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Schlagwort: Besprechung (Seite 12 von 199)

Seventeen – Die Freundin meiner Tochter

Inhalt

Ein Geschäftsführer und Ehemann nimmt es mit der Treue nicht allzu ernst und vergnügt sich regelmäßig mit anderen Frauen. Auf seiner Geburtstagsfeier lernt er zufällig die neue Freundin seiner Tochter kennen und alsbald entflammt eine weitere heimliche Affäre mit ungeahnten Konsequenzen…

Fazit

Der Output von den Philippinen kommt mir in letzter Zeit vergleichsweise hoch vor, doch wahrscheinlich liegt es einfach nur daran, dass mehrere (ältere) Titel des Landes nun recht zeitnah bei uns veröffentlicht wurden. Viele Textbausteine aus „The Escort Wife“ oder „Threesome“ könnte ich hier eigentlich wiederverwenden, trotzdem versuche ich ein eigenständiges Review zu „Seventeen“ abzuliefern.

Zumindest der deutsche Titel (bzw. dessen Untertitel) ließen keine Zweifel am eigentlich Inhalt aufkeimen und fast schon erwartungsgemäß entwickelten sich die Dinge dann auch. Hoch rechne ich dem Streifen dann allerdings seine leicht ungewohnte und bisweilen etwas zerfahrene Erzählweise an – mit Absicht oder nur ausersehen hob man sich hier ein wenig von der westlichen Konkurrenz ab.

Man ließ oft die Bilder sprechen und erklärte nicht unbedingt viel. Sicherlich ist dies bei dieser Art von Film nicht immer erforderlich, aber manchmal musste man sich schon die einzelnen Fetzen in Gedanken zusammenbasteln, beispielsweise Rückblenden entsprechend einordnen. Außerdem kam das Ende ein wenig zu abrupt und dessen Begründung erschien leicht fadenscheinig, obwohl wir in besagten Rückblenden bereits Motive erfahren haben.

Erneut gab es ein paar nette erotische Momente, aber nichts, was höher als FSK16 einstufen müsste. Alles war harmlos, immerhin halbwegs stilvoll in Szene gesetzt und auf jeden Fall für die Sichtung mit einem Partner tauglich. Leider schmälerte die deutsche Synchronisation wieder deutlich den sonst so ordentlichen technischen Eindruck.

Noch mehr als bei Eingangs erwähnten Mitstreitern wirkte „Seventeen“ teilweise wie Amateuerstreifen, der krampfhaft versucht mit einem bösen Finale aufzutrumpfen. Am Ende blieb für mich zwar eher ein laues Lüftchen und viel zu viel Zurückhaltung in Sachen nackter Haut, doch ein gewisser Unterhaltungswert war auch hier nicht vollends abzusprechen. Wer unbedingt frische asiatische Erotikthriller sucht, kann mal reinschauen – ansonsten sollte man sich lieber an den bewährten Output aus Hollywood halten und beispielsweise dem Remake von „Lolita“ eine neue Chance einräumen.

Fotocopyright: Busch Media Group

Autobahnraser

Inhalt

Karl-Heinz ist Polizist, wird von Kollegen und Vorgesetzten allerdings eher belächelt und nie richtig ernst genommen. Eines Tages sieht er jedoch seine Chance gekommen und infiltriert auf eigene Faust eine Gruppe von gesuchten Rasern. Eigentlich wollte er die Typen direkt hochnehmen, doch plötzlich knüpft er neue Freundschaften…

Fazit

Es klingt vielleicht ein bisschen seltsam, doch weder die Videospielvorlage, noch der damals groß beworbene Kinofilm sind im Grunde richtig gut und dennoch hatte ich mit beiden Produkten durchaus meinen Spaß. Wahrscheinlich haben deren teils vernichtende Kritiken bereits im Vorfeld keine hohen Erwartungshaltungen aufbauen können und deshalb konnten die Ergebnisse dann auch gar nicht mal so enttäuschen.

Sicherlich wirkte der Streifen stets wie ein billiger Abklatsch von „The Fast & the Furios“ und fühlte sich wie eine mittelprächtige Episode von „Alarm für Cobra 11“ an, doch irgendwie besaß das Ganze auch unglaublich viel an Charme – woraus sich ein gewisser Unterhaltungswert generierte.

