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Schlagwort: Besprechung (Seite 61 von 199)

Guardians of the Galaxy Vol. 3

Inhalt

Nach einem Attentat auf Rocket, ist das komplette Team der „Guardians“ in Sorge. Sie machen sich auf, um ein Heilmittel ausfindig zu machen und treffen dabei auf die Typen, die ihren Waschbär-Kumpel zu dem gemacht haben, der er heute ist…

Fazit

Weniger ist manchmal mehr – und im Falle von „Guardians 3“ trifft diese Phrase leider vollends zu. Versteht mich dabei nicht falsch: ich hatte durchaus meinen Spaß an dem Streifen und konnte stellenweise herzhaft lachen – dennoch wäre eine halbe Stunde weniger Laufzeit sicherlich kein Beinbruch gewesen.

Der Film fängt da an, wo seine Vorgänger (oder besser gesagt die handlungstechnischen Anleihen bei den Avengers-Filmen) aufgehört haben und trotz mangelnder erneuter Sichtung gelingt der Einstieg ohne Hürden. Schnell ist man im Geschehen drin und ebenso schnell schätzt man wieder den eigenwilligen Humor – so flach er auch manchmal ist.

Die Geschichte war mehr eine „Rocket Origin-Story“, statt großartiger Erweiterung des Marvel-Universums, aber für mich ging das absolut in Ordnung. Seine Figur ist cool und seine Hintergründe durchaus einen Kinofilm wert – zumal er mit teils grandiosen und süßen Figuren ausgeschmückt wurde.

Wie Eingangs erwähnt, hätte dem Treiben eine Straffung allerdings sehr gut getan. Besonders gegen Ende hin, fühlt sich alles unnötig in die Länge gezogen an und gerne hätte man mittendrin etwas mehr Kurzweil an den Tag legen können. Die derben Sprüche und lustigen Momente kaschieren zwar viel, aber eben auch nicht sämtliche Durchhänger.

Die Effekte waren erwartungsgemäß grandios und der Sound schepperte an den richtigen Stellen ordentlich. Die Macher kombinierten abermals eher oldschoolige Charthits mit aufwühlenden Actionpassagen und erweckten das vertraute Feeling der Reihe. Zum Glück waren auch alle bekannten Charaktere wieder mit an Board und deren Chemie hat gepasst. Groot wurde gefühlt etwas zurückgefahren, bekam aber seine Glanzauftritte.

Wer die „Guardians“ mag, kommt auch mit Teil 3 wieder auf seine Kosten. Man wurde größtenteils echt prima bei Laune gehalten und die vielen vertrauten Elemente sorgten schnell für entspanntes Ankommen. Die Überlänge wäre in meinen Augen zwar nicht notwendig gewesen, dennoch gebe ich eine Empfehlung ab. Der erste Serieneintrag bleibt ungeschlagen, doch so für sich ist Volume 3 ein mehr als solider Eintrag unter all den mittlerweile unüberschaubaren Comic-Adaptionen.

7/10

Fotocopyright: Disney

James Bond: Stirb an einen anderen Tag

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Nach langen Monaten in einem koreanischen Gefängnis, kommt Bond dank eines Austausches endlich wieder frei. In England jedoch will man vom gefallenen Agenten nicht mehr viel wissen und entzieht ihm seine Befugnisse. Nun muss unser Held eigenmächtig herausfinden, wer hinter dem Verrat und seiner unrühmlichen Inhaftierung steckt…

Fazit

So gut wie „GoldenEye“ ist auch der vierte und letzte Bond mit Brosnan nicht geworden, aber Fans erhielten gewohnte Unterhaltung mit allem, was bei einem Vertreter der Reihe dazugehört. Vielfältige Schauplätze, eine Handlung über Verschwörung, hübsche Frauen, schnelle Autos und witzige Gadgets standen mal wieder auf der Tagesordnung.

Das Wechseln zwischen den unterschiedlichen Locations hat mir richtig gut gefallen, doch umso trauriger, dass die Geschichte dabei lediglich einen eher dürftigen Rahmen abgab und an sich nicht besonders ausgefeilt oder spannend anfühlte. Manchmal mangelte es schlichtweg an Tempo, was selbst die überwiegend großartig inszenierte Action nicht immer ausbügeln konnte.

