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Schlagwort: Netflix (Seite 3 von 23)

Leave the World Behind

Inhalt

Eigentlich wollte eine kleine Familie nur einen ruhigen Urlaub in einem gemieteten Luxushaus verbringen, doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Zuerst strandet ein großer Öldampfer am Badestrand, dann fallen Internet und Telefone aus. Zu allem Überfluss steht dann noch der angebliche Besitzer der Immobilie vor der Tür und fordert sie auf, zu verschwinden…

Fazit

Mit „Leave the World Behind“ hat Netflix mal wieder einen Film im Angebot, auf den ich ziemlich gespannt war. Die Thematik klang interessant und die Beteiligung von Julia Roberts rundete die Vorfreunde zusätzlich ab. Herausgekommen war zum Glück auch ein interessanter, aber manchmal auch leicht sperriger Titel mit kleineren Durchhängern.

Gut gefiel mir jedenfalls die hochwertige Inszenierung und die bereits nach kurzer Zeit sehr mystische Grundstimmung. Man wurde angenehm an die Serie „Lost“, die Filme „Der Nebel“ oder „The Happening“ erinnert, tappte einfach sehr lange fragend im Dunkeln. Zwar gaben die Macher irgendwann einen möglichen Lösungsansatz preis, doch im Grunde dauerte es fast bis zur letzten Minute, um diese erdachte Theorie endgültig zu bestätigen.

Der Film lebte und zerrte von seinem ungemütlichen Flair, welches uns einfach nicht vom Haken ließ. Schade jedoch, dass einige Dialoge einen Ticken zu langatmig ausfielen oder manche Passage durchaus komplett hätten gestrichen werden. So war das Werk insgesamt einen Ticken zu lang, auch wenn dies Verschnaufpausen für eigene Überlegungen gab. In einem Satz klebt man noch an den Lippen der Akteure, im nächsten Satz verrollt man gähnend die Augen. Das Pacing war nicht immer sonderlich ausgereift.

Über den Ausgang an sich vermag ich hier kein Wort verlieren. Ich möchte niemanden spoilern, jedoch auf den Weg geben, dass der Film eine wichtige Aussage parat hält und dies mit kleinen Details (ich sag nur Serie „Friends“) hervorragend verdeutlicht. An Kritik wurde selbst in kleinsten Bereichen nicht gespart und Jedem von uns sollten nach der Sichtung einige Dinge begreiflich gemacht worden sein.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt hervorragend gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Natürlich bildet hier Roberts so etwas wie das „Zugpferd“, doch auch der Rest braucht sich nicht zu verstecken. Sie brachten die Bedrohungslage allesamt packend rüber und ließen sich gut mit ihnen identifizieren. Optisch gab es sowieso nichts zu kritisieren, das Teil sah jederzeit wie geleckt und extrem hochwertig aus, die eingestreuten CGI-Effekte gingen absolut in Ordnung.

Die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich. „Leave the World Behind“ macht uns dies mehr als deutlich und verpackte diese Message in einen weitestgehend unterhaltsamen, obgleich auch leicht hakeligen Film. Da er größtenteils ziemlich packend gestrickt wurde, gebe ich gerne eine eingeschränkte Empfehlung ab. Ich habe die investierte Zeit jedenfalls nicht bereut – auch wenn ich von einer weiteren Sichtung in nächster Zeit Abstand nehmen werde. Ist einmal die Bombe geplatzt, ist die Spannung arg verpufft.

Fotocopyright: Netflix

Pain Hustlers

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Aus der Not heraus heuert eine junge Dame bei einem kleinen Pharmakonzern an, der bei genauerem Hinschauen jedoch wirtschaftlich auch nicht besonders gut aufgestellt ist. Noch während ihrer Probezeit gelingt ihr allerdings ein entscheidender Deal, der das Ruder herumreißt und große Umsätze verspricht. Fortan baut die Firma auf ein mehr oder weniger fragwürdiges Geschäftsmodell, welches Ärzte zur Verschreibung ihrer Produkte etwas stärker motiviert…

Fazit

„Pain Hustlers“ gab einen interessanten Eindruck in ein Thema, welches bei mir hier so mehr oder weniger am Rande durch die Medien Beachtung fand und eigentlich gar nicht großartig hinterfragt wurde. Netflix hatte nun einen Film hierzu in Auftrag gegeben und das Ergebnis konnte sich am Ende durchaus sehen lassen.

