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Schlagwort: Besprechung (Seite 16 von 199)

Hagane: The Final Conflict (Super Nintendo)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Hagane, der als letzter Ninja von seinem Clan übrig geblieben ist und nun auf Rache für die Ermordung seiner Leute sinnt…

Gameplay

„Hagane“ ist ein 2D-Actionspiel im Stil von beispielsweise „Turrican“ oder „Shinobi“. Der Spieler steuert einen Ninja, der sich mit seiner begrenzten Anzahl an Energie und Leben durch vielfältig gestaltete Bösewichter schnetzeln muss. Neben dem standardmäßigen Schwert können auch andere Wurfgeschoße oder gar Bomben eingesetzt werden – was uns zudem mit bildschirmfüllenden Effekten belohnt.

Neben gewaltiger Action ist auch Geschick beim Ausweichen von Feuerwälzen oder dem Erreichen von Plattformen gefragt. Teilweise wurden die ohnehin schon knackigen Sprungpassagen mit automatischem Scrollen des Bildschirms kombiniert und da half letztlich nur ein Auswendiglernen der nächsten Schritte.

Die einzelnen Kapitel wurden in kleinere Levelhappen aufgeteilt, bei denen euch hin und wieder ein heftigerer Zwischenboss erwartet. Auch hier hilft das Einstudieren seiner Bewegungen und natürlich der Einsatz der zusätzlichen Waffensysteme (sofern man zuvor genügend „Munition“ dafür eingesammelt hat).

Spielzeit

Grundsätzlich lässt sich der Titel in etwa einer Stunde durchspielen – was zunächst nach recht wenig klingt, durch seinen heftigen Schwierigkeitsgrad allerdings wieder egalisiert wird. Bis man sich erstmalig durch die unzähligen Gegnermaßen und fordernden Sprungpassagen gekämpft hat, wird die ein oder andere zusätzliche Stunden vergehen.

Präsentation

Technisch wurde viel aus der Hardware es Super Nintendo herausgeholt. Die Figuren sind geschmeidig animiert und die Hintergründe stellenweise beeindruckend gezeichnet. Die einzelnen Level besaßen einen individuellen Stil und waren mit originellen und vergleichsweise abwechslungsreich gestalteten Feinden bestückt. Es gab sogar kleinere „Hoverbike“-Passagen, bei denen der ganze Bildschirm eindrucksvoll rotierte (ähnlich wie beispielsweise bei „Super Castlevania“).

Die Soundeffekte gingen in Ordnung, die Hintergrundmusik war zumeist eher unauffällig.

Positiv

  • schöne Grafik
  • hübsche Animationen
  • tolles Art-Design
  • abwechslungsreiche Level
  • flüssiges Gameplay

Neutral

  • überschaubare Spielzeit

Negativ

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • etliche Trial & Error-Passagen
  • keine Speicherfunktion
  • mittlerweile sehr hoher Anschaffungspreis

Fazit

„Hagane“ ist ein Kind seiner Zeit – und zwar mit allen Stärken und Schwächen, die einen derartigen Genrevertreter seinerzeit auf der Konsole ausgemacht haben. Die lachhaft kurze Netto-Spielzeit wurde mit einem derart hohen Schwierigkeitsgrad aufgebläht, so dass man als Kind wohl trotzdem nur selten den Abspann zu Gesicht bekam und das Pad gegen die Wand schmetterte. Selbst mit Hilfen wie einem „Mogelmodul“ (z.B. „Action Replay“ oder „GameGenie“) blieb der Titel knackig und forderte Konzentration. Wer sich jedoch darauf einlassen konnte, erhielt einen technisch sauberen und von seinem Stil her wunderhübsches Actionspiel mit mittlerweile hohem Sammlerwert. Für Zwischendurch liebe ich solche kleinen Snacks – vielleicht auch deshalb, da ich über die Jahre einfach etwas frustresistenter geworden bin. Greift auf dem Trödelmarkt für kleines Geld unbedingt zu – blättert aber keine Unsummen für dieses im Grunde „nur“ recht solide, aber keineswegs überwältigendes Modul hin.

