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Schlagwort: Besprechung (Seite 20 von 199)

Atlas

Inhalt

Die künstliche Intelligenz hat sich gegen die Menschheit gestellt und in Form von Robotern den Kampf gegen die Erde aufgenommen. Zwar konnte dank vereinter militärischer Kraft das Unheil noch einmal abgewendet werden, doch dem wichtigsten Aufrührer ist die Flucht auf einen anderen Planeten gelungen. Jahre später findet Datenanalystin Atlas Shepard dessen Aufenthaltsort heraus und alsbald wird ein schlagkräftiges Team zu dessen Ergreifung entsendet…

Fazit

Auf einen neuen Film mit J-Lo hat man eigentlich immer Bock, doch die zum Teil wirklich vernichtenden Kritiken haben mich einige Tage mit der Sichtung hadern lassen. Nun habe ich mich an das gute Stück gewagt und kann den negativen Stimmen allerdings nur bedingt zustimmen.

Gleich vorneweg: Der Streifen ist nicht wirklich gut, aber auch kein totaler Reinfall. Er punktet weder bei Geschichte, noch großartigen schauspielerischen Talent – für mich reduziert sich das Ganze auf reine Effektvorführung mit alibihafter Handlung, die zumindest hier nicht vollständig baden gegangen ist.

Scheinbar hat Netflix ordentlich Budget für dieses Event locker gemacht, denn die CGI-Einlagen waren durchwegs äußerst beeindruckend und stehen beispielsweise einem „Avatar“ in Nichts nach.

Egal ob auf der Erde oder auf dem fremden Planeten – die Umgebungen kamen glaubhaft gestaltet und unglaublich authentisch gemacht rüber. Das Auge sah sich kaum satt und als dann noch großartig animierte Mechs mit tollem Atmos-Sound durch die Gegend wackelten, lachte das Sci-Fi-Herz.

Schade, dass einige nervige Dialoge und eine sperrige Erzählweise immer wieder auf die Spaßbremse traten und die tolle Immersion ins Stocken brachten. Das fing an mit einigen offenkundigen Lücken in der Logik und endete bei einigem beschämenden Dialogen, wenn sich Frau Lopez zum x-ten mal mit ihrem Kampfanzug über Nichtigkeiten streitet.

Die Bewertung zu „Atlas“ fällt schwer. Geniale Technik traf auf einen eher unterdurchschnittlichen Rest, bei dem nicht einmal J-Lo die offenkundigen Defizite bei Story, Dialog und Logik auch nur im Ansatz kaschieren konnte. Ich nehme es allerdings gelassen, genieße die opulente Optik und den brachialen Sound, vermerke, dass ich kein großartiges Geld für die Sichtung auf den Kopf gehauen habe und es letztlich nur ein kleiner Snack für Zwischendurch war.

Fotocopyright: Netflix

The Noel Diary

Inhalt

Nach dem Tod seiner Mutter kehrt ein bekannter Schriftsteller in seine alte Heimat zurück, um den Nachlass der Verstorbenen zu regeln. Noch während dem Sortieren der unzähligen Kisten steht plötzlich eine junge Dame vor seiner Tür und berichtet, dass ihre leibliche Mutter hier wohl einst als Mindermädchen gearbeitet hat und sie diese zu finden versucht. Gemeinsam gehen die Beiden auf Spurensuche…

Fazit

Da meine Freundin unbedingt einen romantischen Film schauen wollte, ist uns bei der Auswahl zufällig dieser Streifen „über den Weg gelaufen“ und die Sichtung ließ nicht lange auf sich warten. Zwar passte das Winter-/Weihnachts-Setting nicht unbedingt zur aktuellen Jahreszeit, aber dennoch ging das „Wegschauen“ problemlos von der Hand.

Die Story mag das Rad nicht unbedingt neu erfunden haben, bot jedoch einen soliden und vor allem glaubwürdigen Rahmen für die gebotenen Ereignisse. Es ging ruhig, aber nie zu still zur Sache und die Handlung schritt stets souverän voran. Sicherlich mögen einige Passagen leichte Züge von Vorschaubarkeit aufgewiesen haben, doch witzigerweise haben sich die Figuren im Film auch selbst darüber lustig gemacht.

