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Schlagwort: Besprechung (Seite 11 von 199)

Ein Jackpot zum Sterben

Inhalt

In naher Zukunft ist die Lotterie in Los Angeles tatsächlich zu einem harten Kampf ums Überlegen geworden. Nach erfolgreicher Ziehung muss der potentielle Gewinner bis zur Abenddämmerung ausharren, wird dabei aber von Kameras und anderen Teilnehmern verfolgt. Diese wollen natürlich allesamt Blut sehen und sich das begehrte Siegerlos schnappen. Mitten in diese Wirren gerät eine junge Dame, die eigentlich nur für ein Casting vorsprechen wollte…

Fazit

Es gibt gute und schlechte Ideen für einen Film und die Prämisse von „Jackpot“ liegt irgendwo dazwischen. Die Handlung orientiert sich irgendwo bei „Running Man“ und Konsorten, versuchte sich aber mit viel Witz von der Konkurrenz abzuheben – was am Ende nur mäßig gut gelang.

Am Anfang hat der Streifen wirklich noch Laune gemacht. Man kam schnell ins Geschehen hinein, freundete sich rasch mit der sympathischen Hauptfigur (Awkwafina – Quiz Lady) an und das wilde Treiben begann mit ordentlichem Tempo.

Obwohl die vielen Gefechte wirklich hübsch choreografiert und schön anzuschauen waren, nutzte sich das Konzept bereits nach kurzer Zeit enorm ab. Zwar war das allgemeine Tempo überwiegend hoch, aber trotzdem gab es einige Durchhänger auf der Punkteskala zu verbuchen.

Mit laufender Spielzeit sank bei mir der Unterhaltungswert und die Sketche konnten immer wieder Begeisterungsstürme hervorrufen. Nicht, dass man alles irgendwann schon einmal in ähnlicher Form gesehen hätte – irgendwie war die Luft einfach raus und das Geschehen gestaltete sich als etwas schleppend.

Technisch gab es nichts zu kritisieren. Die Effekte waren in Ordnung und der Fokus lag vor allem auf bereits erwähnter Choreografie, die sich wirklich sehen lassen konnte. Perfekt aufeinander abgestimmte und zumeist sehr originelle Moves hoben sich von der Maße ab und warn sauber in Szene gesetzt.

Die Ansätze waren gut, doch das Ergebnis am Ende recht enttäuschend. Mir hat irgendwie das gesamte Szenario so überhaupt nicht zugesagt und die teils witzig-sehenswerten Bilder konnten dies nicht übertünchen. Der Streifen plätscherte uninspiriert vor sich hin und war somit weitaus weniger witzig als erhofft. Im bestehenden Prime-Abo kann man das Ding ruhig mal mitnehmen, trotzdem gibt es keine echte Empfehlung meinerseits.

Fotocopyright: Amazon

Der Illusionist

Inhalt

Anfang des 20igsten Jahrhunderts. In der Stadt Wien sorgt Magier Eisenheim für ein staunendes Publikum und entsprechend gefüllte Säle. Die Konkurrenz ist nicht in der Lage seine Tricks zu durchschauen und die Ordnungshüter sind gegenüber den Illusionen äußerst skeptisch und vermuten einen Betrug. Zu eskalieren scheint die Lage allerdings, als sich unser Künstler den Kronprinzen persönlich zum Feind auserwählt…

Fazit

Manche Filme schlummern gefühlt ewig in der Sammlung und teilweise denkt man selbst, dass man sich schon gesehen hätte. Vermutlich habe ich diesen Titel aufgrund seiner deutlichen Parallelen im Kopf stets mit „The Prestige“ in Zusammenhang gebracht – und ihn nun nach Jahren tatsächlich zum ersten Mal auf dem heimischen Schirm gehabt.

Diesmal gibt Edward Norton den geheimnisvollen Illusionisten und sein Spiel war dabei weitestgehend überzeugend. Ihm standen altmodische Gewänder und Melone recht gut, wobei die gesamte Inszenierung aber stets ein wenig „billig“ wirkte und stets auf durchschnittlichen TV-Niveau rangierte.