Der Streifen fing etwas langsam und gemächlich an, entfaltete aber bald einen guten Flow und fesselte an den Schirm. Nachdem man mit den wichtigen Charakteren vertraut und die Richtung der Handlung ungefähr bekannt war, unterhielt das Ding trotz knapper zwei Stunden Laufzeit ganz ausgezeichnet.

Die Einblicke in die Pharmabranche waren interessant und zuweilen recht amüsant geschildert. Man überforderte den Zuschauer nicht mit zu vielen kleinen Details und hielt trotz hohem Informationsgehalt eine gewisse Leichtigkeit bei. Alles wurde angenehm locker inszeniert, obwohl man seine durchaus ernste Aussage zum Glück nicht aus den Augen verlor.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht und die Inszenierung war routiniert hochwertig. Man schien sich an Größen wie „Wolf of the Wall Street“ zu orientieren, was im kleineren Rahmen (also eher so im Fernsehformat) auch recht gut gelang.

Wer ein bestehendes Abo bei Netflix besitzt und der Thematik gegenüber nicht abgeneigt ist, erhält einen netten und vor allem unterhaltsam erzählten Tatsachenbericht mit Kurzweil. Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, die Inszenierung gab nichts zu bemängeln und das Finale stimmte weitestgehend zufrieden. Unterm Strich ein solider Titel für Zwischendurch – Anschaupflicht besteht allerdings nicht.

Fotocopyright: Netflix

Der Killer

Inhalt

Ein fehlgeschlagenes Attentat treibt einen routinierten Killer in die Enge. Er fühlt sich von seinen Auftraggebern verfolgt und muss die Kette bis nach oben verfolgen, um sich mit Gewalt die endgültige Freiheit zu verschaffen…

Fazit

Bei den Namen Michael Fassbender und David Fincher waren die persönlichen Erwartungen hoch, doch am Ende blieb etwas Ernüchterung zurück. „Der Killer“ war sicherlich kein schlechter Film, doch ich denke, dass er vielleicht bei weiteren Sichtungen (die trotz überschaubarer Bewertung nicht ausgeschlossen sind) sein tieferes Potential entfalten kann.

Der Streifen ist ruhig, zu ruhig manchmal und damit nicht immer so ganz überzeugend. Besonders der ewige Monolog zu Beginn hätte fast zum vorzeitigen Abschalten bewogen, was absolut tragisch gewesen wäre. Das Geschehen benötigt eine Weile, um in die Gänge zu kommen und schaltet im weiteren Verlauf trotzdem immer mal wieder zurück und provoziert kleinere Längen.

Während die überschaubare Action wirklich hochwertig und temporeich inszeniert wurde, hätten manche Passagen dagegen eine spürbare Straffung verdient und die Gesamtspielzeit gerne ein paar Minuten nach Unten korrigiert. Trotzdem waren die Aufnahmen aber jederzeit hochwertig und gefällig – an den Look von „Sieben“ oder Dergleichen haben sie mich aber nicht erinnert (so die Aussage in einer Fernsehzeitschrift).

Fassbender hat seine Aufgabe gewohnt gut erledigt, gab den wortkargen Auftragskiller mit einer gewissen Glaubwürdigkeit und Eleganz. Die Figur blieb ihren persönlichen Prinzipien weitestgehend treu, was zumindest abschnittsweise für ein konsequentes Drehbuch sprach und dann durchaus Laune machte. Der Rest war in Ordnung und gab keinen Grund zur Klage.

Die Handlung war überschaubar und stellenweise mit einigen Längen bestückt, der ebenfalls überschaubare Cast hingegen recht gefällig und einige Szenen sogar enorm packend. „Der Killer“ ist kein zweiter „Leon – der Profi“, aber auch kein totaler Flop. Vielleicht habe ich mir bei den prominenten Namen etwas zu viel erwartet, doch eine Empfehlung gebe ich für Genrefreunde mit Netflix-Abo dennoch raus. Wie gesagt: es gab ein paar echt nette Momente und eine ansprechende Grundstimmung.

