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Schlagwort: Besprechung (Seite 14 von 199)

Deadpool & Wolverine

Inhalt

Unser Universum steht vor dem Untergang und Antiheld „Deadpool“ steht vor einer wichtigen Entscheidung. Er könnte zwar als Teil der „Avengers“ in einer anderen Dimension zu einem echten Star avancieren, entscheidet sich aber dennoch für die Rettung seiner Freunde und begibt sich mit einem neuen Freund auf einen wilden Trip durch schräge Welten…

Fazit

Ein eindeutiges Fazit zu diesem Film fällt wirklich nicht leicht. Waren schon Teil 1 und 2 im Vergleich zu anderen Superheldenfilmen etwas aus dem Rahmen gefallen, setzten die Macher dem unkonventionellen Treiben hier noch einmal die Krone auf. „Deadpool & Wolverine“ übertreibt es an allen Ecken und Enden – liefert uns mit seiner banalen Art aber trotzdem einen der besten Genrebeiträge der letzten Zeit ab.

Die Story war völlig an den Haaren herbeigezogen und nahm sich größtenteils selbst auch nicht so richtig ernst. Sie stellte eigentlich nur einen groben Rahmen, um möglichst viel an verrückten Ideen – und vor allem eine beachtliche Riege an Gastauftritten zu präsentieren. Bekannte Comicgestalten bzw. ebenso bekannte Darsteller gaben sich teilweise im Minutentakt die virtuelle Klinke in die Hand, sorgten immer wieder für laute Lacher abseits der bekannt derben Sprüche unserer Hauptfigur.

Obwohl sich das Geschehen manchmal wie Fan-Service in Reinform anfühlte, hatte man dennoch das Gefühl einen richtigen Spielfilm mit Hand und Fuß vor sich gehabt zu haben. Im Gegensatz zu teilweise arg bemühten Mitbewerbern wirkte hier nichts aufgesetzt – vielleicht auch deshalb, weil hier aus vollen Kübeln gegossen und der Zuschauer mit unterschiedlichen Eindrücken und der hohen Anzahl an verrückten Charakteren einfach total überfrachtet wurde. Da blieb kaum Zeit zum Nachdenken – denn die Aufmerksamkeit lag dann wieder voll auf den nächsten, perfekt choreografierten Gefechten, bei denen immens viel Blut vergossen wurde.

Schon bei diversen Pressekonferenzen war die positive Chemie zwischen Renolds und Jackman vernehmbar und im Film ist dies zum Glück auch zu jeder Zeit ein wichtiger Anker. Die Figuren spielten sich gekonnt die Bälle zu und ergänzten sich mit ihrem unterschiedlichen Wesen absolut vortrefflich. Man spürt, dass die Akteure wohl jede Menge Spaß bei der Arbeit gehabt haben und die gute Laune schwappt unentwegt zu uns Zuschauern herüber. Die Integration alter Helden wirkte trotz alberner Momente dennoch nie lächerlich – vielmehr wie eine angemessene Verbeugung vor ihnen. Vielleicht erfahren ihre Rollen durch dieses Werk sogar mal wieder eine filmische Wiedergeburt.

Technisch gab es nichts zu mäkeln. Zwar schauten gerade die Akteure mit ihren bunten Kostümen manchmal seltsam nach CGI aus, aber vermutlich war dieser Look so gewollt. Witziger weiße hat mich das hier auch gar nicht mal gestört und ich fand den leichten Touch von Fremdkörpern sogar recht stimmig. Ansonsten gab es wieder einen brachialen Soundtrack, der alle Stilrichtungen abgedeckt hat und immer zur passenden Stelle den richtigen Track aus den Lautsprechern gezaubert hat. Bei „Guardians of the Galaxy“ verhielt es sich diesbezüglich ähnlich, aber „Deadpool“ reizt hier nochmals alle Register heftiger aus.

Wie bereits erwähnt war die Schlagzahl an wirklich ALLEN Elementen extrem hoch, so dass kaum Zeit zum Durchschnaufen blieb und man stets ausgezeichnet bei Laune gehalten wurde. Man war vielleicht nicht unbedingt mit allen Designentscheidungen glücklich und so mancher Spruch wollte nicht zünden – die Ausbeute gegenüber anderen Titel war dennoch enorm hoch und somit nicht wirklich zu beanstanden. Für Neueinsteiger und Gelegenheits-Marvel-Gucker mag „Deadpool & Wolverine“ aufgrund seiner vielen Insider-Bezüge nicht unbedingt geeignet sein – wer den Humor der bisherigen Filme der Reihe allerdings zu schätzen wusste und offen für großartiges Leinwand-Chaos mit viel Fan-Service ist, wird hier aber definitiv bestens bedient!