Hin und wieder ging der rote Faden verloren und so harrte man einfach der Dinge bzw. Ortschaften die da kommen und beschäftigte sich gar nicht weiter mit Logik oder dergleichen. Obwohl es hier schon recht abwechslungsreich zur Sache ging, schlichen sich ein paar Längen ein – weshalb eine Straffung nicht immer verkehrt gewesen wäre.

Brosnan und Pike waren klasse, bei Halle Berry bin ich mich unschlüssig. Ihre Rolle war etwas zu locker angelegt und ihre Sprüche meist unpassend drüber. Die Chemie zum Rest der Truppe war auch eher so lala. Die Bösewichter dagegen waren enorm blas , eindimensional und klischeehaft gezeichnet. Man könnte sagen, typische Bond-Antagonisten, aber trotzdem hat man hier eine Chance zur tiefgreifenderen (und logischeren) Darstellung vertan.

Am Ende erfand man das Rad nicht neu, lieferte uns aber einen soliden Agenten-Thrill mit hohem Unterhaltungswert ab. Manchmal fühlte sich das Werk nach einer Abarbeitung einer Checkliste an, doch unterm Strich überzeugte das Ergebnis schon sehr. Sicherlich folgten mit den Craig-Ära ein paar besser ausgearbeitete Drehbücher, doch für die Brosenan-Zeit reihte sich der Titel gut ein. Für Fans also ein versöhnlicher Abschied.

7/10

Fotocopyrigt: Twentieth Century Fox

The Out-Laws

Inhalt

Kurz vor der Hochzeit lernt Bankmanager Owen endlich Mutter und Vater seiner Verlobten kennen und ist von deren eigenwilligen Art glücklicherweise so gar nicht überrascht. Als dann aber seine Filiale einem Überfall zum Opfer wird, hegt er einen schweren Verdacht in Richtung seiner baldigen Schwiegereltern…

Fazit

Bis zu einem gewissen Punkt – und dazwischen immer mal wieder Etappenweise – macht das Werk echt Laune und unterhielt recht solide. Ansonsten schoss das Geschehen mit seinem Klamauk oftmals zu weit über das Ziel hinaus oder sorgte mit gähnender Langweile für schleppende Unterhaltung.

Der Cast (Ellen Barkin und Pierce Brosnan) versprach großes und Produzent Adam Sandler hat schon oft das Herz erfreut, doch hier lieferte man uns eine völlig unausgegorene Mischung aus Gaunerstück und Komödie ab. Kein Part will richtig zünden, dafür ist Fremdschämen mit nervender Regelmäßigkeit an der Tagesordnung und so richtig glänzen konnte hier eigentlich Nichts.

Handlung oder allgemein mangelnde Glaubwürdigkeit wären noch verkraftbar gewesen, hätte es einfach mehr Kurzweil oder anbetungswürdige Momente gegeben. So erinnert man sich im Nachhinein höchstens an ein paar peinliche Aktionen – denen es zu oft an Nachvollziehbarkeit oder Witz mangelte. Für das Genre eigentlich ein echter Todesstoß.

So hochwertig und modern die Inszenierung, so unschlüssig bin ich mir bei der Leistung der Darsteller. Der ehemalige Doppelnullagent blieb etwas blas, sein Film-Schwiegersohn dagegen zu aufgedreht und drüber. Die Harmonie aller Beteiligten hat nur in den seltensten Fällen gepasst und das war enorm schade. Selbst der anfangs gut ausgebaute Antagonist wurde mit laufender Spielzeit absolut verschenkt.

Nach „Murder Mystery“ hat mir Netflix mal wieder eine Komödie zum Abgewöhnen serviert. Hatte ich Anfangs wegen Brosnan echt Bock auf das Teil, kam die Ernüchterung schnell. Gute Gags waren an einer Hand abzuzählen und das allgemeine Pacing war nicht in Ordnung. Das Ding ist bei aller Kritik sicherlich kein Totalausfall, erfüllte seinen Auftrag der lockeren Unterhaltung allerdings auch nicht sonderlich gut.