Fotocopyright: Netflix

Fair Play

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Eine junge Dame und ihr Freund arbeiten in der gleichen Firma, doch halten ihre Liebe aus Angst um den Job lieber geheim. Als eine Beförderung ansteht und sie den neuen Posten erhält, gerät das bis dato gut funktionierende Gebilde allerdings gehörig ins Wanken…

Fazit

„Fair Play“ ist ein Titel, den wahrscheinlich das Leben schrieb und sich wohl auch deshalb jederzeit so gut nachvollziehbar angefühlt hat. Die Macher lieferten uns hier eine eher unspektakuläre Handlung, die aber von ihren Spannungen unterhalb der Figuren lebte und deshalb stellenweise auch zu einem dichten Kammerspiel mutierte.

Die ruhige, streckenweise fast schon dokumentarische Inszenierung trug dabei ihren Teil zum Gelingen bei. Die Bilder schienen teilweise still zu stehen, um an anderer Stelle mit den Emotionen der Figuren ins wackeln zu geraten und nicht mehr eingefroren waren. Das wirkte hypnotisch und ließ uns weiter am Ball bleiben, trug ungemein zur Inversion mit dem Geschehen bei.

Phoebe Dynevor und Alden Ehrenreich haben sich hervorragend ergänzt und gegenseitig zu Höchstleistungen angespornt. Man konnte sich prima in beide Fraktionen hineindenken, ihre Gefühle und dabei vor allem ihre innere Zerrissenheit teilen. Sicherlich hat man einige Dinge ins Extreme hochgespielt, doch sowohl Handlung und Gemütslage blieben für uns nachvollziehbar.

Obwohl Darsteller und Geschichte ihre Stärken aufwiesen, kann ich dem Treiben jedoch keine höhere Wertung verpassen. Stellenweise schlichen sich ordentliche Längen ein und am Ende stand ich vor einer Frage der Sinnhaftigkeit. Natürlich war es nett diesem gefühlsreichen Spiel beizuwohnen, doch mit einem guten oder zumindest irgendwie befriedigenden Gefühl konnte ich die Glotze nicht ausschalten. Das mag so gewollt sein, doch ich erwarte andere Erkenntnisse beim Flackern des Abspanns.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Ballerina

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Eine junge Dame ereilt ein verzweifelter Hilferuf einer guten Freundin, doch der Ankunft in der Wohnung kann sie lediglich noch deren Leiche auffinden. Scheinbar hat sie sich aus Verzweiflung das Leben genommen, doch wer oder was steckt dahinter?

Fazit

„Auf Netflix nichts Neues“ könnte man grob über diesen Titel urteilen, denn wirklich innovativ war das Gebotene beim besten Willen nicht. „Ballerina“ fühlt sich arg nach „John Wick auf koreanisch“ an, ohne dessen Klasse und vermeintlich auch nicht dessen Kultstatus zu erreichen.

Technisch macht der Film eine solide Figur. Die Gefechte waren hochwertig inszeniert und mit tollen Farben und Filtern bestückt. Man findet sich schnell zurecht und fühlt sich ebenso schnell auch wohl. Man konnte dem Treiben aufgrund seiner überschaubaren Handlung auch prima folgen und hatte keine Probleme die einzelnen Details miteinander zu kombinieren.

Schwach hingegen die klischeehafte Zeichnung seiner Figuren und dem unentschlossenen Gesamtstil. Auf der einen Seite wirkte das Treiben angenehm rau und derbe, an anderer Stelle fühlte sich das Gemetzel zu überzeichnet und damit comichaft an. Das wäre im Grunde nicht schlimm – hätte man den Härtegrad und da Blutgehalt dazu passend in die Höhe geschraubt und es damit total auf die Spitze getrieben. Leider war dem nicht so und das Ding erschien unerwartet zahm und beliebig.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig, dennoch schlichen sich kleinere Längen ein. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und große Überraschungen gab es einfach nicht. Die Handlung folgte bewährten Mustern, brachte uns nie auf falsche Fährten und wich nicht von seiner vordefinierten Bahn ab. Scheinbar wollte man (bis auf ein paar schräge Figuren) nichts riskieren und erst recht keine doppelten Böden oder mehrschichtige Charaktere einbauen.