Fotocopyright: Disney

Calm with Horses

Inhalt

Der ehemalige Boxer Douglas Armstrong hält sich mit Jobs für die irische Mafia über Wasser. Er hat einen kleinen behinderten Sohn und versucht ihm auch nach der Trennung von der Mutter ein guter Vater zu sein. Das Geld ist stets knapp, doch eines Tages lockt ein gewinnbringender Auftrag – der allerdings an die moralischen Grenzen des Schlägers stößt…

Fazit

Mir hat der Streifen von Anfang an recht gut gefallen. Er besaß eine trostlose und dennoch interessante Grundstimmung, die bereits nach wenigen Minuten in ihren Bann zog. Die Geschichte an sich mag schnell ausformuliert sein, bot aber dank gut geschriebener und ebenso perfekt besetzter Charaktere enorme Anziehungskraft.

Das Geschehen schien mitten aus dem Leben gegriffen zu sein und gab sich wohl auch deshalb so spannend. Mich würde nicht wundern, wenn wahre Gegebenheiten hier als Vorbild gedient und sich die Macher einfach dieser verzwickten Prämisse bedient hätten. Eindrucksvoll und dennoch auf ruhige und ganz eigne Weise werden hier Themen wie Freundschaft, Familie und vor allem Loyalität in den Fokus gerückt, auf intensive und dennoch glaubwürdige Art dem Zuschauer vermittelt.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Sie besaßen allesamt Profil und wirkten ebenfalls wie aus dem Leben gegriffen, also ebenso authentisch wie der Rest. Keiner markierte hier den Superhelden und alle hatten ihre nachvollziehbaren Motive und Visionen. Sie fügten sich prima in das blas und körnig gefilmte Szenario ein, machten den fast dokumentarischen Eindruck so richtig rund.

Wie Eingangs erwähnt war die Story nicht sonderlich umfangreich und in einigen Momenten auch recht vorherschaubar konstruiert, langweilig wurde es dennoch nicht. Es gab stets eine gewisse Spannung, die man bis zum bitteren Ende aufrecht erhalten konnte und stets dafür sorgte, dass man am Ball blieb.

Aufgrund seines eher geringen Wiederschauwertes wird es wahrscheinlich bei einer einmaligen Sichtung bleiben – die es aber wirklich in sich hatte. „Calm with Horses“ war ein unerwartet spannendes und dennoch greifbares Portrait über das Leben einiger Krimineller und zeigte uns mit hohem Unterhaltungswert deren traurigen Alltag auf. Unterm Strich eine interessante kleine Perle mit hohem Sympathiefaktor.

Fotocopyright: Altitude Films

RELEASE: Peninsula im Mediabook

Nach dem tollen Release von „Train to Busan“ (Link) ist nun auch dessen gelungene Fortsetzung ebenfalls mit einem aufwendigen Mediabook beglückt worden.

Unsere Freunde von mediabook.shop haben erneut weder Kosten noch Mühen gescheut und ein wunderhübsch gestaltetes Cover mitsamt informativem Booklet und kleinem Comic abgeliefert.

Der Film selbst kommt als normale Blu-Ray und sogar im 4k-Format daher, bietet eine ausgezeichnete Bild- und Tonqualität, die keine Wunsche offen lässt.

Weitere Infos zum Release findet Ihr auf der Seite des Anbieters (Link*) und natürlich auch eine Möglichkeit zur Bestellung (Link*).

(*externe Links, keine Haftung)

Selbstredend solltet Ihr euch bei Interesse beeilen – die unterschiedlichen Mediabooks wurden erneut auf nur 250 Stück pro Cover limitiert!


Hier noch ein paar Eindrücke von der genialen Veröffentlichung:

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Vielen Dank für die Bereitstellung des Samples an Alpha Film bzw. mediaboop.shop!

