag) eher an einen Fernseh-, statt Kinofilm, wirkte zuweilen etwas günstig produziert – und das hat mich schon ein bisschen getriggert hat. Vor allem schwankte der Look ständig zwischen hochwertig und dem „Soap“-Effekt einer Serie hin und her – was auf mich etwas unausgegoren gewirkt hat.

Die Besetzung war beachtlich, die Story grundsätzlich annehmbar, doch bei mir sprang der berühmte Funke einfach nicht über. Alles bewegte sich auf einem soliden, aber leider niemals sonderlich überragendem Niveau und am Ende blieb nur ein überdurchschnittlicher Eindruck zurück. Thriller freunde (und Fans der Akteure) dürfen natürlich mal reinschauen, ansonsten ist das Treiben wohl schnell wieder vergessen.

Fotocopyright: Twentieth Century Fox

Hot Boyz

Inhalt

Kool wollte schon immer Hoch hinaus und vor allem seiner hübschen Freundin Lawshawna ein besseres Leben bieten. Als sie eines Tages unschuldig im Knast landet, bleibt ihm jedoch keine andere Wahl als für die Polizei als Spitzel zu agieren und die Verbrecherorganisation vom lokalen Platzhirsch Saint zu unterwandern…

Fazit

Filme wie „Hot Boyz“ sind tatsächlich einer der Gründe, hin und wieder den alten Videorekorder zu reaktivieren – schlichtweg aus dem Grund, da ich den Streifen auf keinem anderen Medium besitze. Ob es sich lohnt, ist natürlich eine sehr individuelle Frage.

Der Streifen unterhält super, was in erster Linie an seiner lockeren Erzählart und den symphytischen Darsteller lag. Auf dem Schirm ist eigentlich immer was los und zur Überbrückung gibt es mittendrin einen echt eingängigen Soundtrack, der mit seinen Hip-Hop Tracks hervorragend zum Szenario gepasst hat.

„Silkk tha Shocker“ gab eine erstaunlich charismatische Hauptfigur ab, mit der man trotz befremdlicher Grundthematik mitfiebern und seine Aktionen vollends verstehen konnte. Ihm zur Seite standen Szene-Größen wie „Snoop Dogg“ oder „Master P“. – die ihre Sache ebenfalls professionell machten und für eine angenehme Atmosphäre sorgten.

Die Mischung aus Action, Romantik und Thrill waren gefällig ausgelotet und kein Part übernahm Überhand. Es ging nach einem krachenden Intro zwar zunächst etwas ruhiger zur Sache, doch hat man innerhalb dieser Momente die Charakterzeichnung ordentlich voran getrieben und die Machtverhältnisse schnell geklärt. Danach wurde der Titel ziemlich packend und hielt seine Spannungskurve bis zum Ende bei.

Neben der bereits erwähnten musikalischen Seite muss sich auch der Rest der Inszenierung nicht verstecken. Die leicht körnige Optik macht auch heute noch einen hochwertigen Eindruck und bot seine coole „Kino-Optik“ der 90iger. Keineswegs billig, aber auch nicht nicht so krass auf Hochglanz getrimmt – einfach rau und angemessen.

Ich würde nicht behaupten, dass „Hot Boyz“ ein entscheidender Teil meiner Jugend gewesen ist, doch Filme wie dieser wecken Erinnerungen an vergangene Tage und vielleicht gibt es deshalb bei der Bewertung auch den ein oder anderen zusätzlichen Pluspunkt. Der Streifen setzte keine neuen Maßstäbe, lieferte aber in allen Bereichen mehr als solide ab und hält mit einer vergleichsweise einfachen Weise noch immer prima bei Laune. Wer dem Genre und/oder den prominenten Akteuren grundsätzlich nicht abgeneigt ist, erhält hier einen sehenswerten Vertreter mit viel Kurzweil.