Fotocopyright: Red Entertainment/Hudson Soft

Dee Snider’s Strangeland

Inhalt

Die Polizei untersucht die Morde an jungen Mädchen und stößt dabei auf einen Chatroom im Internet, in dem sich die Opfer kurz vor ihrem Tod mit einem so genannten „Capt. Howdy“ unterhalten haben. Sie gehen diesem Hinweis auf die Spur und tauchen schon bald in einer sehr bizarren Szene ab…

Fazit

„Strangeland“ war sicherlich nie der Überhit, hatte sich aber als Videotheken-Tipp seinerzeit einen kleinen Namen gemacht. Das eigenwillige Cover hat sich im Gedächtnis eingebrannt und bereits vor etlichen Jahren habe ich mir mal günstig die DVD in die Sammlung geholt. Zum Ausklingen des letzten Wochenendes wurde die Scheibe dann mal wieder eingelegt und eine gewisse Kurzweil vermag ich diesem Titel noch immer nicht absprechen.

Die Geschichte ist recht simpel und bedient sich von ihren Abläufen ungeniert bei anderen Werken, beispielsweise gibt es ein paar (scheinbar gewollte) Parallelen zu „Clockwork Orange“. Der Krimi-Anteil war eher einfach gehalten, was der kompakten Laufzeit (knapp unter 90 Minuten) und somit der allgemeinen Unterhaltung eigentlich nur zu Gute kam. Man gab sich nicht zu komplex, konnte aber seine episodenhaft aufgebaute Handlung in der überschaubaren Zeit effektiv erzählen.

Das größte Alleinstellungsmerkmal waren sicherlich die Streifzüge in eine befremdliche Welt, voller Erotik und wilder Körperrituale – was man auch schon gut an seiner eindrucksvoll agierenden Hauptfigur (Dee Snider) erkennen konnte. Es wurden nette und nicht minder blutige Einblicke präsentiert, die sich zum Glück auch heute noch technisch sehen lassen können und noch nicht mit frühem CGI „aufgebessert“ wurden.

Sicherlich haben die Darsteller nicht ganz auf höchstem Niveau agiert, aber im Gesamtkontext war deren Leistung absolut zufriedenstellend. Der Streifen wirkte mit seiner eher einfach gestrickten Art und schrägen Bildern durchaus ein wenig trashig – aber eher im positiven Sinne. Das zuweilen leicht hölzerne Spiel der Schauspieler und deren mitunter kruden Dialoge passten hierzu dann ganz hervorragend. In einer witzigen Nebenrolle ist sogar Horror-Kultstar Robert Englund zu bestaunen.

Wer auf blutige, spezielle und leicht trashige Kost steht, macht bei „Strangeland“ nicht viel verkehrt. Klar könnte der Titel in allen Belangen besser sein, doch das hier abgelieferte Programm ist schon recht spaßig und hält für kurze Zeit bei Laune. Interessierte dürfen also gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Sony/Columbia Tristar

Pathfinder

Inhalt

Die Wikinger sind in Amerika eingefallen und haben eine blutige Spur der Verwüstung hinterlassen. Eines ihrer Kinder jedoch ergriff in der Schlacht die Flucht und fand Unterschlupf bei einem Stamm von Ureinwohnern. Diese zogen ihn auf und machten einen wahren Krieger aus ihm. Als sich dann eines Tages die Nordmänner erneut blicken lassen und mordend durch die Lande streifen, sieht der Recke seine Stunde gekommen…

Fazit

Wer einen rauen und blutigen Wikinger-Streifen sucht, liegt bei „Pathfinder“ genau richtig und muss dieses Review im Grunde gar nicht erst zu Ende lesen. Schon öfters hatte ich diesen Titel in den Händen gehalten und für kleines Geld auf dem Flohmarkt am letzten Wochenende einfach mal zugeschlagen. Der Film hat meine eher überschaubaren Erwartungen zwar mit Bravour erfüllt, jedoch nicht für überraschendes Raunen im Heimkino gesorgt.

In vielen Bereichen hat mich der Film an die erste Conan-Verfilmung mit Schwarzenegger erinnert. Das Werk war ebenfalls recht düster, fast farblos und mit einer wortkargen Hauptfigur ausgestattet. Die Geschichte war nicht sonderlich tiefgründig, für das Genre allerdings ausreichend. Punkten konnte man vor allem mit deftigen Gefechten, die wegen ihrer zuweilen doch recht dunklen Inszenierung nicht alle Details bis ins Letzte zur Schau stellten.