Grade aktuell, also etliche Jahre nach dem ursprünglichen Release war das Teil eine kleine Zeitreise – vor allem was Inszenierung, Kostüme und Darsteller anbelangte. Die damals noch sehr jungen Akteure spielten locker auf und ließen hier und da auf angenehme Weise die Augen verdrehen. Ihr Spiel war nie richtig gut, doch im Gesamtkontext ziemlich passend und somit absolut akzeptabel.

Das Spiel besaß keine echte Geschichte und so war auch hier kein literarisches Glanzstück zu erwarten. Man orientierte sich grob an der üblichen Konkurrenz und hielt sich weitestgehend mit innovativen Ideen zurück. Immerhin stellte die schwache Handlung ein brauchbares Grundgerüst für ein paar hübsch gemachte Actionszenen dar und ging dann wieder in Ordnung.

Wie bereits erwähnt, erinnerte der Film oft an eine Folge von „Cobra 11“ – was natürlich dem deutschen Autobahn-Setting und den präsentierten Stunts geschuldet war. Qualitativ ging das auch alles soweit in Ordnung, für den Verzicht von großflächigem CGI bin ich aus heutiger Sicht absolut dankbar. Man konnte sich das Gebotene schmerzfrei anschauen, auch wenn kleinere Tricksereien (und nur das crashen von eher günstigeren Automodellen) nicht zu übersehen waren.

Das Tempo insgesamt war angenehm. Humoristische Einlagen und Rennabschnitte hielten sich die Waage und kein Teil nahm Überhand. Besonders bei den Gags zog man vor dem endgültigen Fremdschämen immer wieder rechtzeitig die Bremse und ließ das Niveau nicht zu sehr abdriften (was man manches mal befürchtet hat).

Beim Schreiben dieses Reviews schwirrt mir der Soundtrack (die Neuinterpretation von „Wonderful World“) noch voll im Kopf herum und irgendwie blicke ich milde auf das Gezeigte zurück. Damals wie heute war „Autobahnraser“ kein Lichtblick des deutschen Filmes und dennoch wurde man irgendwie ganz passabel bei Laune gehalten. Eine echte Empfehlung kann ich bei aller Sympathie nicht herausgeben, doch Interessierten keineswegs von einer Sichtung abraten.

Fotocopyright: Constantin Film

Lonely Castle in the Mirror

Inhalt

Magische Spiegel führen sieben Schüler zu einem geheimnisvollen Schloss, vor dem sie von der selbsternannte „Wolfskönigin“ begrüßt werden. Sie erhalten die Aufgabe einen verstecken Schlüssel in den Gemäuern zu finden und dürfen dafür immer wieder von ihrem Kinderzimmer zum Schauplatz zurückkehren. Regelmäßig treffen sich die Jugendlichen und im Laufe der Zeit entstehen Freundschaften…

Fazit

„Lonely Castle in the Mirror“ ist ein Film, der innerlich nachhallt und trotzdem nicht ganz perfekt war. Er besaß eine unglaublich gute und tiefgründig ausgestaltete Geschichte, hätte an manchen Ecken allerdings etwas runder performen dürfen.

Das Geschehen benötigte einige Zeit, um in die Gänge zu kommen und offerierte seine verzwickte Prämisse recht früh. Dennoch blieb man gerne am Ball und wollte erfahren, ob die Ereignisse für unsere sympathischen Protangonisten noch eine gute Wendung nehmen mag.

Die Handlung lag großen Wert auf die Zeichnung seiner Figuren und stellte besonders das Thema „Freundschaft“ heraus. Gut war hierbei, dass man sämtliche Hintergründe prima fassen, die Gedankengänge und Aktionen unserer unterschiedlichen Charaktere jederzeit verstehen konnte und sich stets abgeholt gefühlt hat.

Der Streifen stimme ernste Töne an, ohne dabei deprimierend oder schergängig zu werden. Einige Szenen hätten jedoch ein wenig mehr Tempo vertragen können – ohne dabei ihrer Tiefe beraubt zu werden. Manchmal driftete das Geschehen fast in Langatmigkeit ab, bekam zum Glück immer wieder die Kurve.

Die Bilder waren wunderschön und laufen problemlos zum Abtauchen ein. Alles wirkte sehr realistisch gestaltet, obwohl stellenweise passend an Details gespart und so ein schöner Look kreiert wurde. Der Soundtrack war stimmig, die deutsche Vertonung absolut in Ordnung.

