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Schlagwort: Besprechung (Seite 21 von 199)

Crossing Guard – Es geschah auf offener Straße

Inhalt

Vor einigen Jahren wurde die kleine Tochter von Freddie Gales überfahren und seitdem hat er sich mit Alkohol und Frauengeschichte selbst ruiniert. Mit Entlassung des damaligen Fahrer sucht er jedoch seine Ex-Frau auf und bittet diese um Absolution für den geplanten Mord an dieser Person…

Fazit

Von der Idee und vor allem von der Besetzung machte „The Crossing Guard“ eigentlich alles richtig, doch die Umsetzung hatte mich am Ende des Tages leider nicht vollends überzeugt. Dafür gab es verschiedene Gründe, von denen die ach so tollen Darsteller sicherlich ihren Teil dazu beigetragen haben.

Im Grunde war die Handlung so simpel, wie (zumindest beim Überfliegen der Inhaltsangabe) schnell verstanden – doch die Erzählweise des Streifens machte manche Aspekte unnötig kompliziert. Es fiel schwer in das Geschehen hinein zu kommen, was vielleicht auch am etwas altbackenen Look mit wackeligen Kameraschwenks und äußerst abgehackten Zooms in die Gesichter der Figuren gelegen haben könnte.

Man kam selten so richtig auf den Punkt. Das Pacing aus Dialog und ruhigeren Momenten war selten perfekt ausgelotet und immer knapp am Sweetpoint vorbei. Gestört hat mich (neben einer schlechten deutschen Synchronisation) besonders das Overacting der beteiligten Gesichter. Während sich Nicholson meist noch am Rande des Erträglichen arrangierte, waren andere Figuren (u.A. David Morse) total überzeichnet und nicht gut greifbar.

Normalerweise halte ich gerade Morse für einen ausgezeichneten Charakterdarsteller, doch seine Figur war mir hier einfach zu hippelig und sonderbar angelegt. Vielleicht wollte man sich mit dessen besonderen Art irgendwie abheben, mir viel eine Bindung jedoch schwer und mich nervte sein hampelhaftes Verhalten immens. Man konnte ihn stellenweise überhaupt nicht ernst nehmen und selbst beim unausweichlichen Aufeinandertreffen der Hauptakteure hielt es nicht an.

Auch wenn „The Crossing Guard“ sichtlich schon ein paar Tage auf dem Buckel hat, hätte der Thrill ganz gut werden können. Ich habe den Film am gestriegen Abend jedenfalls zum allerersten Mal gesehen und mich dabei an zu vielen Punkten für eine Weiterempfehlung gestört. Außerdem hätte ich dem Finale wohl einen anderen Anstrich geben. So bleibt es bei einem durschnittlichen Werk mit überdurchschnittlicher guter Besetzung.

Fotocopyright: Miramax

Civil War

Inhalt

Ein Bürgerkrieg hat Amerika gespalten und Reporterin Lee befindet sich mitten im Kriegsgebiet. Als ihre Crew von einem finalen Schlag gegen den Präsidenten hört, machen sie sich auf den Weg in die stark zerstörte Landeshauptstadt und wollen dabei die gegnerischen Milizen mit ihren Kameras begleiten…

Fazit

Schon im Vorfeld war man voll des Lobes für diesen Titel und in einigen Teilen kann ich dies vollends nachvollziehen. „Civil War“ zeigt ein interessantes „Was wäre wenn“-Szenario, erklärte dabei für meinen Geschmack etwas zu wenig.

Der Film steigt mitten im Geschehen ein und generiert mit seiner zunächst leicht holprigen Erzählweise jede Menge Fragezeichen. Man erklärt wenig, präsentiert uns einen blutigen Konflikt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, lässt den Zuschauer über die Hintergründe lange Zeit im Dunkeln.

Auf der einen Seite gefiel diese Herangehensweise, auf der anderen Seite keimte jedoch auch ein wenig Unzufriedenheit auf. Sicherlich sollten sich die Zuschauer ein paar eigene Gedanken machen, möglicherweise auch Parallelen zu realen Gegebenheiten ziehen – aber fühlbar mehr „Hilfestellung“ wäre nicht verkehrt gewesen.