Die blasse Optik war in der Tat ein wenig gewöhnungsbedürftig. Wenn das Geschehen einmal nicht in der Nacht spielte, gab es selbst am Tag ziemlich triste Bilder – bei denen man oftmals geglaubt hat, einen Schwarz-Weiß-Film vor sich zu haben. Das war zwar nett gedacht, doch inmitten dieser über stilisierten Filter hätte ich ein paar Landschaftsaufnahmen mit satten Farben absolut begrüßt. Man hatte das Gefühl, dass man mit diesen Effekten einfach ein wenig an begrenztem Budget kaschieren wollte.

„Pathfinder“ sah schon nach einem Kinostreifen aus, wirkte an unterschiedlichen Stellen dennoch ein wenig „zusammengetrickst“. Mit heftigen Nahaufnahmen wirkten einige Szenen (u.A. Lawinen-Einbruch) irgendwie recht „klein“ und nicht so episch wie vielleicht angedacht. Die lachhaft bulligen Wikinger-Gestaltet taten dann ihren Rest zum schwierig einzuordnenden Gesamtbild. Manchmal wurde man zum unfreiwilligen Schmunzeln eingeladen.

Der Erzählfluss war in Ordnung, aber nicht frei von kleineren Längen. Der überschaubaren Handlung ließ sich stets problemlos folgen, doch manchmal schlichen sich (wohl aufgrund der vorhersehbaren Momente) ein paar spürbare Durchhänger ein. Grade im Mittelteil wollte man zur Fernbedienung greifen und am liebsten ein wenig vorspulen. Im letzten Drittel ging es dann wieder packender zur Sache, gerne hätte man aber das End-Duell straffen dürfen.

An Karl Urban mit langen Haaren hat man sich schnell gewöhnt, an den düsteren Look nie wirklich. „Pathfinder“ kam angenehm „schmutzig“ und hart rüber, schoss mit seiner Inszenierung und seinen überzeichneten Figuren hin und wieder über das Ziel hinaus. Wie Eingangs erwähnt, kommen Genrefreunde sicherlich auf Ihre Kosten – alle Anderen sollte abwägen, ob sie knappe zwei Stunden in einem nahezu monochronen Setting mit übertrieben harten Typen abtauchen möchten.

Fotocopyright: 20th Century Fox

Flechters Visionen

Inhalt

Fletcher ist Taxifahrer und nebenbei Herausgeber eines Magazins für Verschwörungstheoretiker. Er glaubt hinter allen Ereignissen irgendwelche dubiosen Zusammenhänge zu erkennen und der Regierung zu unterstellen. Eines Tages hat der gute Mann aber tatsächlich einen Geheimdienst an den Fersen und eine mehr oder minder befreundete Reporterin muss erkennen, dass er möglicherweise in einigen Dingen Recht behielt…

Fazit

In Hinblick auf vermeintliche reale Verhaltensweisen von Mel Gibson mag der Film mittlerweile vielleicht ein wenig Beigeschmack entwickelt haben, doch an seiner Qualität sollte dies nichts mindern. Es benötigt zwar einige Minuten, bis am so richtig im Szenario abtauchen konnte – aber dann entwickelte sich ein kleiner Sog, der uns bis zum bitteren (und echt gut geschriebenen Finale) bei Laune hielt.

Für echte Verschwörungstheoretiker wurde hier wahrscheinlich zu viel Quatsch erzählt und interessante Dinge nur an der Oberfläche angekratzt, doch für das durchschnittliche Kinopublikum ging der Plot für mein Empfinden absolut in Ordnung. Man sprach einige bekannte, als auch neue Dinge an, nahm vor allem den Zuschauer mit zumeist ausreichenden Erklärungen mit. Das Gesamtkonstrukt wirkte zwar unterm Strich ziemlich an den Haaren herbei gezogen, dennoch konnte man sich gut darauf einlassen und man wurde vor allem prima dabei unterhalten.

Die Chemie zwischen Roberts und Gibson hat so gut gepasst, dass man über manch arg unglaubwürdigen Züge ihrer Beziehung hinwegschauen und zumindest auch das schöne Outro mit dem Beiden genießen konnte. Man spürte, dass hier echte Profis am Werk waren – womit ich natürlich Patrick Stewart ebenfalls noch einmal lobend für seine Darstellung als fieser Geheimagent erwähnen möchte. Seine Rolle litt grundsätzlich auch unter mangelnder Glaubwürdigkeit, war aber trotzdem charismatisch gespielt.

