Inhalt
Ein junger Mann wird des Mordes an einem Pfarrer beschuldigt und die Beweise scheinen erdrückend. Kurz vor der Resignationen seines Strafverteidigers, tut sich jedoch ein kleiner Lichtblick auf. Scheinbar leidet der Angeklagte unter einer physischen Störung und wäre somit nur bedingt straffähig…
Fazit
Filme mit Richard Gere oder Edward Norton gehen eigentlich immer und so habe ich mich am vergangenen Wochenende spontan an „Zwielicht“ auf „Prime“ gewagt. Die letzte Sichtung lag etliche Jahre zurück, doch relativ schnell kam die nüchterne Erleuchtung. Obwohl sich das Teil leicht mysteriös und bemüht undurchschaubar ausgibt, ist der Plot eigentlich erschreckend simpel und das Finale schon viel zu früh erkennbar.
Die Ansätze waren wirklich gut. Man erzeugt eine spannende Atmosphäre und trotz oder gerade wegen seiner leicht altbackenden Optik lässt man sich gerne ins Geschehen fallen. Das Spiel zwischen Gere und Norton hat zuweilen gut unterhalten, zuweilen aber auch leicht durchgehangen. Die Figur von Norton war allzu deutlich zu durchschauen und nur selten bis überhaupt nicht kam der Zuschauer ins leichte Schlingern. Alles folgte mit gewisser Beharrlichkeit einem durchschaubaren Muster und echte Gänsehaut blieb schlichtweg aus.
Der Streifen war stellenweise etwas trocken und nicht immer vollends packend gestaltet. Man blieb zwar stets am Ball, doch gerade manche Szenen vor Gericht waren zu langatmig. Vom Kern her ansprechend gedacht, doch von der Umsetzung teils zu trocken und monoton gemacht. Alles wirkte grundsätzlich leicht angestaubt und macht so immerhin einige Passagen glaubwürdiger.
Vielleicht liegt es an den heutigen Sehgewohnheiten, aber „Zwielicht“ konnte mich mit seiner fast schon transparenten Weise wenig blenden. Zwar harmonierten die hervorragend agierenden Darsteller prima miteinander, doch gegen die Tücken der Handlung waren sie nicht gefeilt. So bleibt bei einem soliden, aber keineswegs überragend gutem Filmerlebnis.
6/10
Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)
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