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Schlagwort: Drama (Seite 23 von 110)

Killers of the Flower Moon

Inhalt

Oklahoma in den 1920iger Jahren. Eine brutale Mordserie verunsichert die indianische Bevölkerung und die Empörung ist groß. Eine Delegation reist nach Washington, um dort Hilfe anzufordern. Als dann endlich Agenten vom „Bureau of Investigation“ anrücken, wird die Unsicherheit bei den Tätern groß und jeder versucht seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen…

Fazit

Bei den Namen Martin Scorsese, Leonardo DiCaprio und Robert De Niro und der epischen Laufzeit von knapp 3,5 Stunden wurde ich schon früh hellhörig. Für das Kino war mir das Epos dann aber doch etwas zu lang und umso größer die Freude, dass uns dieses verfrühte Weihnachtsgeschenk (der Stream bei Apple) bereits Anfang Dezember serviert wurde. Ich konnte mir die Zeit nehmen, den Streifen an zwei Abenden gemütlich vom heimischen Bett anschauen und schließe mich am Ende dem Tenor der überwiegend positiven Stimmen friedfertig an.

„Killers of Flower Moon“ war ein gut gefilmtes und prächtig besetztes Werk mit Tiefgang und einer jeder Filme, die nach der Sichtung noch weiterhin mit der Materie beschäftigen lassen. Auch wenn der Streifen beinahe den Look eines Western innehat, so verdreht waren hier die Rollen und der Zuschauer bedufte kleiner Eingewöhnung – die uns dann eher ruhigem Start auch prima gelang.

Der Film nahm sich Zeit, machte uns gemächlich (aber nie langweilig) mit Figuren und Szenario bekannt, vermittelte uns rasch wie der Hase läuft. Zwar sind auch hier die Ureinwohner in der klaren Opferrolle, doch eher wohlhabende Geschäftsmänner und nicht in der Rolle der „Vertriebenen“, wie es an anderer Stelle oftmals vermittelt wurde. Diese Umkehr der Rollen relativierte die verübten Taten sicherlich nicht, gaben aber ein besseres Verständnis für die Gesamtlage.

Das Geschehen war sehr Dialoglastig und erforderte hin und wieder durchaus Konzentration, was ihn nicht zu einem „Snack für Nebenbei“ macht und dem Inhalt auch nicht gerecht würde. Man schmiss zuweilen wild mit Namen umher, doch aufmerksame Betrachter haben hier kein größere Probleme zu folgen. Witzig übrigens auch der Abspann: statt sich mit umfangreichen Texttafeln zu verabschieden, werden hier die weiteren Schicksale der Hauptcharaktere wie ein Hörspiel erzählt und auch hier funktioniert die Zuordnung der einzelnen Personen überraschend einfach. Witzige Idee also.

DiCaprio und vor allem seine Filmpartnerin Lily Gladstone spielten herausragend und gaben damit ihre Bewerbung für die Nominierung zum Oscar ab. Es machte Spaß den Beiden bei ihrem intensiven Spiel beizuwohnen und auch die Auftritte von Altmeister De Niro erwärmten immer wieder das Herz. Er gab seiner fiesen Figur ordentlich Kontur und einen gewissen Stil. Technisch konnte man ebenfalls Nichts kritisieren. Der Streifen besaß (wie bereits erwähnt) einen gewissen „Western-Look“, der mit leicht blassen Farben und eher ruhigen Schnitten und Übergängen untermauert wurde. Der Soundtrack war vergleichsweise dezent und damit nicht störend.

Da der Titel schon früh im Streaming erscheint, vermute ich leider keinen allzu großen Erfolg in der dem Projekt. Ich habe zwar einige Zahlen gesehen, kenne mich aber nicht so gut aus, um diese final zu beurteilen. Zu den Produktionskosten kommen schließlich noch das Marketing und andere Posten hinzu. Aufgrund der unbequemen Thematik und der überlangen Laufzeit habe ich ehrlich gesagt mit keinem anderen Ergebnis gerechnet, war über die mutige und konsequente Umsetzung dennoch sehr froh. Scorsese präsentiert uns hier einen interessanten und vor allem jederzeit sehenswerten Geschichtsunterricht mit eigentlich Allem, was dazu gehört; Trotz Überlänge nie langweilig, mit einer ausgewogenen Mischung aus Drama und Action – und nicht zuletzt bis in die kleinste Rollen perfekt besetzte Darsteller mit Spaß an ihrer Arbeit. Für mich unterm Strich nicht so überwältigend wie ein „Oppenheimer“, aber sicherlich einer der besseren Filme des Jahres und auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Fotocopyright: Apple

