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Schlagwort: Drama (Seite 17 von 110)

A Man of Reason

Inhalt

Nach zehn Jahren im Gefängnis erfährt Su-hyuk, dass er mittlerweile eine Tochter hat. Er beschließt mit seinem bisherigen Leben abzuschließen und aus der Welt des Verbrechens auszusteigen. Leider sind die ehemaligen Auftraggeber mit dieser Entscheidung nicht einverstanden und der Neuanfang wird schwieriger als gedacht…

Fazit

Wo Action aus Südkorea draufsteht, ist auch Action aus Südkorea drin. Wo „A Man of Reason“ vielleicht nicht unbedingt mit einer innovativen Handlung punkten kann, überzeugen zumindest die etwas rabiateren Passagen auf ganzer Linie und übertünchen dabei auch ein paar kleinere Unzulänglichkeiten.

Handwerklich war der Streifen gut gemacht, bediente sich aktueller audiovisueller Stilmittel, war flott inszeniert und hübsch geschnitten. Die Bilder waren klar und vermittelten ein hochwertiges Flair. Die Choreografien der Fights war beachtlich und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Auf dem Schirm war eigentlich immer was los, Kurzweil wurde oftmals ganz groß geschrieben.

In seinen etwas ruhigeren Passagen fuhr der Titel allerdings ein paar Gänge nach unten und so gab es dann doch ein paar kleinere Längen – die nunmehr umso stärker auf die austauschbare Handlung aufmerksam machten. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und man fühlte sich deshalb von Gebotenen nicht übermäßig beeindruckt.

Man hatte das Gefühl, dass die Macher eine Checkliste abgearbeitet haben und dabei nicht unbedingt bahnbrechend neue Ideen auf dem Radar hatten. Der Streifen fühlt sich durchgeplant, routiniert, aber einfach auch zu sehr „auf Nummer Sicher“ an – was grade für eine Produktion aus Südkorea ein wenig schade ist. Ich schätze den frischen Wind aus diesem Land, doch hier wurde einfach viel zu wenig gewagt.

Wer einen durch und durch soliden Actionstreifen sucht, kann bei „A Man of Reason“ absolut bedenkenlos zugreifen. Der Film macht soweit alles richtig, wobei dies auf Kosten der Originalität ausgetragen wird. Ein paar schräge Typen und ein paar übertrieben wilde Krawallorgien sprechen nicht für die große Revolution, bieten aber immerhin weitreichend gute Unterhaltung und darauf kommt es am Ende irgendwo schon an.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Firewall

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Jack Stanfield ist Chef der IT-Sicherheit einer kleineren Bankenkette und hat mit der kommenden Fusion mit einer größeren Gesellschaft alle Hände voll zu tun. Seine Fachkenntnis wird jedoch von einer Gruppe skrupelloser Gangster ausgenutzt, um bei einem perfiden Banküberfall behilflich zu sein. Während seine Familie zu Hause in Schach gehalten wird, soll er sich im Firmensystem einhacken und Geldbeträge abzwacken…

Fazit

Weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick wollten die Begriffe Harrison Ford und Computerspezialist miteinander harmonieren und danach hat sich selbst nach Jahren der ersten Sichtung nicht viel geändert. Sicherlich machte der allseits bekannte Darsteller wieder eine richtig gute Figur, dennoch verpasst er einem durchschnittlichen Thriller keinerlei nennenswerte Höhenflüge.

Grundsätzlich mag „Firewall“ kein schlechter Film sein, doch er wagt schlichtweg zu wenig und weicht nicht von bekannten Pfaden ab. Zwar versuchte man sich mit der zentralen Computerthematik ein wenig zeitgemäßer zu präsentieren, aber dies war eigentlich nur Augenwischerei. Man hat komplexe Sachverhalte so stark versimpelt, dass man den Unterbau auch hätte komplett austauschen und einen anderen Kernaspekt zu Grunde legen können.

Wie dem auch sei, die Geschichte kam nie so recht in Fahrt und der Spannungsbogen war verhalten. Man blieb schon irgendwo am Ball, konnte sich den Ausgang aber bereits sehr früh erahnen und bekam auf dem Weg dorthin keine interessanten Highlights geboten. Das Geschehen war anschaubar, plätscherte aber auch streng genommen oft vor sich hin und der Finge kreiste (sogar beim Finale) stets über der Vorspul-Taste.