Unterstrichen wurde dieser Eindruck durch bestenfalls mittelprächtige Effekte und einer leider auch ziemlich schwachen Synchronisation – die sich oft nach Studio, denn nach halbwegs authentischer Kulisse angehört hat. Das hätte ich bei einem eher hochwertig vermarkteten Film so nicht erwartet.

Die Handlung plätscherte weitestgehend vor sich hin und gab sich insgesamt wenig komplex. Es gab eine Handvoll Hauptfiguren – womit schnell klar wurde, welche Charaktere im Vordergrund standen und welche unmittelbare Verbindung innerhalb der Geschichte geklärt werden müsste. Leider erahnt man schon recht früh, wie der Hase läuft und so hielt das vermeintlich überraschende Finale keinen echten Knall mehr.

Das Genre und die Epoche sind nicht unbedingt mein Fall und so hat mich das Geschehen vielleicht auch nicht so sehr mitgenommen. Wenn es irgendwas mit Magiern und interessanten Wendungen sein muss, führt wohl kein Weg am großartigen „The Prestige“ vorbei. „Der Illusionist“ war mir einen Ticken zu gemächlich und unspektakulär, weshalb ich keine uneingeschränkte Empfehlung herausgeben möchte.

Fotocopyright: Ascot Elite Home Entertainment

Blue Giant

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Ein junger Mann reist vom beschaulichen Land in die pulsierende Metropole Tokio. Hier möchte er unbedingt als Jazz-Musiker durchstarten, doch aller Anfang ist schwer. Er schart ein paar Bandkollegen um sich und versucht in diversen Clubs ein paar Auftritte zu erhalten…

Fazit

Anime und Jazz sind im Grunde eine gute Kombination – sofern man mit beiden Bestandteilen etwas anfangen kann. Auf mich trifft das mit dem Musikstil zwar weniger zu, doch unterhaltsamen Zeichentrickfilmen bin ich trotzdem nie abgeneigt.

„Blue Gigant“ erzählte eine nette, aber weitestgehend spannungsfreie und vorherschaubare Geschichte. Alles lief nach erwarteten Parametern ab und echte Überraschungen gab es dabei eigentlich nicht – was glücklicherweise dank geschmeidigen Verlauf und symphytischen Charakteren kein großes Problem markierte und zur allgemeinen Entspannung beitrug.

Man konnte sich gut in die Köpfe unserer Hauptakteure hineindenken und deren Motivation verstehen, durchaus erkennen welche Ziele sie mit ihren Auftritten verfolgen und auch ein wenig mitfiebern. Der Erzählfluss war dabei in Ordnung, sofern man sich auf die entschleunigte und actionbefreite Weise einlassen und idealerweise auch mit der Musik etwas anfangen konnte.

Die Zeichnungen waren hübsch und besonders die Effekte während der Auftritte sehr originell gestaltet. Man fühlte wirklich, wie sehr man auf grafische Art die Gefühle und Anstrengungen der Figuren unterstrich und den Zuschauer gut mitnahm.

Über den Soundtrack ließ sich hingegen vortrefflich streiten. Wer (wie ich) nicht viel mit Jazz anfangen kann, lässt das musikalisch Gebotene einfach über sich ergehen, Fans schunkeln wahrscheinlich freudig mit. Die Bühnenstücke an sich waren dabei echt in Ordnung, das Gedudel im Hintergrund (ich habe den Streifen mit Kopfhörern geschaut) war zuweilen sehr anstrengend.

Wie Eingangs erwähnt, kommen grade Freunde beider Welten ausnahmslos auf ihre Kosten und verwandeln ihr Heimkino in einen Konzertsaal mit hübsch animierten Bildern auf der Leinwand. Für mich jedoch bot sich „nur“ ein unterhaltsamer Film, bei den es aber wohl bei einer einmaligen Sichtung bleibt. Stellenweise war mir der Titel etwas zu behäbig und die Musik konnte es halt für mich nicht retuschieren. Eine Empfehlung für alle Interessierten ist aber auf jeden Fall drin!