Man konnte dem Treiben zwar gut folgen, doch die aufgeworfenen Fragen wurden nicht vollends eliminiert, auch nicht nach dem Abspann. Es war bekannt, welche Fraktionen sich hier bekämpft – doch wieso der Funke zur Flamme wurde, konnte nur erraten werden.

Technisch gab sich der Streifen äußerst kompetent. Das Setting fühlte sich realistisch an und die Immersion war nahezu perfekt. Besonders beindruckend zeigte sich das Finale, welches natürlich mit Wahrzeichen der Hauptstadt spielte und beachtliche Emotionen beim Zuschauer zum Ausdruck brachten. Die Effekte waren dabei sehr gut und schauten nur selten nach Computer aus.

Die Darsteller – allen voran Kirstin Dunst – haben ihre Sache hervorragend erledigt und ihren Teil zum gelungenen und glaubwürdigen Gesamteindruck beigetragen. Sie waren nicht übermäßig geschminkt, bewiesen so durchaus Mut zur Hässlichkeit, wirkten aber greifbarer und man nahm ihnen die jeweilige Rolle wesentlich besser ab.

Wie aktuell „Civil War“ derzeit ist, vermag ich nicht zu beurteilen, jedoch konnte man sich prima in das unheilvolle Setting hineindenken und sich inmitten der zum Teil äußerst heftigen Bilder prima unterhalten lassen. Für eine höhere Bewertung hat es mir jedoch an Erklärungen zur besseren Nachvollziehbarkeit gemangelt und somit bleibt eigentlich auch nur eine Empfehlung für alle „denkwilligen“ Zuschauer, die sich idealerweise ein wenig für Politik interessieren.

Fotocopyright: LEONINE

Kiss of Death

Inhalt

Jimmy Kilmartin führt mittlerweile ein ruhiges Leben, hat der Kriminalität abgesagt und eine kleine Familie gegründet. Eines Nachts jedoch klopft ein alter Freund an seine Tür und bettelt um seine Hilfe. Bei einem Job für einen mächtigen Gangsterboss geht es angeblich um Leben und Tot und Jimmy willigt gezwungenermaßen ein. Als die Beiden bei dem Coup allerdings verhaftet werden, gerät die heile Welt unsers unfreiwilligen Helfers gehörig ins Wanken…

Fazit

Ein kurzer Blick zu einem großen Versandhändler offenbart, dass es anscheinend noch immer keine deutsche Blu-Ray zu diesem Streifen gibt – was ich besonders im Anbetracht seiner prominienten Besetzung für etwas verwunderlich halte. Wahrscheinlich gibt es wieder irgendwelche Lizenz Probleme, aber seis drum – die DVD (Beilage von einem Fernsehheft) wanderte am gestrigen Abend mal wieder in den Player und nun möchte ich ein paar Worte zum Besten geben.

Bei diesem Film handelt es sich um ein Remake des gleichnamigen Titels von 1946. Da ich den vermeintlichen Klassiker allerdings nicht kenne (Schande über mein Haupt), kann ich hier keinerlei Vergleiche anstellen und betrachte das aktuellere Werk hierdurch auch ein wenig unvoreingenommener.

Die Geschichte warf nach heutigen Maßstäben nicht unbedingt vom Hocker, bot aber einen weitestgehend ordentlichen Unterhaltungswert und ein paar echt überraschende Wendungen. Aufgrund seiner tollen Darsteller (u.A. David Caruso, Samuel L. Jackson und Nicolas Cage) machte das Zuschauen sowieso schon Spaß und man blieb bis zum Ende am Ball.

Leider erinnerte die Inszenierung (was nicht nur an der mittelprächtigen Bildqualität der DVD lag) eher an einen Fernseh-, statt Kinofilm, wirkte zuweilen etwas günstig produziert – und das hat mich schon ein bisschen getriggert hat. Vor allem schwankte der Look ständig zwischen hochwertig und dem „Soap“-Effekt einer Serie hin und her – was auf mich etwas unausgegoren gewirkt hat.