Fotocopyright: Ascot Elite

Ghost of Tsushima (Playstation 4, Playstation 5, PC)

Inhalt

Die Mongolen sind auf dem Vormarsch nach Japan und besetzten die Insel Tsushima. Die Regierenden werden gefangen genommen, viele Zivilisten getötet. Inmitten dieser Unruhen übernimmt der Spieler die Rolle von Samurai Jin, der alles unternimmt um den Wahnsinn zu beenden…

Gameplay

„Ghost of Tsushima“ ist ein klassisches „Open-World“-Spiel, welches sich am einfachsten mit der „Assassins Creed“-Reihe oder beispielsweise „The Witcher 3“ vergleichen lässt. Gesteuert wird die Hauptfigur aus der Third-Person-Perspektive und abgeklappert werden diverse Ziele auf der großen Karte.

Wie bei den meisten Konkurrenten können wir uns auch hier entscheiden, ob wir strikt die Hauptstory verfolgen oder uns mit kleineren Nebenmissionen die Zeit verdulden möchten. Statt eines „Navigationssystems“ am Bildschirmrand, leiten uns diesmal Winde zum nächsten Ziel. Das klappt meistens irgendwie ganz gut, trotzdem musste ich öfters auf die weiterhin integrierte Karte schauen.

Mit Abschluss von Missionen oder dem observieren oder töten von Mongolen-Anführern verdienen wir uns Punkte, mit denen wir unsere Kampftechniken (die wir nach und nach freischalten) verbessern. Am Anfang werden uns grundlegende Kampftaktiken per Rückblenden-Tutorial beigebracht und so sorgt die recht die umfangreiche Controllerbelegung auch keinen größeren Stress.

Ansonsten waren die Aufgaben zwar nie sonderlich abwechslungsreich (meist „töte alle Mongolen“), aber deren Inszenierung war filmreif und hierdurch sehr packend gestaltet. Zumindest der Hauptstrang fühlte sich nur selten nach Fleißarbeit an und die Geschichte blieb klar im Fokus.

Negativ ist mir eigentlich nur die KI der Gegner und leider auch der eigenen Gefolgsleute in Erinnerung geblieben. Für die Mongolen blieb unser Samurai trotz etlicher Meuchelleien oft unerkannt und man konnte in aller Ruhe Einen nach dem Anderen beseitigen, die eigenen Mistreiter hingegen liefen gerne in brennende Pfeile und lagen ständig am Boden. Hier fühlte sich deren häufige Reanimation (unter Zeitdruck!) ein wenig nach Arbeit an.

Spielzeit

Für die Haupt-Kampagne habe ich zirka 15 Stunden benötigt.

Präsentation

Seinen ursprünglichem Release auf der Playstation 4 sieht man dem Titel durchaus an, trotzdem macht die Grafik auch heute noch einen guten Eindruck und überzeugt vor allem mit herausragender Performance. Auf meinem „Legion Go“-Handheld konnte ich das Spiel in 720p mit hohen Details superflüssig zocken und es sah echt toll aus.

Die Landschaften waren abwechslungsreich gestaltet und haben mit ihren Felder, Flüssen und eisigen Gebieten einen hohen Wiedererkennungswert. Die Figuren waren hübsch animiert und überzeugten mit ihrer glaubwürdigen Mimik während der cineastisch inszenierten Zwischensequenzen.

Die komplett eingedeutschten Dialoge waren professionell und gaben keine Grund zur Klage. Es ertönten ein paar bekannte Sprecher, die ihre Sache allesamt sehr gut machten und für eine perfekte Immersion sorgten. Abseits dessen dürfte man ein paar echten Ohrwürmern lauschen.

Positiv

  • unverbrauchtes Setting
  • tolle Präsentation
  • schöne Geschichte
  • gut geschriebene Charaktere
  • packender Spielverlauf mit Suchtfaktor
  • vielfältiges Kampfsystem

Neutral

  • „Wind“-Navigation mit immer optimal
  • teils längere Laufwege
  • manche Kämpfe ziehen sich etwas in die Länge

Negativ

  • Gegner-KI nicht immer die Schlauste
  • die KI der eigenen Mitstreiter leider auch nicht
  • fummelige Steuerung beim Springen & Klettern

Fazit

Nach all den Jahren ist „Ghost of Tsushima“ noch immer ein großartiges Spiel. Nachdem ich es zuerst auf der Playstation 5 gespielt und mangels Zeitgründen irgendwann abgebrochen habe, hat es mich auf dem PC direkt wieder gepackt und dank mobilen „Legion Go“ war keine Zugfahrt und keine Mittagspause sicher vor dem Geist.