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Alpha Dog

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Der Streit zwischen zwei rivalisierenden Kleinkriminellen eskaliert und mündet in einer mehr oder weniger spontanen Entführung. Die Entführer wissen allerdings nicht so recht, was sie nun mit ihrer Geisel anfangen sollen und häufen eine Menge an Zeugen für ihre Straftat an…

Fazit

Das Leben schreibt manchmal die besten Geschichten, aber so nicht unbedingt hier. Die Handlung von „Alpha Dog“ hatte zwar ihre guten Momente, doch insgesamt verlief das Geschehen doch recht vorherschaubar und grade zum Finale hin verzettelten sich die Autoren ein wenig. Man baute eine solide Spannungskurve, um sie dann mit kleineren Ungereimtheiten spürbar zu demontieren.

Auch wenn die tatsächlichen Ereignisse so ungefähr wie im Film stattgefunden haben, blieben große Fragezeichen zurück. War die Geisel wirklich so kooperativ und wollte niemals fliehen? Hat man sie wirklich so sehr aus den Augen gelassen und auf diversen Partys keine Angst vorm auffliegen gehabt?

Zudem haben die Macher eine glaubwürdige Charakterzeichnung der „Bösewichte“ im Bezug auf die Verzweiflungstat am Ende verpasst. Sicherlich mag das Ganze so dramatisch abgelaufen sein, doch für den Zuschauer kam der Weg hierzu nicht ganz so greifbar rüber. Verständlich ja, aber von den Figuren schlecht an uns verkauft.

Emile Hirsch und Justin Timberlake gaben eine solide Vorstellung als Hauptfiguren ab, während der mittlerweile leider verstorbene Anton Yelchin eine symphytische Geisel mit Dackelblick mimte. Von angepriesenen Stars wie Sharon Stone oder Bruce Willis gab es hingegen nur wenig zu sehen, weshalb man sich deren Gage hätte sparen und in eine bessere Technik investieren sollen.

Optisch war das Werk zwar überwiegend ansprechend gemacht, aber in einigen Szenen (z.B. dem Finale) war der Look ein wenig seltsam. Die Darsteller wirkten fast wie vor einem Greenscreen platziert – und das war nicht besonders hübsch. Ansonsten gefiel aber ein eingängiger und variantenreicher Soundtrack, der stets zum passenden Moment den richtigen Track lieferte.

„Alpha Dog“ hatte seine sehenswerten Passagen und auch der Flow war nicht übel, doch am Ende schaue ich etwas resigniert zurück. Das Gebotene unterhielt zweifelsfrei recht passabel, aber so richtig erstklassig ging es nie zur Sache. Alles folgte bewährten Mustern, gab sich auch ohne Kenntnisse der realen Begebenheiten recht vorherschaubar und war am Ende einfach nur okay.

Fotocopyright: Concorde

Lolita (1997)

Inhalt

Ende der 40iger Jahre. Der französische Professor Humbert reist nach Amerika, um dort zu unterrichten und an weiteren Büchern zu arbeiten. Nachdem er das niedergebrannte Haus seiner Gastfamilie vorfindet, erhält er zum Glück Unterschlupf bei einer hilfsbereiten Frau und deren Tochter Dolly. Je länger er sich allerdings bei ihnen aufhält, desto hingezogener fühlt er sich zur kleinen Dame – die er liebevoll Lolita nennt…

Fazit

Damals wie heute ist „Lolita“ kein leichter Stoff und der Name steht als Sinnbild für eine verbotene Romanze. Die Adaption von 1997 jedoch entspricht einem eher normalen amerikanischen Kinofilm und gab sich trotz hoher Freigabe (wohl eher aufgrund der allgemeinen Thematik) vergleichsweise harmlos.