Die Besetzung war beachtlich, die Story grundsätzlich annehmbar, doch bei mir sprang der berühmte Funke einfach nicht über. Alles bewegte sich auf einem soliden, aber leider niemals sonderlich überragendem Niveau und am Ende blieb nur ein überdurchschnittlicher Eindruck zurück. Thriller freunde (und Fans der Akteure) dürfen natürlich mal reinschauen, ansonsten ist das Treiben wohl schnell wieder vergessen.

Fotocopyright: Twentieth Century Fox

Scoop – Ein royales Interview

Inhalt

Der Medienmogul Weinstein wird angeklagt und seine Verhaftung zieht weite Kreise. Unter den möglichen Mitschuldigen befindet sich sogar der Lieblingssohn der Queen und das Volk ist gespalten. Ein Redaktionsteam der BBC versucht ein Exklusivinterview, entscheidende Aussagen und natürlich auch eine mächtige Quote einzukassieren…

Fazit

Ich würde lügen, wenn ich von Anfang an behauptet hätte, dass mich die Thematik großartig interessieren würde. Da ich mir trotzdem einen spannenden und mit Gillian Anderson („Scully“ aus Akte X)gut besetzten Film versprochen habe, ging ich trotzdem munter ans Werk und wurde am Ende glücklicherweise nicht enttäuscht.

Wie exakt sich die Handlung an wahren Gegebenheiten orientiert, kann ich leider nicht sagen. Ich habe das Geschehen eher beiläufig verfolgt und konnte zumindest groben Eckfeiler mit einem wohlwollenden Nicken quittieren.

Erwartungsgemäß ging es bei diesem Streifen eher etwas ruhig und trocken, aber keineswegs langweilig zur Sache. Man stiegt mitten im Geschehen ein, kam nach wenigen Minuten gut in den Verlauf hinein und konnte den Ausführungen der Figuren problemlos folgen.

Nicht nur die optisch ungewöhnliche Gillian Anderson, vor allem ihre Gegenüber Rufus Sewell hat einen tollen Eindruck hinterlassen. Die Mimik und Gestik waren durchwegs glaubwürdig, animierten somit zum Schmunzeln oder gar zu Gänsehautmomenten.

Der Film lebte von seinen sich perfekt ergänzenden Schauspielern, die sich allesamt gekonnt die Bälle zuwarfen und die Sache immer weiter voran trieben. Auch wenn eigentlich nicht viel auf dem Schirm geschah und die tatsächlichen Fakten den Rahmen der Originalität begrenzten, wurde man super bei Laune gehalten.

„Scoop“ vermittelte ein eher schwieriges Thema auf unerwartet unterhaltsame Weise und verdient damit schon einmal ein großes Lob. Nicht nur die Autoren, vor allem aber auch die Darsteller haben ebenfalls hervorragende Arbeit geleistet und machten die Immersion perfekt. Unterm Strich ein dichtes Drama – sofern man einen persönlichen Einstieg findet und keine großartige Action oder dergleichen erhofft.

Fotocopyright: Netflix

Rentierbaby – Mini-Serie

Inhalt

Donny ist Comedian und jobbt nebenher in einer Bar. Eines Tages kreuz dort die seltsame Martha auf, die er spontan auf einen Drink einlädt und somit den Anfang vom Ende einläutet. Im Laufe der Zeit verstehen sich die Beiden recht gut und sie besucht ihn täglich im Laden, versorgt ihn zudem mit netten Kosenamen wie beispielsweise „Rentierbaby“. Irgendwann nehmen diese aufdringlichen Begegnungen allerdings überhaupt und Donny wird die Psychopathin nicht mehr los…

Fazit

Wahrscheinlich lag es wohl am Titel, dass mir diese Produktion ins Auge fiel und wohl erst bei genauerer Betrachtung, dass es sich wohl um eine abgeschlossene Mini-Serie handelt und ruhig mal betrachtet werden könnte. Jedenfalls habe ich mal kurz reinzappen wollen und habe bereits auf Anhieb die ersten beiden Episoden und alsbald darauf den Rest genossen.

„Rentierbaby“ klang als Bezeichnung für eine Serie nicht nur ungewöhnlich, seine Darsteller und die Geschichte waren es ebenfalls. Die Figuren wirkten jedoch wie aus dem Leben gegriffen und keineswegs einem Casting für Supermodells entsprungen – was zumindest das Reindenken in die Handlung einfacher machte und einen gewissen Raum zur Identifikation gab.