Gigawing (Sega Dreamcast)

Gameplay

„Gigawing“ ist ein klassischer „von oben“-Shooter, der dem so genannten „Bullet-Hell“-Bereich einzuordnen ist. Wir steuern unser Raumschiff von unten nach oben durch den Bildschirm, ballern was das Zeug hält und müssen stets den unzähligen Kugeln unserer Gegner ausweichen. Am Ende eines Levels erwartet uns ein gewaltiger Endboss.

Spielzeit

Genretypisch könnt Ihr den Abspann in deutlich unter einer Stunde betrachten.

Präsentation

Die gezeichneten Gegner und Kulissen sind farbenprächtig, ausgefallen gestaltet und machen durch ihren pixeligen Comiclook auch heute noch einiges her. Die Grafik ist dank ihrem „Anime“-Charakter gut gealtert und prima anschaubar. Die bildschirmfüllenden Effekte sind teilweise etwas einfach gestrickt, sorgen aber dennoch für ein paar „Aha“-Momente und breites Grinsen. Der Soundtrack geht ins Ohr und untermalt das wilde Treiben auf dem Schirm ganz gut.

Positiv

  • schöne Comic-Grafik
  • bildschirmfüllende Effekte
  • einfacher Einstieg
  • präzise Steuerung
  • dank Continuous durchspielbar

Neutral

  • überschaubare Spielzeit

Negativ

  • hin und wieder arg unübersichtlich
  • unfaire Passagen
  • geringer Wiederspielwert

Fazit

„Gigawing“ ist ein bunter Spaß, dessen Unübersichtlichkeit Teil des Konzeptes ist und eine entsprechende Zielgruppe im Fokus hat. Für mal eben Zwischendurch natürlich wieder ein brauchbarer Kandidat, aber seine unfairen Momente sind kaum ohne Verwendung etlicher Continuous bezwingbar. Für mich unterm Strich zwar ein sehr solider Genrevertreter – aber in der breiten Masse nur ein überdurchschnittlicher Titel, dessen Wiederspielwert deutlich geringer, als beispielsweise bei „Zero Gunner 2“ ausfällt.

Fotocopyright: x

Zero Gunner 2 (Sega Dreamcast, Nintendo Switch)

Gameplay

„Zero Gunner 2“ ist auf den ersten Blick ein klassischer Shooter auf der Vogelperspektive, bietet aber durch sein tolles Steuerungskonzept eine kleine Innovation im dicht besiedelten Genre. So könnt Ihr euer Fluggerät mit gedrückter „Düsen-Taste“ quasi in alle Richtungen bewegen und euch so exakt vor oder auch hinter die Gegner begeben. Ansonsten rüstet ihr wie gewohnt eure Waffen auf und setzt zur passenden Zeit eure begrenzte Anzahl an Bomben ein, um den Bildschirm so richtig wackeln zu lassen.

Spielzeit

In rund 30 bis 40 Minuten (leichter Schwierigkeitsgrad) war der Abspann zu erhaschen.

Präsentation

Optisch macht der Titel nach all den Jahren noch immer eine hervorragende Figur. Alle Objekte (Gegner, Hintergründe, Waffenspuren) wurden in 3D gezeichnet, was für mein Empfinden unerwartet frisch und absolut schmerzfrei anschaubar wirkt. Die Soundeffekte und die elektronische Hintergrundmucke waren nichts Besonders, aber auch nicht störend.

Positiv

  • schneller Einstieg
  • einfacher Schwierigkeitsgrad einstellbar
  • launiges Gunplay
  • tolles Steuerungskonzept
  • hübsche Präsentation
  • schön gestaltete Endbosse

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • manchmal etwas unübersichtlich auf dem Schirm

Negativ

  • Die Dreamcast-Version musste seinerzeit als Import organisiert werden

Fazit

Der Import war damals ein (günstiger) Blindkauf, doch das Spiel hat auf Anhieb überzeugt. Noch heute zählt „Zero Gunner“ zu meinen Favoriten auf der Dreamcast und ich habe mir vor einiger Zeit sogar die digitale Fassung für die Switch im eShop gegönnt.