Tödliche Weihnachten

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Vor rund 8 Jahren verlor Samantha ihr Gedächtnis und führt seither ein normales Leben als Hausfrau und Mutter. Während der Weihnachtsfeiertage baut sie einen Autounfall und seitdem kehren Fetzen aus ihrer Vergangenheit zurück. Scheinbar war sie einst eine Geheimagentin, doch bevor ihre Erinnerungen vollständig wiederhergestellt wurden sind erste Häscher aus alten Tagen hinter ihr her…

Fazit

Schon seit Jahren ist „The Long Kiss Goodnight“ (so der Originaltitel) ein gern gesehener Gast auf dem heimischen Schirm. Besonders zur Weihnachtszeit kommt der gradlinige Actionkracher immer wieder gut und unterhält Bestens.

Der Plot mag nicht der innovativste sein, ist aber witzig und vor allem mit viel cooler Action inszeniert. Geena Davis und Samuel L. Jackson lieferten sich grandiose Wortgefechte und lassen bei derben Schusswechseln auch mal die harte Seite zum Vorschein kommen. Ist zwar nicht immer alles mega realistisch, dafür ungemein Kurzweilig.

Die Actionszenen waren handwerklich gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Bei Renny Harlin hatte mein eigentlich auch keine größeren Bedenken – war er zum damaligen Zeitpunkt schon beispielsweise für „Stirb langsam 2“ oder „Cliffhanger“ bekannt und sammelte im Genre schon Einiges an Erfahrung.

Normalerweise achte ich bei Filmen ja recht wenig auf den Soundtrack, doch hier gefielen die thematisch passend gewählten Klassiker wie die Faust aufs Auge und spielten so mit den zumeist sehenswerten Bildern wunderbar zusammen. Die gesamte Inszenierung war hochwertig und besaß einfach einen coolen Look wie die meisten Blockbuster aus den 80igern oder 90igern. Schwer zu umschreiben – Ihr wisst hoffentlich, was ich damit meine.

Wer auf unkomplizierte, actionreiche und flott gemachte Streifen steht, sollte – sofern nicht schon längst geschehen – ein Auge auf „Tödliche Weihnachten“ werfen. Das Teil erfindet das Rad zwar nicht neu, überzeugt allerdings mit gut harmonierendem Cast, furiosen Gefechten und einem hervorragenden Erzählfluss. Das Teil steht auf meiner persönlichen Referenzliste nicht unbedingt an erster Stelle, ist aber immer wieder ein launiges Event mit viel Kurzweil im Gepäck – und zur kühlen Jahreszeit sowieso passend (auch wenn Weihnachten trotz des deutschen Titels nicht unbedingt primär im Vordergrund steht).

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Candy Cane Lane

Inhalt

Kurz vor Weihnachten verliert Familienvater Chris seinen Job und die Zukunftsängste sind groß. Zum Glück veranstaltet das lokale Fernsehen einen Wettbewerb für das am schönsten dekorierte Haus und er könnte die hohe Gewinnsumme gut gebrauchen. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Weihnachtsfan lässt sich nicht lumpen und stößt bei seiner Suche nach neuen Ideen auf ein dubioses Geschäft mit tollen Artikeln und einer mehr als verrückten Inhaberin…

Fazit

„Candy Cane Lane“ bildet den Auftakt zur diesjährigen Session der Weihnachtsfilme und hat seinen Job zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigt. Auch wenn die Geschichte in Grundzügen nicht unbedingt sonderlich originell erschien, wurde sie mit frischen und zum Glück nicht minder witzigen Elementen bereichert.

Der Film lebte in erster Linie von seinen großartigen Schauwerten. Ob es nun die tollen Lichteffekte bei den Dekorationen der Häuser waren oder die Animation der kleinen Holzfigürchen. Alles war wie aus einem Guss und vor allem wirkte der Streifen damit zeitgemäß und im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern auch angenehm modern.