Die Story war dramatisch, aber dennoch mit einigen humorigen Einlagen gespickt und hierdurch nie zu ernst und trocken serviert. Sicherlich wurden hier ernsthafte (mitunter diskussionswürdige) Themen behandelt, aber die Macher bewiesen bei deren Schilderungen viel Fingerspitzengefühl und präsentierten die Ereignisse äußerst packend und mit viel Kurzweil.

Die Inszenierung war hochwertig und die deutsche Synchronisation gelungen. Hin und wieder gab es zwar ein paar Untertitel mit (teilweise gewollten) Rechtschreibefehlern, doch das trübte den positiven Eindruck nicht. Mir gefiel die typische britische Atmosphäre, die hier jederzeit hervorragend zum tragen gekommen ist und beispielsweise mit kultigen Pubs zu gefallen wusste.

„Rentierbaby“ war eine Serie, die vergleichsweise harmlos anfing und mit ihrer interessanten Erzählweise und authentischen Figuren rasch in ihren Bann zog. Die Ereignisse waren glaubwürdig, der Unterhaltungswert jederzeit absolut gegeben. Wer eine frische, kurzweilige und abgeschlossene Thriller-Serie sucht, kommt hier jedenfalls uneingeschränkt auf seine Kosten!

Fotocopyright: Netflix

Hot Boyz

Inhalt

Kool wollte schon immer Hoch hinaus und vor allem seiner hübschen Freundin Lawshawna ein besseres Leben bieten. Als sie eines Tages unschuldig im Knast landet, bleibt ihm jedoch keine andere Wahl als für die Polizei als Spitzel zu agieren und die Verbrecherorganisation vom lokalen Platzhirsch Saint zu unterwandern…

Fazit

Filme wie „Hot Boyz“ sind tatsächlich einer der Gründe, hin und wieder den alten Videorekorder zu reaktivieren – schlichtweg aus dem Grund, da ich den Streifen auf keinem anderen Medium besitze. Ob es sich lohnt, ist natürlich eine sehr individuelle Frage.

Der Streifen unterhält super, was in erster Linie an seiner lockeren Erzählart und den symphytischen Darsteller lag. Auf dem Schirm ist eigentlich immer was los und zur Überbrückung gibt es mittendrin einen echt eingängigen Soundtrack, der mit seinen Hip-Hop Tracks hervorragend zum Szenario gepasst hat.

„Silkk tha Shocker“ gab eine erstaunlich charismatische Hauptfigur ab, mit der man trotz befremdlicher Grundthematik mitfiebern und seine Aktionen vollends verstehen konnte. Ihm zur Seite standen Szene-Größen wie „Snoop Dogg“ oder „Master P“. – die ihre Sache ebenfalls professionell machten und für eine angenehme Atmosphäre sorgten.

Die Mischung aus Action, Romantik und Thrill waren gefällig ausgelotet und kein Part übernahm Überhand. Es ging nach einem krachenden Intro zwar zunächst etwas ruhiger zur Sache, doch hat man innerhalb dieser Momente die Charakterzeichnung ordentlich voran getrieben und die Machtverhältnisse schnell geklärt. Danach wurde der Titel ziemlich packend und hielt seine Spannungskurve bis zum Ende bei.

Neben der bereits erwähnten musikalischen Seite muss sich auch der Rest der Inszenierung nicht verstecken. Die leicht körnige Optik macht auch heute noch einen hochwertigen Eindruck und bot seine coole „Kino-Optik“ der 90iger. Keineswegs billig, aber auch nicht nicht so krass auf Hochglanz getrimmt – einfach rau und angemessen.

Ich würde nicht behaupten, dass „Hot Boyz“ ein entscheidender Teil meiner Jugend gewesen ist, doch Filme wie dieser wecken Erinnerungen an vergangene Tage und vielleicht gibt es deshalb bei der Bewertung auch den ein oder anderen zusätzlichen Pluspunkt. Der Streifen setzte keine neuen Maßstäbe, lieferte aber in allen Bereichen mehr als solide ab und hält mit einer vergleichsweise einfachen Weise noch immer prima bei Laune. Wer dem Genre und/oder den prominenten Akteuren grundsätzlich nicht abgeneigt ist, erhält hier einen sehenswerten Vertreter mit viel Kurzweil.