Gut gefiel, dass man sich prima in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren Motivationen jederzeit verstehen konnte. Klar mag die Geschichte im Grunde nichts besonderes gewesen sein, durch ihre durchaus sehr realistischen Aspekte weckte sie dennoch Interesse und leichtgängige Immersion. Die Dialoge waren von einem erfahrenen Autor geschrieben, hielten die Waage aus Dramatik und Witz ziemlich gut und ließen uns nie den roten Faden verlieren.

Besonders die Chemie zwischen den Hauptpersonen (Barrett Doss und Justin Hartley) hat gepasst und somit den Titel auf ein stabiles Fundament gestellt. Es hat Spaß gemacht den beiden unterschiedlichen und dennoch gut miteinander harmonierenden Charakteren zuzuschauen und sie bis zum unausweichlichen Finale zu begleiten. Auch kleinere Nebenrollen wurde mit tollen Darstellern (u.A. mit James Remar) ebenfalls hervorragend besetzt und gaben keinen Grund zur Klage.

„The Noel Diary“ ist weder sonderlich tiefgründig, noch definierte er das Genre neu – und das war hier auch überhaupt nicht gefordert. Geboten wurde uns ein nette Liebes-Komödie, dass trotz (oder gerade wegen) seiner seichten Art ganz gut bei Laune hielt und mit ausgewogenen Pacing und sympathischen Hauptfiguren zu überzeugen wusste.

Fotocopyright: Netflix

Paranoia – Riskantes Spiel

Inhalt

Adam Cassidy träumt von einem erfolgreichen Leben, in dem er endlich aus seinem Brooklyn ausbrechen und die Rechnungen des kranken Vaters problemlos bezahlen kann. Nach einem verlorenen Pitch ist der junge Mann zunächst niedergeschlagen, doch kurze Zeit später erhält er dennoch ein unmoralisches Angebot vom Konzern: er soll bei der Konkurrenz anheuern und deren Technologien ausspähen…

Fazit

Für gute Thriller bin ich eigentlich immer zu haben und bei „Paranoia“ hat man da grundsätzlich auch nichts verkehrt gemacht. Der Film besaß eine solide Geschichte, die unterhaltsam und streckenweise wirklich spannend umgesetzt wurde – und vor allem mit einem recht beachtlichen Cast daher kam.

Während über weite Teile natürlich der junge Liam Hemsworth im Fokus stand, erfreute mich die tolle Performance von Gary Oldman aber umso mehr. Er verkörperte den bitterbösen Konzernchef mit Hingabe und sorgte stellenweise fast für Gänsehaut und selbst ein weiteres Urgestein wie Harrison Ford musste sich dieser Darbietung unterwerfen.

Das Pacing war gelungen. Obwohl der Streifen überwiegend ruhig gestaltet war, wurde es nie langweilig. Findige Dialoge und kleinere Spannungsspitzen luden die Atmosphäre immer wieder angenehm auf und ließen uns nie den roten Faden verlieren. Überhaupt konnte man den Ereignissen jederzeit gut folgen und die dargestellten Technologien waren nicht vollends aus der Luft gegriffen – so vereinfacht sie auch für die breite Maße dargestellt wurden.

„Paranoia“ war eine durch und durch solide Angelegenheit, die Genrefreunde garantiert zufriedenstellen wird. Es gab zwar keine echten Highlights, aber auch keinerlei nennenswerte Durchhänger. Alles befand sich auf einem hohen und absolut sehenswerten Niveau, auch wenn viele Details nach kurzer Zeit wohl wieder vergessen sind. Von mir gibts eine Empfehlung!