„Zero Gunner“ ist kein Spiel für jeden Tag und auch nichts, was mich für mehrere Stunden Nonstop an den Schirm fesselt, aber ein immer mal wieder gerne gesehener Zeitvertreib für Zwischendurch. Das unkomplizierte und dennoch spaßige Gameplay lädt für schnelle Runden ein und die kompakte Spielzeit erlaubt ein schnelles Durchzocken zwischen größeren Blockbustern. Dank des einstellbaren Schwierigkeitsgrades werden auch Gelegenheitszocker den Abspann erblicken und können sich in feingliedrigen Stufen nach und nach entsprechend ihrem Können steigern.

Technisch überzeugt der Titel noch immer und gefällt mir erstaunlich gut gealterter 3D-Grafik, nettem Soundtrack und vor allem einer extrem präzisen Steuerung. Wer Shooter liebt, wird bei diesem Spiel also definitiv auf seine Kosten kommen!

Fotocopyright: Zerodiv, Psikyo, CITY CONNECTION, Mobirix

FCK 2020

Inhalt

Scooter-Frontmann H.P. Bexxter wurde zwei Jahre lang mit der Kamera begleitet – und das ausgerechnet, als sich die Coronakrise auf ihrem Höhepunkt befand. Wir erleben allerdings nicht nur den Umgang mit diesen schweren Zeiten, sondern lernen auch de Geschichte rund um die Entstehung seiner Bands kennen…

Fazit

Eine Dokumentation oder besser gesagt, deren Inhalt zu beurteilen ist relativ schwer. Ich selbst würde mich jetzt nicht unbedingt als den größten Fan von „Scooter“ betrachten, hatte aber irgendwie Bock auf diese Produktion und wurde für knappe zwei Stunden wirklich hervorragend unterhalten.

Die Macher haben ihr ein gutes Maß gefunden und das Ganze nie in Beweihräucherung der Band ausarten lassen. Sachlich und trotzdem angenehm menschlich werden die Figuren hier präsentiert und jeder hatte eigentlich immer etwas konstruktives zum Verlauf beizutragen. Zwar hielt man sich mit arg kritischen Worten zurück, aber dafür lief es im Leben der Beteiligten auch wohl zu glatt – so dass negative Vibes keine große Rolle spielten.

Das Informationsgehalt war ausreichend und man fühlte sich am Ende gut über die Stationen der Band informiert. Weitere Rückfragen gab es eigentlich nicht und man schaltete mit einem guten Gefühl den Fernseher ab. Es gab keine Längen, keine doofen Momente oder sonst wie störende Faktoren. Technisch präsentierte sich alles auf Hochglanz getrimmt, wobei die Rückblicke mit alten Fotos und eher günstig produzierten Musikvideos einen schönen Kontrast darstellten.

Wer sich für Scooter und insbesondere deren Frontman interessiert, macht hier absolut nichts falsch. „FCK 2020“ lieferte uns keine unerwarteten oder gar skandalösen Einblicke zu den Hintergründen einer Ausnahmeerscheinung, hielt aber mit sehr symphytisch wirkenden Beteiligten und einem ausgezeichneten Flow hervorragend bei Laune. Ich habe mich als etwas Außenstehender jedenfalls nicht großartig gelangweilt und gebe eine heiße Empfehlung für alle Interessierten ab. Schaut bei Interesse rein, solange das Ding noch in der Mediathek ist.

Fotocopyright: NDR

Dolphin Blue (Sega Dreamcast)

Einleitende Worte

„Dolphin Blue“ ist offiziell nur für die Spielhalle erschienen, doch findige Programmierer haben aufgrund der Hardware-Ähnlichkeit der „Atomiswave-Platine“ einen Port für die Dreamcast-Konsole entwickelt – der sich entweder per Emulator am Rechner oder direkt auf der Konsole (z.B. per GDEMU) zocken lässt.

Inhalt

Zu Fuß oder auf dem Rücken eines Delfins geht es gegen fiese Schergen, die unsere Prinzessin entführt haben und die Herrschaft über das Königreich übernehmen wollen…

Gameplay

Das Spiel ähnelt in weiten Teilen der bekannten „Metal Slug“-Reihe, die hier offenbar für viele Dinge Pate gestanden hat. So erinnert nicht nur das simple Gunplay an das Vorbild von SNK, sondern auch der gesamte militärische Comic-Look mitsamt seiner witzigen Animationen und übertriebenen Gefechten.

Wir bewegen unsere Spielfigur aus der 2D-Perspektiven von links nach rechts, ballern uns dabei mit unterschiedlichen Waffentypen durch unzählige Gegnerhorden. Gelegentlich nehmen wir auf dem Rücken eines freundlichen Delfins Platz und werden dann etwas schneller durch die gradlinigen Level getragen.