Das Spiel baute einen unglaublichen Sog auf und hielt mit einer kinoreif erzählten Story durchwegs bei Laune. Man konnte sich unerwartet gut in den Kopf unserer Hauptfigur hineindenken und seine teils ungestümen Handlungen vollends verstehen – und natürlich auch gerne mit eigenen Händen am Pad erleben.

Lob an die ursprünglichen Programmierer und an die Portierungsexperten von Nixxes. Nach dem zweiten Teil von „Horizon“ wurde auch hier wieder ein sehenswertes und vor allem sehr performantes Produkt abgeliefert und die Hoffnung auf weitere Umsetzungen bekannter Playstation-Hits angeheizt. Im Moment dürfen sich PC-Spieler jedenfalls über diesen Titel und zu einem heißen Kandidat zum Spiel des Jahres freuen.

Fotocopyright: Sucker Punch Productions

Land of Bad

Inhalt

Eine Gruppe von Elitesoldaten soll eine Zielperson aus den Händen von Terroristen befreien. Kurz nach dem Start der Mission steht der junge Kinney plötzlich ganz allein im Feindesland und hat nur Captain „Reaper“ per Funk am Ohr. Gemeinsam versuchen sie einen sicheren Weg für Kinney nach Hause zu finden…

Fazit

„Land of Bad“ hat mich positiv überrascht. Ich habe trotz ansprechender Besetzung einige Tage mit der Sichtung gezögert und hatte zu Beginn auch noch meine Schwierigkeiten in die Handlung hinein zu kommen. Mit dem ersten Schusswechsel bebte dann nicht nur das Heimkino, auch das Grinsen im Gesicht wurde plötzlich größer.

Ab einen gewissen Punkt mutiert „Land of Bad“ zu einem Actionfeuerwerk erster Güte und zeigte auf einmal einen mehr als fluffigen Verlauf auf. Plätscherte das Geschehen zunächst noch ein wenig vor sich hin, servierte uns ein paar abgedroschene Sprüche, wandelte sich das Treiben plötzlich zu einem packenden Thrill – der uns bis zum bitteren Ende bei der Stange hielt.

Der kurze Auftritt von Luke Hemsworth war eher bedauerlich, aber immerhin konnte sein Bruder Liam zusammen mit Russell Crowe die Fahne oben halten und ein munteres Spiel präsentieren. Die Beiden haben sich hervorragend ergänzt und Abseits der scheppernden Action mit kurzweiligen Konversationen unterhalten.

Technisch ging es hier richtig rund. Die gesamte Optik war schon enorm ansprechend und hochwertig, doch bei den Ballereien und gewaltigen Explosionen konnte sich das Auge kaum satt sehen und die Couch vibrierte. Ales war dermaßen toll inszeniert, dass man den Film gerne als Demo für das heimische Kino hernehmen möchte.

„Land of Bad“ hat nach einem leicht holprigen Start wirklich gut bei Laune gehalten und endlich mal wieder ein schnörkelloses Actionkino alter Schule auf die Leinwand gezaubert. Für knappe zwei Stunden konnte man unbeschwert abtauchen, wilde Gefechte erleben und vor allem einem großartigen Crowe lauschen. Für mich ein schöner Snack mit wenig Substanz, aber hohem Spaßfaktor – also genau das Richtige nach einem langen Arbeitstag.

Fotocopyright: Capelight Pictures

Bad Boys 2

Inhalt

Noch immer gehen Mike und Marcus gemeinsam auf Verbrecherjagd und diesmal haben sie es auf ein Drogenkartell abgesehen. Zwar liefert ihren Informanten zunächst nur kleine Häppchen, doch schon bald stecken sie mitten in einem Krieg um die Straße…

Fazit

Höher, schneller und weiter – dies muss das Motto in den Köpfen der Verantwortlichen für diesen Streifen gewesen sein. „Bad Boys 2“ ist Fortsetzung, aber auch irgendwo ein krasser Gegenentwurf zu seinem Vorgänger geworden. Tugenden wie flotte Sprüche und Fokus auf „Buddy-Movie“ wurden zwar beibehalten, doch an der Actionschraube gehörig gedreht.