Fotocopyright: Studiocanal

Senua’s Saga: Hellblade 2 (PC)

Inhalt

Wikingerkriegerin Senua wird verschleppt, doch das Boot der Entführer zerschellt an den Klippen und ihr gelingt die Flucht. Gemeinsam mit den Stimmen in ihrem Kopf versucht sie herauszufinden, wer die bösen Schergen sind und welche Ziele sie mit ihrern Untaten verfolgen…

Gameplay

Wie im Vorgänger schlüpfen wir in die Haut von Senua und steuern unsere Protagonistin aus der Third-Person-Perspektive durch die Gegend. Die Schauplätze besitzen abermals recht überschaubare Ausmaße und wirken sehr schlauchförmig gestaltet. Wir verzetteln uns nur selten, werden hin und wieder mit Kämpfen oder kleineren (Umgebungs-)Rätseln aufgehalten.

Längere Laufwege werden genutzt, um die Geschichte (überwiegend mit Stimmen aus dem Kopf von Senua) zu erzählen und uns besser im Geschehen abtauchen zu lassen. Manchmal dürfen wir auch unser Schwert einsetzen, doch die Kämpfe sind relativ simpel gestrickt und mit wenigen Tasten (Block, Ausweichen, Angriff) halbwegs gut beherrschbar. In den Optionen können wir sogar eine Funktion aktivieren, die uns die Duelle quasi komplett übernimmt und so Niemand gefrustet ins Gamepad beißen muss.

Die Rätsel sind ähnlich wie beim Vorgänger. Meist müssen wir Runensymbole finden, die wir mit einem Blick aus einer bestimmten Perspektive irgendwo in der Gegend erkennen. Dies ist zwar grundsätzlich simpel, bremst den Spielspaß allerdings auch etwas aus.

Spielzeit

Die genaue Spielzeit habe ich nicht gestoppt. Ich habe immer mal wieder eine Runde auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause absolviert, würde die gesamte Reise auf ungefähr 6 bis 7 Stunden beziffern.

Präsentation

Die Präsentation ist sicherlich die größte Stärke von „Hellblade 2“. Die Unreal 5-Engine punktet nicht nur mit tollen Landschaften, enormen Weitsichten, grandiosen Licht- und Nebeleffekten, realistischen Figuren, sondern auch mit einer hierfür äußerst befriedigenden Performance.

Auf meinem Legion Go lief das Spiel in 720P bei mittleren bis hohen Details mit ca. 30 bis 40 FPS und sah dabei echt super aus. Als Maßstab möchte ich den Titel allerdings nicht hernehmen – die Areale wirkten (wie bereits beim Gameplay erwähnt) sehr klein und schlauchartig, waren nicht vergleichbar mit einem echten Opern-World-Erlebnis.

Der Soundtrack war sehr gut und hielt sich meist angenehm dezent im Hintergrund, die (englische) Sprachausgabe war beeindruckend räumlich und half enorm bei der Immersion.

Positiv

  • herausragende audiovisuelle Präsentation
  • cineastische Inszenierung (Kämpfe, Dialoganimationen, etc.)
  • gute Performance auch auf „kleinen“ Rechnern
  • ansprechendes Setting
  • sympathische Hauptfigur

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • einfache Rätsel
  • repetitive und eher langweilige Rätsel
  • vergleichsweise simples Kampfsystem

Negativ

  • oft viel zu dunkel
  • Trial & Error-Passagen
  • fühlt sich trotz kompakter Spielzeit manchmal enorm gestreckt an

Fazit

Auf der einen Seite als Nischentitel verrufen, auf der anderen Seite dennoch heiß erwartet. Nach dem grandiosen Erstling waren die Erwartungen an „Hellblade 2“ enorm und aus meiner Sicht konnte dem eigentlich nur die makellose technische Seite gerecht werden.

Das Spiel an sich war okay, aber keine Offenbarung wie einst sein Vorgänger. Man bekam hier zwar eine solide Weiterentwicklung von vielen Elementen, doch irgendwie kam das Ganze nicht mehr so frisch wie einst rüber. Die tolle Optik kaschiert das schwache Gameplay nur bedingt und an zu vielen Stellen hing das Geschehen trotz seiner kompakten Spielzeit irgendwie durch.