4,5/10

Fotocopyright: Netflix

Furioza – In den Fängen der Hooligans (Mini-Serie)

Inhalt

Schon lange hat die Polizei eine Gruppe von Ultras im Visier, doch bislang fehlten die eindeutigen Beweise um die wilde Truppe endgültig zu zerschlagen. Als es dann zu einem Mord kommt, schleußen die Ermittler ein ehemaliges Mitglied der Hools ein und hoffen so auf einen baldigen Zugriff…

Fazit

Obwohl ich grundsätzlich empfänglich für die Thematik bin, habe ich bei Netflix bisher einen Bogen um das Werk gemacht. Der Film war nämlich vergleichsweise lang und bis dato leider nicht in deutscher Sprache verfügbar. Was mir bei asiatischen Produktionen eigentlich nichts ausmacht (hier schaue ich sogar meist mit englischen Untertiteln), hat mich hier irgendwie gestört. Glücklicherweise hat sich nun PLAION PICTURES um eine Synchronisation gekümmert – und so nebenbei die kompletten Ereignisse als Mini-Serie auf Scheibe gepresst.

Mini-Serie trifft es dann auch gut, denn abzüglich Rückblenden und langen Intro bleiben von den knapp 45 Minuten je Folge nicht allzu viel Content über – was allerdings nicht schlimm ist und besonders der Unterhaltung keinen Abbruch tat. Die vier Episoden waren nämlich jederzeit angenehm straff und kurzweilig erzählt, obwohl die Story durchaus ein paar Punkte zur Kritik abverlangte.

Das berühmte Rad wurde hier weder neu erfunden, noch besonders eigenwillig neu interpretiert. Alles verlief nach bekannten Mustern und hielt keinerlei Überraschungen bereit – so sehr man sich auch darum bemüht gab. Die Handlung war eher flach und vorhersehbar konstruiert, lieferte auch keinerlei neue Einblicke in die Hooligan-Szene. Glücklicherweise konnten aber Darsteller und einige wirklich gut choreografierte Actionszenen dieses Manko wieder ausbessern und nicht weiter darüber meckern lassen.

Obwohl die Optik stark auf Hochglanz poliert wurde, wirkte das Geschehen angenehm rau, dreckig und hart. Es wurde zudem wert auf viele kleine Austastungsdetails und Darstellung der Figuren gelegt – was zur Greifbarkeit und allgemeinen Glaubwürdigkeit ungemein behilflich war. Der zuweilen peitschende Soundtrack tat sein Übriges zur tollen Atmosphäre bei.

Wer sich für die Thematik interessiert, bekommt zwar keine neuen Einblicke oder eine sonst wie bahnbrechenden Wendungen, dafür aber eine unterhaltsame Serie mit ausgezeichnetem Pacing und authentisch gespielten Figuren. Die kompakten Episoden waren jedenfalls schnell „duchgebincht“ und eine Empfehlung für Genrefreunde geht raus. Sicherlich werden die Ereignisse schnell wieder vergessen sein, doch wahrscheinlich bietet sich in ein paar Jahre eine erneute Sichtung an.

7/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Sonne und Beton

Inhalt

Berlin im Hochsommer 2003. Lukas und seine Freunde schwänzen wieder einmal die Schule und geraten mit anderen Gangs aneinander. Am Ende stehen sie mit Schulden und einem knappen Zeitlimit zum Beschaffen der Kohle da. Kurzerhand beschließen sie einen folgeschweren Einbruch durchzuziehen…

Fazit

Die Bewertungen (besonders bei einem großen Versandhändler) könnten unterschiedlicher kaum sein und das Ergebnis bestätigt dies. „Sonne und Beton“ ist kontrovers, damit sicherlich nicht jedermanns Ding – aber unterm Strich ein recht guter Film, dessen bekannte Buchvorlage mir leider bisher entgangen ist und so keine Vergleiche gezogen werden können.

Die Geschichte war authentisch, wirkte wirklich wie aus dem Leben gegriffen und spannend erzählt. Durch viele kleine Details (Handys, Mode, etc.) wurde die Vergangenheit zudem anschaulich präsentiert und das Abtauchen fiel (trotz diverser sprachlicher Hürden – ich sag nur: Jugendsprache) sehr leicht. Auch wenn man glücklicherweise in anderen Verhältnissen aufwuchs, kann man sich gut mit Lukas und seinen Kollegen identifizieren, zumindest deren Sorgen, Nöte und Träume verstehen.