Optisch machte der Streifen noch immer eine gute Figur. Auch wenn ihm anhand seiner Ausstattung die Entstehungszeit deutlich anzusehen ist, wirkt er hochwertig – und einfach wie ein Blockbuster aus seiner Epoche. Die Schnitte waren nicht allzu hektisch, das Filmkorn war gefälliger als glatter Hochglanzlook aus heutigen Tagen.

Viel sollte man in diesen Film und dessen Theorien sicherlich nicht hereininterpretieren, doch als unterhaltsamer Thriller geht das Teil schon echt in Ordnung. Großartige Darsteller kaschieren ein paar Macken und ein ausgewogenes Pacing lässt über manche Lücken in der Handlung hinwegschauen. Unterm Strich also eine sehenswerte Hollywood-Fiction mit Herz und Spannung. Nichts was großartig Tiefgang besaß oder zum weitergehenden Grübeln animierte, aber trotzdem Unterhaltung auf angenehmen Niveau.

Fotocopyright: Warner

Horror Tales: The Beggar (PC)

Inhalt

Wir schlüpfen in die Haut eines Bettlers, der in einer völlig heruntergekommen Welt zu sich kommt und von einer Drohne geleitet wird. Auf dem Weg zu unseren vermeintlichen Rettern lernen wir außergewöhnliche Fähigkeiten und müssen feststellen, dass schauderhafte Kreaturen hinter uns her sind…

Gameplay

„The Beggar“ ist ein Horror-Adventure aus der First-Person-Perspektive – dass die meiste Zeit allerdings eher den Fokus auf kleinere Puzzles oder Geschicklichkeitseinlagen, statt auf nervenaufreibenden Grusel legt. Es gibt zwar kleinere (kompliziert zu steuernde) Gefechte, doch zumeist schlagen wir uns mit relativ gut designten Umgebungsrätseln herum.

Neben den üblichen Dingen (einen Ausweg finden, Kabel verfolgen, Stromversorgung wieder herstellen, etc.), nutzen wir auch Sonderfähigkeiten wie das Manipulieren von Zeit oder Wetter – was für ein paar erfrischende Aufgabenstellungen sorgt und immer wieder neue Auswege liefert.

Die Story wird zum Teil über die begleitende Drohne, zum größten Teil jedoch über gefundene Textfetzen erzählt. Die Handlung ist etwas abgedreht, geht aber in Ordnung.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug etwa 3 bis 4 Stunden.

Präsentation

Optisch hat mich der Titel hin und her gerissen. Stellenweise sah das Teil etwas trostlos aus und präsentierte uns niedrig aufgelöste Texturen, an anderer Stelle gefielen weitläufige Ausblicke und stimmige Lichteffekte. Das Ganze schaut nicht nach einem großen Team aus – wofür es wiederum ganz beachtlich ist.

Der Sound ist eher zurückhaltend, aber stimmig. Effekte und Sprachausgabe waren hochwertig. Die Performance (gespielt auf dem Legion Go in 1080p bei hohen Details) erstklassig.

Positiv

  • gute Atmosphäre
  • stellenweise sehr ansprechende Grafik
  • nette Rätseleinlagen
  • Optionen zur Barrierefreiheit

Neutral

  • recht gradlinig gestaltet
  • Grafik stellenweise altbacken / wenig detailliert

Negativ

  • etwas überladene und zickige Steuerung
  • Kampfsystem unausgegoren

Fazit

Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich „Walking Simulatoren“ liebe und eine kleine Schwäche für stimmige Gruselspiele habe – was in diesem Fall eigentlich recht gute Voraussetzungen waren. „Horror Tales“ war dann auch kein schlechtes Spiel, jedoch sollte man mit den richtigen Erwartungen an die Sache herangehen. Das kleine Team von Carlos Coronado präsentierte uns hier keinen auf Hochglanz getrimmten Blockbuster, sondern ein Produkt mit kleineren Ecken und Kanten.

Abgesehen von ein paar hakeligen Kämpfen machte das Ding aber Laune und hielt mit ein paar interessanten Umgebungsrätseln bei Laune. Der Umfang war genau richtig, so dass sich die Mechaniken auch nicht abgenutzt haben. Wer mit den richtigen Erwartungen an die Sache heran geht, darf also gerne mal ein paar unterhaltsame Stündchen investieren.