Trotz kleiner Mängel war „Lonely Castle in the Mirror“ definitiv einer der besseren Animes in der letzten Zeit. Die Story und vor allem deren Fokus auf das Verhältnis der Schüler zueinander und deren teils dramatischen Hintergründen war klasse und ließ über kleine Ungereimtheiten beim Pacing hinwegschauen. Wer ruhige, aber dennoch interessante Filme zu schätzen weiß, wird hier bestens aufgeboben sein.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

The Big Lebowski

Inhalt

Jeffrey Lebowski – von allen nur „Dude“ genannt – hat ein großes Problem. Die Frau seines Namenvetters steckt in finanziellen Problemen und die Geldeintreiber stehen fälschlicherweise vor seiner Tür. Der echte Lebowski will von diesem Problemen nichts wissen, bis er dann eines Tages doch den „Dude“ um Hilfe bittet…

Fazit

Diesen Film mit klarem Verstand zu beurteilen, fällt nicht leicht. „The Big Lebowski“ ist eher Kultobjekt, denn richtiger Film, der „Dude“ mittlerweile zum Teil der modernen Popkultur geworden. Was uns die Coen-Brüder anno 1998 servierten, war Story-technisch vielleicht ein wenig mau, aber vollgepackt mit erinnerungswürdigen Figuren und Dialogen.

Die Hauptrolle wurde Jeff Bridges quasi auf den Leib geschneidert und ist noch heute trotz einiger anderer tollen Auftritte unweigerlich mit ihm verbunden. Er spielte den arbeitslosen Kiffer mit enormer Gelassenheit und angenehm natürlich. Auf der einen Seite wollte man seiner Figur stets in den Hintern treten, auf der anderen Seite verspürte er angenehme Vibrationen und verzeichnete hohe Sympathie auf seinem Konto.

Jedoch war nicht nur der „Dude“ allein für das Gelingen des Projektes verantwortlich – ebenfalls genial waren seine Mitstreiter in Form von John Goodmann oder Steve Buscimi, die mit ihren Konversationen und unkonventionellen Aktionen kein Auge trocken ließen. In diesen Phasen spielte der Streifen seine wahren Stärken aus und hätte gerne noch ewig so weitergehen können.

Überhaupt wurde der Streifen eigentlich nie langweilig und das Pacing war nahezu perfekt. Neben eher dialoglastigen Passagen gab es humoristische und vor allem künstlerisch angehauchte Passagen. Lässt sich etwas schwierig umschreiben, doch besonders die Traumsequenzen der Titelfigur stellen einen angenehmen Kontrast zum Rest da und waren schon kultig inszeniert. Irgendwie eine Art Persiflage auf die Kunst und zugleich auf schräge Weise wieder erschaffene Kunst.

Mit dem „Dude“ hat sich Jeff Bridges wahrlich ein kleine Denkmal geschaffen, doch Abseits des chaotischen Titelhelden konnte der Streifen überzeugen. Die Geschichte an sich war zwar eher „okay“, dafür wurde sie allerdings perfekt durchgetaktet und mit viel vortrefflichem Witz an den Zuschauer gebracht. Für mich zwar letztlich nicht die absolute filmische Referenz, aber ein immer wieder gerne gesehener Gast auf der heimischen Leinwand.

Fotocopyright: Universal

Money Talks – Geld stinkt nicht

Inhalt

Ein Kleinkrimineller befindet sich auf der Flucht. Ihm wird der Mord an einem Polizisten zur Last gelegt und in seiner Verzweiflung kontaktiert er einen mehr oder weniger gut befreundeten Reporter, um mit diesem seine Unschuld zu beweisen…

Fazit

Dieser Film war in erster Linie eine Bühne für Chris Tucker, der hier mit seinem fast schon hysterischen Spiel den Fokus auf seine Figur platzierte – und so gravierend über Gefallen oder Nichtgefallen des Werkes entschied.

Ich persönlich kam mit der Gestik und den Sprüchen von Tucker weitestgehend klar, konnte das Geschehen eigentlich recht entspannt genießen und stellenweise herrlichen lachen. Das Zusammenspiel mit einem ebenfalls gut aufgelegten Charlie Sheen ging klar und die beiden haben sich in den meisten Situationen schön ergänzt.

Schade war jedoch, dass die Handlung nichts Neues bot und ziemlich gradlinig auf ihr unvermeidbares Finale zusteuerte. Es gab keine unerwarteten Wendungen und auch keine Abweichungen im Drehbuch. Gut und Böse wurden klar getrennt, schnell aufgezeigt in welche Richtung sich die Dinge bewegen – aber immerhin mit einem deutlichen Knall beendet wurden.