Der Erzählfluss war ausgezeichnet und trotz knapper zwei Stunden Laufzeit nie langweilig. Auf dem Schirm war immer etwas los und sie gewisse Unvorhersehbarkeit der Handlung sorgte stets für hohe Aufmerksamkeit. Man wollte eigentlich immer wissen, wie es weitergeht und vor allem wie die Jungs noch einmal ihren Kopf aus der Schlinge ziehen. Dabei ging es in schönem Tempo stets auf und ab – ein echtes Wechselbad der Gefühle mit hohem Unterhaltungswert.

Optisch war der Streifen zunächst gewöhnungsbedürftig. Hat man sich an die grellen, stark gefilterten Bilder jedoch gewöhnt, kommt gerade das sommerliche Setting hervorragend rüber und man stört sich gar nicht mehr an diesem Stilmittel. Direkt gefällig und richtig genial allerdings der Soundtrack. Der überwiegend deutsche Rap passt hervorragend zum Szenario und umschrieb so manche Situation einfach klasse.

Viel kritisiert wurden die Darsteller bzw. deren Spiel. In meinen Augen war der Cast jedoch äußerst gelungen und die größtenteils jungen Akteure haben ihre Arbeit ganz hervorragend und glaubwürdig erledigt. Auch wenn mancher Moment/Dialog vielleicht einen Ticken drüber war, vermag ich den Kerlen nichts anzukreiden und lobe ihre Natürlichkeit. In kleinen Nebenrollen kamen immerhin ein paar bekanntere Gesichter zum Zuge, die schon in anderen Projekten (z.B. Gerdy Zint in „Kriegerin“) mit Regisseur David Wnendt zusammengearbeitet haben.

„Sonne und Beton“ schockiert in seinen heftigen Momenten mehr als jeder Horrorfilm in der letzten Zeit und zeigt mit drastischen Einblicken die Welt einer scheinbar verlorenen Jugend auf. Zwar kenne ich die Vorlage von Autor und Comedian Felix Lobrecht noch nicht, attestiere hier aber einfach mal eine gelungene Umsetzung der brisanten Thematik. Trotz Schlag in die Magengrube gefiel mir stets die mehr oder weniger unterschwellige Aussicht auf Hoffnung und das sehr versöhnliche und dennoch nicht mit dem Rest brechende Finale. Unterm Strich eine wirklich sehenswerte Milieustudie mit Herz, Schmerz und ungeschönter Schönheit. Geht unter die Haut. Empfehlung!

7,5/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

James Bond: Die Welt ist nicht genug

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Nach einem Anschlag auf einen Geschäftsmann, soll Bond nun dessen Tochter beschützen und wird sogleich auch Zeuge eines Überfalles. Er kann die Dame zwar retten, doch bemerkt alsbald deren falsches Spiel…

Fazit

Nach einem tollen Einstand (GoldenEye) und einer passablen Fortführung (Der Morgen stirbt nie), hat mich „Die Welt ist nicht genug“ schon seinerzeit im Kino nicht abgeholt. Der Titel hatte zwar überaus gute Ansätze, wirkte aber an fast jeder Ecke etwas unausgegoren und stand sich oftmals selbst im Weg.

Die Handlung ging zu Beginn noch in Ordnung und hielt mit ein paar sehenswerten Actionszenen (Skiausflug) und donnerndem Sound zunächst prächtig bei Laune. Als dann aber die Handlung zuschlägt und einige Figuren eine größere Präsenz bekamen, ließ die Motivation und der allgemeine Unterhaltungswert leider spürbar nach.

Trotz vieler Explosionen zog sich das Werk nach einer gewissen Zeit deutlich in die Länge und rang zu besseren Momenten nicht mehr als ein kleines Lächeln ab. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und nicht alles konnte durch den Charme des Hauptdarstellers kaschiert werden. Es fehlten markante Ereignisse, die bei anderen Teilen der Serie einfach in Erinnerung blieben.