Fotocopyright: Ascot Elite

Ghost of Tsushima (Playstation 4, Playstation 5, PC)

Inhalt

Die Mongolen sind auf dem Vormarsch nach Japan und besetzten die Insel Tsushima. Die Regierenden werden gefangen genommen, viele Zivilisten getötet. Inmitten dieser Unruhen übernimmt der Spieler die Rolle von Samurai Jin, der alles unternimmt um den Wahnsinn zu beenden…

Gameplay

„Ghost of Tsushima“ ist ein klassisches „Open-World“-Spiel, welches sich am einfachsten mit der „Assassins Creed“-Reihe oder beispielsweise „The Witcher 3“ vergleichen lässt. Gesteuert wird die Hauptfigur aus der Third-Person-Perspektive und abgeklappert werden diverse Ziele auf der großen Karte.

Wie bei den meisten Konkurrenten können wir uns auch hier entscheiden, ob wir strikt die Hauptstory verfolgen oder uns mit kleineren Nebenmissionen die Zeit verdulden möchten. Statt eines „Navigationssystems“ am Bildschirmrand, leiten uns diesmal Winde zum nächsten Ziel. Das klappt meistens irgendwie ganz gut, trotzdem musste ich öfters auf die weiterhin integrierte Karte schauen.

Mit Abschluss von Missionen oder dem observieren oder töten von Mongolen-Anführern verdienen wir uns Punkte, mit denen wir unsere Kampftechniken (die wir nach und nach freischalten) verbessern. Am Anfang werden uns grundlegende Kampftaktiken per Rückblenden-Tutorial beigebracht und so sorgt die recht die umfangreiche Controllerbelegung auch keinen größeren Stress.

Ansonsten waren die Aufgaben zwar nie sonderlich abwechslungsreich (meist „töte alle Mongolen“), aber deren Inszenierung war filmreif und hierdurch sehr packend gestaltet. Zumindest der Hauptstrang fühlte sich nur selten nach Fleißarbeit an und die Geschichte blieb klar im Fokus.

Negativ ist mir eigentlich nur die KI der Gegner und leider auch der eigenen Gefolgsleute in Erinnerung geblieben. Für die Mongolen blieb unser Samurai trotz etlicher Meuchelleien oft unerkannt und man konnte in aller Ruhe Einen nach dem Anderen beseitigen, die eigenen Mistreiter hingegen liefen gerne in brennende Pfeile und lagen ständig am Boden. Hier fühlte sich deren häufige Reanimation (unter Zeitdruck!) ein wenig nach Arbeit an.

Spielzeit

Für die Haupt-Kampagne habe ich zirka 15 Stunden benötigt.

Präsentation

Seinen ursprünglichem Release auf der Playstation 4 sieht man dem Titel durchaus an, trotzdem macht die Grafik auch heute noch einen guten Eindruck und überzeugt vor allem mit herausragender Performance. Auf meinem „Legion Go“-Handheld konnte ich das Spiel in 720p mit hohen Details superflüssig zocken und es sah echt toll aus.

Die Landschaften waren abwechslungsreich gestaltet und haben mit ihren Felder, Flüssen und eisigen Gebieten einen hohen Wiedererkennungswert. Die Figuren waren hübsch animiert und überzeugten mit ihrer glaubwürdigen Mimik während der cineastisch inszenierten Zwischensequenzen.

Die komplett eingedeutschten Dialoge waren professionell und gaben keine Grund zur Klage. Es ertönten ein paar bekannte Sprecher, die ihre Sache allesamt sehr gut machten und für eine perfekte Immersion sorgten. Abseits dessen dürfte man ein paar echten Ohrwürmern lauschen.