Während Ford das Beste aus der biederen Ausgangslage gemacht hat, stach der Rest leider überhaupt nicht hervor. Weder ein Paul Bettany, noch ein gerne gesehener Nikolaj Coster-Waldau konnten so recht von sich überzeugen. Sie wirkten blass und leider auch ein wenig antrieblos – so sehr sie sich auch um böse Blicke bemühten. Dies nagte zusätzlich an der sowieso schon schwierigen Immersion und trübte das Gesamtbild enorm.

Technisch gab sich der Film zum Glück keine Blöße. Er schaut noch immer hochwertig aus und wurde angenehm geschnitten. Wie bereits erwähnt waren einige Sachverhalte zu Gunsten der leichten Unterhaltung arg vereinfacht, aber das war schon soweit in Ordnung – auch wenn dies die allgemeine Austauschbarkeit nur erhöhte. Bei leichtgängigen Unterhaltungswerk muss man halt Kompromisse eingehen, den unbedarften Zuschauer nicht unnötig vor Rätsel stellen.

Damals hatte ich „Firewall“ noch einen Ticken besser bewertet, doch mittlerweile gibt es nicht nur wegen der angestaubten Technik innerhalb des Streifens einen kleinen Abzug. Der Titel zog sich stellenweise wie Kaugummi, was sich bei wiederholter Sichtung umso negativer bemerkbar gemacht hat und das Dranbleiben bis zum Ende spürbar erschwerte. Ford kann man wenig ankreiden, den Autoren dafür umso mehr. „Firewall“ ist zwar kein Totalausfall, aber auch kein Produkt, welches nachhaltig im Gedächtnis bleibt oder heutzutage noch Jemand hinter dem Ofen hervor lockt.

Fotocopyright: Warner

The Loft (2014)

Inhalt

Für ein paar schöne Stunden Abseits ihrer Ehen, mieten ein paar Freunde gemeinsam ein hübsches Loft in der Innenstadt. Als sie eines Morgens jedoch die Leiche einer Dame darin vorfinden, starten die gegenseitigen Verdächtigungen und die Angst vor Bekanntgabe des Geheimnisses bei ihren Frauen…

Fazit

Die Filmindustrie macht es uns nicht leicht. Neben diesem Hollywood-Remake gibt es noch eine holländische Neuauflage und natürlich noch das belgische Original. Für die Sichtung am vergangenen Wochenende habe ich mich für die amerikanische Variante entschieden und möchte hier nun (eigentlich stellvertretend für alle Varianten) einige Zeilen zum besten geben.

Der Film besaß einen spannenden und sorgfältig konstruierten Plot mit hohem Miträtsel-Faktor. Obwohl man uns einige Zeit mit vergleichsweise wenigen Informationen fütterte, begann das Raten nach dem Täter schon sehr früh und rasch wurden eigene Theorien gesponnen – die sich im Laufe der Spielzeit aber immer wieder augenzwinkernd überwarfen.

Natürlich war das Geschehen von krassen Zufällen geprägt und kratzte stets am Rande der Glaubhaftigkeit, doch das war aufgrund seiner lockeren Art schmerzfrei zu verkraften. Obwohl es keine eindeutig komödienhaften Elemente gab, nahm sich das Teil irgendwo nie zu ernst, garnierte uns sogar ein wenig Gesellschaftskritik und Einblicke in zwielichtiges Geschäftsgebaren – ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.

Gründe für die Sichtung der Hollywood-Auflage waren bei mir in erster Linie der Cast und der moderne Look. Auch wenn der Streifen mittlerweile schon wieder zehn Jahre auf dem Buckel hat, spielt die Optik noch immer ganz oben mit. Die auf Hochglanz polierten Bilder passten perfekt zum präsentierten Szenario, verliehen dem Geschehen sogar noch einen zusätzlichen Glanz. Man konnte sich problemlos in die Welt der Schönen und Reichen hineindenken, sorglos darin versinken.