Fotocopyright: Carlos Coronado, JanduSoft

They see you

Inhalt

Dank einer Fahrzeugpanne strandet eine junge Frau in einem dicht bewachsenen Wald. Auf ihrer Suche nach Hilfe irrt sie planlos umher, bis ihr eine ältere Dame begegnet und diese sie in eine Hütte bringt. Dort verschanzen sich noch andere Menschen, die behaupten keinen Weg nach Hause gefunden zu haben und sich Nachts wegen furchteinflößender Kreaturen nicht mehr nach Draußen wagen…

Fazit

Das Regiedebüt von M. Night Shyamalan Tochter Ishana mag zwar thematisch gut ins Portfolio der Familie passen, doch mein Fazit ist am Ende eher verhaltener Natur. Von der Idee her eigentlich ganz passabel gedacht, von der Umsetzung eher mittelprächtig gelungen.

Die Geschichte war interessant, doch am Ende ging man mit zu vielen Fragen aus dem Kinosaal. Dabei waren es nicht nur inhaltliche Verständnisprobleme mit der Handlung, sondern vielmehr aufgestoßene Logikthemen, die weder beim ersten noch beim zweiten Hinschauen einen echten Sinn ergaben. Blendete man dies so gut wie möglich aus, blieb allerdings ein solider und vor allem hübsch inszenierter Film zurück.

Vor allem die tollen Landschaften Irlands haben es mir dabei angetan. Zwar verbrachte man die meiste Zeit in dunklen Wäldern, doch hin und wieder steuerte eine Drohne über die Bäume hinweg und bot malerische Ausblicke – die prima zu dem mystisch angehauchten Geschehen gepasst haben. Ansonsten gab es wohl ein paar Szenen mit CGI-Unterstützung, die aber insgesamt ganz stimmig ausgeschaut hatten und den hochwertigen Eindruck nicht verdarben.

Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich, aber vergleichsweise unauffällig erledigt. Niemand stach sonderlich hervor und keiner leistete sich irgendwelche gravierenden Schwächen. Man spulte ein routiniertes Programm herunter und empfahl ich dabei nicht unbedingt für einen Oscar. Die Chemie aller Beteiligten hat allerdings soweit gepasst und von daher gibt es hier wenig zu kritisieren.

Wie bereits erwähnt, hat das Setting durchaus in seinen Bann gezogen und frühzeitig Appetit auf Mehr gemacht, doch dann traten Logikprobleme und viele Fragezeichen immer deutlicher in den Vordergrund, zerrten am ungetrübten Filmspaß. Man hat sich zwar nie wirklich gelangweilt, allerdings auch nie auf höchsten Niveau unterhalten gefühlt. Alles war okay, aber nicht weltbewegend in Szene gesetzt und aus der interessanten Prämisse nur das Nötigste extrahiert. Für den gegebenen Unterhaltungswert gibt es eine milde Bewertung, doch ein weinendes Auge bleibt beim verschenkten Potential zurück. Für ein Debüt eigentlich ganz ordentlich, aber es ist reichlich Steigerungspotential vorhanden.

Fotocopyright: Warner

Dynamite Cop (Sega Dreamcast)

Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Cops, der ein gekapertes Kreuzfahrtschiff infiltriert, um dort das entführte Kind des Präsidenten zu befreien…

Gameplay

Auch bei „Dynamite Cop handelt es sich um einen Brawler im 3D-Gewand. Die Ähnlichkeit zum kürzlich getesteten „Die Hard Arcade“ ist dabei sehr groß – schließlich handelt es sich um dessen direkte Fortsetzung mit all seinen Höhen und Tiefen.

Der Schauplatz hat sich geändert, das Gameplay ist aber identisch geblieben. Ihr prügelt euch durch unterschiedliche Szenarien, greift dabei auf Waffen oder andere Gegenstände (u.A. Fleischspieße) zurück und malträtiert eure Gegner. Dazwischen gibt es immer mal wieder kleinere Quicktime-Events, die euch bei Erfolg beispielsweise eine kleine Abkürzung verschaffen können.

Spielzeit

Nach bereits rund 30 Minuten flackerte der Abspann über den Schirm. Auch wenn derartige Titel durchaus einen hohen Wiederspielwert (grade mit Freunden) haben, kam es mir trotzdem ein wenig kurz vor.

Präsentation

Optisch hat der Titel gegenüber seinen Vorgänger dazugewonnen, doch aus heutiger Sicht ist natürlich kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die 3D-Modelle erscheinen dank höherer Auflösung und Filtern zwar etwas klarer, dennoch könnten sie etwas detailreicher daher kommen. Der Sound war erneut unauffällig, die minimale Sprachausgabe immerhin besser.

