Inhalt
Vor einigen Jahren wurde die kleine Tochter von Freddie Gales überfahren und seitdem hat er sich mit Alkohol und Frauengeschichte selbst ruiniert. Mit Entlassung des damaligen Fahrer sucht er jedoch seine Ex-Frau auf und bittet diese um Absolution für den geplanten Mord an dieser Person…
Fazit
Von der Idee und vor allem von der Besetzung machte „The Crossing Guard“ eigentlich alles richtig, doch die Umsetzung hatte mich am Ende des Tages leider nicht vollends überzeugt. Dafür gab es verschiedene Gründe, von denen die ach so tollen Darsteller sicherlich ihren Teil dazu beigetragen haben.
Im Grunde war die Handlung so simpel, wie (zumindest beim Überfliegen der Inhaltsangabe) schnell verstanden – doch die Erzählweise des Streifens machte manche Aspekte unnötig kompliziert. Es fiel schwer in das Geschehen hinein zu kommen, was vielleicht auch am etwas altbackenen Look mit wackeligen Kameraschwenks und äußerst abgehackten Zooms in die Gesichter der Figuren gelegen haben könnte.
Man kam selten so richtig auf den Punkt. Das Pacing aus Dialog und ruhigeren Momenten war selten perfekt ausgelotet und immer knapp am Sweetpoint vorbei. Gestört hat mich (neben einer schlechten deutschen Synchronisation) besonders das Overacting der beteiligten Gesichter. Während sich Nicholson meist noch am Rande des Erträglichen arrangierte, waren andere Figuren (u.A. David Morse) total überzeichnet und nicht gut greifbar.
Normalerweise halte ich gerade Morse für einen ausgezeichneten Charakterdarsteller, doch seine Figur war mir hier einfach zu hippelig und sonderbar angelegt. Vielleicht wollte man sich mit dessen besonderen Art irgendwie abheben, mir viel eine Bindung jedoch schwer und mich nervte sein hampelhaftes Verhalten immens. Man konnte ihn stellenweise überhaupt nicht ernst nehmen und selbst beim unausweichlichen Aufeinandertreffen der Hauptakteure hielt es nicht an.
Auch wenn „The Crossing Guard“ sichtlich schon ein paar Tage auf dem Buckel hat, hätte der Thrill ganz gut werden können. Ich habe den Film am gestriegen Abend jedenfalls zum allerersten Mal gesehen und mich dabei an zu vielen Punkten für eine Weiterempfehlung gestört. Außerdem hätte ich dem Finale wohl einen anderen Anstrich geben. So bleibt es bei einem durschnittlichen Werk mit überdurchschnittlicher guter Besetzung.
5,5/10
Fotocopyright: Miramax