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Schlagwort: Besprechung (Seite 13 von 199)

The Escort Wife

Inhalt

Nach dem Verlust ihre ungeborenen Kindes, muss eine junge Dame noch ein paar Monate in häuslicher Ruhe verbringen. Da ihr Mann viel arbeitet oder auf Geschäftsreisen ist und kaum noch mit ihr schläft, wächst der innere Frust in ihr. Sie freundet sich ihrer sexuell sehr offenen Nachbarin an und wird in die Welt der käuflichen Liebe eingewiesen…

Fazit

Erneut weder Fisch, noch Fleisch, was uns die Philippiner hier servieren. Zwar ging es im Vergleich mit dem kürzlich gesichteten „Threesome“ ein wenig öfter freizügiger zur Sache und man gab sich um etwas mehr Thrill bei der Handlung bemüht, doch so richtig konnte auch dieses Werk nicht von sich überzeugen.

Die Inszenierung war erneut auf einem guten Niveau und gefiel mit hochglänzenden Bildern – die durchaus ein wenig an leicht gefilterte Handyaufnahmen erinnerten. Die erotischen Momente wurden stilvoll, aber auch durchwegs jugendfrei inszeniert, markierten immerhin die kleinen Highlights an dieser Produktion.

Die Darsteller waren ihrer Sache so lala gewachsen. Auch ohne die schwache, fast schon lustlos-monotone deutsche Synchronisation konnte ihre Mimik nicht so recht begeistern und man fühlte sich eher in einer „Daily Soap“, statt in einem waschechten Kinofilm.

Die Handlung setzte überraschenderweise nicht nur auf nackte Tatsachen und dem verruchten Grundton der käuflichen Liebe, sondern man gab sich gen Finale hin sogar als Thriller mit blutigen Einlagen zu verstehen. Dies wirkte im Kontext zunächst befremdlich, hob den Titel allerdings auch vom Einheitsbrei vergleichbarer Werke ab.

Etwas Erotik, ein wenig Blut und zumindest hübsche Hauptdarstellerinnen retten diesen Film vor der totalen Belanglosigkeit. Er war nett inszeniert, durchwegs anschaubar, aber abseits der blanken Tatsachen austauschbar und erzählerisch leicht behäbig. Beinharte Genrefans können mal reinzappen, der Rest darf getrost ignorieren.

Fotocopyright: vivamax

The Black Within (PC)

Inhalt

Um als erfolgreiche Sängerin durchzustarten, verkauft eine junge Dame wortwörtliche ihre Seele an den Teufel. Sie fährt zu ihrem Manager, um eine Unterschrift zu leisten und wird bereits im Vorfeld von sonderbaren Visionen heimgesucht…

Gameplay & Spielzeit

„The Black Within“ mag zwar ein Gruselspiel sein, erinnert von seiner Mechanik allerdings an einen Mix aus „Walking Simulator“ und auch ein wenig an ein „Wimmelbild“-Spiel. Es gab keine Feinde, dafür fest abgesteckte Areale, an denen wir stets Gegenstände (z.B. Schlüssel) finden müssen, um neue Bereiche zu öffnen. Dort finden wir dann wiederum Etwas, was wir dann an anderer Stelle zum Vorankommen benötigen.

Hin und wieder dürfen wir uns kleine Texte zur Handlungsbildung durchlesen und hin und wieder erwarten uns bei unserem gemächlichen Wandern auch dezente Jumpscares, die tatsächlich mal kurz für kleine Schreckmomente sorgten. Ansonsten verliefen die knapp 1,5 bis 2 Stunden Spielzeit eher gemächlich, aber keineswegs langweilig. Man behielt immer hervorragend die Orientierung und die Aufgabenstellungen der „Suchaufträge“ waren absolut verständlich gestaltet.

Präsentation

Optisch mag „The Black Within“ nicht zur Spitzengruppe gehören, dennoch war der Grafikstil sehr stimmig und zum Abtauchen vollkommen ausreichend. Natürlich sah man an den sich teilweise wiederholenden Assets, dass das Entwicklerteam nicht sehr groß gewesen sein muss, aber negativ fiel dies nicht ins Gewicht.

