Inhalt
Der ehemalige Bestseller-Autor Jim Bennett konnte nie wieder an seinen Erstlingserfolg anknüpfen und muss sich seither als Lehrer an der Universität seinen Lebensunterhalt verdienen. Da er jedoch dem Glückspiel nicht abgeneigt ist, gerät er alsbald in eine schlimme Abwärtsspirale, aus der ihn nicht einmal die wohlhabende Mutter herauskaufen kann…
Fazit
„The Gambler“ war ein schöner Film, um ein Wochenende ruhig ausklingen zu lassen. Er war von seiner Art eher unaufgeregt und nüchtern, doch hierdurch keines langweilig oder in seiner Wirkung nicht effektiv genug. Ein wirklich gut aufgelegter Wahlberg präsentierte uns hier einen intelligenten Menschen, der sich trotz seiner Klugheit nicht von Lastern absprechen kann und Fehler sogar oftmals direkt wiederholt.
Die Geschichte wirkte dabei weitestgehend aus dem Leben gegriffen und glaubwürdig, wobei die Geldgeber hier schon fast etwas zu freundlich und redefreudig erschienen. Sie wirkten eher wie Kumpels, denn wie furchteinfloßende Unterweltgrößen. Man konnte sich trotzdem prima in die Lage unserers Zockers hineinversetzen, auch wenn man nach eigenen Empfindungen nicht jeden seiner Züge gutheißen vermochte und oftmals wild den Kopf schüttelte.
Der Film entwickelte eine unterschwellige Spannung, die ihr Potential bis zum bitteren Ende beibehalten konnte und sich stets mit gekonnt getimmten Szenewechseln vor dem Verlieren der Aufmerksamkeit bewahrte. Das Geschehen war eben sehr dialoglastig und das allgemeine Tempo nicht unbedingt hoch, was manchmal etwas anstrengend war. Zudem gab es – wohl im Zuge der allgemeinen Glaubwürdigkeit – kaum überraschende Wendungen oder doppelte Böden (die schwachen Versuche beim Finale mal ausgenommen).
Wahlberg stand natürlich im Fokus, doch auch der Rest der durchaus namhaften Darsteller leistete sich keine Patzer. Urgesteine wie Jessica Lange oder John Goodman versprühten in ihren Szenen stets eine gewisse Eleganz, die perfekt zur ohnehin hochwertigen (obgleich auch ziemlich blassen) Gesamtoptik beigetragen hat. Technisch war alles in Ordnung, ein audiovisuelles Meisterwerk war bei der Thematik nicht wirklich zu erwarten – aber eben auch nicht notwendig.
Abgesehen von seinem zu sehr auf Happy-End ausgelegten und leicht vorhersehbaren Finale hat „The Gambler“ in erster Linie mit tollen Darstellern und einer melancolischen Grundstimmung gefallen. Aufgrund seiner vielen Gespräche war das Teil sicherlich kein extrem kurzweiliger Streifen für mal eben nebenbei, aber eine gewisse Aufmerksamkeit lohnt durchaus. Unterm Strich kein überragendes, aber dennoch gelungenes Kontrastprogram zu den meisten der restlichen Werken von Wahlberg. Es geht allerdings besser.
6,5/10
Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)