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Schlagwort: Drama (Seite 20 von 110)

Emily the Criminal

Inhalt

Emily wird erdrückt von ihren schlechten Arbeitsbedingungen und dem hohen Studienkredit, der ihre finanzielle Freiheit arg einschränkt. Durch einen Kollegen erhält sie den Kontakt zu zwielichtigen Typen, die für einzelne Vorhaben immer wieder neue Leute suchen und mit hohen Stundenlöhnen locken. Emily ist bewusst, dass es hier wohl nicht mit rechten Dingen zugeht, kann in ihrer Verzweiflung das Zusatzeinkommen gut gebrauchen…

Fazit

Es war keine Liebe auf den ersten Blick, denn fast hätte mich die gemächliche Art des Streifens schon nach wenigen Minuten zum abschalten bzw. zum Wechsel zu einem anderen Streifen bewogen. „Emily the Criminal“ war kein Film mit hohem Tempo oder reichlich Action, kam vielmehr eher einer Milieustudie oder besser gesagt beinahe einer Dokumentation gleich.

Seine eigensinnige Weise war Fluch und Segen zugleich. Hatte man sich erst einmal an Look und Geschwindigkeit gewöhnt, baute sich langsam aber sicher ein angenehmer Sog mit gewissen Unterhaltungswert auf. Plötzlich störte da gar nicht mehr die vermeintliche dokumentarische Vorgehensweise, vielmehr diente sie auf einmal zur besseren Anfreundung zu dem Thema.

Das Werk profitierte ungemein von der tollen Leistung seiner Hauptdarstellerin. Aubrey Plaza spielte richtig gut und hob die Immersion auf ein hohes Level. Man konnte sich prima in sie hineindenken und ihre Aktionen (sei es nun im Guten oder Schlechten) durchaus verstehen. Sicherlich würde man viele Dinge so gar nicht anpacken, doch immerhin konnte man ihre Motive und Emotionen prima greifen.

Ob gut oder schlecht war gar nicht die Frage. Aubrey Plaza verkörperte eine Frau, die auf die kriminelle Schiene abgerutscht ist und welche Konsequenzen sich hierdurch ergaben. Dank einer durchaus realistischen Darstellung konnte man sich problemlos in die Sache hineindenken und konnte so dem Film einen gewissen Unterhaltungswert keineswegs absprechen. Das Finale hätte man sich in dieser Form dann zwar sparen können, doch unterm Strich bleibt ein passables Drama, welches von seinem Verzicht auf unnötige Effekthascherei absolut profitierte.

Fotocopyright: Prime Video

Catch the Killer

Inhalt

In der Silvesternacht erschießt ein Scharfschütze unzählige Menschen und die Polizei steht nach Explosion seiner Wohnung wortwörtlich vor einem Scherbenhaufen. Sie befürchten, dass der unberechenbare Killer in ähnlicher Form noch einmal zuschlagen könnte und so wird eine neue Sondereinheit gegründet, zu der auch die einfache Streifenpolizistin Eleanor Zutritt erhält…

Fazit

Die Handlung von „Catch the Killer“ war eigentlich schon recht krass, deren Umsetzung aber zum Glück mit viel Fingerspitzengefühl und toller Spannungskurve durchaus sehr gelungen.

Die überwiegende Teil des Streifens bestand aus eher ruhiger Ermittlungsarbeit, die dank glaubwürdiger Gestaltung und ordentlichem Pacing jedoch kurzweilig und gefällig ausfiel. Man konnte sich gut in das Geschehen und die Figuren hineindenken, deren Aktionen und Kombinationen also auch schmerzfrei folgen. Es gab schöne (obgleich auch manchmal leicht berechenbare) Wendungen, die immer wieder bei der Stange, die Spannung stets auf Kurs hielten.

Beim Cast hat mir vor allem Ben Mendelsohn als erfolgsorientierter FBI-Agent ausgezeichnet gefallen. Er gab dem Treiben den nötigen Antrieb, der der eher schüchternen Shailene Woodley zuweilen leider abging. Sie wirkte sogar hin und wieder eindeutig fehlbesetzt, was nicht unbedingt an ihrer Vorbelastung aus gänzlich anderen Rollen gelegen hat. Sie wirkte für das Gebotene bzw. manche Aktionen einfach zu arg zurückhaltend, das Drehbuch um den Hintergrund ihrer Person sowieso zu unausgegoren.