Die Soundkulisse war einfach, aber effektiv. Es gab überraschenderweise ein paar richtig gute Tracks mit Gesangseinlagen, die unter die Haut gingen – ansonsten eine atmosphärische Untermalung der düsteren Bilder.

Positiv

  • stimmige Atmosphäre
  • interessante Geschichte
  • einfaches Gameplay / schneller Einstieg
  • ordentliche Technik

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • simples Rätseldesign

Negativ

  • nicht alle Jumpscars überzeugend
  • Steuerung manchmal etwas hakelig

Fazit

Mit großen Blockbustern sollte der Titel nicht verglichen werden, aber verstecken muss sich „The Black Within“ auf keinen Fall. Sicherlich mögen Spielmechanik simpel und die Spielzeit kurz ausgefallen sein, doch ich habe mich beim Erkunden der düsteren Anwesen prächtig amüsiert und tatsächlich auch mal freudig zusammengezuckt. Dieses kurze Vergnügen hat Appetit auf Mehr gemacht und ich hoffe, die Macher werden auch weiterhin abliefern. Einen kurzen Teaser zu einem weiteren Titel gab es jedenfalls nach dem Abspann und ich wäre da sofort wieder dabei. Für Zwischendurch war dieses Spiel ein toller Snack und wird sicherlich irgendwann noch einmal auf der Platte landen.

Fotocopyright: Waleedzo

Im Sumpf des Verbrechens

Inhalt

Schon lange hat Professor Paul Armstrong nicht mehr im Gerichtsaal gestanden, doch die Geschichte eines ehemaligen Studenten könnte ihn zu einer Rückkehr bewegen. Nach 8 Jahren in der Zelle soll der Mann wegen Mordes an einingen jungen Mädchen hingerichtet werden, doch fallen dem Fachmann einige Ungereimtheiten bei der bisherigen Beweisführung ins Auge…

Fazit

Ein schwaches Finale kann manchmal einen ganzen Film ruinieren – und so auch fast hier. „Im Sumpf des Verbrechens“ war bis zum Schlusspart und dessen dürftiger Auflösung der Ereignisse nämlich ein recht spannender und gut konstruierter Titel, beinahe mit Kultcharakter.

Connery und Fishburne gaben ein tolles und konsequenterweise stark unterschiedliches Ermittler-Duo, während auf Seiten der Bösewichte Ed Harris angenehm hervorstach. Sie heben sich gegenseitig zu Höchstleistungen angestachelt und das Beiwohnen war einfach eine Freude. Überhaupt wurden die überwiegend älteren Darsteller mit Bedacht ausgewählt und passend in ihre jeweilige Rolle besetzt.

Die Geschichte benötigte einige Minuten um ihre Figuren vorzustellen und in die Gänge zu kommen, doch langweilig ging es dabei nicht zur Sache. Man konnte sich prima auf die leicht bedrohliche Grundstimmung einlassen, die selbst von einigen sonnigen Hochglanzaufnahmen nicht getrübt wurde. Die schönen Kulissen zogen in ihren Bann und versprühten ihren eigenen, gefälligen Flair. Man konnte wunderbar abtauchen und förmlich den Geist der heißen Sumpflandschaften einatmen.

„Im Sumpf des Verbrechens“ bot eine interessante Geschichte, sehenswerte Settings und vor allem erstklassige Darsteller. Die Auflösung konnte mich am Ende zwar nicht überzeugen, aber immerhin war der Spannungsbogen (und somit der Unterhaltungswert) bis dato gegeben und so fällt das Urteil recht milde aus. Unterm Strich also ein gelungener Thriller, der nur auf seiner Zielgeraden leicht ins Schwanken gekommen ist – ansonsten ein empfehlenswerter Beinahe-Klassiker.