Positiv

  • unverbrauchtes Setting
  • tolle Präsentation
  • schöne Geschichte
  • gut geschriebene Charaktere
  • packender Spielverlauf mit Suchtfaktor
  • vielfältiges Kampfsystem

Neutral

  • „Wind“-Navigation mit immer optimal
  • teils längere Laufwege
  • manche Kämpfe ziehen sich etwas in die Länge

Negativ

  • Gegner-KI nicht immer die Schlauste
  • die KI der eigenen Mitstreiter leider auch nicht
  • fummelige Steuerung beim Springen & Klettern

Fazit

Nach all den Jahren ist „Ghost of Tsushima“ noch immer ein großartiges Spiel. Nachdem ich es zuerst auf der Playstation 5 gespielt und mangels Zeitgründen irgendwann abgebrochen habe, hat es mich auf dem PC direkt wieder gepackt und dank mobilen „Legion Go“ war keine Zugfahrt und keine Mittagspause sicher vor dem Geist.

Das Spiel baute einen unglaublichen Sog auf und hielt mit einer kinoreif erzählten Story durchwegs bei Laune. Man konnte sich unerwartet gut in den Kopf unserer Hauptfigur hineindenken und seine teils ungestümen Handlungen vollends verstehen – und natürlich auch gerne mit eigenen Händen am Pad erleben.

Lob an die ursprünglichen Programmierer und an die Portierungsexperten von Nixxes. Nach dem zweiten Teil von „Horizon“ wurde auch hier wieder ein sehenswertes und vor allem sehr performantes Produkt abgeliefert und die Hoffnung auf weitere Umsetzungen bekannter Playstation-Hits angeheizt. Im Moment dürfen sich PC-Spieler jedenfalls über diesen Titel und zu einem heißen Kandidat zum Spiel des Jahres freuen.

Fotocopyright: Sucker Punch Productions

Nix zu verlieren

Inhalt

Geschäftsmann Nick Beam kommt eines Tages etwas früher nach Hause und erwischt seine Frau ausgerechnet mit seinem Chef im Bett. Seine heile Welt bricht zusammen und er will einfach nur raus. Er setzt sich in seinen Wagen und fährt los – bis er in einem zwielichtigen Viertel landet und dort den Möchtegern-Gangster T. Paul trifft…

Fazit

Nach dem „Bad Boys“-Marathon am vergangenen Wochenende, hatte ich mal wieder Bock auf einen weiteren Film mit Martin Lawrence und schnell kam mir dabei „Nix zu verlieren“ in den Sinn. Diese Komödie habe ich schon etliche Jahre nicht mehr gesehen – und Gott sei dank haben die positiven Erinnerungen nicht getrübt.

Zugegeben: Der Plot stand auf leicht wackeligen Füßen, aber dennoch war die Geschichte ganz witzig aufgebaut und sorgte für einen passablen Rahmen für die künftigen Ereignisse. Das Team Robbins/Lawrence harmonierten wunderbar miteinander und ließen dann solche Kleinigkeiten wie allgemeine Glaubwürdigkeit der Story vergessen. Sie warfen sich gekonnt die Bälle zu und motivierten sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen (ich glaube, dass hatte ich auch schon bei Lawrence und Smith bei „Bad Boys“ geschrieben).

Es gab dabei ein paar echt gute Gags und kleinere Szenen, die durchaus in Erinnerung blieben. Vor allem wenn Robbins seinen berüchtigten Tanz an den Tag legt, bleibt trotz mehrfacher Sichtung einfach kein Auge trocken. Das Erzähltempo überhaupt war ausgezeichnet und es gab keine gravierenden Längen. Man sprang mit gefälligen Tempo von Abschnitt zu Abschnitt und vergaß dann nie immer wieder für kleinere Lacher zu sorgen und die Charakterzeichnung voran zu treiben.

Wer auf lockere Komödien steht, macht bei „Nix zu verlieren“ nichts verkehrt. Der Titel hat schon ein paar Tage auf dem Buckel, doch nichts von seinem großartigen Unterhaltungswert eingebüßt. Das Treiben lebte von seinen tollen Darstellern, die gnädig über Vieles hinwegsehen ließen und uns ganz hervorragend bei Laune hielten. Unterm Strich für mich zur kein Film auf Höchstwertungs-Niveau, aber ein rundum empfehlenswertes Paket für die ganze Familie.