„Ballerina“ ist kein schlechter Film und sicherlich auch eine Sichtung im Rahmen eines vorhandenen Abos bei Netflix wert, dennoch haben die Koreaner hier Potential verschenkt. Man setzte zu sehr auf bewährte Elemente, wagte rein gar nichts Neues und schockte uns nicht einmal mit übertriebener Härte oder zumindest ein paar kreativen Ideen. So bleibt „John Wick“ (der mittlerweile auch leichte Abnutzungserscheinungen aufweist) weiterhin die Referenz und verkauft seine überschaubare Prämisse schlichtweg deutlich besser.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Liebes Kind (Mini-Serie)

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Eine schwer verletzte Frau und ein Kind werden aufgegriffen und ins Krankenhaus gebracht. Ein Ermittler des LKA wird sofort hellhörig und vermutet eine Verbindung zu einem alten Vermisstenfall. Als er die Dame erblickt, scheint es sich entgegen aller Hoffnungen nicht um die Gesuchte zu handeln. Dennoch wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst…

Fazit

Nach langer Zeit war „Liebes Kind“ endlich mal wieder eine Serie, die mich sofort gepackt und bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken gelassen hat. Was zuletzt „Ahsoka“ oder „One Piece“ nicht geschafft haben, hat diese dagegen vergleichsweise kleine deutsche Produktion erreicht und am Ende kann es dafür nur eine warme Empfehlung geben – doch beginnen wir erst einmal mit der eigentlichen Besprechung.

Die Handlung orientiert sich mehr oder weniger lose an wahren Begebenheiten und besaß ihren eigenen markanten Erzählstil. Nach kurzer anfänglicher Verwirrung meint der Zuschauer früh die Kontrolle zu besitzen und scheinbar passende Lösungen schnell zur Hand zu haben. Er hat jedoch nicht mit den ausgefeilten Drehbuchautoren gerechnet, de uns immer wieder auf falsche Fährten lockten oder das vermeintlich überschaubare Szenario mit Bedacht immer weiter ausbauten.

Der Sprung zwischen Rückblenden und Echtzeit funktionierte hervorragend und überfrachtete zu keiner Zeit. Man behielt stets den Durchblick, wodurch letztlich auch unser „Puzzletrieb“ nicht abbrach und man stets mit eigenen Theorien zum Fall beschäftigt war. Das Gebotene war dabei so enorm spannend, dass man keine Sekunde verpassen wollte und beim kurzen Toilettengang tatschlich auf die Pause-Taste drücken musste.

Ankreiden möchte ich den Machern höchstens die Auflösung (welche ich hier nicht spoilern möchte!). Ich würde nicht sagen, dass diese nicht vollkommen an den Haaren herbeigezogen wurde und mit dem bisherigen Stil brach, doch ich gerne mehr Elemente aus meinen Theorien wiedergefunden hätte. Klar wollte man etwas Anderes und weniger berechnendes präsentieren, dennoch möchte ich am Ende mindestens einen halben Wertungspunkt für diese Variante vom (immer noch prächtigen) Ergebnis abziehen.

Die Darsteller – allen voran unsere jungen Talente – haben ihre Sache sehr gut gemacht. Musste man sich erst einmal kurz an die (im Nachhinein hervorragend geschriebenen) Figuren gewöhnen, stieg von Sekunde von Sekunde auch deren Glaubwürdigkeit. Sie besaßen allesamt Charisma und wirklich jeder von ihnen trug aus seine Weise zum runden Gesamtkonstrukt bei. Sie waren nicht eindimensional und deren Motivationen klar verständlich – obgleich man sie nicht immer auf den ersten Blick sofort identifizierte.