Gegen einen „Walking Simulator“ (ich liebe das Genre!) hätte ich nichts einzuwenden gehabt, doch dann hätten die Knobelaufgaben weniger repetitiv und die Story einen Hauch strammer und packender daherkommen dürfen. So bleibt für mich unterm Strich nur ein solider Demotitel, der leider nicht an seinen erinnerungswürdigen Vorgänger heran reicht und wohl schnell wieder vergessen sein dürfte. Im Grunde also ein typischer „Gamepass“-Titel, der schnell in einem Probemonat weggezockt wird und als Überbrückung für echte Blockbuster geeignet ist.

Fotocopyright: Ninja Theory/Xbox Game Studios

Doomsday – Tag der Rache

Inhalt

Eine schlimme Seuche hat die britische Regierung zu drastischen Maßnahmen greifen lassen. Die obere Hälfte des Landes wurde mit einer Mauer abgetrennt und die Einwohner ihrem tragischen Schicksal überlassen. Das Problem schien behoben, der Virus eingedämmt. Jahre später jedoch gibt es in der Hauptstadt erste Anzeichen für einen neuen Ausbruch und die Blicke gehen in den isolierten Norden. Laut Drohnenaufnahmen gibt es dort ein paar Überlebende – und möglicherweise auch ein Impfstoff zur Rettung der aktuellen Gefährdungslage…

Fazit

Schon bei seiner damaligen Veröffentlichung war „Doomsday“ ein echtes Brett und selbst nach einer realen Epidemie hat der Streifen nichts von seiner Faszination und interessanten Zukunftsvision eingebüßt.

Bereits ab der ersten Minute wird eine tolle Spannungskurve aufgebaut. Ein Gänsehaut-erregender Sprecher führt uns in die Ereignisse ein und ein paar wirklich gut gemachte Aufnahmen lassen uns problemlos im Geschehen versinken. Die Optik war dabei hochwertig und erinnerte eher an teure Blockbuster, den eine einstige Direct-to-Video-Produktion.

Der Film besaß ein außerordentlich gutes Pacing und ließ keine Langeweile aufkeimen. Zwar wurde es nach einen aufregenden Start wieder etwas ruhiger, doch hat man diese Passagen für ein stimmiges Storytelling und den Aufbau einer grandiosen Atmosphäre genutzt. Sicherlich mag das Setting insgesamt etwas übertrieben, teils annähernd trashig erscheinen – doch macht dies vielleicht auch gerade den größten Reiz an dieser Produktion aus.

Die Action ist richtig gut choreografiert und ließ kein Auge trocken. Hie ließ man ordentlich die Fetzen (oder Körperteile) fliegen und lieferte eine sehenswerte Stuntshow nach der nächsten. Scheinbar wurden viele Effekte noch mühevoll per Hand generiert – weshalb das Treiben so stimmig und noch immer nicht angestaubt daher kommt.

Die Darsteller haben ihre Sache im gegebenen Rahmen sehr gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Vor allem die bezaubernde Rhona Mitra hat sich als „Heldin“ prima geschlagen und sah sich teils herrlich verrückten Bösewichtern gegenüber. Der kleine Gastauftritt von Bob Hoskins war ebenfalls ein Lichtblick und machte Laune.

„Doomsday“ gelang der Spagat aus halbwegs glaubhaften Endzeitszenario, einem Hauch von Trash, cooler Action und durchgängiger Unterhaltung auf hohem Niveau. Der Titel macht von Anfang bis Ende riesigen Spaß und sei allen Fans von „Mad Max“, „Der Klapperschlange“ und Konsorten wärmstens an Herz gelegt. Achtet allerdings darauf, dass Ihr idealerweise direkt zur ungeschnittenen Fassung greift. Die „normale“ deutsche FSK18 Blu-Ray ist nämlich in einigen Szenen spürbar entschärft worden – und schließlich ist der Splatter-Faktor ein essentieller Bestandteil dieses kurzweiligen Endzeit-Events.

Fotocopyright: Concorde Video

The Last Stand

Inhalt

Ein mächtiger Unterweltboss konnte aus den Händen des FBI befreit werden und nun ist er auf der Flucht. Sein Plan ist eine gewagte Grenzüberquerung nach Mexiko – doch er hat nicht mit dem Sheriff einer kleinen Durchgangsstadt und dessen entschlossenem Team gerechnet…

Fazit

Lange ist die letzte Sichtung von „The Last Stand“ her und große Teile der Handlung waren bereits vergessen – was allerdings nicht gegen die allgemeine Qualität, vielmehr für den „Snack-Faktor“ des Streifens steht.