Mit knapp zwei Stunden war der Film vielleicht einen Ticken zu lang, auch wenn sich die Längen in Grenzen hielten. Vielleicht hätte man ein oder zwei Szenen etwas einkürzen können, aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Die meiste Zeit freute man sich sowieso über die hervorragende Leistung von Eddie Murphy, der Erinnerungen an Komödien aus der der Kindheit erweckte und oftmals allein mit seiner puren Präsenz für kleinere Lacher sorgte.

Die Handlung und der Humor waren familiengerecht, obwohl den Machern hin und wieder ein Gag für Erwachsene dazwischen rutschte – was mir echt gut gefiel. Man konnte das Werk ruhig mit seinen Kindern schauen, als älteres Semester allerdings auch mal zusätzlich schmunzeln. Neben Murphy hat der Rest (vor allem seine kleine Filmtochter) ebenfalls prima performt und keinen Grund zur Klage geben. Selbst die böse „Hexe“ oder die nervigen Nachbaren haben gefallen.

Der Trailer versprach einen unterhaltsames Event und das fertige Produkt konnte diesen Erwartungen absolut gerecht werden. Inmitten unzähliger Genrevertreter brachte „Candy Cane Lane“ sogar ein paar neue Ideen und überzeugte vor allem mit einem gut aufgelegten Murphy. Es gab viel zu sehen und viel zu Lachen – eben das, was einen guten Film des Genres auszeichnet und ihn somit zu einer Empfehlung für die Weihnachtstage macht. Amazon hat prima vorgelegt und nun müssen die anderen Streaming-Anbieter zeigen, was sie in diesem Jahr auf Lager haben.

Fotocopyright: Amazon

96 Hour – Taken 3

Inhalt

Grade schien sich das Leben von Byran wieder zu ordnen, da geschieht auch schon das nächste Unglück. Er findet die Leiche seiner Ex-Frau und steht sogleich selbst unter dringendem Tatversacht. Er begibt sich auf die Flucht und ist auf die Hilfe seiner alten Kollegen angewiesen….

Fazit

Manchmal sollte man aufhören, wenn es am Schönsten ist. Dieser ausgelutschte Spruch trifft hier sowohl auf Neeson, als auch auf den eigentlichen Film zu. Waren Teil 1 und 2 noch sehr gute Actionfilme mit vorbildlichem Pacing, gingen die Tugenden bei dieser Fortsetzung leider fast gänzlich verloren und ein fader Nachgeschmack blieb zurück.

In fast jeder Minute fühlte sich „Taken 3“ mehr wie ein lauer Aufguss von „Auf der Flucht“, denn die Fortsetzung einer glorreichen Actionfilmreihe an. Die Macher haben hier zu viel versucht und sind in meinen Augen dabei auch leider an zu vielen Punkten gescheitert. Man wollte sich aus der Gleichförmigkeit abheben und mit anderen Ideen punkten, krachte damit an diversen Stellen gehörig gegen die Wand.

Wo einst die Kurzweil regierte, tummeln sich hier auf knapp zwei Stunden einfach zu viele Längen und zu wenig wurde zum Kaschieren der selbigen getan. Neeson wirkte müde und die Handlung nicht sonderlich mitreißend Die Prämisse lag früh auf der Hand und eher die späte Erkenntnis von Bryan dafür unverständlich. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und meist noch besser und vor allem kurzweiliger umgesetzt.

Die Zeichnung der Bösewichte war noch nie eine Stärke der Reihe, doch hier blieben die Antagonisten blasser denn je. Man konnte Oleg Malankov trotz aller Bemühungen nicht richtig zum Feindbild ausbauen und das große Duell fühlte sich trotz aller Sachschäden wie ein kleiner Zwischenkampf an. Ein echtes Finale blieben uns die Macher danach allerdings schuldig, präsentierten uns dafür einen zu langen und uninteressanten Epilog.

„Taken 3“ mag für sich ein solider Streifen mit ein paar netten Passagen sein, reicht aber unterm Strich in keiner Minute an seine Vorgänger heran und empfiehlt sich nur für beinharte Genrefans. Punkte gibt’s für Neeson und etwas handfeste Action, ansonsten stagniert das Treiben auf mittelprächtigem Niveau.