Technisch war der Streifen nicht übel und er kam mit eigenem Look daher. Irgendwie sah das Ganze nicht nach „kernigen“ Kinofilm aus, doch die auf Hochglanz polierten Bilder waren trotzdem hübsch anzusehen. Einzig bei den wenigen Computereffekten patzte man etwas – wirkten diese doch wie Fremdkörper in der sonst so sterilen, aber gelungen Präsentation. Sie waren halt klar als solche zu erkennen, was auf ein vermeintlich überschaubares Budget schließen ließ. Glücklicherweise waren solche Einlagen aber auch extrem selten und fielen von daher nicht ins Gewicht.

Über die Besetzung und Backgroundstory von Woodley mag man streiten, an den filmischen Qualitäten sollte jedoch nicht gezweifelt werden. „Catch the Killer“ war ein schlüssig konzipierter und weitestgehend kurzweiliger Thriller mit befriedigendem Abschluss. So schnell werde ich ihn mir wahrscheinlich nicht mehr anschauen, trotzdem eine Empfehlung an Genrefreunde richten. Über knappe zwei Stunden gab es hier packende Kost und sehenswerte Aufklärungsarbeit zu bestaunen.

Fotocopyright: Tobis (im Vertrieb von LEONINE)

Napoleon

Inhalt

Durch ausgefeilte Taktiken gelingt es dem Feldherrn Napoleon Bonaparte immer weiter in der Gesellschaft aufzusteigen, bis er dann zusammen mit seinem Bruder und einigen Soldaten einen Staatsstreich plant. Dieser gelingt und kurze Zeit später wird er sogar zum Kaiser ausgerufen, doch seine große Liebe zu Josephine wird immer sein verwundbarer Punkt bleiben…

Fazit

Und wieder ein recht aktueller Kinofilm, der es bereits nach kurzer Zeit auf die heimische Leinwand geschafft hat. Diesmal lag es aber nicht an mangelnden Zuschauerzahlen, sondern an der klaren Ausrichtung für das Streaming in den eigenen vier Wänden. Der Titel musste wohl kurz in Kino gebracht werden, damit er beim Kampf um die Oscars teilnehmen darf – und davon hätte er in meinen Augen durchaus ein paar Exemplare verdient.

Mit „Napoleon“ hat sich Ridley Scott mal wieder ein historisches Thema ausgesucht und eine mehr als gelungene Adaption daraus gebastelt. Sicherlich waren einige Elemente zu Gunsten der allgemeinen Kurzweil ein wenig zurechtgebogen worden, doch als grobe Orientierung zu den damaligen Ereignissen sollte es absolut reichen. In knapp zweieinhalbstunden wechselten sich aufregende Schlachten, interessante Diplomatie und zuweilen aufreizende Romantik in einem ansprechenden Rahmen ab.

Der Streifen war überwiegend ruhig, aber keineswegs langweilig. Verständlich und im ausreichenden Maße wird uns die Figur des Napoleon näher gebracht und wir können seine Motivationen und Gefühle gut verstehen. Joaquin Phoenix spielte den Feldherren mit Hingabe und viel Fingerspitzengefühl, überzeugte in dessen mitunter sehr turbulenten Lebenslagen. Durch opulente Ausstattung und zeitgemäßer Computertechnik wurde die Immersion sowieso perfekt und man fühlte sich jederzeit ins Europa der Vergangenheit hineinversetzt.

Die Schlachten dominierten das Geschehen zwar nicht, lockerten aber immer mal wieder das kleinlautere Treiben auf. Vor allem hier setzte Scott auf seine Erfahrung aus „Gladiator“ und Konsorten, zauberte atemberaubende Bilder auf den Schirm. Jedes Gefecht war sehr individuell konzipiert, überraschte mit unerwarteten Ideen und nicht minder blutigen Aufnahmen. Besonders die Schlacht um Austerlitz mit dem einbrechenden See gehört zum besten, was ich je in dieser Richtung gesehen habe.

Die Inszenierung war jederzeit hochwertig und teuer. Jede einzelne Szene war vollgestopft mit Details und einer Vielzahl an Statisten. Die Gefechte wirkten riesig und deren blutige Details (Verletzungen von Kanonenkugeln, etc.) sehr konsequent und nicht überzeichnet. Der Soundtrack sorgte für wohlige Schauer, rundete die mehr als positive Präsentation vollends ab. Mindestens hier sehe ich eine Trophäe für die Komponisten – und das, wo mir die akustische Seite von Filmen eher weniger in den Fokus rückt.