Die Geschichte war weder sonderlich gut, noch grundsätzlich schlecht. Sie bot einfach einen soliden Rahmen für hübsch inszenierte Action und kam mit einem sehr gut ausgelotetem Pacing daher. Auf dem Schirm war immer etwas los und es gab kaum Durchhänger. Dank der grandiosen Soundkulisse (man glaubte wirklich, dass die Fahrzeuge durch das Wohnzimmer rasten) war die Immersion perfekt und das breite Grinsen stets im Gesicht.

Es gab ein paar echt launige Shootouts – deren CGI-Unterstützung zwar nicht immer von der Hand zu weißen war, dennoch mit ihrer Wucht zu überzeugen wussten. Es schepperte stellenweise ganz ordentlich und die fadenscheinige Hintergrundstory rückte immer weiter in Vergessenheit.

Schwarzenegger hat seine Aufgabe routiniert und ohne nennenswerte Patzer erledigt. Ihm wurde die Rolle erwartungsgemäß auf den Leib geschneidert und sogar ein paar Insider-Gags am Rande verpackt. Da man sich selbst nicht zu ernst nahm, hat das soweit gepasst und überzogene Nebenfiguren (Johnny Knoxville) konnte man locker verschmerzen.

„The Last Stand“ ist sicherlich nicht der beste Film des berühmten Bodybuliders, war aber trotzdem unterm Strich ein würdiges Comeback mit viel Kurzweil und cooler Action. Genrefans lege ich da gerne die audiovisuell erstklassige Scheibe ans Herz und wünsche viel Spaß im Heimkino.

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123

Inhalt

Bewaffnete Männer stürmen die U-Bahn 123 und nehmen die Passagiere und Personal als Geisel. Per Funk teilen sie dem Fahrdienstleiter Zachary Garber ihre Forderungen mit. Zwar möchte sich das FBI dem Fall annehmen, doch die Terroristen sind nur zu Gesprächen mit Garber bereit…

Fazit

Bereits mehrere Male habe ich mir diesen Film angeschaut und wurde jedes Mal auf Neues sehr gut dabei unterhalten. Weder seine Handlung, noch seine bekannten Darsteller stachen dabei übermäßig heraus, doch der äußerst solide Unterhaltungswert sprach stets dabei für sich.

Auch wenn der Streifen nur selten auf vollen Touren lief, behielt er stets ein angenehmes Tempo bei und wurde nie langweilig. Die Mischung aus Dialog und Action war gut ausgelotet und ließ keinen Part zu sehr Überhand nehmen.

Obwohl die Charaktere (insbesondere Travolta) etwas überzeichnet angelegt wurden, konnte man ihre Motivationen verstehen und greifen. Man konnte sich in deren Köpfe hineindenken und durchaus ein wenig um den Ausgang der Handlung mit ihnen fiebern – auch wenn manche Passagen schon ein wenig vorschaubar angelegt waren.s

Das Zusammenspiel von Travolta und Washington war sehenswert, auch wenn Beide in anderen Filmen für sich durchaus besser performt haben. Sie waren trotzdem eine kleine Klasse für sich und ergänzten sich prima. Der Rest wurde mit weitestgehend symphytischen Nebenfiguren (u. A. James Gandolfini als nerviger Bürgermeister) ausgezeichnet besetzt.