Positiv

  • flottes Gameplay
  • einfacher Einstieg
  • etwas leichter als der Vorgänger
  • witziges Gegnerdesign

Neutral

  • angestaubte Präsentation
  • Gegnervielfalt könnte größer sein

Negativ

  • extrem kurze Spielzeit
  • wenig Spielmodi

Fazit

Das Schreiben dieses kleinen Reviews hat fast länger gedauert, als das Spiel an sich. „Dynamite Cop“ ist extrem kurz, technisch mittlerweile arg angestaubt, bietet sich aber nach wie vor als gelungener Snack für Zwischendurch an. Der Vorgänger („Die Hard Arcade“) war schon gut spielbar, doch hier haben die Macher noch einmal ein wenig am Gameplay optimieren können. Wer solche Titel mag, macht jedenfalls nicht viel verkehrt – sofern man es mittlerweile auch noch zu einem vernünftigen Kurs ergattern kann.

Fotocopyright: Sega

Die Hard Arcade (Sega Saturn)

Inhalt

Skrupellose Gangster haben ein Hochhaus in ihre Gewalt gebracht und halten darin unter Anderen die Tochter des Präsidenten gefangen. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle von Cop Bruno Delinger, der sich durch sämtliche Stockwerke zum Oberboss durchkämpft…

Gameplay

Hinter „Die Hard Arcade“ steckt eigentlich der Titel „Dynamite Cop“, der bei uns wohl größere Bekanntheit durch seinen Nachfolger auf dem Dreamcast erlangte. Wie dem aber auch sei: das Spiel ist ein typischer 3D-Brawler ala „Fighting Force“ und weißt ein simples Gameplay auf.

Es gibt jeweils eine Taste für Schlagen, Treten und Springen – und das war es auch schon. Wir schreiten durch die engen Gänge, kloppen uns mit originell gestalteten Gegnern und dürfen ab und an sogar ein kleines Quicktime-Event bestreiten. Nach einigen normalen Schergen wartet immer mal wieder ein hartnäckiger Bossgegner auf uns und spätestens hier ist das Aufsammeln von Waffen oder dem Interagieren mit der Umwelt (Werfen von Kisten, etc.) unabdingbar.

Spielzeit

Grundsätzlich ist das Spiel in deutlich unter einer Stunde machbar – wäre da nicht der gehobene Schwierigkeitsgrad, der den ein oder anderen Zocker sicherlich einige Anläufe (und Credits) kosten wird. Im Genre ist diese kurze Spielzeit (meist auch wegen der Herkunft aus der Arcade) allerdings nicht ungewöhnlich und letztlich lebt das Konzept von seinem erhöhten Wiederspielwert.

Präsentation

Optisch ist der Titel sicherlich ein Kind seiner Zeit, aber auch ein Kind seiner Hardware. Die grobschlächtigen 3D-Figuren gingen in Ordnung, mangelnde Transparenzeffekte (die konnte der Saturn eben nicht) fielen umso störender ins Auge. Der Soundtrack war unauffällig/kaum vorhanden, die (z.T. deutsche?) Sprachausgabe teils schwer verständlich.

Positiv

  • „Stirb Langsam“-Lizenz
  • ausgefallenes Figurendesign
  • schneller Einstieg

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • technisch etwas angestaubt

Negativ

  • knackiger Schwierigkeitsgrad
  • kleinere Grafikfehler

Fazit

Das Spiel ist kurz und mein Review auch. „Die Hard Arcade“ mag zwar technisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand sein, machte für die Ära des Saturns aber seinerzeit eine brauchbare Figur und funktioniert mit seiner zeitlosen Mechanik auch heute noch sehr gut. Sicherlich hätte der Titel einen Ticken umfangreicher ausfallen dürfen, doch als „Snack“ zwischen dickeren Blockbustern passt das soweit schon.

Mit der eigentlichen „Die Hard“-Thematik hat das Ding zwar nicht viel zu tun, macht aber nichts. Wer noch einen Saturn daheim hat und sich zufällig für kurzweilige Prügelspiele interessiert, sollte mal die Augen offen halten und hier im wahrten Sinne des Wortes „zuschlagen“.