Am Ende eines Kapitels erwartet euch stets ein Endgegner, der seine eigene Taktik zur Bezwingung erfordert.

Spielzeit

Der witzige Abspann sollte im Idealfall nach knapp einer Stunde über den Bildschirm flackern, doch aufgrund des anspruchsvollen Schwierigkeitsgrades ist für einen sauberen Durchgang ein wenig Übung erforderlich. Gespielt habe ich eine Variante, die aufgrund unendlicher Continuous relativ frustfrei zu bezwingen war und somit stets ein problemloses Vorankommen gewährleistete.

Positiv

  • flottes, unkompliziertes Gameplay
  • hübsche Präsentation
  • schöne Animationen
  • tolles Art-Design
  • originelles Gegner-Design
  • ein Delfin als Helfer

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • wenig unterschiedliche Waffen

Negativ

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • etwas langwierige Bosskämpfe

Fazit

Wer „Metal Slug“ mag, wird auch „Dolphin Blue“ lieben. Der Titel spielt sich herrlich unkompliziert weg, auch wenn sein hoher Schwierigkeitsgrad durchgehend Konzentration einfordert. Belohnt werden wir aber mit launigen und flüssigen Gunplay, sowie einer stets liebevoll gestalteten Grafik und natürlich den gelegentlichen Ritten auf einem Delphin. Für Zwischendurch ein schöner Snack für Segas „Kringelkasten“ & insgesamt ein sehr beachtlicher, technisch absolut sauberer Port.

Fotocopyright: Sammy Studios/SNK Playmore

Halbe Brüder

Inhalt

Drei völlig ungleiche Typen erfahren, dass sie eine gemeinsame Mutter haben und diese ihnen ein ordentliches Erbe hinterlassen hat. Um dieses Erbe jedoch zu erhalten, müssen sie eine Reise quer durch das Land und zu ihren jeweiligen echten Vätern absolvieren…

Fazit

Normalerweise sind wir von Christian Alvart (u.A. Antikörper, Abgeschnitten) völlig andere Kaliber gewöhnt, doch mit „Halbe Brüder“ hat sich unser Schocker-Experte für eine leichtgängige Komödie entschieden – die trotz vieler Klischees und Vorhersehbarkeiten am Ende dennoch ganz prima bei Laune hielt.

Die Grundprämisse erfand das Rad trotz aller Witzigkeit nicht unbedingt neu, bot aber dennoch einen schönen Rahmen für die Ereignisse innerhalb der nächsten knappen zwei Stunden. Da die Chemie zwischen den ungleichen Darstellern so prima funktioniert hat und immer Anlass für großartige Gags gab, war schnell manch kleiner Haken im Storytelling vergessen.

Die episodenhaft aufgebauten Geschichten schwankten etwas von ihrer Qualität, hielten aber allesamt ein unterhaltsames Niveau und boten viel Kurzweil. Es wurde eigentlich nie langweilig und der rote Faden ging nie verloren. Zwar wirkten die Brücken innerhalb der Handlungsstränge manchmal ein wenig unglaubwürdig konstruiert, doch zu Gunsten der allgemeinen Unterhaltung nahm man dies ohne größere Aufreger in Kauf.

Der Cast hielt nicht nur bei seinen prominenten Gastauftritten bei Laune, überzeugte auch so mit wirklich gutem Spiel der Hauptfiguren. Wie bereits erwähnt hat die Chemie zwischen Würdig, Yardim und Teclebrhan absolut gepasst – sie haben aber auch schauspielerisch überraschend sehenswert abgeliefert. Ob in witzigen oder nachdenklichen Momenten – Ihr Spiel war stets passend und im gegebenen Rahmen sogar äußerst glaubwürdig.