Fotocopyright: Warner

Chantal im Märchenland

Inhalt

Die Schule ist zu Ende, aber wie geht es nur weiter? Chantal versucht sich als Influencerin durchzuschlagen, doch der große Erfolg bleibt leider aus. Dank eines magischen Spiegels landet sie aber eines Tages in einem bizarren Märchenland und versucht nun mit ungewöhnlichen Stories und Charakteren neue Follower zu generieren…

Fazit

Selbst einen Tag nach der Sichtung kann ich das Gebotene kaum in Worte fassen und hadere mit einer Bewertung. Während man sich einen Titel wie „Fuck u Goethe“ und dessen Nachfolger noch recht gut anschauen konnte, sorgte dieses „Spin-Off“ für Stirnrunzeln.

Ich frage mich fortwährend, wie man auf die schräge Grundidee gekommen ist – und vor allem, warm man diesen Märchenausflug unbedingt mit zu alten Darstellern, aber aktueller Jugendkultur vermischen konnte. Was auf dem Papier vielleicht witzig ausgeschaut hat, wurde spätestens in der Praxis zur unausgegorenen Angelegenheit.

Wahrscheinlich gehöre ich nicht mehr zur Zielgruppe, denn bei vielen Sätzen habe ich entweder nur die Hälfte verstanden oder empfand die Gags zumeist eher peinlich. Des Weiteren war die Ausdrucksweise sämtlicher Figuren nicht nur gewöhnungsbedürftig, sondern auf Dauer ziemlich anstrengend. Man fühlte sich wie bei einer Fahrt im Bus voller Schüler – wofür ich mich definitiv zu alt fühle und in solchen Situationen das Aufsetzen meiner Kopfhörer in die Tat umsetze.

Die Geschichte war selbstredend an den Haare herbeigezogen und verstand es auch nicht wirklich gut, bekannte Märchen miteinander zu verbinden. Es gab zar ein paar nette Anspielungen auf deren teils neure Interpretationen, meist hielt sich der Erfolg solcher Späße allerdings wieder in Grenzen. Selten war der „Flow“ in Ordnung und nur selten kam ein Lächeln über die Lippen.

Die Darsteller passten sich im Grunde hervorragend dem seltsamen Setting an. Sie bewiesen mit dämlichen Kostümen und Makeups durchaus einen gewissen Mut zur Hässlichkeit und ihr allgemeines Overacting fiel im allgemeinen Chaos nicht sonderlich ins Gewicht. Man fragte sich hier wiederum, wie man so viele bekannte Gesichter aus der hiesigen Film- und Fernsehlandschaft gewinnen konnte – wahrscheinlich war die Gage in Ordnung und man hatte wenigstens beim Dreh seine Freude.

Eine dümmliche Handlung, schlecht agierende Darsteller, flache Gags, nervtötende Jugendsprache und mittelprächtige CGI-Effekte sind bei mir einer großen Zeitverschwendung gleichgekommen. Ich gebe fast jedem Film eine Chance und ging auch hier unbeschwert ans Werk, aber mein subjektives Fazit kann einfach nicht gut ausfallen. Das Teil mag mit seiner gewollt naiven und unkonventionellen Art eine gewisse Zielgruppe ansprechen, aber ich bin hier absolut raus. Punkte für die solide Inszenierung, ein bis zwei kleine Kicherer und die allgemeine Sympathie zu deutschen Produktionen.

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

A Quiet Place: Tag Eins

Inhalt

New York City wird überraschend von einer Alieninvasion heimgesucht und die Regierung reagiert schnell. Brücken werden gesprengt, den fremden Wesen der Zutritt zum Rest des Landes abgeschnitten. Inmitten des entstandenen Chaos versucht die junge Sammy irgendwie um ihr Leben zu kämpfen. Oberstes gebot hierbei: leise sein…

Fazit

Die bisherigen „A Quiet Place: Tag Eins“-Filme konnten mich trotz im Grunde recht passabler Prämisse nicht so recht von sich überzeugen. Oftmals kritisiere ich den zu häufigen Gebrauch von Action – bei diesen Streifen (und auch beim aktuellen Vertreter) bemängele ich die zu gemächliche Gangart.