Auch wenn nicht jedes Detail akkurat umgesetzt wurde, hat uns Kultregisseur Ridley Scott insgesamt mal wieder einen unterhaltsamen Geschichtsunterricht erster Güte beschert. Die ungewohnte Thematik konnte schnell in ihren Bann ziehen und ein paar hochwertig inszenierte Schlachtengemälde haben sich auf Anhieb unweigerlich in Erinnerung festgebrannt. Für mich war dieser Streifen ein erstes Highlight in diesem jungen Filmjahr und ich hoffe auf einen physischen Release für die Sammlung im Regal. Unterm Strich also ein sehr gelungener Genrebeitrag und trotz Überlänge eine höchst unterhaltsame Angelegenheit.

Fotocopyright: Apple

Charlotte Link – Die Suche (Teil 1 und 2)

Inhalt

Der Fund der Leiche eines jungen Mädchens bringt einen alten Fall der Polizei erneut ins Rollen. Beinah zeitgleich verschwindet allerdings schon wieder eine Jugendliche und der Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

Fazit

Mit manchen Filmen tue ich mir unglaublich schwer und trotzdem möchte man sie bis zum Ende durchziehen – immer in der Hoffnung, dass noch ein wenig Schwung in die Sache kommt und man irgendwie noch richtig gefesselt wird. Leider konnte ich das vom Zweiteiler „Die Suche“ nicht behaupten.

Charlotte Link mag eine gute Autorin für leichtgängige Romane und deren ebenso seichten TV-Adaptionen sein, doch mit Werken wie „Abgeschnitten“ oder gar „Antikörper“ durfte man diesen Titel nicht vergleichen. Hier war alles um Längen harmloser, unspektakulärer und vor allem weniger raffiniert ausgearbeitet.

Die Handlung plätscherte über weite Zeit vor sich hin, nahm erst gegen Hälfte des zweiten Teiles etwas an Fahrt auf – wurde aber nie so intensiv, wie man es sich wohl gewünscht hätte. Ob es dann auch unbedingt einen Zweiteiiler für den an sich eher überschaubaren Inhalt gebraucht hätte, lasse ich auch mal dahin gestellt.

Eigentlich habe mich Darsteller wie Lucas Gregorowicz ein wenig zur Sichtung des Streifens bewogen, doch weder er, noch die anderen Akteure konnten mich hier beeindrucken. Die meisten Figuren waren nicht nur schablonenhaft und arg eindimensional gezeichnet, auch deren Spiel war selbst für heruntergeschraubte TV-Verhältnisse nicht sonderlich gut. Neben einer zuweilen schlechten Synchronisation (ich denke, dass die Produktion ein deutsch/englisch-Mischmasch war), wirkten die Gesichter allesamt nicht sehr begeistert. Spaß an der Arbeit schaut irgendwie anders aus.

Was mir gar nicht gefiel, war dieses auf biegen und brechen auf „britisch“ getrimmte Setting und Gehabe. Manche Dialoge fühlten sich hierdurch unfassbar schrecklich an, insbesondere wenn man mit lachhaften Straßennamen um sich geworfen hat – und das gab es erstaunlicherweise ziemlich häufig. Auch wirkten viele Kulissen wie aus einem Katalog, denn aus dem realen Leben gegriffen – also alles irgendwie unentwegt künstlich und verzweifelt um Atmosphäre bemüht. Mag bei derartigen Titeln vielleicht nicht unüblich sein, störte aber meine Sehgewohnheiten immens.

Die schmale Handlung war leidlich spannend und die Schauspieler wirkten wie aus dem Amateur-Theater. Sicherlich wurde dieser Film für das Fernsehen produziert, durfte nicht allzu viel kosten und sollte die Zuschauer weder mit heftigen Bildern und einer zu komplexen Story überfordern – trotzdem hätte es in den meisten Bereichen einen Ticken mehr sein dürfen. Ich kenne die Vorlage nicht und kann nichts zur Qualität der Umsetzung an sich sagen, doch für sich genommen ists leider eine mittelprächtige Angelegenheit. Kein Totalausfall und insgesamt anschaubar, aber kein unverzichtbares TV-Event.