Eigentlich mag ich Sophie Marceau, doch ihre Rolle war nicht nur schlecht geschrieben, sondern litt auch an (wahrscheinlich auferlegtem) Overacting enorm. Sie wirkte auf Anhieb unsympathisch und ließ keinen Raum für eine andere Betrachtung ihrer Person. Auch ihr Partner konnte nicht überzeugen – viel zu uncharismatisch und selbst als fieser Bösewicht zu sehr drüber gezeichnet. Man konnte deren Motivationen nicht verstehen bzw. versuchte in deren Handeln wenigstens einen tieferen Sinn zu sehen und es nicht als vollends unoriginell abzutun.

Die Geschichte gab sich zumindest am Anfang noch interessant und warf Rätsel auf, driftete alsbald aber in Klischees und vorherschaubare Momente ab. Irgendwann stand eher die Action und Bond an sich im Vordergrund – was für mich aber grundsätzlich in Ordnung ging. Vielleicht hätte ich mir allerdings noch ein paar Wendungen gewünscht – was aufgrund der schlecht geschriebenen Charaktere wohl zu viel verlangt gewesen wäre. Immerhin retteten ein paar kleine Gastauftritte noch verlorenen Boden.

„Die Welt ist nicht genug“ ist kein Totalausfall, aber auch kein Highlight unter den Bonds. Der Film lässt sich gut weggucken und lieferte Schauwerte, jedoch fühlt sich das Ganze nicht so richtig rund an. Mir haben die Bösewichter nicht gefallen und überhaupt waren die ungewöhnlich dominanten weiblichen Rollen nicht optimal umgesetzt. Gute Ansätze überall, doch der eher schleppende Verlauf lässt das Werk dann endgültig ins Mittelmaß absinken.

6,5/10

Fotocopyright: ‎Fox (Warner)

Shark Escape

Inhalt

Ein Hotel an einem thailändischen Strand wird von einer großen Flutwelle überrascht und die Besucher durch das Hochwasser vom Festland abgeschnitten. Mitten in deren Überlebenskampf gesellt sich alsbald auch noch ein hungriger Killerhai, der es auf die verbliebenen Gäste abgesehen hat…

Fazit

Eine Stunde kann Einem schon manchmal recht lange vorkommen. Dafür, dass „Shark Escape“ nur enorm schmale 67 Minuten Laufzeit aufreißt, starrte man auffallend oft auf die Uhr und dachte bereits bei der Hälfte die Marke eines normalen Spielfilms locker geknackt zu haben. Leider war dem nicht so.

Der Film begann eigentlich recht launig, gefiel bereits im Trailer mit seiner hübschen Optik – doch irgendwann folgte auf die nette Einführung der Figuren nicht mehr allzu viel und die eher >gewöhnungsbedürftigen< CGI-Effekte stachen umso negativer hervor.

Grundsätzlich war der Look recht ansprechend und hochwertig. Klare, überwiegend helle Bilder und hübsche Menschen ließen zuweilen echtes Urlaubsfeeling aufkommen und machten das Abtauchen leicht. Auf den zweiten Blick jedoch schlug die eingeschränkte Auswahl an Schauplätzen, dann die schlechte Computerunterstützung aufs Gemüt.

Während der Hai mit viel Wohlwollen gar nicht mal so übel animiert worden war, störten die gefühlt stets schwankenden Größenverhältnisse enorm. Manchmal wirkte das Vieh gigantisch groß, dann passte es wieder durch schmale Gänge und konnte im scheinbar kniehohen Wasser locker seine Runden drehen – dabei sogar aus den Augen der Figuren komplett verschwinden. Wohl gemerkt, das Wasser war klar, der Pegel niedrig und der Raum von überschaubaren Ausmaßen.

Manche Szenen spielten in Innenräumen, doch plötzlich sah eine Haiattacke wie ein Zugriff auf offenen Meer aus, sprich plötzlich war kein Hotel, sondern nur ein weitläufiges Gewässer zu sehen. Fehler, Absicht oder Jemand hat beim Zusammenschnippeln gepennt? Man wird es nie herausfinden und nur ungläubig den Kopf schütteln. Möglicherweise wollten uns die Macher auch einfach nur verwirren und für Diskussionsstoff sorgen.