Fotocopyright: LEONINE

96 Hour – Taken 2

Inhalt

Die Angehörigen der Opfer aus Paris haben Rache geschworen und wollen Bryan zur Verurteilung nach Albanien bringen. Als sich der ehemalige Agent mit seiner Familie in der Türkei aufhält, schlagen die Schergen zu…

Fazit

„Taken 2“ war eigentlich eine Fortsetzung, wie sie im Buche steht und dennoch sprang der Funke nicht zu hundertprozent über. Zwar waren erneut alle wichtigen Charaktere zugegen und die Handlung knüpfte lückenlos an die vorherigen Ereignisse an, aber ein gewisser Qualitätsunterschied war dennoch auszumachen.

Teil 1 wirkte frisch und innovativ, was dem Nachfolger trotz einiger witziger Ideen dennoch ein wenig abging. Alles war vorbildlich inszeniert und gut erzählt, aber irgendwie fehlte das gewisse Etwas – was einst den Vorgänger ausgemacht hat und ihm zu einem gewissen Kultstatus verhalf.

Auch bei „Taken 2“ gab es handwerklich toll gemachte Action, die ebenso gekonnt und mit sehenswerten Bildern in Szene gesetzt wurde. Das Szenario war gefällig, lud schnell zum Abtauchen ein und manche Ideen sorgten trotz relativ konservativer Erzählweise für kleinere Schmutzler am Rande.

Nach einem erneut etwas gemächlichen Auftakt pendelte sich das Tempo auf einem ordentlichen Level ein und hielt den Puls bis zum bitteren Ende ordentlich oben. Neeson zeigte wieder ein paar sehenswerte Prügeleinlagen und ein paar spektakuläre Verfolgungsjagden durch enge Gassen ließ man sich nicht nehmen.

Ales wirkte routiniert gemacht, aber eben auch nicht mehr. Für meine Geschmack verließ man sich zu sehr auf seine Hauptperson und dessen erneuten Rachefeldzug, weniger auf ausgefeilte Mechaniken, die man zuvor durchaus zu schätzen gelernt hat. Hier stand die rohe Gewalt deutlicher im Vordergrund und die Motivation zu dieser war nicht mehr so fühlbar wie einst.

Auch wenn „Taken 2“ nicht ganz das Niveau des Vorgängers erreicht, macht der Titel großen Spaß und hielt durchwegs prima bei Laune. Die Geschichte wurde konsequent weitergesponnen und das Gesamtbild wirkte trotz kleinerer Makel erstaunlich rund. Weil sich das Treiben manchmal aber etwas seltsam angefühlt hat (z.B. beim Werfen von Handgranaten in der dicht besiedelten Stadt) und der Gegner erneut viel zu blas und austauschbar erschien, ist leider (noch immer) keine höhere Wertung drin.

Fotocopyright: LEONIN

96 Hours – Taken

Inhalt

Bryan war beruflich viel unterwegs und hierdurch nicht immer ein guter Vater. Nun lässt sich der ehemalige Geheimdienst-Agent in der Nähe seiner Tochter nieder und versucht die verlorenen Jahre wieder auszugleichen. Als sein Nachwuchs bei einem Tripp durch Europa entführt wird, lässt der Spezialist seine ganze Erfahrung spielen…

Fazit

„Taken“ war ein Film, der seinerzeit wirklich überraschen konnte und unter Kollegen schnell zu einem Geheimtipp mutierte. Klar erfanden die Macher das berühmte Rad nicht neu, doch eine kurzweilige Erzählweise und ein extrem starker Liam Neeson sorgten für Begeisterung.

„Taken“ besaß ein hohes Tempo, dass nach einem leicht behäbigen Auftakt keine Zeit zum Durchatmen ließ und den Zuschauer stets bei der Stange hielt. Neeson hangelte sich von einer brenzligen Situation zur Nächsten und schien dabei unaufhaltsam zu sein. Er lichtete die Reihen seiner Gegner, die es sonst nur die „Helden“ der 80iger taten und verzog dabei keine Mine. Das wirkte cool und (sofern man dies behaupten kann) auch einigermaßen glaubwürdig gemacht.