Als Cineast kann ich ruhige und vor allem elegant aufgenommene Bilder schmerzfrei genießen und habe versucht auch bei „Tag Eins“ ein paar positive Eindrücke auf mich wirken zu lassen, doch uneingeschränkt hat dies leider nicht funktioniert. Auch dieser Teil/dieses Reboot/dieser Perspektivenwechsel gab sich stellenweise zu zäh und war stets davon bedroht, dass der Zuschauer das Interesse verlor.

Die Aufnahmen waren wirklich toll und die eher dezent platzierten CGI-Einlagen ziemlich gut, doch zu lange Kameraeinstellungen und zu lange wortlose Passagen zerrten an diesen positiven Aspekten. Es macht sich zu oft die pure Langeweile breit und nicht selten war man in Versuchung zur Fernbedienung zu greifen und vorzuspulen.

Die Handlung an sich war überschaubar und gab nicht viel her. Dadurch, dass auf dem Schirm überwiegend wenig geschah und man sich zu intensiv an nichtigen Passagen aufhielt, wurde inhaltlich weder viel erzählt, noch dargeboten. Es gab ein paar spannende Momente, aber insgesamt wenig von dem man berichten könnte. Zudem lieferte man uns weder bei Bekämpfung der Aliens, noch beim Entwickeln der Charaktere etwas Neues.

Bei der Leistung der Akteure war ich stark am Hadern. Eigentlich hat deren Auftritt zunächst reibungslos geklappt und auch deren Hintergründe nahm man so gerne in Kauf, doch mit laufender Spielzeit fiel deren Overacting (insbesondere von unserer Hauptfigur) negativ in Auge. Sicherlich wollte man eine schier ausweglose Situation irgendwie emotional darstellen, aber Lupita Nyong’o zog ein paar Register zu viel und konnte beim Kullern der Tränen emotional nicht mitreißen.

So sehr ich den Grundgedanken um den Alien-Einmarsch und „ruhig dabei sein“ auch schätze, so wenig warm werde ich mit dieser Filmreihe zum Thema. „Tag Eins“ hatte durch tolle Technik und eigentlich auch sympathischen Darstellern sehr viel Potential, doch erneut schlug die ausgebremste Erzählweise nervend auf das Gemüt. Leider kann ich diesen Film trotz ausgezeichneter Ansätze einfach nicht empfehlen und rate Genrefans zu Sparen ihres Geldes.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Alles gelogen

Inhalt

„Lügen haben kurze Beine – auf denen man aber verdammt schnell rennen kann“ ist das Motto von Familienvater Hajo, der es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt und sich so durch das Leben hangelt. Als dann eines Tages sein Job auf dem Spiel steht, bleibt ihm nur die Flucht nach vorn, bei der er sich in weiteren Lügengeschichten verstrickt und für große Irritation in seinem Umfeld sorgt…

Fazit

Als Pastewka damals bei der „Wochenshow“ auftrat, konnte ich noch nicht viel mit seiner Komik anfangen, doch spätestens mit seiner gleichnamigen Serie bin ich zu einem echten Fan geworden und feiere seither auch seine Fernsehfilme (z.B. Der Sommer nach dem Abitur). Wer ähnlich tickt, wird sowieso Gefallen an „Alles gelogen“ haben, der Rest darf wohl auch hier getrost weiterzappen.

Mit technisch einfachen Mitteln, aber einer stets munteren Gangart unterhielt dieser Film ganz vorzüglich und ließ keine Langeweile aufkommen. Pastewka geht so richtig in seiner Rolle auf und verkörperte den charmanten Lügenbaron mit Hingabe und stets voller Sympathie. Man konnte sich so richtig gut in seine Figur hineindenken – und obwohl man sicherlich nicht alle Entscheidungen teilen konnte – trotzdem herrlich mitfiebern.

Das Pacing war genau richtig und das Geschehen traf stets die passenden Töne. Es gab einige nachdenkliche Momente, aber weitestgehend lag der Fokus auf dem lustigen Ausbau der Lügenverstrickungen – die übrigens nicht nur bei Hajo, sondern auch bei seinen (ebenfalls vortrefflich gespielten) Kollegen an der Tagesordnung waren. Sicherlich wirkte die Geschichte hierdurch arg durchkonstruiert und an den Haaren herbeigezogen – allerdings hätte hier Niemand ernsthaft eine Dokumentation oder tiefgründige Gesellschaftsstudie erwartet.