Fotocopyright: Warner Home Video – DVD/Touchstone

Bandits

Inhalt

Der Auftritt bei einem Polizeiball nutzt eine weibliche Sträflingstruppe zum Ausbruch. Um Geld für ein neues Leben aufzutreiben, tingeln sie als – immer auf der Flucht – als Band durch das Land und begeistern ihren Fans…

Fazit

Das Lied „Baby, don`t forget to catch me“ ist mir seit damaligen Kino-Releases des Streifens im Gedächtnis geblieben – der Rest leider weniger. Nach etlichen Jahren ist „Bandits“ dann zwar immer noch ein gut anschaubarer Spielfilm, doch so richtig vom Hocker konnte er mich nicht mehr hauen.

Über weite Teile plätschert der Streifen vor sich hin und bot (mal abgesehen vom mächtigen Ohrwurm am Ende) kaum erinnerungswürdige Momente. Die Darstellerinnen haben zwar allesamt gut miteinander harmoniert, doch keine Konfliktsituation hat sich dabei nachhaltig im Gedächtnis eingebrannt.

Die Story würde ich als nett, aber nur bedingt glaubwürdig beschreiben. Klar bot sie einen passenden Rahmen, um Figuren zusammenzuführen und ein paar Songs trällern zu lassen, doch das war es dann auch schon. Man konnte das Treiben nur selten ernst nehmen und Kritik (beispielsweise an den Medien) ebenfalls nur bedingt zwischen den Zeilen herauslesen.

„Bandits“ ist ein seichtes Ding irgendwo zwischen Komödie, Drama und Selbstfindungs-Tripp, dabei allerdings eher ein wenig unspektakulär ausgefallen. Schmerzfrei anschaubar auf jeden Fall, aber irgendwie auch ein wenig belanglos und nur bedingt zum echten Mitfiebern geeignet.

Fotocopyright: Turbine Medien

Land of Bad

Inhalt

Eine Gruppe von Elitesoldaten soll eine Zielperson aus den Händen von Terroristen befreien. Kurz nach dem Start der Mission steht der junge Kinney plötzlich ganz allein im Feindesland und hat nur Captain „Reaper“ per Funk am Ohr. Gemeinsam versuchen sie einen sicheren Weg für Kinney nach Hause zu finden…

Fazit

„Land of Bad“ hat mich positiv überrascht. Ich habe trotz ansprechender Besetzung einige Tage mit der Sichtung gezögert und hatte zu Beginn auch noch meine Schwierigkeiten in die Handlung hinein zu kommen. Mit dem ersten Schusswechsel bebte dann nicht nur das Heimkino, auch das Grinsen im Gesicht wurde plötzlich größer.

Ab einen gewissen Punkt mutiert „Land of Bad“ zu einem Actionfeuerwerk erster Güte und zeigte auf einmal einen mehr als fluffigen Verlauf auf. Plätscherte das Geschehen zunächst noch ein wenig vor sich hin, servierte uns ein paar abgedroschene Sprüche, wandelte sich das Treiben plötzlich zu einem packenden Thrill – der uns bis zum bitteren Ende bei der Stange hielt.

Der kurze Auftritt von Luke Hemsworth war eher bedauerlich, aber immerhin konnte sein Bruder Liam zusammen mit Russell Crowe die Fahne oben halten und ein munteres Spiel präsentieren. Die Beiden haben sich hervorragend ergänzt und Abseits der scheppernden Action mit kurzweiligen Konversationen unterhalten.

Technisch ging es hier richtig rund. Die gesamte Optik war schon enorm ansprechend und hochwertig, doch bei den Ballereien und gewaltigen Explosionen konnte sich das Auge kaum satt sehen und die Couch vibrierte. Ales war dermaßen toll inszeniert, dass man den Film gerne als Demo für das heimische Kino hernehmen möchte.

„Land of Bad“ hat nach einem leicht holprigen Start wirklich gut bei Laune gehalten und endlich mal wieder ein schnörkelloses Actionkino alter Schule auf die Leinwand gezaubert. Für knappe zwei Stunden konnte man unbeschwert abtauchen, wilde Gefechte erleben und vor allem einem großartigen Crowe lauschen. Für mich ein schöner Snack mit wenig Substanz, aber hohem Spaßfaktor – also genau das Richtige nach einem langen Arbeitstag.

Fotocopyright: Capelight Pictures

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