Fotocopyright: ARD

The Dark Knight

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Noch immer bewahrt der dunkle Ritter seine Stadt, auch wenn sich deren Einwohner nicht immer dankbar dafür erweisen und Hoffnung in einem neuen Bürgermeister sehen. Derweil brodelt es gewaltig in der Unterwelt. Ein geschminkter Gangster namens „Joker“ treibt sein Unwesen und spielt die kriminellen Bosse untereinander aus. Sein Ziel ist Gotham in das totale Chaos zu stürzen und kein Stein auf dem Anderen zu lassen…

Fazit

Nach dem mehr als gelungenen Einstand („Batman Begins„) waren die Erwartungen an dessen Fortsetzung immens. Glücklicherweise konnte Nolan dem damaligen Hype aber mehr als gerecht werden und lieferte einen Film für die Ewigkeit ab.

Der traurige Tod von Joker-Darsteller Heath Ledger überschattete die Premiere, doch immerhin hat er sich hier noch einmal ein nachhaltiges Vermächtnis setzen können. Seine Darstellung als gestörter Clown überzeugte auf ganzer Linie und ging umgehend in die Popkultur ein. Davon aber einmal abgesehen, war der Titel aber auch so extrem stark und gehört noch immer zu den gelungensten Comic-Adaptionen, die es je gegeben hat.

Hier passt einfach alles und das ist eigentlich nur selten zu finden. Trotz Überlänge war der Streifen niemals langweilig und selbst bei wiederholter Sichtung ergaben sich stets neue Details und Facetten. Was man hier aus gemalten Vorlagen herausgeholt hat, war nahezu unglaublich. Trotz bunter Charaktere und viel Fantasy blieb das Geschehen angenehm ernst und verkam nie zu einer Lachnummer. Figuren wie eben unser toll gespielter Joker sorgten für Gänsehaut, statt für unfreiwillige Lacher. Selten waren Comiccharaktere so greifbar und – soweit man das behaupten kann – authentisch in Szene gesetzt bzw. auf reale Menschen übertragen.

Die Handlung an sich war eigentlich überschaubar, doch nicht zuletzt die grandiose audiovisuelle Umsetzung macht das Ganze so packend und mitreißend. Das Auge sah sich kaum satt und die atemberaubenden IMAX-Bilder unterstrichen eine unvergleichbare Grundstimmung – irgendwo zwischen Fantasy, Krimi, Thriller und Film Noir. Die auf Hochglanz getrimmten Aufnahmen waren plastisch, ließen Gotham und die anderen Kulissen insbesondere in der Nacht beindruckend auf uns wirken. Hier lohnt sich tatsächlich die Sichtung auf einer großen Leinwand, denn sonst geht viel Flair verloren.

Musste man sich bei „Begins“ noch kurz an den neuen „Batman“ gewöhnen, bestätigte sich hier die Wahl für Bale auf jeden Fall. Besonders den exzentrischen Playboy kaufe man ihm sehr gut ab, doch für sein Kostüm war ebenfalls eine ausreichend breite Statur vorhanden. In den Nebenrollen glänzten (erneut) Freeman, Oldman und noch einige andere namhafte Größen – die allesamt ihren Teil zu Gelingen beigetragen und sich prima in Franchise integriert haben.

„The Dark Knight“ ist ein Musterbeispiel für gelungene Comic-Adaptionen und bis heute noch eine unerreichte (DC-)Größe in seinem Fach – allen opulenten Marvel-Verfilmungen zum Trotze. Man könnte hier stundenlang weitertexten, die gelungenen Effekte, die tollen Darsteller und vor allem die intensive Atmosphäre loben, doch dies würde den Rahmen springen. Dieser Film ist Pflichtprogramm und neben seinem genialen Inhalt auch eine prima Vorführscheibe für das Heimkino. Eine exzellente Bildqualität (Blu-Ray/4k-Blu-Ray) und ein brachialer Sound zaubern fortwährend ein Lächeln auf die Lippen, unterstützen dieses Meisterstück zusätzlich und machen die Sache erst richtig rund. Absolute Empfehlung!