Da ich das Original („Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“) schon lange nicht mehr gesehen habe, fällt mir ein direkter Vergleich sehr schwer. Fakt ist aber, dass diese moderne Adaption des Themas durchaus gelungen und als absolut runde Sache anzusehen ist. Gute Darsteller, ein hoher Spannungsbogen und fortwährende Kurzweil sorgen für eine Empfehlung.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Godzilla Minus One

Inhalt

Als wären die Nachwehen vom Zweiten Weltkrieg nicht genug, wird Japan von einem neuen Unheil heimgesucht. Ein Monster, welches der Volksmund schlichtweg als „Godzilla“ bezeichnet, hat es auf die Städte abgesehen und hinterließ bereits erste Spuren der Verwüstung. Gemeinsam mit einem Forscherteam will ein ehemaliger Kamikaze-Deserteur den Kampf gegen die Bestie aufnehmen…

Fazit

„Minus One“ gilt als bester Godzilla-Film seit Jahren, was im Anbetracht der zuletzt aus Hollywood fabrizierten Ergebnisse pauschal gar nicht mal so viel aussagt. Tatsächlich stach bereits zu Beginn das typische japanische Flair und sagen wir mal die „realistischere“ Darstellung des Themas ins Auge.

Für einen „Monsterstreifen“ hat man sich hier tatsächlich eine halbwegs ordentliche und vergleichsweise komplexe Story ausgedacht und reale Ereignisse geschickt dabei integriert. Man hat hier nicht nur auf Zerstörungsorgien, sondern vor allem auf die Gefühle seiner Hauptpersonen geachtet, sogar ein wenig Geschichtsverarbeitung auf unerwartet feinfühlige Weise (für eine solche Art von Film) betrieben.

Rache an Godzilla ist natürlich ein geläufiges Motiv, doch hier wurden seine wilden Eskapaden auf die nachvollziehbaren Schicksale einzelner Personen heruntergebrochen. Werden sonst anonyme Städte in Schutt und Asche gelegt, sehen wir hier tatsächlich Menschen auf den Straßen und können das Grauen der Verwüstung umso mehr greifen. Besonders, da auch die technische Seite eine Klasse für sich gewesen ist,

Statt Gagen für bekannte Stars rauszuballern, hat man (das nach Hörensagen sehr überschaubare) Budget voll und ganz für grandiose Effekte aufgebraucht. Einstürzende Häuserschluchten, zerstörte U-Bahn-Linien und wilde Gefechte auf hoher See – dieser Godzilla trumpfte mit einem natürlichen und hierdurch höchst beeindruckenden Look auf, der sich so gar nicht mit den deutlich sichtbare CGI-Pedanten aus Hollywood vergleichbar war.

In seinen lauten Momenten war das Werk extrem stark und unterhaltsam. Man klebte vor dem Schirm und kam auf dem Grinsen kaum heraus – wobei gesagt sei, dass der Streifen in seinen ruhigeren Passagen diese Euphorie etwas zurückfuhr und im letzten Drittel (vor dem Finale) ein klitzeklein wenig durchhing.

Wer „Godzilla“ mag, wird diesen Film lieben. Endlich bekamen wir wieder einen klassischen, japanischen Vertreter alter Schule und obendrei ein paar echt schöne Effekte, die keineswegs nach störendem CGI ausgeschaut haben. Vielleicht hätte man ein paar Sekunden einkürzen können, doch unterm Strich bleibt eine klare Empfehlung!

Fotocopyright: Netflix

22 Bullets

Inhalt

Ein ranghoher Unterweltboss wird mit 22 Kugeln in einem Parkhaus niedergeschossen und überlebt diese Tat wie durch ein Wunder. Er scharrt seine treusten Untergebenen um sich und möchte dem Attentat schnellstmöglich auf den Grund gehen. Es dauert jedoch nicht lange, bis die Spur zu den ehemals besten Freunden führt…

Fazit

Jean Reno ist einfach eine Wucht und verkörpert jede noch so schwierig angelegte Persönlichkeit mit ordentlich Charakter und Charisma. Ähnlich wie bei „Leon – Der Profi“ spielt er hier wieder eine Figur jenseits des Gesetzes, doch abermals schafft er es gewisse Emotionen zu wecken und mit seinem tragischen Schicksal mitzufiebern.

Der Film wirkt zunächst etwas zerfahren, präsentierte uns viele Gesichter und erklärte zunächst recht wenig. Wir müssen uns schon selbst in die Geschehnisse einarbeiten, erhalten alsbald aber einen spürbaren roten Faden und standen nicht mehr völlig orientierungslos da.