Die Darsteller waren in erster Line recht ansehnlich, aber über deren Leistung vermag man sich streiten. Ihr Overacting passte irgendwo zum Rest, auch wenn es manchmal etwas nervig erschien – ansonsten waren sie nicht wirklich überragend in ihrem Tun. Über Sinn und Unsinn mancher Aktionen brauchte man ebenfalls nicht weiter zu philosophieren und die Dinge mussten einfach mal hingenommen werden.

„Shark Escape“ ist Trash und leider kein so richtig guter. Stellenweise war das Teil echt unterhaltsam und herrlich drüber, teilweise jedoch auch ziemlich schnarchig und selbst die schlechten Effekte lockten dann keine Lacher mehr hervor. Schaut euch bei ernsthaften Interesse an der Thematik also lieber bei der Konkurrenz um und lasst diesen asiatischen Versuch besser links liegen. Wenn es nicht unbedingt ein Klassiker wie „Der weiße Hai“ sein darf, könnt ihr euch beispielsweise mit „Deep Blue Sea“ oder „MEG“ jedenfalls deutlich prächtiger als mit diesem kruden Werk amüsieren.

4/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Inhalt

Eigentlich wollte sich der Archäologe und Universitätsdozent Indiana Jones endgültig in den Ruhestand verabschieden, doch dann erlangt ihn der Hilferuf der Tochter eines guten Freundes. Angeblich sind Nazis noch immer hinter einem geheimnisvollen Artefakt her, welches den Verlauf der Geschichte auf unschöne Weise verändern könnte…

Fazit

Die zum Teil wirklich verehrenden Kritiken hätten mich fast von einer Sichtung zu Release abgebracht und auf eine Veröffentlichung für Daheim warten lassen. Glücklicherweise habe ich mich dann dennoch in den Kinosessel gezwängt – und ging am Ende mit unerwartet guter Stimmung wieder nach Hause.

„Das Rad des Schicksals“ mag kein absoluter Überhammer gewesen sein, aber trotz kleinerer Längen und Problemen mit der Logik wurde man doch weitestgehend sehr gut bei Laune gehalten. Pacing, Humor und Action haben gepasst, Handlung und Bösewichter mich gegenüber dem letzten Teil endlich wieder versöhnlich gestimmt.

Mads Mikkelsen und seine Nazischergen (wo kommen die bloß alle her und wie blieb die Ausrüstung unentdeckt?) waren jedenfalls charismatischere Figuren als Klischee-Russen oder gar außerirdische Wesen, die im wahrsten Wortes Sinne völlig aus der Luft gegriffen schienen. Man konnte sich gut im Setting fallen lassen und nicht nur beim Intro kamen vertraute Gefühle und viel Nostalgie auf.

Sicherlich brannte das Werk direkt zu Beginn sein größtes Feuerwerk ab und knüpfte dank Verjüngung der Hauptfigur nahezu perfekt an alte Zeiten an, doch auch im späteren Verlauf gab es – neben diversen Gastauftritten alter Bekannter – immer wieder sehenswerte Passagen mit nunmehr altersgerechterer Action. Das Finale (keine Spoiler!) kam dann so unerwartet wie effektvoll, zauberte nach kurzer Verwirrung ein Lächeln auf die Lippen und verpasste dem Ganzen einen witzigen Abschluss.

Ford mag mittlerweile nicht mehr der Jüngste sein, machte seine Sache aber noch immer gewohnt gut und zum Glück nicht allzu unglaubwürdig, wie im Vorfeld wage befürchtet. Seine Rolle wurde ihm erneut gekonnt auf den Leib geschneidert und seine Aktionen waren – wie bereits erwähnt – etwas weniger waghalsig als früher. Einige Kritiken sprachen von einer gewissen Lustlosigkeit, die ich aber absolut nicht erkennen konnte. Vielleicht hätte etwas mehr Selbstironie nicht geschadet, dennoch vermag ich nichts großartig an ihm zu mäkeln.