Was Michael Bay hier ablieferte, gilt für mich auch heute noch als Referenz und blieb selbst vom ebenfalls recht brachialen dritten Teil unerreicht. Fast im Minutentakt fliegen unseren symphytischen Cops die Kugeln um die Ohren und fast im Minutentakt gehen Fahrzeuge oder gar Gebäude in Einzelteile auf. Nicht nur die Schlagzahl an actionreichen Szenen, auch deren Ausmaße waren enorm hoch und ließen dem Zuschauer kaum Zeit zum Verschnaufen.

Da auf dem Schirm ständig etwas abgeht, bleibt keine große Zeit, um über die Handlung zu philosophieren – die unterm Strich sogar wesentlich besser als beim Erstling war und zuweilen recht interessante Wendungen mit sich brachte. Sicherlich erfand man auch hier das Rad nicht neu und wollte im Prinzip nur ein Rahmen für die häufigen Kollateralschäden darstellen, machte dennoch keine schlechte Figur.

Das Dreamteam Smith/Lawrence hat abermals abgeliefert und zeigte sich erneut in Topform. Neben ein paar prekären Actioneinlagen gab es wirkliche lustige, ja teilweise fast schon besinnliche Momente und die Charakterzeichnung wurde brauchbar vorangetrieben. Auch hier hat das Ausmaß und das Pacing dieser Passagen wie die Faust aufs Auge gepasst, lockerte das sonst so hohe und teilweise auch heftige Treiben ordentlich auf.

Wie schon bei Vorgänger gab es ein paar derbe Shootouts – deren Anzahl und Härte natürlich auch noch einmal gehörig nach oben korrigiert wurde. So wirkte das Geschehen trotz lockeren Mundwerken zuweilen richtig heftig und keineswegs wie in Film für Kinder.

Eigentlich hatte ich „Bad Boys 2“ gar nicht mehr so toll in Erinnerung, doch am vergangenen Wochenende wurde ich eines besseren belehrt. Das Teil rockt wirklich von der ersten bis zur letzten Minute und die Überlänge übte sich dabei keineswegs störend auf die Kurzweil aus. Sicherlich sind knappe 2,5 Stunden nicht von Pappe, doch selten zuvor wurden sie so abwechslungs- und temporeich wie hier mit Leben gefüllt. Irgendwie anders als der Vorgänger, aber trotzdem hohem Wiedererkennungswert und ein insgesamt tolle Angelegenheit.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Bad Boys – Harte Jungs

Inhalt

Mike und Marcus sind Cops und würden füreinander ihr Leben geben. Als eines Abends eine große Menge an Drogen direkt aus dem Polizeirevier gestohlen wird, gerät ihr Vorgesetzter unter enormen Druck. Sie werden auf den Fall angesetzt und stolpern alsbald über die ersten Leichen…

Fazit

Zum ersten „Bad Boys“ muss man eigentlich nicht viel schreiben. Anno 1995 legte Michael Bay den Grundstein für eine famose Reihe, die in den kommenden Wochen mit einer weiteren Fortsetzung beglückt wird. Das Duo Smith/Lawrence ist hier erstmals in Erscheinung getreten – und konnte nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Die Handlung war schon für damalige Verhältnisse eher durchschnittlich und keineswegs weltbewegend. Man hatte alles irgendwo schon einmal gesehen und so richtig spannend war die Jagd nach den zusätzlich recht klischeehaften Gangstern eigentlich nicht. Seine Akzente setzte der Streifen jedoch durch seine flotte und von Humor geprägter Gangart, die den Fokus ganz klar auf seine exzellent miteinander harmonierenden Hauptpersonen setzte.