Das Pacing war trotz holprigen Start aber jederzeit sehr gut und ließ in den zwei Stunden Filmverlauf keine Langeweile aufkeimen. Hat man erst einmal verstanden, wer auf welcher Seite steht und welche Ziele hier jeweils verfolgt werden, war das Folgen und Abtauchen absolut kein Problem mehr, der Spannungsbogen entfaltete sich einwandfrei.

Auch bei diesem Werk haben die Franzosen wieder ein Gespür für eine tolle Inszenierung bewiesen. Ein Hochglanzoptik, gepaart mit sehenswerten Schauplätzen, tollen Kamerafahrten und grandios gemachter Actionszenen sorgten fortwährend für gute Laune. Nichts muss sich hier hinter großen Blockbustern aus Hollywood verstecken.

„22 Bullets“ erfand das Rad nicht neu, überraschte nach kurzer Eingewöhnung auch nicht mit einer bis dato nie erlebten Geschichte, unterhielt aber dennoch bis zur letzten Minute recht gut. Wer europäische Thriller mag, macht hier garantiert Nichts verkehrt und darf auf jeden Fall mal reinschauen.

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Be my Slave 2 + 3

Inhalt

Nach den turbulenten Erfahrungen aus der Vergangenheit, hat sich die Persönlichkeit von Meguro stark verändert. Er sucht sich neben seiner Verlobten auch andere Frauen für die Befriedigung seiner Lüste und begibt sich dabei auf dünnes Eis…

Fazit

Bei Filmen wie diesen sei mir verziehen, dass ich direkt 2 Fliegen mit einer Klappe erschlagen und ein gemeinsames Fazit ziehen möchte. Hatte der erste Teil noch eine gewisse Eigenständigkeit, so fühlten sich dessen Nachfolger komplett am Stück durchinszeniert und somit wie ein einziger Teil an. Vermutlich konnte man mit dem Erstling einen gewissen Erfolg einfahren, so dass mehrere Fortführungen (wie wir es auch aus Hollywood kennen) dann bereits beschlossene Sache waren und an einen Stück durchproduziert wurden.

Die Handlung der Streifen geht nahtlos ineinander über und knüpfen unmittelbar an den gemeinsamen Vorgänger an. Die Figur von Meguro hat sich erwartungsgemäß weiterentwickelt und seine Aktionen waren (im gebotenen Rahmen) weitestgehend schmerzfrei nachvollziehbar und konsequent. Die hochwertige Inszenierung erlaube bei beiden Teilen ein problemloes Abtauchen und hielt den Niveaupegel dabei vergleichsweise hoch. Die Aufnahmen wirkten erotisch und keineswegs schmuddelig, auch wenn es schon ein wenig derber als bei den Filmumsetzung von „50 Shades“ zuging.

Großes Manko war wieder einmal die deutsche Vertonung. Die Darsteller wirkten durch monotone Stimmen und komisches Gestöhne zuweilen unfreiwillig komisch – was dem Streifen vielleicht aber auch zu Gute kam. So nahm sich das Geschehen eigentlich nie zu ernst und erntete auf akustischer Seite ein paar kleinere Lacher. Hin und wieder kam es mir sogar vor, als wären einzelne Sprecher für mehrere Figuren zuständig gewesen – oder gar keine KI hätte einige Textzeilen mit entsprechender Betonung vorgelesen.

Die „Be my Slave“-Reihe ist ein Ding für Fans, aber auf ihre Weise gar nicht mal so schlecht. Klar wirken viele Elemente (nicht zuletzt wegen ihrer mittelprächtigen Lokalisation) ein wenig trashig, doch ein gewisser Unterhaltungswert ist dabei keineswegs von der Hand zu weißen. Ich weiß nicht, ob ich mir die Streifen alleine anschauen könnte, doch für ein paar gemeinsame Schmutzler mit der Partnerin taugten sie ganz gut. Unterm Strich also eine passable Alternative zur bekannten Reihe von E. L. James, aber eben trotzdem eher etwas für Genreliebhaber.

Fotocopyright: Busch Media Group

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