Helena ging als neuer Sidekick in Ordnung, war weit weniger nervig als der plötzlich aus dem Nichts aufgetauchte Sohn aus dem „Kristallschädel-Film“. Sie hatte zwar ein paar unnötige Dialogzeilen und rang stets mit dem Gewinnen der Sympathien, dennoch war ihre Leistung in Ordnung. Gut gefallen haben mir allerdings die Gastauftritte bekannter Veteranen, die sich ein berechnendes, dennoch schönes Stelldichein gaben.

Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird – und bei Filmen darf man sich nicht allzu sehr von negativen Stimmen verunsichern lassen. Nach dem vorherigen beinahe-Debakel waren die eigenen Erwartungen schon eher gedämpft und nach der Sichtung ehrlichweise gehörig übertroffen worden. Es gab zwar ein paar langweilige Momente, ein paar weniger gut geschriebene Figuren und ein paar unnötige Dialoge – doch unterm Strich haben die wohl dosierte Musik, ein noch immer energiegeladener Hauptdarsteller und die stellenweise tolle Atmosphäre überzeugt und die Reihe in meinen Augen würdig zu Ende gebracht. Natürlich hat „Indy“ Potential und es gab bereits schöne Ideen für eine neue Handlung (z.B. durch das Computerspiel „Fate of Atlantis“), doch insgesamt gefiel auch dieser Plot und die vertrauten Widersacher. Ich wurde mehr als solide bespaßt und freue mich auf eine erneute Sichtung im Heimkino!

7,5/10

Fotocopyright: Disney

Arachnophobia

Inhalt

Scheinbar gibt es für den neuen Arzt Jennings in einer verschlafenen Kleinstadt Kaliforniens nicht viel zu tun, denn sein Vorgänger denkt plötzlich nicht mehr an das Aufhören und so ist der Frust aufgrund des extra anberaumten Umzugs groß. Als dann plötzlich mehrere Menschen auf mysteriöse Weise versterben, arbeiten beide Fachleute dann doch unfreiwillig zusammen. Während der Eine die Vorfälle als schlichte Herzinfarkte abtut, vermutet der Andere eine unbekannte Spinnenart als Auslöser…

Fazit

Wieder einmal gab ein trauriger Grund (der bestätigte Tod von Julian Sands) den Anstoß für die erneute Sichtung des Streifens und die damit verbundene Überarbeitung des alten Reviews aus dem Archiv. Aufgrund seiner Mitwirkung in den ersten beiden „Warlock“-Filmen hat sich der Schauspieler in meinen Gedanken eingebrannt – und sich unausweichlich mit dem Horror-Genre verbunden…

Um es gleich vorweg zu sagen: „Arachnophobia“ ist kein schlechter Film, aber auch nicht so richtig herausragend. Er lieferte eine solide Story, durch die Bank weg symphytische Gesichter, aber leider auch ein paar Längen.

Nach einem interessanten und fast schon aus dem Lehrbuch zitierten Auftakt wird erst einmal ordentlich auf die Bremse getreten und dem Grusel Raum für eine sanfte Entfaltung gegeben. Das war dann zwar alles handwerklich einwandfrei inszeniert, leider auch etwas zu gemächlich – gerade für aktuelle Sehgewohnheiten.

Vermutlich war der ruhige Verlauf dann auch Schuld, dass einige Logiklücken umso offensichtlicher erschienen und kein bunter Krawall davon ablenkte. Vielleicht hätte dem Geschehen aber auch einfach nur einen Ticken Humor nicht geschadet und die Kurzweil ohne großen Aufwand immens erhöht. So ging es manchmal eben einen Hauch zu Trocken zur Sache – was im Blick auf die teils doch recht Komödien-behafteten Darsteller traurig oder gar ungewohnt erschien.

Von Julian Sands gab es leider wenig zu sehen. Er machte seine Sache gewohnt gut, hatte für meinen Geschmack jedoch deutlich zu wenig Screentime. Jeff Daniels und Konsorten waren dagegen „nur“ okay, gaben keinen größeren Grund zur Klage, aber auch keinen Anlass für große Begeisterungsstürme. Der Gastauftritt von John Goodman war hingegen schon klasse.