Manche Filme werden ihren Darstellern auf den Leib geschneidert und so auch hier. „Alles gelogen“ war ein unterhaltsamer Zeitvertreib, der voll und ganz von seinem Hauptakteuer profitierte und dem Publikum gewohntes Material ablieferte. Klar mag ein Vergleich zu dicken Blockbustern in allen Belangen hinken, doch als kleiner Snack für Zwischendurch eignet sich dieses witzige Vehikel allemal und verdient am Ende eine heiße Empfehlung für alle Freunde von Bastian Pastewka und dessen Humor.

Fotocopyright: ZDF

Oderbruch – Staffel 1

Inhalt

Der Oberbruch ist die natürliche Grenze zwischen Deutschland und Polen. In diesem Gebiet wird einiges Tages ein riesiger Leichenberg mit ausgebluteten Menschen und Tieren gefunden, der die Strafverfolgungsbehörden beider Länder vor ein großes Rätsel stellt. Eine Spezialeinheit, teils bestehend aus ehemaligen Bewohnern der Region soll die Aufklärung übernehmen…

Fazit

Bekanntlich sind gerade deutsche Filme und Serien immer eine Sache für sich, doch bei Regisseur Christian Alvart mache ich mir um deren Qualität eigentlich keine Sorgen. Der Meister hat ein Händchen für krasses Genrekino und ließ in Werken wie Antikörper oder Abgeschnitten die Grenzen zu Hollywood fast vollends verschwinden – entsprechend hoch die Erwartungen hier.

„Oderbruch“ blieb dem Stil der genannten Werke durchaus treu, konnte mich am Ende allerdings nur bedingt überzeugen. Zwar startete die Geschichte angenehm mysteriös und sparte auch nicht an Ekeleffekten, aber nach Sichtung der überschaubaren Anzahl an Episoden blieb ein kleiner Nachgeschmack zurück. Ich möchte den Ausgang natürlich nicht verraten, doch bekunden, dass die Sache einfach nicht hundertprozentig zufriedenstellend auserzählt wurde und leider ein paar Fragezeichen und verstörende Blicke zurückließ.

Man baute eine wirklich tolle Spannungskurve auf, ließ den Zuschauer für einige Zeit ungeduldig vor dem Schirm sitzen, doch irgendwann ist die Stimmung ein bisschen gekippt. Nicht nur die Verwendung von vielen Untertitel, vielmehr die Entwicklung der Handlung nahm so skuriele Formen an, dass man sich immer weiter von meinem Geschmack entfernte. Was sich Anfangs enorm verheißungsvoll anfühlte, verkam zu einer fast schon albernen und eigenwilligen Angelegenheit, die zeitweise fast zum Fremdschämen animierte.

Die Inszenierung hingegen war hochwertig und die Darsteller allesamt sehr gut gewählt. Zwar schwankte der Look immer mal wieder zwischen Kino und TV-Produktion hin und her, möglicherweise war dies aber auch so gewollt. Schlimm war es jedenfalls nicht und es zerrte auch nicht an der überwiegend angenehm düsteren Atmosphäre – die (wie bereits erwähnt) schlichtweg einzig unter seltsamen Designentscheidungen litt. Schuch, Kramer und Gregorowicz waren erstklassige Hauptfiguren, haben wunderbar miteinander harmoniert.

Für eine TV-Serie – die zudem noch auf den öffentlich rechtlichen ausgestrahlt wurde – war „Oderbruch“ ungewöhnlich und ein Lichtblick zugleich. Die Produktion besaß eine gewisse Härte und eine enorm unbequeme Grundstimmung, die man so nicht jeden Tag bei der ARD erleben darf. Gerne hätte ich allein hierfür eine höhere Wertung abgegeben, doch letztlich stolperte das Geschehen ab etwa seiner Hälfte über fragwürdige Storyentwicklungen und zu bizarren Momenten.