Mit Karl Urban hat man eine prima Wahl für die Hauptrolle getroffen, wobei ihm seine Kollegen (u.A. James Marsden oder Wentworth Miller) in Nichts nachstanden und zum Gelingen der verwinkelten Situation beitrugen. Die Darsteller haben allesamt toll miteinander harmoniert und ihren Figuren ausreichende Kontur für Gedanken über deren Motive gegeben. Auch hier ging es nur so weit wie erforderlich in die Tiefe – was ich aus Sicht des strammen Storytellings nur begrüßen konnte.

„The Loft“ ist großes Erzählkino mit spaßigen Plot und umso spaßigerer Auflösung. Gefühlt wurde zur Klärung der Sachlage das komplette letzte Filmdrittel beansprucht, doch aufgrund der hohen Schlagzahl an Wendungen wurde es nie langweilig oder uninteressant. Sicherlich wirkte das Geschehen stets ein wenig konstruiert und vielleicht auch ein bisschen künstlich aufgebläht, doch bei dieser kurzweiligen Inszenierung vermag man dies nicht zu kritisieren. Thriller-Freunde erhalten hier einen starken Genrevertreter, der zumindest bei seiner ersten Begutachtung mit grandiosen „Aha-Momenten“ aufwarten kann und sich keine gravierenden Patzer leistet.

Fotocopyright: LEONINE

60 Minuten

Inhalt

Ausgerechnet am Tages eines großen Kampfes, geht es bei Octavio auch Abseits des Ringes um Alles. Seine Ex möchte ihm das Sorgegerecht entziehen und nun muss er sich wortwörtlich in 60 Minuten durch die halbe Stadt boxen, um rechtzeitig bei seiner Tochter zu sein…

Fazit

Bereits im Vorfeld gab es einige kritische Stimmen zu diesem Film. Zwar wurde auch die schwache Handlung, vielmehr aber die reichhaltige Darstellung von Auseinandersetzungen bemängelt. Ich habe mir das Teil am vergangenen Wochenende mal angeschaut und kann in allen Punkten Entwarnung geben.

„60 Minuten“ lässt sich nur schwerlich mit „normalen“ Spielfilmen vergleichen, fühlt sich vielmehr wie Werbung für Kampfsport an sich an und macht sein eigenes Ding. Sicherlich war die Handlung nicht mehr als reines Alibi und die gesamten Abläufe rein von Zufall geprägt, aber das war hier ausnahmsweise mal herzlich egal.

Der Film hastete von Schauplatz zu Schauplatz, bzw. von Kampf zu Kampf und ließ weder der Hauptfigur, noch dem Zuschauer großartig Zeit zum Verschnaufen. Das hohe Tempo machte Spaß und hielt den Unterhaltungswert stets oben. Erneut war der Weg das Ziel – man wollte immer wissen, was unserem Helden als nächstes auf seiner Reise erwarte, so sehr man ja eigentlich auch ein „Happy-End“ erwartete und diesbezüglich gar keine Zweifel hatte.

Emilio Sakraya hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich fand sein Spiel absolut in Ordnung und seine Choreografie bei den Gefechten ziemlich genial. Überhaupt haben alle Akteure prima zusammengearbeitet und und gerade wegen der sehenswerten Kloppereien einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Jeder hat abgeliefert, was übrigens auch die Technik betraf.

Die Keilereien wurden optisch eindrucksvoll in Szene gesetzt, ließen deren Dynamik und Härte zweifelsfrei miterleben. Die Kameraarbeit war erfreulich beweglich, gab dem Treiben zusätzlichen Antrieb und dem Betrachter noch weniger Gelegenheit über Sinn und Unsinn zu sinnieren. Gut haben auch die Filter gefallen, die einen tollen hochwertigen Kinolook erzeugten und das Ganze nicht wie eine Doku ausschauen ließen.

Zweifelsohne ist „60 Minuten“ ein sehr spezieller Film, doch bei seiner passenden Zielgruppe dürfte er für Begeisterung sorgen. Zwar gab es in der Vergangenheit bereits ähnlich gelagerte Filme („Kampfansage“, etc.), aber konnten diese mich nicht so überzeugen wie dieser aktuelle Netflix-Vertreter. Wer sich mit einer schwachen und arg konstruierten Story, vielen Überspitzungen und noch mehr wildem Gekloppe arrangieren kann, erhält ihr einen Spaßfilm in seiner reinsten Form.