Freunde von gepflegtem Spinnen-Horror kommen bei „Arachnophobia“ sicherlich auf Ihre Kosten. Die Effekte schauen noch immer ganz ansehnlich aus und die nette Story mit einigermaßen gefälligen Darstellern geht vollkommen in Ordnung. Wer es etwas actionorientierter und witziger braucht, greift aber lieber zu „Arac Attack“ – welchen ich doch deutlich unterhaltsamer fand.

6/10

Fotocopyright: Walt Disney

Immer Ärger mit 40

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Eigentlich sind Debbie und Pete ein glückliches Paar. Sie haben geregelte Jobs, zwei tolle Kindern und wohnen in einem großen Haus. Leider naht deren vierzigster Geburtstag und die innere Uhr spielt total verrückt. Plötzlich werden viele Dinge aus ihrem Leben in Frage gestellt und die allgemeine Unzufriedenheit wächst. Nun gilt es diese Probleme in den Griff zu bekommen – und am besten noch, bevor die große gemeinsame Geburtstagsparty steigt…

Fazit

Auch wenn ich im Allgemeinen nicht so der Komödienfan bin, habe ich Titel wie „Wie beim ersten Mal“ oder „Jungfrau (40), männlich, sucht… “ doch arg in mein Herz geschlossen und kann über diese Art von Humor herzhaft lachen. Mit „Immer Ärger mit 40“ blieb sich Regisseur Judd Apatow dann glücklicherweise selbst treu und lieferte uns trotz leichter Überlänge erneut einen echt kurzweilen Spaß mit unerwarteten Tiefgang ab.

Obgleich viele Gags zunächst anzüglich anmuten, schämt man sich hier nicht fremd. Vielmehr fragt man sich überhaupt, ob hier eine Komödie oder gar ein Spiegel der Gesellschaft vorliegt. Es werden durchaus ein paar tabu-behaftete Themen angesprochen, dabei aber stets mit Gespür und viel Fingerspitzengefühl vorgegangen. Man erkennt sich selbst in vielen Momenten wieder und lacht dann quasi über sein eigenes Ego.

Paul Rudd und Leslie Mann haben sich perfekt ergänzt und allein mit deren Mimik oftmals für Lacher gesorgt. Ihre gespielte Beziehung fühlte sich jederzeit >echt< an, machte das Abtauchen im Geschehen somit sehr einfach und problemlos. Sie und ihre Kollegen verkörperten Menschen aus dem wahren Leben und sorgten für hohen Widererkennungswert sogar zu realen Personen aus dem eigenen Umfeld. Jede noch so kleine Nebenfigur machte Spaß und trug ihren Teil zum runden Gesamtbild bei.

Die Handlung war trotz mancher Spitzen insgesamt recht authentisch – was letztlich auch eine gewisse Greifbarkeit und einen gewissen Reiz ausmachte. Man konnte der Geschichte jederzeit prima folgen und die Entscheidungen der Charaktere voll und ganz verstehen. Witzige Einlagen wechselten sich gekonnt mit ernsteren Dingen ab, wobei der Fokus klar auf den lustigen Momenten lag. Kritische Töne wurden angeschnitten und herzhaft ironisch abgehandelt, den Erzählfluss störte es nie.

Technisch gab es nichts zu bemängeln. Klare und helle Bilder wurden mit eingängigen Musikstücken unterlegt und hoben die Laune. Die Atmosphäre war jederzeit warm und herzlich, auch wenn es mal etwa dramatischer zuging. Die Schnitte waren ebenfalls entspannt und nie zu hektisch, brachten das ehe ruhige Geschehen nie aus dem Tritt.

Bei Komödien bin ich immer vorsichtig und wenn sie dann auch noch Überlänge aufweisen eigentlich umso mehr. Nach dem Trailer zu „Immer Ärger mit 40“ war ich aber guter Dinge und wurde letztlich vom kompletten Ergebnis nicht enttäuscht. Der kurzweilige Verlauf punktete und der Humor traf voll und ganz meinen Nerv. Die Zeit verging fast wie im Flug und ich erinnere mich selbst Tage nach der Sichtung noch an viele kultverdächtige Momente. Wer solche Art von Komödien mag, sollte unbedingt mal reinschauen – wie ich es in regelmäßigen Abständen auch weiterhin tun werden.

8/10

Fotocopyright: Studiocanal

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