Inhalt

Um an ranghohe Terroristen heranzukommen, nimmt ein Agent sogar den Tod von Unschuldigen in Kauf. Um in der Gunst seiner Auftraggeber zu steigen und die obersten Hintermänner kennenzulernen, zündet er selbst Sprengsätze. Es ist klar, dass er irgendwann in moralische Konflikte gerät und seine Zielpersonen zudem auch nicht immer so leben, wie sie es gerne predigen…

Fazit

Die Thematik ist noch immer äußerst brisant, doch bei der Umsetzung hapert es an einigen Stellen. Man konnte sich gut in die gesamte Lage und in viele Charaktere hineindenken, doch so richtig wollte das Abtauchen irgendwie nicht gelingen.

An vielen Stellen wirkte „Traitor“ sehr glatt gebügelt und fast schon oberflächlich. Ohne mich tiefergehend mit den Details auszukennen, schienen viele Aspekte sehr einfach und schlicht abgewickelt – was wohl dem erhofften Unterhaltungswert zuzuschreiben war. Leider blieb dann aber diese vermeintliche Kurzweil gelegentlich auf der Strecke und die absolute Aufmerksamkeit war nicht immer gegeben.

Neben höchst spannend angedachten Momenten (die es leider nicht immer waren), gab es viel Leerlauf und streckenweise viel zu lang gezogene Dialoge. Das ständige Wechseln zwischen Synchronisation und dem Lesen von Untertiteln (zumal mitten im Satz) machte es in Sachen Motivation und Kurzweil auch nicht unbedingt leichter. Man kam leider zu oft in die Verlegenheit, einfach vor spulen zu wollen und nicht mehr auf alle Kleinigkeiten zu achten.

Obwohl der Cast mit Guy Pearce und Don Cheadle recht beachtlich ausgefallen ist, hat mich deren Leistung irgendwie nicht ganz überzeugt. Sie spielen ihre Rollen zwar routiniert herunter, doch ich hatte immer das Gefühl, dass sie – gerade in solch emotionalen Auftritten – nicht alles gaben. Man hat alle irgendwo schon einmal besser agieren gesehen und hätte ich bei diesem Inhalt einen Ticken mehr Hingabe gewünscht.

„Traitor“ hätte so ein interessanter und schmerzhaft unter die Haut gehender Film werden können, doch unterm Strich blieb eher ein laues Lüftchen mit viel Langatmigkeit. Wer sich für die Handlung interessiert, wagt natürlich mal einen Blick, allen Anderen kann ich jedoch keine echte Empfehlung aussprechen.

6/10

Fotocopyright: LEONINE