Ein richtig guter Film ist „Halbe Brüder“ eigentlich nicht und dennoch hatte ich überwiegend meinen Spaß an diesem schrägen Treiben. Klar waren die Sprüche manchmal unter der Gürtellinie und das allgemeine Konstrukt ziemlich an den Haaren herbei gezogen, doch hervorragende Darsteller und vor allem ein ausgezeichnetes Pacing ließen keine Langeweile aufkommen. Dieser Fakt ist mir dann manchmal wichtiger als ein bis ins letzte Detail ausgefeilte Drehbuch und so gibt es unterm Strich eine gute Bewertung mitsamt dicker Empfehlung für alle Komödienfreunde.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Verschwunden in die Nacht

Inhalt

Ein Paar befindet sich mitten in der Trennung und noch einmal soll der Vater für ein Wochenende auf die gemeinsamen Kinder aufpassen. Er hat Schulden und als die Sprösslinge dann auch noch in seiner Obhut verschwinden, muss zu drastischen Mitteln gegriffen werden…

Fazit

Es ist relativ schwer, im Bereich von Thrillern mit neuen Ideen um die Ecke zu kommen, aber „Verschwunden in die Nacht“ hat sich diesbezüglich recht wacker geschlagen. Vielleicht hat man sich am Ende gedacht, dass seine Prämisse gar nicht mal so unerwartet war – aber auf dem Weg dorthin wurde trotzdem jede Menge an Spannung und Mitfiebern geboten.

Der Film fühlte sich insgesamt recht klein an, doch vermutlich lag auch hier seine größte Stärke. Man verzettelte sich nicht mit Figuren und Handlungssträngen, präsentierte so viel an Material wie nötig, um den Durchblick zu bewahren und dennoch genügend an Tiefgang zu reservieren. Man lieferte verständliche Motive aller Parteien und somit ausreichend Grundlage für Theorien in unterschiedliche Richtungen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut erledigt, wobei unser in Panik verfallener Familienvater den Rest noch einmal gehörig übertraf. Das Hineindenken in seinen Kopf ging problemlos von der Bühne und das Verstehen seiner Schachzüge bereitete keine Hürden.

Wer raffinierte Thriller zu schätzen weiß und zufällig ein Abo bei Netflix sein eigen nennt, darf hier unbedingt mal reinzappen. Die Spanier lieferten uns her einen kleinen, aber durchwegs sympathischen Genrebeitrag, der in allen Belangen von sich überzeugen konnte. Nichts wofür sich alleinig ein Abo lohnt, aber ein definitiv sehenswerter Artikel zum „mitnehmen“.

Fotocopyright: Netflix

SAROO für den Sega Saturn (Produktvorstellung)

Einleitende Worte

Nachdem ich das optische Laufwerk in einigen Konsolen (u.A. Dreamcast, Gamecube) in Rente geschickt und Anwendungen dort von SD-Karte laufen lasse, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich mein geliebter Sega Saturn auch zu einem solchen Vorhaben „überreden“ lässt. Seit einigen Wochen kursieren Berichte über die so genannte „SAROO“-Karte, die für überschaubares Geld eine Menge an nützlichen Dingen verspricht.

Was ist „SAROO“?

„SAROO“ ist eine Platine, die in den Modulschacht der Saturn-Konsole gesteckt wird und neben der Funktion als Speicherkarte und RAM-Erweiterung (bei einigen Spielen notwendig) auch die Möglichkeit zum Starten von ISO-Dateien (von SD-Karte) bietet.

Es gibt wohl eine „normale“ und eine „Elite“-Variante – die sich laut meinen Recherchen zwar nicht grundlegend, aber zumindest von der Materialwahl entscheiden. Die günstigere Version kommt mit gebrauchten, die höherpreise Variante mit neuen Chips daher. Vorsichtshalber habe ich beim asiatischen Händler meines Vertrauens für die vermeintlich bessere Version entschieden.

Der Kostenpunkt (ohne erforderliche SD-Karte) beträgt etwa 60 bis 70 Euro (inkl. Versand, gegebenenfalls zuzüglich Zollabgaben).

Kleiner Tipp: Importiert das Modul am besten ohne mitgelieferte SD-Karte. Zwar müsst ihr dann auf eventuell vorinstallierte Spiele (mit fragwürdiger Herkunft) verzichten, erhaltet aber keine minderwertige Ware mit falschen Angaben zu Größe oder Geschwindigkeit. Verwendet lieber eine vorhandene Karte oder greift auf günstige Markenware von hier stationierten Händlern zurück.

Einrichtung

Die Einrichtung von „SAROO“ ist einfach. Ladet euch das notwendige „Betriebssystem“ von der offiziellen Github-Seite des Projektes (externer Link, keine Haftung!) und kopiert den Inhalt auf eine MicroSD-Karte, welche ihr dann anschließend in den oberen Schacht des „SAROO“-Moduls steckt.