Fotocopyright: Sega/Fox Interactive

Beverly Hills Cop 4

Inhalt

Nach etlichen Jahren verschlägt es Axel Foley mal wieder nach Beverly Hills, doch selbst das Wiedersehen mit seiner Tochter sorgt dort nur für kurze Freude. Nicht nur mit alten Kollegen, sondern auch mit korrupten Cops muss sich unser Held alsbald herumschlagen…

Fazit

Manche Filme fühlen sich wie ein Wiedersehen mit alten Freunden an und so ähnlich verhält es sich auch hier. Wo das Recyclen alter Figuren bei manchen Konkurrenten nicht so recht ins Bild passen mag, gab es hier jedoch nichts zu Kritisieren. Mögen Eddie Murphy und Konsorten auch in die Jahre gekommen sein, tat dies dem hohen Unterhaltungswert keinen Abbruch.

Es fühlt sich an, als wäre Axel F. nie weg gewesen. Die Handlung knüpft zwar nicht direkt an Ereignisse der Vorgänger an, jedoch ist der Zuschauer nach der langen Pause schnell wieder im richtigen Modus – was bei dieser Reihe natürlich auch dem grandiosen Soundtrack zuzuschreiben ist. Sobald die ersten Töne der 80iger erklingen, wuchs das Lächeln auf dem Lippen und nachdem das Titellied so langsam beigemischt wurde, war die Freude perfekt.

Die Geschichte war soweit ordentlich geschrieben und fand einen guten Mittelweg zwischen Tiefe und Leichtgängigkeit. Die Fronten waren zwar relativ früh geklärt, doch das tat der Spannung keinen Abbruch. Der Bösewicht (Kevin Bacon ist Höchstform) war charismatisch und lieferte sich einige schlagfertige Wortduelle mit unserem Titelhelden. Einzig gewöhnungsbedürftig die deutsche Synchronisation mit einigen viel zu tiefen Stimmlagen, aber Schwamm drüber.

Mit knapp zwei Stunden war die Laufzeit nicht von Pappe, dafür aber weitestgehend unterhaltsam ausgestaltet. Es gab eigentlich keinerlei Durchhänger und die Balance zwischen Storytelling, Dialogen und Action hat gepasst. Vielleicht hätte ich mir noch ein Quäntchen mehr an Ballereien gewünscht, allerdings ist dies Meckern auf hohem Niveau.

Was bei Anderen recht erzwungen wirkt, kam bei „Axel F.“ angenehm locker und unverkrampft daher. Die Integration möglichst vieler alter Gesichter erschien nicht aufgesetzt, sorgte sogar für viele lustige Momente und weckte schöne Erinnerungen. Der Film an sich war mit passabler Story und netter Action recht spaßig, leistete sich keine gravierenden Schwächen. Unterm Strich hat man bei Netflix also überraschend erfreulich abgeliefert und bei weiterer Fortsetzung (Murphy hat in Interviews so etwas angedeutet) wäre ich auf jeden Fall wieder mit dabei!

Fotocopyright: Netflix

Parasite Eve (Playstation)

Inhalt

Bei einem klassischen Konzert beginnt eine Opernsängerin plötzlich zu einem fremden Wesen zu mutieren und die Besucher gehen auf unerklärliche Weise in Flammen auf. Mittendrin befindet sich die Polizistin Aya Brea, die scheinbar immun gegen die überraschende Selbstentzündung ist und den Dingen direkt auf den Grund gehen möchte…

Gameplay

„Parasite Eve“ ist ein Adventure, wie es zu Zeiten der ersten Playstation recht typisch war. Der Spieler steuert Polygon-Hauptfigur Aya durch vorgerenderte Hintergründe und bei Auseinandersetzungen wird in einen speziellen Kampfmodus geschaltet. Vergleichen lässt sich der Titel am ehesten mit „Resident Evil“, wobei die separate Kampfansicht eher an Rollenspiele wie „Final Fantasy 7“ erinnert.

Das Spiel ist recht gradlinig, wobei kleinere Abweichungen vom streng vorgegebenen Weg zumeist mit Ausrüstungsgegenständen oder anderen nützlichen Objekten belohnt werden. Der damals beworbene Rollenspielaspekt spielt allerdings eher eine kleine Rolle, zumeist beschränkt sich das Ganze auf das sinnvolle Ausrüsten von Aya, was Waffen und Kleidung betrifft. Bei den Kämpfen können natürlich Heilungsobjekte oder kurzzeitige Sonderhilfen (schnelleres Regenerieren, etc.) eingesetzt werden.