Fotocopyright: Netflix

Five Blind Dates

Inhalt

Um der Familie keine Schande zu machen, soll die hübsche Lia mit einer Begleitung auf der Hochzeit ihrer kleinen Schwester auftauchen. Da die Teeladenbesitzern allerdings sehr schüchtern ist, müssen selbst ihre Eltern beim arrangieren von Dates behilflich sein…

Fazit

Ein richtiger Knaller ist „Five Blind Dates“ sicherlich nicht, doch seine Aufgabe als leichtgängiger Streifen um die Zeit des Valentinstages erfüllt er dennoch mit Bravour. Die Geschichte zwar angenehm simpel gestrickt, doch mit guten und vor allem sehr symphytischen Darstellern bestückt. Der Erzählfluss war kurzweilig und eine Laufzeit von deutlich unter 1,5 Stunden auch genau angemessen, um keine Langeweile aufkeimen zu lassen.

Technisch gab es nichts zu mäkeln. Die warmen Bilder unterstrichen die lockere Atmosphäre und ein eher unauffälliger Soundtrack bestärkte die Leichtigkeit der Inszenierung. Alles war auf gute Laune gebürstet und verfehlte diese Aufgabe nicht. Man konnte sich prima im Geschehen fallen lassen und sich an den perfekt miteinander harmonierenden Charakteren erfreuen.

Viel vermag ich zu „Five Blind Dates“ eigentlich nicht mehr zu schreiben. Der Film war oberflächlich, vorherschaubar und erfand das Rad nicht neu, doch seine liebenswerte Art kaschierten diese Mängel recht gut. Mit den richtigen Erwartungen (und einem idealerweise bereits vorhandenen Prime-Abo) geht das Ding also vollkommen in Ordnung.

Fotocopyright: Amazon

DogMan

Inhalt

In einem blutverschmierten Abendkleid und einer Ladefläche voller Hunde wird der querschnittgelähmte Doug von der Polizei angehalten und vorsorglich inhaftiert. Zunächst gibt er über die Umstände seines ungewöhnlichen Auftritts keinerlei Information, doch nach dem Eintreffen einer Psychologin offeriert er seine unglaubliche Lebens- und Leidensgeschichte…

Fazit

Ich weiß nicht genau, was ich da am gestrigen Abend gesehen habe – doch ich weiß, dass mich dieser Film auf ganz unterschiedliche Weisen berührt und abgeholt ab. Erneut bewies Legende Luc Besson („Leon der Profi“, „Das fünfte Element“, „Lucy“) großes Gespür für ungewöhnliche Themen und verstand den Zuschauer mit einer Erzählung zu fesseln, gar mit Tränchen zu jonglieren.

Schon nach wenigen Minuten zog der Streifen mit einer seltsamen Ausgangslage und den herrlich düsteren Bildern in seinen Bann. Trotz einiger wirklich befremdlicher Elemente konnte man die Blicke einfach nicht vom Schirm lassen und man hing an den Lippen der Akteure – allen voran denen vom großartigen Caleb Landry Jones, der eine unglaubliche Darbietung an den Tag gelegt hat.

Die Handlung wurde größtenteils mit Rückblenden erzählt, ließ uns dabei aber nie den roten Faden verlieren und bewahrte trotz aller Schwermütigkeit seiner Inhalte einen angenehm lockeren Umgangston. Man nahm sich trotz aller Dramatik und unschönen Momenten nie zu ernst, präsentierte sich stets schön ausgewogen und ließ uns nie an der Sache oder unseren jeweiligen Emotionen zweifeln.

Wie bereits erwähnt war das Spiel von Caleb Landry Jones über jeden Zweifel erhaben. Er zeigte mit seinen stetig wechselnden Outfits und Gesichtern eine beachtliche Wandlungsfähigkeit und überzeugte dabei in jeder seiner bedauernswerten Lebenslagen. Er zog lenkte alle Aufmerksamkeit auf seine ambivalente Persönlichkeit und hielt trotz fragwürdiger Aktionen stets alle Sympathie auf seiner Seite, eine unpassende „Woke“-Diskussion bleibt trotz seiner weiblichen Verwandlungen glücklicherweise aus und steht hier gar nicht im Fokus.