Die MicroSD-Karte kann entweder in FAT32 oder ExFAT formatiert sein.

Ich verwende eine Karte von ScanDisk, die mit 128 GB etwa Platz für rund 250 ISO-Dateien bietet. Formatiert habe ich sie ganz normal über den Windows-Explorer im ExFAT-Format (Standard Clustergröße).

Auf der Karte sollte sich nach dem Kopieren der heruntergeladenen „Betriebssystem-Dateien“ dann folgende Ordnerstruktur wiederfinden:

Die Images euer Spiele sollten im .bin/.cue Format vorliegen und kommen selbstverständlich in den Ordner „ISO“.

Wichtig ist, dass alles im Unterordner „SAROO“ liegt. Ich hatte zuerst alles direkt in das Root-Verzeichnis kopiert und damit hat es nicht geklappt – die Konsole wollte nicht booten und die Saroo-Karte war nur am blinken.

Im Einsatz – ISOs starten

Nachdem die SD-Karte ordnungsgemäß vorbereitet und per SAROO-Modul in den Saturn gewandert ist, begrüßte uns zuerst das normale Boot-Logo und anschließend das (hier auf den Bildern noch asiatische) Hauptmenü.

  • Select Game
  • System CDPlayer
  • Load Game Disc
  • Load Binary
  • Serial Debug Shell
  • Firm Update

Hinter dem ersten Punkt („Select Game“) verbirgt sich die wichtigste Funktion – dem Abspielen von ISO-Dateien, welche auf unterschiedliche Weise gestartet werden können:

Spiel mit A-Taste starten = Speicher auf der SD-Karte wird verwendet
Spiel mit Z-Taste starten = der interne Speicher der Konsole wird verwendet

Ich habe mittlerweile rund 20 Titel ausprobiert und dabei sind mir noch keine Fehler oder Abstürze aufgetreten. Das Aufrufen des SAROO-Menüs (A+B+C gleichzeitig) hat nicht immer geklappt, aber das war nicht weiter dramatisch. Ansonsten hatte ich noch keine Sound- oder Grafikfehler, wie es teilweise in Foren berichtet wurde. Dies liegt wahrscheinlich an meiner aktuellen Firmware.

Die Spiele starten schnell und boten eine überraschend kurze Ladezeit – wofür sich dieses Modul schon doppelt gelohnt hat. Endlich kann man Prügelspiele wie „Street Fighter“ oder „King of Fighters“ flüssig (wie damals vom Modul) zocken und muss nicht ewig auf das Nachladen vom lahmem CD-Laufwerk zwischen den Kämpfen warten.

Abschließende Worte

Ich habe zwar schon ewig einen Modchip im Kombination mit einem Action-Replay im Einsatz (dies erlaubt das Abspielen von Importen und Backups), doch deren Einbau bzw. Einsatz sind nicht so einfach zu realisieren gewesen.

Neben der Schonung des betagten Laufwerkes ergeben sich (neben dem Wegfallen der Laufwerksgeräusche) mit dem „SAROO“ nun auch schnellere Ladezeiten und die Möglichkeit zum besseren Speicherdaten-Handling – was beim Saturn im Gegensatz zur Playstation schon immer ein Krampf war.

Manche Spiele laufen bis dato wohl nicht ganz perfekt, aber dank aktiver Community mache ich mir um zukünftige Bugfixes überhaupt keine Sorgen und sehe hier absolut keinen Showstopper. Ich bin wirklich von diesem Produkt begeistert und entdecke die betagte Konsole (witzigerweise auch wegen der zügigeren Ladezeiten) fast komplett neu. Damals habe ich mich über den Kauf (Saturn, statt Playstation) geärgert, heute bin ich happy, dass dieses Kleinod in der Sammlung geblieben ist und noch einmal eine Wiedergeburt erleben darf.

Disclaimer

Dieser Artikel dient rein zu informativen Zwecken und fördert in keiner Weise den Umgang mit Raubkopien. Die hier dargestellten Images wurden von eigenen Spielen angefertigt und Fragen (beispielsweise nach dem Herunterladen von solchen Dateien) werden hier nicht beantwortet.

Sega/Saturn/Scandisk sind eingetragene Marken.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

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