Der bereits erwähnte Kampfmodus stellt eine Eigenart des Programmes dar. Der Spieler tänzelt quasi um seine Gegner herum, bis seine Aktionsleiste wieder gefüllt und er beispielsweise zu einem Schuss bereit ist. Die taktische Tiefe ist gegenüber einem rundenbasierenden Kampf stark eingeschränkt und manchmal ist das Ausweichen von Attacken eher eine Frage des Glücks.

Die Steuerung orientiert sich ebenfalls an Capcoms Horrormeisterwerk, sprich aus aktueller Sicht quälen wir uns ein wenig mit liebevoll getaufter „Panzersteuerung“ herum, die enorm zickig zu handeln ist und eine gewisse Einarbeitung erfordert. Darüber hinaus hatte ich manchmal Probleme Ausgänge oder Gegenstände innerhalb der pixeligen Kulissen zu finden und bin das ein oder andere Mal planlos durch die Gegend gelaufen. Auch musste man millimetergenau vor Türen oder Kisten stehen, um sie per „x-Taste“ öffnen zu können. Hier sind manchmal mehrere Versuche notwendig.

Spielzeit

Gespielt habe ich den Titel hauptsächlich in meinen Mittagspausen und dem Weg zur Arbeit. Die genaue Zeit habe ich dabei natürlich nicht stoppen können, doch der Ingame-Counter beschien mir eine Zeit von knapp 8 Stunden für den einfachen Durchgang ohne zusätzlich danach freigeschalteten Schwierigkeitsgrad mit neuen Herausforderungen.

Präsentation

Optisch hat das Spiel natürlich ordentlich Staub angesetzt, was nicht zuletzt an der niedrigen Renderauflösung der ersten Sonykonsole und den damit verbundenen schwach aufgelösten Hintergründen lag. Dennoch besitzt das Setting noch immer jede Menge Charme und das Artdesign kann überzeugen – was natürlich auch für die zahlreichen fantasievoll gestalteten Zwischensequenzen gilt. Diese waren zwar qualitativ auch nicht mehr ganz frisch, dennoch hübsch anzusehen und vor allem mit richtig guten Ideen (und ekligen Einblicken) gespickt.

Der Soundtrack war eine Klasse für sich, jedoch für meinen Geschmack viel zu spärlich eingesetzt. So gab es oftmals Passagen ohne musikalische Begleitung und das zerrte ein bisschen an der sonst so tollen Atmosphäre.

Positiv

  • interessante Geschichte
  • tolles Art-Design
  • opulenter Soundtrack
  • sehenswerte Zwischensequenzen
  • innovatives Kampfsystem…

Neutral

  • … gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem
  • recht gradlinig gestaltet
  • angestaubte Präsentation
  • Zufallskämpfe

Negativ

  • Steuerung etwas hakelig
  • nervige Inventar-Verwaltung
  • Ausgänge und Gegenstände nicht immer gut erkennbar
  • genaues „zielen“ auf Gegenstände und Türen, um sie zum benutzen

Fazit

Auch wenn „Parasite Eve“ für mich ein tolles Spiel ist, fällt eine uneingeschränkte Empfehlung schwer. Das Teil hat über 25 Jahre auf dem Buckel und das sieht man vor allem seiner technischen Seite an. Selbst mit modernen Emulationsmöglichkeiten ärgert man sich über schlecht erkennbare Gegenstände oder die zuweilen etwas zu exakte Positionierung der Hauptfigur beim Betätigen von Schaltern oder dem Aufraffen von millimetergroßen Objekten.

Nichtsdestotrotz präsentierte uns Square eine spannende Geschichte, die auch heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat und noch immer an den Bildschirm fesselt. Im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten hat man ein sehr gutes Storytelling an den Tag gelegt und so wie einst die ersten „Resident Evil“-Spiele an den Schirm gefesselt.

Wer sich auf ein paar kleinere Macken und ein gewöhnungsbedürftiges Kampfsystem einlassen kann, erhält mit „Parasite Eve“ ein wirklich kompetentes Horror-Adventure mit toller Atmosphäre und eigenwilligen Ideen. Für mich kommt es nicht ganz an die Mitbewerber von Capcom heran, dennoch bin ich froh beide Teile der Reihe ebenfalls daneben im Regal stehen zu haben.

Fotocopyright: Square Enix

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