Fotocopyright: Warner

Die dunkle Seite des Mondes

Inhalt

Urs ist Anwalt mit Leib und Seele. Zwei große Pharmakonzerne stehen vor ihrer Fusion und er trug hierfür einen entscheidenden Part bei. Als sich kurz vor Vertragsabschluss jedoch ein Geschäftspartner vor seinen Augen erschießt, gerät seine biedere Welt ins Wanken. Er versucht zu sich selbst zu finden und hat dabei plötzlich seine Aggressionen nicht mehr unter Kontrolle…

Fazit

Für mich ist „Die dunkle Seite des Mondes“ in erster Linie ein Titel, bei dem ein Moriz Bleibtreu mal wieder zeigen konnte, was er auf dem Kasten hat. Der Film lebte von seiner unglaublich guten Darstellung und verdankte ihm auch sicherlich den größten Teil seiner Aufmerksamkeitsspanne für die mitunter etwas verqueren Ereignisse.

Die Geschichte war trotz wiederholter Sicherung nicht ganz einfach zu durchschauen, gab ihren tieferen Sinn erst mit etwas Grübeln preis – wobei das Geschehen viel Spielraum für eigene Gedanken ließ und sich nicht zu hundertprozentig mit nur einer Antwort abspeisen ließ.

Im Grunde gab es verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, wobei ich denke, dass die Rückkehr zur Natur bzw. das Erwecken menschlicher Urinstinkte hier wohl am ehesten im Vordergrund standen. Auf der einen Seite präsentierte man uns eine gestandenen Mann, der mitten im Leben stand – auf der anderen Seite eine krasse Wandlung zu einem Typen ohne Beherrschung und wilder werdenden Charakterzügen.

Durch ihre allgemein schlechte Vorhersehbarkeit, war die Handlung spannend und fesselte bis zur letzten Minute an den Schirm. Man konnte die nächsten Züge von Urs kaum vorausahnen und vor allem das Finale war bis zuletzt nicht abzusehen. Zwar befriedigte der Abschluss nicht unbedingt sofort, gab aber direkt Raum für eigene Überlegungen frei.

Technisch war der Titel eher unspektakulär, aber der Sache angemessen. Die überwiegend kühlen Bilder trugen ihren Teil zur seltsamen Stimmung bei und der Soundtrack zerrte in den passenden Momenten mit seinem Strichorchester an den Nerven. Das Setting war mit Aufnahmen aus der Großstadt (Frankfurt) und Eindrücken aus den Wäldern sehr kontrastvoll.

Bleibtreu spielte genial, Urgestein Prochnow überzeugte als Sidekick und Waldstätten gab sich herrlich geheimnisvoll. „Die dunkle Seite des Mondes“ war brillant besetzt und bot eine vielschichtige Story mit viel Potential zur weiteren Beschäftigung. Dem Rausch der Hauptfigur konnte man sich nur schwerlich entziehen und bis zur letzten Minute herrscht eine packende, wie auch beklemmende Atmosphäre. Unterm Strich ein richtig starker deutscher Thriller, der internationalen Vergleichen durchaus stand hält und mit tollen Ideen begeistert.

Fotocopyright: ‎ Alive – Vertrieb und Marketing/DVD

Das Gesetz der Ehre

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Bei einem vermeintlichen Routineeinsatz kommen vier Polizisten ums Leben. Um den Fall möglichst schnell aufzuklären, werden sogar Bürohengste wieder in den aktiven Straßendienst versetzt und schnell keimt ein unglaublicher Verdacht auf: Möglicherweise sind korrupte Beamte in die Sache verwickelt und arbeiten in die eigene Tasche…

Fazit

Die Geschichte rund um korrekte Cops war zwar nicht sonderlich originell, hier aber immerhin recht spannend und mit ein paar wirklich guten Momenten in Szene gesetzt. Neben Norton hat vor allem Colin Farrell gefallen, der den Wolf im Schafspelz wirklich toll umgesetzt hat. Sein Spiel sorgt stellenweise für Gänsehaut und wirkt trotz einiger scheinbar überzogener Aktionen dennoch sehr glaubhaft – was die Handlung an sich lobenswerterweise ebenso von sich behaupten konnte.

Der Zuschauer verlor nie den roten Faden und konnte dem Geschehen jederzeit prima folgen. Neben dem eigentlichen Polizei-Thrill hat man so ganz Nebenbei ein solides Familiendrama inszeniert, welches den Charakteren zusätzliche Konturen verlieh und sich besser mit ihnen identifizieren ließ. Zwar hätte man hier einige Passagen etwas verkürzen können, insgesamt bleibt der Streifen jedoch unterhaltsam und nicht zu lang.