Die Handlung mag sicherlich etwas konstruiert wirken, aber dem runden Gesamtbild tat dies keinen Abbruch. Man konnte der Hinweiskette unseres Protagonisten gut folgen und dem leichtgängigen Verlauf prima genießen. Alles schien in sich schlüssig konzipiert, auch wenn man auf tiefergehende Überlegungen verzichten sollte. Es ist immerhin noch ein Spielfilm und keine Dokumentation.

Im Nachhinein hätte man sich keine bessere Besetzung als Neeson für die Hauptrolle vorstellen können. Vom Alter und allgemeinem Erscheinungsbild hat er absolut perfekt gepasst, gefiel mit seinen Stärken und Schwächen. Der Rest vom Cast konnte da nicht ganz mithalten, die größtenteils namenlosen und etwas blasen Antagonisten gingen als Kanonenfutter aber in Ordnung.

Die Inszenierung war hervorragend und auch heute noch zeitgemäß. Verwackelte Kameraaufnahmen, schnelle Schnitte und eine gewisse Eleganz sprachen für sich, gaben keinen Grund zur Klage. Der Score war eher unaufdringlich. Mit Paris wurde zudem eine hübsche und angemessene Kulisse gewählt, überhaupt wirkte der Film recht europäisch.

„96 Hours“ war noch nie ein sonderlich innovativer Film, wirkte durch seine launige Machart aber dennoch unglaublich frisch und unterhaltsam. Ein hohes Tempo, flotte Sprüche, eine tolle Spannungskurve und ein paar echt spaßige Ideen brannten sich im Gedächtnis ein und machen das Werk stets zu einem kleinen Erlebnis. Für Actionfreunde besteht hier also Anschau-Pflicht!

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

The Childe

Inhalt

Marco lebt auf den Philippinen, schlägt sich als Amateurboxer durch und versucht so, das Geld für die Operation seiner kranken Mutter aufzutreiben. Eines Tages meldet sich der Anwalt seines bis dato unbekannten und überdies auch sehr wohlhabenden Vaters aus Südkorea. Auch er ist mittlerweile an das Bett gefesselt und möchte seinen unehelichen Sohn noch einmal sehen. Kaum im fremden Land angekommen, beginnt allerdings eine wilde Hetzjagd mit Marco als Zielscheibe…

Fazit

Seit einigen Tagen hier auf meiner Webseite angekündigt (klick) und am gestrigen Abend endlich über den heimischen Schirm geflackert. Mit „The Childe“ hat es dank „Alpha Film“ wieder ein interessantes koreanisches Produkt (inkl. deutscher Synchronisation) auf den hiesigen Markt geschafft und Genrefreunde dürfen sich freudig die Hände reiben.

Die Geschichte war zwar nicht sonderlich innovativ und gab ihre wesentliche Prämisse vielleicht auch einen Ticken zu früh preis, doch witzig geschriebene Charaktere und ein insgesamt sehr munterer Verlauf kaschierten dieses Manko mit Bravour. Auf dem Schirm war immer so viel los, dass man sich prima im Geschehen fallen lassen und die erstklassig choreografierte Action genießen konnte.

Das Tempo war durchwegs hoch und dem Zuschauer blieb kaum Zeit zum Verschnaufen. Bereits nach wenigen Minuten hat sich ein toller Flow entwickelt und man war voll in der Handlung drin. „The Child“ war dabei voller schräger Charaktere, die man einfach nur gerne haben konnte – so fies oder eigenwillig sie auch in Erscheinung getreten sind. Vom stets adrett gekleideten Auftragskiller, bis zum Schulmädchen war alles vertreten und deren Zusammenspiel wirklich sehenswert – ohne dabei ins lachhafte abzudriften und stets einen recht ernsten Grundton zu bewahren.

Die Action war – wie bereits erwähnt – angenehm kompromisslos und trocken, wurde aber geschickt mit munterem Sprüchen garniert und sorgte oftmals für breites Grinsen. Durch die stets hübsche Optik wirkte der Streifen zudem extrem hochwertig und vielleicht kostspieliger, als er eigentlich war. Erneut lieferten uns die Koreaner eine makellose Inszenierung mit schnellen Schnitten, toller Technik und wuchtigen Soundeffekten.