Weder zu lang, noch zu kurz. Mit sechs knackigen Episoden lud diese Serie zum „durchbinchen“ ein und ließ mitsamt einem leicht gewöhnungsbedürftigem Finale mit zufriedenen Gefühl zurück. Trotz einiger Parallelen (sowohl zu echten Ereignissen, als auch zu anderen Mitstreitern) machte die Produktionen einen frischen Eindruck und fesselte ohne jegliche Durchhänger an den Schirm. Das Gesamtpaket war überraschend toll und gehört jedem interessierten Netflix-User ans Herz gelegt.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Mord, wie er im Buche steht

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Aus einem Streich wird bitterer Ernst. Die Mitglieder eines Buchclubs haben plötzlich eine Leiche vor sich liegen, doch der Täter scheint zunächst unbekannt. Die Studenten haben sich verkleidet und trauen sich fortan nicht mehr gegenseitig. Jeder könnte das nächste Opfer werden, sollte er nicht über dieses Missgeschick schweigen…

Fazit

Die Spanier haben sich mit einigen Liebesfilmen, Thrillern und Krimis in den letzten Jahren wieder zu echten Geheimtipps entwickelt, doch im Horrorbereich ging dieser Angriff leider etwas daneben. In bester „Scream“-Tradition geht es hier um die Hatz eines Killers, dessen Identität aber zu früh auf den Tisch gelegt und sich der Spannung größtenteils selbst beraubt wurde.

Rein optisch wusste das Teil zunächst zu begeistern und an den Schirm zu fesseln. Das Geschehen hatte einen ansprechenden, „europäischen Look“ und hob sich damit positiv aus der breiten Masse der üblichen Werke aus Hollywood empor. Leider beschränkt sich das eigentliche Storytelling auf zu wenige Personen und schränkt den Kreis der Verdächtigen von Anfang an viel zu stark ein. Daneben verlor man sich gelegentlich in unbedeutsamen Dialogen und hielt den Zuschauer nicht konstant am Schirm.

Überhaupt fühlte sich das Grundgerüst ordentlich zusammengeklaut an. Wäre bei einer passableren Umsetzung ja nicht schlecht gewesen, stach aber in der hier präsentierten Version dann zu stark negativ hervor. Man fühlte sich im x-ten Aufguss von „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ bis „Scream“, sah hier keine bahnbrechenden neuen Ansätze oder eigenständige Ideen. Der eigentliche Kern blieb ähnlich, hat sich das Setting vielleicht minimal verändert. Immerhin versuchte man sich hier nicht an Humor oder zu starker Anspielung auf andere Werke – dies hätte nämlich richtig in die Hose gehen können.

Wer das Genre mag, noch nicht vollkommen übersättigt ist und ein Netflix-Abo sowieso sein Eigen nett, kann hier mal reinschauen. Alle Anderen sollten diesen müden Vertreter eher links liegen lassen und sich lieber erneut den kultbehafteten Originalen widmen. So sehr ich besonders den Look mochte und die frischen Gesichter zu schätzen wusste, so sehr hätte ich mir einen unterhaltsameren Film mit zumindest ein paar neuen Impulsen erhofft. Unterm Strich für mich leider totales Mittelmaß und damit keiner erneuten Sichtung wert.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Run Rabbit Run

Inhalt

Eine alleinerziehende Mutter verliert Zusehens die Nerven. Ihre kleine Tochter verhält sich immer sonderbarer, behauptet sogar eine andere Person zu sein und kramt plötzlich Erinnerungen hervor, die sie gar nicht besitzen dürfte…

Fazit

„Run Rabbit Run“ war ein komplizierter Titel. Er erforderte aufgrund seiner extrem ruhigen Erzählweise nicht nur diesbezüglich Aufmerksamkeit, sondern auch weil seine allgemeine Thematik nicht einfach zu greifen und vielfältig interpretierbar war.

Der Streifen fungiert als Horrorfilm und Familiendrama zugleich. Die Veränderung der jungen Hauptfigur war dabei aber viel unterschwelliger und gruseliger als bei vergleichbaren Werken. Hier gab es keine Puppe und auch keinen Fluch, schleichend variierte ihre Persönlichkeit und der Zuschauer bekam leichte Schauer.