Die Inszenierung war großartig, gab keinen Grund zur Klage. Selbst in dunklen Passagen gefielen die klaren Aufnahmen, mit routinierten Perspektivenwechseln wurde das Geschehen kurzweilig in Szene gesetzt. Der auffällige, eher im Klassik-Genre zu verortende Soundtrack war sowieso eine Klasse für sich und sorgte grade bei den Bühnenauftritten von Doug für leichte Gänsehaut. Erneut kamen auch viele symbolische Elemente zum Vorschein, die man zuweilen erst bei genauerer Betrachtung richtig bemerken konnte.

Mit „DogMan“ ist Besson mal wieder ein besonderer Film mit hohem Erinnerungswert gelungen. Auch wenn die Geschichte an sich nur schwerlich greifbar war, konnte man sich problemlos darin verlieren und bis zum bitteren Ende mit unserer brillant gespielten Hauptfigur mitfiebern. Dabei gab es ein Auf und Ab der Gefühle, welches mir in der letzten Zeit von keinem anderen Titel so dermaßen krass vermittelt wurde und davor zücke ich mit Ehrfurcht meinen imaginären Hut. Klar war das Teil von seinem Grundkonzept schon irgendwo ziemlich schräg, aber so faszinierend und herzergreifend wie kaum für möglich gehalten und von daher eine absolute Empfehlung wert.

Fotocopyright: Capelight Pictures

Cat Person

Inhalt

Margot ist Studentin und arbeitet nebenbei in einem Kino, wo sie den schüchternen Richard kennenlernt. Nach einigen Begegnungen tauschen sie dann Nummern aus und schreiben sich fleißig hin und her. Die Gefühle scheinen auf beiden Seiten schnell zu wachsen, doch schon beim ersten richtigen Date ist die Chemie eine ganz andere…

Fazit

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wie ich einen Film wie diesen zu verstehen und letztlich zu bewerten habe. „Cat Person“ war zwar ein interessanter Blick in kaputte Seelen, doch am Ende konnte ich mir vom Gezeigten einfach keinen richtigen Reim machen.

Die Geschichte war quasi eine Abrechnung mit dem modernen Dating-Verhalten, zeigt Veränderungen, als auch Ängste dabei auf und generierte dabei stets eine ungute Grundstimmung. Man konnte sich hier jedoch gut in die Lage beider Protagonisten hineindenken, malte kein zu einseitiges Bild von der gar nicht mal so unglaubwürdigen Lage.

Primär sieht man die junge Margot als Opfer, versteht ihre Panikattacken, lauscht ihren Selbstgesprächen, doch die Medaille hatte in diesem Falle wirklich zwei Seiten. Vielleicht hatte ihr gegenüber einen kleinen psychischen Knacks, aber hat sie ihn mit ihrem unehrenwerten Verhalten nicht auch zu ungestümen Aktionen gepusht?

Man konnte wirklich beide Parteien verstehen und darin lag letztlich auch der große Reiz. Im Grunde war Richard kein böser Mensch, doch die Reaktionen von Margot haben ihn merklich in den Wahnsinn getrieben, währen die ach so liebe Studentin plötzlich selbst ganz andere Verhaltensweisen an den Tag legte, selbst ihre engsten Freunde damit überraschte.

Die beiden Hauptdarsteller (Emilia Jones und Nicholas Braun) haben sich jedenfalls zu Höchstleistungen angespornt und zweifelsohne zum Mitfiebern animiert. Sie spielten erstklassig und ließen uns perfekt an ihren Emotionen teilhaben. Die Inszenierung war mit glasklaren Bildern und einem tollen, raumfüllenden Soundtrack absolut überzeugend.

In „Cat Person“ steckt viel Wahres, auch wenn manche Punkte vielleicht etwas überspitzt und auch ein wenig unbequem wirken. Ich lobe mir den Mut von Regisseuren Susanna Fogel, auch wenn ich mir am Ende einfach keine höhere Wertung abzuringen vermag. Der Titel war interessant, ungewöhnlich, stellenweise extrem packend, doch am Ende irgendwie schwierig zu greifen. Schon irgendwo ein kleiner Geheimtipp, aber nur für einen eingeschränkten Zuschauerkreis mit Zugang zu diesem Thema.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Action Jackson

Inhalt

Der Mord an diversen Gewerkschaftsleuten führt Sergeant Jericho Jackson auf die Spur zu einem großen Automobil-Magnaten, an dem jegliche Kritik scheinbar abzuprallen vermag. Er lässt jedoch nicht locker und freundet sich bei seinen Recherchen sogar mit dessen Frau und dessen Geliebter an…

Fazit

Und wieder einmal muss ein trauriger Anlass für die Sichtung eines Klassikers herhalten. Der Tod von Carl Weathers rief Erinnerungen an Werke wie „Predator“ oder eben „Action Jackson“ ins Gedächtnis und da ich Letzteren schon lange nicht mehr gesehen habe, wurde dies am gestrigen Abend nachgeholt.