Fotocopyright: ARD

Julias Eyes

Inhalt

Nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester keinem immense Zweifel in Julia auf. Zwar hat sie ihre Verwandte lange nicht mehr gesehen, doch einen Selbstmord hält sie trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen einfach nicht für möglich. Sie versucht die letzten Tage ihres Lebens zu rekonstruieren und stößt dabei immer wieder über einen geheimnisvollen Begleiter, an den sich irgendwie Niemand so recht erinnern kann…

Fazit

Spanisches Kino kann nicht nur Liebesschnulzen oder Mafiafilme, sondern eindeutig auch waschechten Horror mit hohem Gänsehautfaktor. „Julias Eyes“ hat mich bei seinem Release total von den Socken gehauen und etliche Jahre nach der ersten Sichtung nichts von seiner Faszination verloren.

Der Streifen lebt von einer unheilvollen Grundstimmung, die wirklich über knappe zwei Stunden ohne Unterbrechung beibehalten wurde und sich sogar im letzten Drittel ins unermessliche steigern konnte. Schon ab der ersten Minute zog das hochwertig gefilmte Geschehen in seinen Bann und ließ uns bis zum tragischen Finale nicht mehr vom Haken. Sicherlich waren einige Passagen mangels alternativen Optionen ein wenig vorherschaubar gestrickt, doch im Moment der Sichtung fiel dies gar nicht ins Gewicht. Man klebte förmlich vor dem Bildschirm, rätselte und fieberte mit unserer herausragend spielenden Hauptfigur mit.

Die Handlung war so simpel wie Effizient und wurde befriedigend auserzählt. Zwar wurden im ersten Moment Erinnerungen an „The Eye“ wach, aber die Geschichte ist hier eine völlig andere und die daraus resultierende Struktur sowieso. Alles fühlte sich frisch und unverbraucht an, obwohl grade einige Kameratechniken und Bilder an ältere Klassiker des Genres erinnerten. Handwerklich gab es diesbezüglich nichts zu Mäkeln, vor allem die effektreiche Klangkulisse sorgte mit Geräuschen aus allen Ecken immer wieder für kleine Schauer.

„Julias Eyes“ ist großartiges Gruselkino und fesselt auch ohne größeres Blutvergießen oder unnötigen Schnickschnack auf den Schirm. Die Spanier haben hier echtes Terrorkino (im positiven Sinne) abgeliefert und nicht nur die Nerven der Hauptfigur auf eine harte Probe gestellt (auch im positiven Sinne). Ein sehenswerter Film mit allem, was man für einen schaurigen Abend benötigt!

Fotocopyright: Studiocanal

The Bikeriders

Inhalt

Die USA in den 60iger Jahren. Johnny und seine Freunde gründen einen Motorradclub, haben Spaß bei wilden Ausfahrten, Feiern und Schlägereien. Der Verein wird immer größer und neue Chapter entstehen im ganzen Land. Irgendwann jedoch droht den alten Gründungsmitgliedern die Macht über ihre Mitglieder zu entreißen…

Fazit

Nicht nur durch seine leicht verschwommene, stark gefilterte Optik erinnert „The Bikeriders“ an das große Kino vergangener Tage. Der Streifen war überwiegend ruhig, langsam geschnitten und insgesamt angenehm aus der Zeit gefallen.

Das Geschehen lebte vom großartigen Spiel seiner überzeugenden Hauptdarsteller, in die man sich trotz befremdlicher Momente sehr gut hineindenken konnte. Obwohl der Club an sich kaum Werbung für sich gemacht hatte, spürte man eine gewisse Magie bei seinen Mitgliedern und warum man so dessen Zusammenhalt genoss. Man bekam eine schönen Eindruck vom Grundgedanken und letztlich von dessen ungewünschte Veränderung im Laufe der Zeit.