Wo „The Childe“ mit seiner Story etwas strauchelt, überzeugt der Rest jedoch auf ganzer Linie. Park Hoon-jung (The Witch: The Other One) präsentiert uns erneut einen gut gefilmten, munteren Titel mit reichlich Action und fortwährend hohem Tempo. Kurzweil wurde hier groß geschrieben und Spaß regierte das Heimkino. Wer asiatische Actionfilme mag, nichts gegen schräge Typen hat und eine überschaubare Grundprämisse zu verschmerzen weiß, der wird hier erstklassig bedient und wird seine helle Freude haben!

Fotocopyright: Alpha Film

Muzzle – K-9 Narcotics Unit

Inhalt

Der Tod seines Polizeihundes hat Jake schwer mitgenommen. Entgegen den Anweisungen seiner Vorgesetzten recherchiert er in diesem Fall auf eigene Faust weiter und ist einem großen Ring von Drogenhändlern auf der Spur…

Fazit

Polizeifilme mit Hunden gab es in der letzten Zeit nicht allzu häufig und umso erfreuter war ich nunmehr über diesen Ansatz bei „Muzzle“. Im Großen und Ganzen lieferten uns die Macher auch einen sehr soliden Genrebeitrag, der sich mit seinem seltsamen Finale und weniger gelungenen Effekten letztlich selbst ein Bein gestellt hat.

Der Streifen fing gut an und besaß einen angenehmen Spannungsaufbau. Aaron Eckhart hat seine Sache hervorragend gemacht und seine vierbeinigen Kollegen standen ihm in Nichts nach. Alles war soweit vorbildlich konstruiert, käme die Geschichte nicht irgendwann ins straucheln und präsentierte uns ein wenig ausgefeiltes Finale. Dies bot dann zwar ein bisschen Action, blieb aber mit schwachen CGI-Einlagen nicht sonderlich prickelnd in Erinnerung.

Die Handlung war ein klassischer Fall von „gut gedacht, aber nicht besonders rund umgesetzt“. So gestaltete sich das Folgen der eher simplen Handlung manchmal tatsächlich etwas schwer, obwohl das Konstrukt gar nicht so komplex ausgearbeitet war. Es waren wahrscheinlich eher die Schlussfolgerungen der Hauptfigur, deren Verständnis nicht gleich auf der Hand lag. Zudem war das Treiben irgendwie rasch zu Ende, war dann doch überraschend flach von seiner Story her.

Bis auf besagte Endsequenz hat die Inszenierung grundsätzlich gefallen. Der Film besaß stellenweise den Look einer Doku, wirkte aber trotzdem hochwertig und wie ein Kinofilm. Starkes Korn und zuweilen krasse Filter haben Atmosphäre erzeugt, ein paar interessante Kameraperspektiven (z.B. aus Sicht des Hundes) waren ziemlich stark. Erwähnenswert auch die tolle Tonabmischung mit einigen bärenstarken Surround-Momenten.

Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. „Muzzle“ hat seine starken Momente, war technisch weitestgehend nett gemacht und zeigte uns einen toll aufgelegten Eckhart mitsamt Hund – und trotzdem sprang der berühmte Funke nicht ganz über. Mir hat der Streifen zum Großteil echt passabel gefallen, doch für eine höhere Bewertung war es dann insgesamt zu wenig.

Fotocopyright:

Vorankündigung: THE CHILDE – CHASE OF MADNESS erscheint am 24.11.2023 bei Alpha Film

Vor Kurzem hat mich die Info erreicht, dass bei unseren Freunden von Alpha Film alsbald der potentielle koreanische Kracher „THE CHILDE – CHASE OF MADNESS“ erscheinen wird. Natürlich wieder einmal in einem aufwendigen Mediabook mit allerlei Bonusmaterial und etwas Text zum Schmökern. Der geniale Trailer macht jedenfalls Appetit auf Mehr und sobald ein Review-Exemplar zur Verfügung steht, werde ich natürlich berichten!