Für heutige Sehgewohnheiten mag dieser Streifen sicherlich ein wenig gewöhnungsbedürftig erscheinen, doch Fans der 80iger schnalzen freudig mit der Zunge. Aus jeder Pore trieft der Charme der vergangenen Epoche – mit allen Hohen und Tiefen, mit denen man damals zu kämpfen hatte.

Figuren, Klamotten und Sprüche versetzen uns wunderbar in die Vergangenheit, während einige hakelige Schnitte und eher schwache Spezialeffekte nicht mehr ganz taufrisch erscheinen. Glücklicherweise ändert dies aber nichts am hohen Unterhaltungswert und bei all dem übertrieben coolen Gehabe des Hauptdarstellers schaut man auch gerne über offenkundige Lücken in der Handlung hinweg.

Die Geschichte war einfach gestrickt und für meinen Geschmack auch gegen Ende viel zu abrupt zu Ende gebracht, aber immerhin geschah dies sehr kurzweilig und ohne größere Hänger. Man hatte selbst zur damaligen Zeit alles irgendwo schon einmal gesehen, unterhaltsam und smart inszeniert war es dennoch allemal. Ein hervorragender Cast (u.A. Sharon Stone, „Vanity“ und ein paar bekannte „Nebenrollen-Gesichter“) machten dies Manko sowieso wieder wett.

„Action Jackson“ ist ein Leckerbissen für Freunde oldschooliger Actionfilme. Man nahm sich selbst nicht zu ernst, schien sogar stellenweise bewusst schlecht in Szene gesetzt worden sein und schoss bei Charakterzeichnungen manchmal arg am Ziel vorbei – und genau hier lag auch der große Spaßfaktor an dem Ganzen. Carl Weathers war einfach megacool und trug das Geschehen mit seiner wuchtigen Präsenz von ganz allein. Unterm Strich mag der Titel zwar nicht zur absoluten Speerspitze des Genres gehören, aber als nostalgischer Trip ein immer wieder gern gesehener Gast auf der heimischen Mattscheibe.

Fotocopyright: Warner Home Video

Empire State – Die Strassen von New York

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

New York, 1982. Einwanderersohn Chris träumt davon Polizist zu werden und seine geliebte Heimatstadt etwas sicherer zu gestalten. Leider wird ihm die Aufnahme verweigert und so hangelt er sich weiter von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob.
Eines Tages jedoch tut sich eine einigermaßen interessante Stelle bei einem Wachdienst auf – bei der er zunächst hauptsächlich durch die Stadt tingelt und Geldtransporte für diverse Firmen erledigt. Er bemerkt wie schwach das ganze Sicherheitssystem ist und gerät irgendwann in Versuchung selbst zuzugreifen…

Fazit

„Empire State“ war ein durch und durch sympathischer Film mit sympathischen Hauptfiguren und einer ansprechenden Geschichte – die auf wahren Begebenheiten beruht. Er war nicht sonderlich spektakulär in Szene gesetzt, aber dies tat der Sache wahrscheinlich nur gut. So wirkte das Gezeigte stellenweise fast Dokumentarisch, ohne einen gewissen normalen und recht ansprechenden Filmstil zu verlieren. Man konnte der Handlung prima folgen und die Motive der teils sehr unterschiedlichen Figuren weitestgehend nachvollziehen.

Ob Dwayne „The Rock“ Johnson eine richtige Besetzung für einen einfachen Polizisten war, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich sehe ihn jedenfalls recht gerne und hier macht er seine Sache ziemlich gut. Er beweist, dass er nicht nur für krachende Actionfeuerwerke, sondern auch eher bodenständige Rollen geeignet ist. Liam Hemsworth performte ebenfalls sehr passabel und gab keinen Grund zur Klage. Man kommt sofort mit den Charakteren klar und schmunzelt sogar über den ein oder anderen Auftritt mancher lustiger Nebenfiguren.