Obwohl das Treiben – wie bereits erwähnt – sehr gemächlich inszeniert wurde und mit vergleichsweise einfachen Stilmittel auskam, entwickelte sich ein gewisser Sog. Man wollte trotz leichten Durchhängern schon wissen, wie sich die Handlung weiter entwickelt – und was hinter dem Ganzen letztlich steckt.

Ich möchte hier nicht zu viel verraten, doch am Ende blieb dann leichte Ernüchterung zurück. Zwar fand die Geschichte einen passenden Abschluss, doch so richtig schlüssig war er zumindest für mich nicht. Es blieben viele Fragen offen und es war an der Zeit für eigene Gedanken – sofern man darauf überhaupt noch Lust verspürte. Ich war einfach nur müde und wollte mir jedenfalls keinen weiteren Kopf um die Hintergründe machen.

Die Darsteller – allen voran unsere jüngste Protagonistin (Lily LaTorre) – haben ihre Sache sehr gut gemacht und somit auch das Interesse beim Zuschauer halten können. Man konnte sich gut in deren Lagen hineindenken und ihre zuweilen schmerzverzerrten Miniken gingen unter die Haut. Hier ein ganz großes Lob.

Als „Netflix-Inklusiv-Titel“ geht „Run Rabbit Run“ für am Thema interessierte und aufmerksame Zuschauer durchaus in Ordnung. Er erfand das Rad nicht neu und nutze leider auch nicht sein volles Potential, dennoch gefielen Akteure und die eher versteckten Schreckensmomente. Unterm Strich ists dann doch zu wenig für eine höhere Bewertung und von daher gibt’s keine uneingeschränkte Empfehlung.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Heart of Stone

Inhalt

Der britische Geheimdienst ist einem Hacker auf den Fersen, doch dieser scheint der Behörde immer einen Schritt voraus. Es dauert jedoch nicht lange, bis das speziell darauf angesetzte Team einen Verräter aus den eigenen Reihen ausfindig machen kann und die Operation plötzlich kurz vorm Scheitern steht…

Fazit

Die Voraussetzungen waren da, aber die Chance wurde nicht genutzt. „Heart of Stone“ bot gute Ansätze, wie beispielsweise charmante Schauspieler und stellenweise wirklich solide Action, doch das Gesamtergebnis hat mich leider überhaupt nicht abholen können.

Zunächst hat mich die stark gefilterte, grobkörnige Optik gestört – die zu allem Überfluss dank Streaming-Komprimierung auch noch jede Menge Artefakte aufwies und stellenweise wie ein greller Brei ausgeschaut hat. Der Film war durchwegs anstrengend zu schauen und dies minderte schonmal den Spaß recht ordentlich.

Während der Cast mit Gal Gadot, Jamie Dornan oder Matthias Schweighöfer zumindest auf dem Papier überzeugen konnte, war in der Praxis davon nicht viel zu spüren. Selbst Gadot wirkte blas, lustlos und durchwegs bemüht, konnte nicht mitreißen. Ständig kämpften die Figuren gegen die schwache und schon dutzende Male gesehene Handlung an und nur selten kam flüssiges Storytelling auf. Die Momente, in denen Schweighöfer wie wild mit den Händen rumfuchtelte und irgendwelche Computer-Animationen auslöste, erinnerten an die 90iger („Johnny Mnemonic“) und wirkten somit eher unfreiwillig komisch, statt irgendwie cool.

Immer wieder schlichen sich Längen ein, die durch ein paar durchaus nett gemachte Actionszenen kaum kaschiert werden konnten. Auf ansprechende Shoot-Outs oder Verfolgungsjagden folgten wieder unbedeutsame Dialoge oder eben der mäßig erzählte Fortgang einer sowieso schon ausgelutschten Geschichte, die Niemand mehr hinter dem Ofen hervorlocken dürfte und schon etliche Male besser erzählt wurde. Der aktuelle „Mission Impossible“ lässt übrigens auch grüßen, hatte dafür aber mehr Charme und besser aufgelegte Menschen an Bord.