Hardy performante großartig und sorgte für manch Gänsehautmoment und ein bewegendes Finale. Er und auch der Rest vom Cast überzeugten auf ganzer Linie und machten einfach Laune. Die mitunter recht unterschiedlichen Typen harmonierten prima zusammen und jeder für sich bekam ausreichend Raum zur Entfaltung. Sicherlich gab es dabei ein paar wichtige „Gestalten“, die etwas weniger deutlich beleuchtet wurden – letztlich bewahrte man mit dieser Entscheidung einen passenden, mystischen Charakter.

Wie Eingangs erwähnt, war die Technik eine Sache für sich. Die Optik wirkte stets leicht verschwommen und mit blassen Farben bestückt. Gepaart mit zeitgemäßer Musik entstand so ein herrlich altmodischer Eindruck – der wiederum mit wuchtigen Motorensound aus allen Lautsprechern dennoch mit aktuellen Elementen untermauert wurde. Ansonsten hatte der Streifen nicht viel an zumindest offensichtlichen CGI notwendig und gab keinen Grund zur Klage.

„The Bikeriders“ war vielleicht etwas unaufgeregter als zunächst erhofft, aber am Ende dennoch kein schlechter Film. Seine gemächliche Art wurde nie langweilig und hielt über seine zwei Stunden Laufzeit hervorragend bei Laune. Wer Dauerkrawall und Action sucht, liegt hier verkehrt – doch wer ein unbeschwertes Biker-Feeling der 60oiger Jahre einatmen und mitunter schöne Bilder genießen möchte, darf hier gerne reinschauen.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Threesome – Dreieck der Sünde

Inhalt

Bei einem beruflichen Ausflug auf eine exotische Insel trifft ein Fotograf zufällig auf eine Ex-Freundin und kann seine Gefühle für sie kaum verbergen. Dumm nur, dass er seine aktuelle Flamme für das anstehende Shooting dabei hat und die beiden Damen zufällig miteinander ins Gespräch kommen…

Fazit

Während Filme wie die „Be my Slave“-Reihe abseits von einen netten Cover auch inhaltlich ein paar Akzente setzten konnten, kam „Threesome“ nie so recht in die Gänge. Der Streifen lockte zwar ebenfalls mit einem verheißungsvollen Poster, doch rangierte inhaltlich bestenfalls im Mittelmaß.

Die Handlung ist schnell erzählt und bot auch leider keinen sonderlichen Tiefgang. Dies mag vielleicht schon recht früh zu erahnen gewesen sein, dennoch hätten die Macher mit einigen Kniffen für fortwährendes Interesse bei der Sichtung sorgen und so den Spannungsbogen halbwegs aufrecht erhalten können. Überraschende Wendungen oder zumindest kontinuierlich stillvoll präsentierte Erotik suchte man vergebens.

Aufreizende Momente kamen im Gesamtkontext leider viel zu kurz, dafür langweilte man den Zuschauer mit vielen nervigen Dialogen und viel zu lang geratenen Shooting-Szenen. Sicherlich waren die Aufnahmen wirklich hübsch und stellenweise knisterte es mal kurzzeitig ganz ordentlich – doch eine mittelprächtige Synchronisation und seltsame Designentscheidungen im Bezug auf das Verhalten der Charaktere ließen die Stimmung rasch wieder abkühlen.

Die Darsteller waren weitestgehend hübsch und symphytisch, doch wie bereits erwähnt schmälerte deren schwache deutsche Vertonung und leider auch deren teils Slapstick-haftes Auftreten die Freude am Zuschauen. Immerhin haben die Akteure halbwegs gut zusammengepasst und ein paar wenige Highlights gemeinsam servieren können. Ansonsten blieb das Geschehen an sich aber erzählerisch blas, anspruchslos und lieferte keine weiteren Glanzpunkte.

„Threesome“ war Erotik auf Sparflamme und plätscherte die meiste Zeit belanglos vor sich hin. Die wunderhübschen Kulissen Thailands ließen immerhin ein wenig Urlaubsfeeling aufkommen, doch unterm Strich ist das zu wenig für eine höhere Bewertung. Leidensfähige Genrefreunde schauen vielleicht mal rein, der Rest kann diesen Langweiler getrost ignorieren.

Fotocopyright: Intimatefilm

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