Die Handlung war zwar überwiegend ruhig und mit wenigen Actionszenen bestückt, dafür aber sehr unterhaltsam gestaltet. Die anschauliche Erzählweise hat eine entspannende Auswirkung auf den Betrachter und rüttelte genau an den richtigen Stellen mit humorigen Einlagen oder der ein oder anderen Auseinandersetzung wach. Alles wurde gut aufeinander abgestimmt und eine durchgängige Glaubwürdigkeit (die man ja sicherlich erreichen wollte) war absolut gegeben. Die eingestreuten Realszenen unterstrichen dies zusätzlich.

„Empire State“ war eine kleine, aber feine Kriminalgeschichte, die bis zum Ende prima unterhielt. Vielleicht nicht das große Krawallkino und insgesamt ein wenig unter dem allgemeinen Radar, aber das macht die Sache ja keineswegs schlechter. Die Inszenierung war toll und erweckten eine perfekte Immersion der frühen 80iger. Die Darsteller waren gut aufgelegt und harmonierten wunderbar miteinander. Unterm Strich also eine kurzwellige Angelegenheit mit hohem Sympathiefaktor – auch wenn es eben nicht der große Blockbuster mit unendlichem Budget war.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Disturbia

Inhalt

Nach einem schlagkräftigen Konflikt mit seinem Spanischlehrer, bekommt Kaleb über die langen Sommerferien eine elektronische Fußfessel verpasst und muss die freie Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Nachdem seine Mutter dann auch noch sämtliche Abodienste kündigt, bleibt ihm aus Langeweile nur das Beobachten der Nachbarn…

Fazit

Noch gut kann ich mich an die Sichtung der Importscheibe erinnern, die seinerzeit weit vor unserem Kinostart bereits auf dem US-Markt erhältlich war. Damals fand ich diesen Streifen so richtig klasse, mittlerweile aber „nur noch“ ganz passabel – was an verschiedenen Dingen lag.

Auch dieses Werk ist „ein Kind seiner Zeit“ und sorgte mit seiner technischen Ausstattung und den daraus resultierenden Szenen für leichtes Schmunzeln. Das war nicht unbedingt tragisch, erfordert aber immer mal wieder ein kurzes Zurückversetzen in die vergangenen Tage und mag für die heutige Generation vielleicht sogar ein bisschen sperrig erscheinen.

Die Handlung orientierte sich ungeniert an großen Vorbildern (z.B. „Das Fenster zum Hof“), wurde aber weitestgehend kurzweilig auf moderne Gegebenheiten angepasst. Schon damals war die Geschichte eher simpel gestrickt und nicht alle Aktionen (grade die des bösen Nachbarn) schienen nachvollziehbar aber im Rahmen der guten Unterhaltung und der überschaubaren Laufzeit war dies irgendwo zu verschmerzen.

Damals hat man Shia LaBeouf („Transformers“) noch recht gerne gesehen, aber mittlerweile fiel es mir tatsächlich etwas schwieriger. Irgendwie sind die Sympathien zu ihm gewaltig verflogen und so gelang die Identifikation mit seiner Figur nicht mehr so reibungslos wie einst. Mag sicherlich dem eigenen Alter geschuldet sein, mag aber auch an späteren Aktionen des Akteurs liegen. Immerhin machten die Auftritte von David Morse noch immer großen Spaß, egal wie logisch oder unlogisch seine Rolle auch angelegt war.

„Disturbia“ kämpfte schon immer mit kleineren Ungereimtheiten, darf aber gar nicht so ernst genommen und sollte für seine halbwegs gelungene Hommage an Hitchcock gelobt werden. werden. Noch immer ist der Streifen recht kurzweilig, bot einige erinnerungswürdige Gags und obwohl sich die Beziehung zum Hauptdarsteller ein wenig verändert hat, lässt sich das Ding locker nebenbei wegschauen. Wer auf echten Tiefgang verzichten kann und nichts gegen eine leicht naive Erzwählweise hat, darf also noch immer einen Blick riskieren. Betrachtet das Ganze eher als seichten Teenie-Film, statt als echten Thrill – und dann geht das Ergebnis vollkommen in Ordnung.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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