Ich habe mich auf einen launigen Agententhriller mit deutscher Beteiligung gefreut, erhalten habe ich einen bestenfalls mittelprächtigen Langweiler mit schlimmer visueller Umsetzung und lustlos agierenden Darstellern. Neues wurde nicht geboten, dafür einige Längen und nur wenige erwähnenswerte Highlight-Momente, die das Gesamtkonstrukt leider auch nicht mehr retten können. Hier hat irgendwie kaum etwas zusammengepasst und am Ende war ich über den Abspann richtig froh. Für mich war „Heart of Stone“ leider nichts, obwohl er als „Netflix-Inklusivartikel“ vielleicht nicht ganz den Erwartungen wie bei einem Kinofilm gegenübergestellt war und wegen Matthias einen kleinen persönlichen Bonus im Gepäck hatte.

4/10

Fotocopyright: Netflix

Zom 100: Bucket List of the Dead

Inhalt

Akira ist ein vorbildlicher Arbeitnehmer, der sogar während einer Zombie-Apokalypse nicht zu spät in die Firma kommen möchte. Als er dann aber realisiert, dass seine Kollegen vielleicht niemals wieder sieht und es nun andere Probleme gibt, blüht er richtig auf. Er erstellt eine Liste mit Dingen, die er immer schon einmal machen wollte und genießt im Chaos das Leben nun endlich in vollen Zügen…

Fazit

Der Titel ist etwas sperrig, der Inhalts keinesfalls. Auch wenn die Japaner das Rad nicht neu erfinden, wirkt „Zom 100: Bucket List of the Dead“ mit seiner unverkrampften Art durchwegs frisch, unterhaltsam und packend.

Ich kenne die animierte Vorlage zwar nicht, unterstelle den Machern aber einfach mal eine gelungene Adaption selbiger. Das Werk wirkt schon an vielen Stellen wie aus einem Manga entsprungen, trotzdem aber stimmig und trotz einiger kurioser Einfälle (grade beim Finale) nicht total drüber.

Mir hat gefallen, dass man sowohl Hauptcharakter, als auch den Zuschauer einfach in die Zombie-Apokalypse hineinwarf und gar keine weiteren Erklärungen zum Thema abgab. Viele Menschen waren einfach infiziert und warum das so war spielte irgendwie auch keine Rolle mehr. Man bemühte sich nicht um Erklärung und ließ der Handlung freien lauf.

So richtig neu war das Szenario bzw. die verzweifelte Ausgangslage dann wiederrum auch nicht, doch die lockere Erzählweise und der sympathische Akira machten dieses Manko wieder wett. Man konnte sich aufgrund eines sehenswerten Intros sehr gut in seine Figur hineindenken und sein neues „Aufleben“ absolut nachvollziehen. Das Geschehen nahm sich dabei selbst nicht zu ernst und der Humor war extrem angenehm und nie zu slapstikhaft wie beispielsweise einst bei „Shawn of the Dead“.

Der Erzählfluss war sehr ausgezeichnet und verzeichnete in seinen knappen zwei Stunden keinerlei Durchhänger. Sicherlich war der Verlauf vieler Elemente von eher unglaubwürdigen Zufällen geprägt, doch im sowieso schon verrückten Gesamtkontext konnte man dies locker verschmerzen. Wir hatten hier niemals eine Dokumentation vor uns und erst recht kleinen annähernd authentisch präsentierten Weltuntergang, bei dem man sich über Zufallsbegegnungen oder kurios mutierte Viecher noch einen Kopf machen müsste.

Für mich gehört „Zom 100: Bucket List of the Dead“ zweifelsohne zu den Highlights des bisherigen Filmjahres auf Netflix. Der Titel bediente sich zwar ungeniert vieler bekannter Mechaniken, wirkt dennoch unerwartet frisch und überzeugte mit seiner enormen Kurzweil. Die jungen Darsteller harmonierten wunderbar miteinander und Themen wie Gesellschaftskritik oder der mehr als deutlich zum Ausdruck gebrachten Freude am Leben kamen bei all den blutigen Auseinandersetzungen nicht zu kurz. Wer eine flotte – aber auch irgendwo typisch japanische – Komödie sucht, liegt hier goldrichtig. Ich hoffe nun inständig auf Fortsetzung!

8/10

Fotocopyright: Netflix

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