Wo die Story schwächelte, gab es einen Ausgleich in Sachen Klamauk und Action. Neben lockeren Sprüchen und jeder Menge an Gesichtsgymnastik lockerten sehenswerte Schusswechsel und ein explosionsreiches Finale die Sache auf. Hier machte der Titel richtig Laune und präsentierte sich alles andere als langweilig.

Wer den leicht naiven Charme der 90iger mag und mit den zuweilen etwas überzeichneten Einlagen von Tucker zurechtkommt, erhält hier ein solides „Buddy-Movie“ mit hohem Unterhaltungswert. Das Rad wurde sicherlich nicht neu erfunden und die berechnende Weise stößt hin und wieder leicht auf, doch unterm Strich überwiegen die positiven Aspekte. Damals wie heute dürfen Genrefreunde also mal reinschauen und wohlwollend über besagte Macken hinwegschauen.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Honeymoon in Vegas

Inhalt

Bei einem manipulierten Pokerspiel verliert Jack Singer eine Menge Geld. Nun hat er die Wahl zum schnellstmöglichen begleichen seiner Schulden in Form von Geld – oder er überlässt dem charismatischen Gewinner seine Verlobte für ein Wochenende…

Fazit

Es gibt immer wieder Filme von bekannten Darstellern, die man bis dato noch nicht gesehen hat. Ich wusste zwar von der Existenz dieses Streifens, kam aber am gestrigen Abend zum ersten mal in dessen Genuss – der sich allerdings ein wenig in Grenzen hielt.

Die Geschichte war zwar ganz witzig konstruiert, verlief allerdings zu gradlinig und vorherschaubar. Es gab keine Überraschungen und alles verlief genau wie erwartet – also recht seicht und leider auch wenig spektakulär, frei von echten Höhepunkten.

Im Grunde lebte der Streifen also von seinen prominenten Hauptdarstellern, die durchaus eine gute Vorstellung an den Tag gelegt haben. Vor allem James Caan spielte Cage in den gemeinsamen Szenen mal eben ganz locker an die Wand und begeisterte mit einer coolen Performance. Er verkörperte die Rolle des älteren Playboys mit Bravour und einer gewissen Glaubwürdigkeit.

Dank vieler Elvis-Doubles und einen passenden Soundtrack war für tolle Las Vegas Stimmung gesorgt und die Akteure wussten ebenfalls zu gefallen. Der Rest ging in Ordnung, stach aber nirgends übermäßig hervor. Man konnte den Titel zwar gut „wegschauen“, untern Strich rangierte er bestenfalls im gehobenen Mittelfeld und präsentierte uns im Grunde nichts bahnbrechend Neues.

Fotocopyright: NSM Records

Verschwende deine Jugend

Inhalt

Harry Pritzel ist Azubi bei der Sparkasse, träumt aber vom großen Erfolg im Musikbusiness. Nebenher spielt er den Manager für eine recht unbekannte Band, die er mit einem Coup bald richtig berühmt machen möchte…

Fazit

„Verschwende deine Jugend“ zielt ein wenig auf eine Nische, doch macht dabei eine hervorragende Figur. Die Kombination aus deutschem Film und Aufbruchsstimmung der so genannten „Neuen deutschen Welle“ mag sicherlich nicht Jedem munden – doch für halbwegs an der Thematik Interessierte lieferte uns Regisseur Benjamin Quabeck ganz großes Kino ab.

Mit Tom Schilling, Jessica Schwarz und Robert Stadlober war der Streifen für hiesige Verhältnisse hervorragend besetzt und zog schnell alle Sympathie auf seine Seite. Grade der junge Schilling lud mit seinem exzellenten Spiel zum Mitfiebern ein und, das Geschehen über weite Teile von ganz allein. Man konnte sich prima in seine Figur hineindenken und seine (leicht überspitze) Zwangslage schmerzlich miterleben.

Die Handlung war im Grunde simpel, die Umsetzung aber umso effektiver. Mit vergleichsweise einfachen Mitteln wurden hier verschiedene Stationen des Erwachsenwerdens eingefangen und vor allem durch eine glaubwürdige Atmosphäre der frühen 80iger Jahre untermauert. Die Ausstattung war über jeden Zweifel erhaben, die Immersion hierdurch absolut perfekt. Man konnte den Geist der Zeit förmlich einatmen und sich darin fallen lassen.