Optisch gab sich der Titel passend zum Rest, sprich die Optik war kühl, körnig, wirkte angenehm realistisch und verspürte dennoch ein hochwertiges Flair. An der Effekt–Front gab es nicht viel zu vermelden – und das war in diesem Falle auch in Ordnung. Der Streifen besaß einen eher ruhigeren, teils fast schon melancholischen Grundton und verzichtete auf überspitze Ballereinlagen oder gar aufwändige Verfolgungsjagden.

„Das Gesetz der Ehre“ bietet alles, was ein solider Titel benötigt. Eine interessante Story, gut aufgelegte Darsteller und eine gewisse Tiefe, die die knapp 2 Stunden überwiegend kurzweilig machen. Punkte für großartige Innovation kann ich leider nicht vergeben, aber diesen Streifen mit guten Gewissen an Genrefreunde weiter empfehlen. Es gibt viele Cop-Thriller und dieser gehört – nicht zuletzt wegen Norton und Farrell – zu den besseren seiner Gattung.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Unknown Identity

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Nach einem schweren Autounfall kann sich Dr. Martin Harris nicht mehr an Details aus seinem Leben erinnern und weiß zunächst noch nicht einmal, warum er sich ausgerechnet in Berlin aufhält. Er versucht die letzten Stunden vor dem Zwischenfall zu rekonstruieren und begibt sich dann auf die Suche nach seiner Frau, die ebenfalls noch in der Stadt sein müsste und ihn sicherlich schon vermisst..

Fazit

Erneut fiel die Inhaltsangabe sehr knapp aus, doch jedes weitere Detail würde die Prämisse des Filmes schon beeinträchtigen. „Unknown Identity“ lebt von einer gar nicht mal so tiefgründigen Geschichte – die hier aber ungemein raffiniert erzählt wurde und den Zuschauer mit vielen Fragezeichen ins dichte Geschehen einsteigen lies und verdient aufgrund dieser Effizienz großes Lob.

Im Grunde wäre die Handlung schon aufgeklärt und all der mystische Charme verflogen. Durch eine richtig gut und vom Pacing her absolut gelungene Erzählweise gab sich das Konstrukt bis zum bitteren Ende spannend und legte dabei gar nicht mal zu früh seine Karten auf den Tisch.

Im Nachhinein ist man ja immer schlauer, doch wie gezielt uns die Macher hier manchmal in die Irre fühlten, oder vielmehr, welche Häppchen sie uns zu fressen gaben, reichten bei Weitem noch nicht für eine Auflösung der Sache aus. Natürlich mag hier Vieles ordentlich zurechtgebogen und von Zufällen geprägt sein, der kurzweiligen Unterhaltung tat dies aber keinen Abbruch.

Liam Neeson spielte wieder mal hervorragend und wurde ausgezeichnet von seinen (deutschen) Kollegen wie Diane Kruger oder Bruno Ganz unterstützt. Überhaupt bekam das Setting durch die vielen deutschen Einflüsse noch einmal einen besonderen Charme – ohne seine auf Hochglanz polierte Hollywood-Herkunft dabei zu verlieren.

„Unkown Identity“ war selbst bei wiederholter Sichtung noch ein sehr spannende Angelegenheit mit schön ausgelotetem Tempo, ansprechender Kulisse und tollen Darstellern. Genrefreunde kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten und drücken bei der ein oder anderen Zufallsmethode einfach mal ein Auge zu.

Fotocopyright: Studiocanal

Horsemen

Inhalt

Ein brutaler Killer treibt sein Unwesen und hinterlässt den Polizeibeamten übel zugerichtete Leichen, deren zur Schaustellung fast wie ein Ritual gleicht. Zudem hinterlässt der Peiniger Hinweise, die zu einer Bibelpassage über die vier Reiter der Apokalypse führen…

Fazit

Jonas Åkerlund ist uns eigentlich eher als Regisseur von Musikvideos geläufig, doch seine Ausfluge in den Spielfilmbereich sind nicht von schlechten Eltern. Mittlerweile habe ich „Horsemen“ bestimmt schon drei oder viermal geschaut und bin vor allem von seiner düsteren Atmosphäre immer wieder auf Neue angetan.

Der Film besaß viele positive, allerdings auch ein paar offenkundig negative Seiten. Wie bereits erwähnt, gefiel besonders die geniale Grundstimmung, die ab der ersten Minute in ihren Bann zog. Die blassen und dennoch auf Hochglanz getrimmten Bilder, interessante Kamerafahrten und ein stets schauriger Soundtrack wussten zu gefallen.