Die Chemie zwischen Will Smith und Martin Lawrence hat einfach gepasst. Die beiden Stars warfen sich die Bälle hin und her, trieben sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen an. Es war jedes Mal eine Freude, bei ihren ulkigen Konversationen zuzuhören und man sehnte der nächsten gemeinsamen Szene entgegen. Einzeln waren die Darsteller schon prima, doch zusammen absolut unschlagbar und erfrischend.

Die Gagdichte war hoch und dennoch besaß der Film eine gewisse Ernsthaftigkeit, um nicht gänzlich in den Bereich der Komödie abzudriften. Es gab krachende Actionszenen, blutige Schusswechsel und auch ein paar lecker servierte Leichen, so dass die damalige FSK18-Freigabe durchaus mal eine Berechtigung hatte. Mittlerweile ist der Streifen allerdings auch ungeschnitten ab 16 und das geht nach aktuellen Maßstäben vollkommen in Ordnung.

Für mich gehört „Bad Boys“ nach all den Jahren und etlichen Sichtungen (von VHS bis hin zur Blu-Ray auf der heimischen Leinwand) zu den Referenzen im Genre Buddy-Movie/Action-Komödie. Die Inszenierung war stilvoll, die Ballereien wuchtig und die Darsteller einsame spitze. Mit coolen Sprüchen wurde hier eine eher bodenständige Story kaschiert und am Ende blieb kein Auge trocken. Dazu gesellte sich eine erstklassige Inszenierung, die mit wilden Kamerafahrten und Hochglanzoptik nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

Street Kings

Inhalt

Für die Kariere geht Cop Tom Ludlow über Leichen. Er fragt nicht lange und ballert die Gangster über den Haufen. Gedeckt wird er von seinem Vorgesetzten, der von dessen beachtlichen Aufklärungsquoten profitiert und die Fakten gegenüber den Kollegen und der Presse natürlich etwas vorteilhafter präsentiert. Die unkonventionellen Ermittlungsarbeiten laufen prächtig, bis Tom über die Leiche seines Ex-Partners stolpert und die Spuren zu dessen Mördern verfolgt…

Fazit

Gefühlt ist „Street Kings“ seinerzeit ein bisschen untergegangen – und dies leider völlig zu Unrecht. Keanu Reeves spielte hier mit viel Hingabe einen fragwürdigen Cop, der irgendwann zurecht an seinen Idealen und Vorgesetzten zweifelt, selbst zur Zielscheibe wird.

Die Inszenierung war hochwertig und flott. Das Geschehen hatte ein prima Tempo, besaß keinerlei Durchhänger oder unnötige Passagen. Sicherlich war die Handlung bereits nach kurzer Zeit äußerst durchschaubar und es gab keine Zweifel am Täter und Motiven – doch der Weg zum finalen Showdown war schlichtweg sehr unterhaltsam und kurzweilig ausgestaltet.

Es gab extrem hübsch choreografierte Schusswechsel und ebenso spannende Konversationen zwischen den gefälligen Stars. Die Chemie zwischen Reeves und seinen Kollegen (u.A. Hugh Laurie, Forest Whitaker) hat passt und es war eine Freude den routinierten Akteuren bei ihrem Spiel beizuwohnen. Man agierte auf Augenhöhe und verkörperte die jeweilige Rolle sehr glaubwürdig.

Richtig gut gefiel mir die gewisse Härte des Streifens. Sowohl Kloppereien, als auch die Schusswechsel wirkten hart und kompromisslos. Überhaupt war die Grundstimmung angenehm rau und man konnte gut im teils arg zwielichtigen Milieu mit furchteinflößenden Typen abtauchen.

Wer actionreiche Cop-Thriller mag, liegt bei „Street Kings“ definitiv richtig. Das Teil erfand das Rad zwar nicht keineswegs neu, präsentierte uns aber einen munteren Genrebeitrag mit gutem Cast und ausgezeichnetem Pacing. Obwohl man Alles irgendwo schon einmal gesehen hat, ging dem Titel nie die Puste aus und der Zuschauer blieb bis zur letzten Minute gebannt am Schirm. Die geile Atmosphäre rundete das tolle Gesamtbild ab. Absolute Empfehlung!

Fotocopyright: 20th Century Fox

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