Bis dahin liste ich hier mal ein paar Facts zur kommenden Veröffentlichung auf und hoffe, dass eure Vorfreude so hoch wie meine ist 😉


Titel:
THE CHILDE – CHASE OF MADNESS

Produktion:
Cast: Kim Seon-ho (Hometown Cha-Cha-Cha)
Kang Tae-ju (Hello, Me!)
Kim Kang-woo (The Vanished)
Go Ara (Phantom Detective)
Regie: Park Hoon-jung (The Witch: The Other One)
Drehbuch: Park Hoon-jung
Produktion: Park Hoon-jung
Kamera: Shin Tae-ho, Kim Hong-mok
Musik: Mowg

Inhalt:
Der junge Amateurboxer Marco versucht erfolglos, sich auf den Philippinen mit illegalen Boxkämpfen und Glücksspiel Geld für die Operation seiner kranken Mutter zu beschaffen. Eines Tages scheint sich das Blatt zu wenden: Ein Anwalt aus Südkorea tritt an Marco heran und behauptet, seinen wohlhabenden Vater zu vertreten, den er nie kennengelernt hat. Kaum im fremden Land angekommen, wird Marco von einem geheimnisvollen Killer verfolgt, der über Leichen geht. Die Situation gerät komplett außer Kontrolle, als sich weitere Gangster an Marcos Fersen heften und er inmitten des Chaos um sein Leben kämpfen muss …

Release:
24.11.2023

Format:
– Blu-Ray im Mediabook mit 4 verschiedenen Covervarianten
– 44 seitiges Booklet
– Limitiert auf jeweils 250 Stück!


Nachfolgend noch ein paar externe Links (keine Haftung für deren Inhalte!) mit weiteren Infos zum Film und natürlich auch der Bestellmöglichkeit direkt beim Label.

Weitere Infos zum Film:
Klick mich

Trailer:
https://youtu.be/Ob0luyuDPjU

Möglichkeit zur Vorbestellung:
Mediabook Cover A
Mediabook Cover B
Mediabook Cover C
Mediabook Cover D


Fotocopyright: Alpha Film

Der Nebelmann

Inhalt

In einem kleinen Städtchen verschwindet ein Mädchen und ein bekannter Kommissar sieht hierdurch wieder die Chance sich erneut vor der Öffentlichkeit zu profilieren. Er reist zum Ort des Geschehens, schaut sich den Fall auf seine Art an und nimmt dabei keine Rücksicht auf Verluste oder gar völlig unschuldige Bürger…

Fazit

Die Rolle vom prominent auf dem Cover erwähnten Jean Reno war zwar relativ klein, aber dank eines brillanten Toni Servillo locker zu verschmerzen. Die beiden Hauptdarsteller standen in einem regen Plausch miteinander, bei dem sich mal so nebenbei eine spannende und rundherum gut geschriebene Geschichte zu entfalten wusste.

Der Film lebte von seinen Wendungen, die besonders im letzten Drittel ausgezeichnet funktioniert haben. War der Auftakt noch etwas behäbig und der Mittelteil mit allerlei bekannten und gar nicht mal so spektakulären Bestandteilen ausgebaut, schien sich die Handlung im letzten Teil zu überschlagen – ohne jedoch zu hektisch oder absurd zu wirken. Man konnte sich trotz aller Überraschung weiterhin prima in Verlauf und Figuren hineindenken, das spannende Geschehen mit seinen ungewöhnlichen Kniffen absolut genießen.

Das Szenario war stimmig und perfekt für die Geschichte geeignet. Das verschlafene Örtchen mit seinen leicht kantigen Einwohnern war sehr atmosphärisch und lieferte eine hübsche Grundlage für das Verhalten und die Ausdrucksweisen seiner Figuren. Technisch war dies alles wunderschön inszeniert, das Gezeigte fühlte sich jederzeit wie ein hochwertiger Kinostreifen, denn ein günstiger Fernsehfilm an.

„Der Nebelmann“ mag ein Film mit leider nicht allzu hohem „Wiederschau-Wert“ sein, doch bei einmaliger Sichtung erhält der geeignete Zuschauer einen spannenden und intelligent konstruierten Krimi mit großartigen Darstellern, gelungenen Fallstricken und runden Erzählfluss. Für mich nicht unbedingt etwas für die Sammlung, aber auf jeden fall eine Empfehlung für eine Sichtung im TV oder bei einem Streaminganbieter wert. Genrefans machen hier nichts verkehrt!

Fotocopyright: PLAION PICTURES

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