Die Story war ansprechend und weitestgehend spannend umgesetzt Klar gab es einige Parallelen zu beispielsweise „Sieben“, aber dennoch hatte das Teil genügend Eigenständigkeit und gut genutztes Potential zu bieten. Man konnte sich so richtig im Szenario fallen lassen und den hervorragend agierenden Darstellern (besonders erwähnenswert: Dennis Quaid und Zhang Ziyi) beiwohnen.

Obwohl das gesamte Vehikel durchgehend bei Laune hielt, offenbarten sich fortwährend ein paar Schwächen. Trotz relativ kompakter Laufzeit (knapp unter 90 Minuten) mag sich die Auflösung zu früh abzeichnen und allgemein schien das Motiv für die Morde etwas zu arg konstruiert. Von anderen Ungereimtheiten (wie wurde das Vorhaben überhaupt finanziert, woher kamen einige Fachkenntnisse, etc.) noch gar nicht zu sprechen.

Im Rahmen der lockeren Unterhaltung vermag man sicherlich einige Merkwürdigkeiten zu ignorieren, dennoch nagen sie beträchtlich an der Immersion. Hier gaben andere Mitbewerber wesentlich besser und glaubwürdiger die Kurve bekommen. Immerhin blieb das Geschehen dennoch packend – selbst dann, wenn der Schleier zu frühzeitig gefallen ist.

Trotz einiger zum Teil durchaus gravierender Mängel, hat sich der Streifen einen festen Platz in meinem Herzen und Blu-Ray-Regal erarbeitet. Klar stören mich die angesprochenen Missstände und ich komme darüber immer wieder ins Grübeln, aber dennoch funktioniert das Werk ausgesprochen gut. Die ungemütliche Grundstimmung, die tollen Darsteller und ein paar charmante Ideen sprechen für sich. Ich denke, dass der Genrefreund dies zu schätzen weis und so über ein paar Fragezeichen hinwegschauen kann.

Fotocopyright: Concorde Video

Safe – Todsicher

Inhalt

Mei ist ein sehr begabtes Mädchen und wird aufgrund ihrer überragenden Zahlenkenntnisse von der chinesischen Mafia angeheuert. Bei einem Fluchtversuch trifft sie auf den ehemaligen Cop Luke, der sie unter seine Fittiche nimmt und – nicht ganz uneigennützig – vor euren Peinigern zu schützen versucht…

Fazit

Nachdem ich mit „Homefront“ mal wieder eine unterhaltsame Zeit hatte, schob ich gleich einen zweiten Titel mit Action-Ikone Jason Statham hinterher. Schnell wurde mir bewusst, warum ich diesen Streifen fast vollständig aus dem Gedächtnis gestrichen habe und quasi neu entdecken durfte.

„Safe“ setzt auf eine so simple, wie leicht verständliche Grundstory und stellt sich trotz seinem Fokus auf rasante Action jedoch selbst immer wieder ein Bein. Gut gefielen die temporeichen und vergleichsweise hart inszenierten Gefechte, weniger optimal hingegen das unausgegorene Pacing zwischen Krawall und ruhigeren Momenten.

Der Streifen verlor ständig das Tempo und verdonnerte uns zum Lesen von reichlichen Untertiteln. Abseits seiner handwerklich wirklich tollen Schusswechseln und Kloppereien plätscherte das Treiben vor sich hin und triefte voller Klischees. Die Charakterzeichnungen waren sehr eindimensional, sogar ziemlich uninteressant und Dröge. Immerhin bewies Statham wieder, warum er zur Elite seines Faches gehört, mischte die Gegner toll choreografiert auf und sorgte für ein breites Grinsen im Gesicht.

„Safe“ mag für Viele als unterbewertet und als echter Geheimtipp gelten, doch irgendwie sprach mich dieser Titel nicht so sehr an. Er hatte sicherlich seine spaßigen Momente, aber leider auch unschöne Längen und ein schwaches Grundgerüst. Für Genrefreude und Fans des Ausnahmetalentes sicher einen Blick wert, doch eine uneingeschränkte Empfehlung gibt’s von mir leider nicht. Dafür wurde zu wenig Neues und zu wenig Kurzweil geboten.

Fotocopyright: Leonine

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