Die Musik bildete einen wichtigen Eckpfeiler und einige Melodien waren durch wiederholtes Einspielen stets als Ohrwurm-Garant zugegen. Schade jedoch die leicht verkorkste Abmischung, die einige Gesangspassagen nur schwerlich identifizierbar machten. Sie waren einfach zu leise im Vergleich zum recht basslastigen Rest. Immerhin gabs bei Kamera und Inszenierung keine Kritik – die stark gefilterten und groben Bilder passten ausgezeichnet zur allgemeinen Stimmung, sorgten sogar für eine kunstvolle Anmutung.

„Verschwende deine Jugend“ ist ein sehenswertes Portrait über einen kleinen Teil deutscher Geschichte, aber vor allem eine schöne Studie über das damalige Lebensgefühl einer überschaubaren Randgruppe. Das Schicksal unserer erstklassig gespielten Hauptfigur mag vielleicht etwas überzeichnet dargestellt worden sein, der Rest (Technik, Geschichte, etc.) hat allerdings wie die Faust aufs Auge gepasst. Wer Bock auf einen soliden Jugendfilm und ganz viel Lebensgefühl zum Beginn der NDW-Phase aufnehmen will, ist hier bestens bedient.

Fotocopyright: Constantin Film

Light Sleeper

Inhalt

Wenn andere schlafen, beginnt die Arbeit für John. Er ist Drogenkurier und versorgt seine Kunden zu späten Stunden mit seinen Waren. Eines Tages trifft er dabei auf eine alte Liebe, für die er noch Gefühle besitzt. Er gibt vor seinem zwielichtigen Job nicht mehr nachzugehen und dann wird alles kompliziert…

Fazit

Schon immer habe ich William Dafoe für einen überragenden Schauspieler gehalten und Filme wie dieser untermauern diese Statement umso deutlicher. Er trug das Geschehen von „Light Sleeper“ quasi von allein und ließ seine teil durchaus namhaften Kollegen (u.A. Susan Sarandon) ziemlich alt aussehen.

Der Film lebt zwar hauptsächlich von seiner tollen Hauptfigur, konnte aber auch mit einer schönen trostlosen Atmosphäre punkten. Das Szenario wirkte greifbar, glaubwürdig und wegen seiner nächtlichen Aufnahmen zuweilen angemessen düster. Dazu gesellte sich eine ruhigere Gangart, die uns umso mehr den Fokus auf Charaktere und deren Beweggründe gewährte.

Das Geschehen fühlte sich wie ein kleines alltägliches Kapitel einer Großstadt an, zog mit seiner fast schon hypnotischen Art dennoch in seinen Bann. Man blieb an der Handlung dran, wollte sehen wie sich die Ereignisse noch entwickeln – schließlich hatte man das Gefühl, dass die Dinge zu jeder Zeit eskalieren könnten.

An anderer Stelle wurden Parallelen zu „Taxi Driver“ gezogen und zumindest in Sachen Atmosphäre und kaputten Hauptfiguren sind sich die Titel ein bisschen ähnlich. „Light Sleeper“ schneidet im direkten Vergleich sicherlich deutlich schwächer ab, ist für sich genommen aber ein sehenswerter Film mit gewohnt genialem Dafoe.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Nobody Wants To Die (PC)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Rolle eine Ex-Cops, der für einen wichtigen Auftrag noch einmal seine Marke auf Probe zurück erhält. Mit einer neuen Partnerin soll er den vermeintlichen Selbstmord eines renommierten Mitgliedes der Gesellschaft untersuchen und stößt dabei auf eine weitreichende Verschwörung…

Gameplay

„Nobody Wants To Die“ ist eine Mischung aus „Walking Simulator“ und Detektiv-Spiel. Wir steuern unsere Hauptfigur aus der First-Person-Perspektive, besuchen diverse Schauplätze in fest vorgegebener Reihenfolge und dürfen dort kleine Rätsel zur Fortgang der Handlung lösen.

Durch seine cineastische Inszenierung fühlt sich das Geschehen dabei wie ein interaktiver Film an – zumal wir weder sterben, noch uns großartig verlaufen können. Die Rätsel waren ebenfalls eher simpel – manchmal reichte ein wildes Herumgeklickte, um Beweisketten zu rekonstruieren.

Ein großen Teil der Spielzeit nahm die Untersuchung der Tatorte ein. Wir konnten dabei die Zeit manipulieren und die Umgebung nach Auffälligkeiten untersuchen. Hier gab es jedoch auch immer ausreichende Hilfestellungen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Hat die Mechanik zu Beginn mit leicht überfrachteter Steuerung noch nicht so viel Spaß bereitet, ging es irgendwann ganz gut von der Hand und hat sogar Laune gemacht.

Spielzeit

In kleineren Etappen verteilt habe ich zirka 4 bis 5 Stunden mit dem Titel verbracht.

Präsentation

Optisch war „Nobody Wants To Die“ stellenweise ganz großes Kino. Gerade in den verregneten Außenbereichen bin ich ab und zu einfach stehengeblieben und habe die über mir herumfliegenden Fahrzeuge betrachtet. Dank aktueller „Unreal“-Engine sah das Gebotene stellenweise fast fotorealistisch aus – doch leider konnte ich das Spiel mit einer Hardware maximal in Full-HD (aber mit „epischen Details“) erleben. Schade, dass die Figuren jedoch nicht ganz mit den teils grandiosen Kulissen mithalten konnten und stets etwas comichaft wirkten.

Akustisch gab es nichts zu Mäkeln. Der Soundtrack war eher unauffällig, die Figuren hingegen wurden sehr professionell (in englisch) vertont.

Positiv

  • stimmige Atmosphäre, die an „Blade Runner“ erinnerte
  • stellenweise atemberaubende Grafik
  • interessante Geschichte
  • eingängiges Gameplay

Neutral

  • überschaubare Spielzeit
  • ständig wiederholende Spielmechaniken

Negativ

  • Erstellen von Hinweisketten etwas nervig

Fazit

Allein wegen seiner stimmigen Atmosphäre hat mich „Nobody Wants To Die“ recht früh abgeholt und trotz einiger Macken bis zum Ende an den Schirm gefesselt.

Nachdem die technischen Hürden überwunden (habe zwischenzeitlich meinen Prozessor getauscht) waren und das Ding dann endlich zufriedenstellend lief, bin ich voll und ganz als Ermittler abgetaucht und konnte die interessante Handlung vollends genießen.

Klar, waren die Mechaniken repetitiv und eine richtig große Überraschung bezüglich der Geschichte blieb am Ende aus, dennoch kann es für Fans der Thematik bzw. Filmen im Stil von „Blade Runner“ eigentlich nur eine warme Empfehlung geben.

Fotocopyright: Critical Hit Games

The Escort Wife

Inhalt

Nach dem Verlust ihre ungeborenen Kindes, muss eine junge Dame noch ein paar Monate in häuslicher Ruhe verbringen. Da ihr Mann viel arbeitet oder auf Geschäftsreisen ist und kaum noch mit ihr schläft, wächst der innere Frust in ihr. Sie freundet sich ihrer sexuell sehr offenen Nachbarin an und wird in die Welt der käuflichen Liebe eingewiesen…

Fazit

Erneut weder Fisch, noch Fleisch, was uns die Philippiner hier servieren. Zwar ging es im Vergleich mit dem kürzlich gesichteten „Threesome“ ein wenig öfter freizügiger zur Sache und man gab sich um etwas mehr Thrill bei der Handlung bemüht, doch so richtig konnte auch dieses Werk nicht von sich überzeugen.

Die Inszenierung war erneut auf einem guten Niveau und gefiel mit hochglänzenden Bildern – die durchaus ein wenig an leicht gefilterte Handyaufnahmen erinnerten. Die erotischen Momente wurden stilvoll, aber auch durchwegs jugendfrei inszeniert, markierten immerhin die kleinen Highlights an dieser Produktion.

Die Darsteller waren ihrer Sache so lala gewachsen. Auch ohne die schwache, fast schon lustlos-monotone deutsche Synchronisation konnte ihre Mimik nicht so recht begeistern und man fühlte sich eher in einer „Daily Soap“, statt in einem waschechten Kinofilm.

Die Handlung setzte überraschenderweise nicht nur auf nackte Tatsachen und dem verruchten Grundton der käuflichen Liebe, sondern man gab sich gen Finale hin sogar als Thriller mit blutigen Einlagen zu verstehen. Dies wirkte im Kontext zunächst befremdlich, hob den Titel allerdings auch vom Einheitsbrei vergleichbarer Werke ab.

Etwas Erotik, ein wenig Blut und zumindest hübsche Hauptdarstellerinnen retten diesen Film vor der totalen Belanglosigkeit. Er war nett inszeniert, durchwegs anschaubar, aber abseits der blanken Tatsachen austauschbar und erzählerisch leicht behäbig. Beinharte Genrefans können mal reinzappen, der Rest darf getrost ignorieren.

Fotocopyright: vivamax

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