Der Fokus lag also hier weniger auf der Abbildung anrüchiger Romantik, vielmehr auf dem Zeichnen seiner Figuren – was sich grob auf Jeremy Irons und Dominique Swain (u.A. Im Körper des Feines) konzentrierte. Die beiden Darsteller haben ihre Sache insgesamt recht gut gemacht, vor allem passte den Chemie untereinander. Es fiel zwar trotz einiger Andeutungen schwer, die Motive von Humbert nachzuvollziehen, aber irgendwie musste das Konstrukt ja für sich funktionieren.

Das Geschehen war interessant, manchmal aber auch etwas langatmig gestaltet. Während der ruhige Auftakt noch schmerzfrei über die Bühne ging, hätten einige Passagen im letzten Drittel gerne mit mehr Schwung daher kommen können. Irons überbrückte mit seiner alleinigen Präsenz war ein paar kleinere Durchhänger, trotzdem hätte man hier und da etwas schneller auf den Punkt kommen müssen.

Einige Abzweigungen (grade im Schlusspart) schienen zudem seltsam und nicht hinreichend begründet. Es war überaus verständlich, dass Lolita sich irgendwann von ihrem reifen Liebhaber abwenden möchte, aber die dargestellte Konstellation mit der Flucht mit einem Fremden war erzählerisch nicht ganz ausgereift und pflanzte Fragezeichen in den Kopf. Vermutlich, weil auch hier die eigene Vorstellungskraft nicht für einige Dinge ausreichte.

Der Streifen war überwiegend sehr „weich gezeichnet“, was gut zur dargestellten Epoche und den Ereignissen passte. Das grobkörnige Bild meiner betagten DVD unterstrich diesen Look umso mehr und so wirkte das Geschehen stellenweise fast schon märchenhaft-verträumt. Der Soundtrack von Meister Ennio Morricone unterstrich dies zusätzlich und erweckte die 40iger/50iger harmonisch zum Leben.

„Lolita“ ist ein guter Film, der von tollen Hauptdarstellern und einer ganz eigenen Atmosphäre profitierte. Die Handlung besaß zwar kleinere Durchhänger, ging für deutlich über zwei Stunden jedoch weitestgehend auch in Ordnung. Manchmal jedoch haben mich einige Bestandteile und Motivation allerdings nicht ganz abgeholt und die Immersion spürbar beeinträchtigt, weshalb einfach keine höhere Wertung drin ist. Unterm Strich ein interessanter Titel, der aufgrund seiner Prämisse sicherlich bereits im Vorfeld nicht für Jedermann geeignet ist – so harmlos die Darstellung der verbotenen Liebe auch sein mochte.

Fotocopyright: Universum Film GmbH

Love is all around (Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut eines jungen Mannes, der gerade seine Wohnung verloren hat. Nun muss er sich entscheiden, bei welcher seiner weiblichen Bekanntschaften Unterschlupf findet und ob er möglicherweise auch eine Beziehung mit ihr eingeht…

Gameplay

„Love is all around“ ist quasi eine Dating-Simulation, die in Form eines interaktiven Filmes daher kommt. Das Spiel besteht komplett aus Videos (bzw. auch gerenderten Standbildern hieraus) und läuft weitestgehend von allein ab.

An bestimmten Stellen dürfen wir die Handlung mit einfachen Entscheidungen beeinflussen und ändern so die Beziehungen der Figuren untereinander. Am Ende eines Kapitels werden diese „Emotionen“ bewertet und ihr müsst stets genügend Punkte erarbeitet haben, damit die Story auch weitergehen darf.

Spielzeit

Die genaue Zeit habe ich dabei nicht gestoppt, würde aber mal von insgesamt 7 bis 8 Stunden ausgehen, da ich immer wieder zurück in die vorherigen Kapitel springen und verschiedene Entscheidungen zum Weiterkommen ausprobieren musste.

Präsentation

Technisch gesehen bestand das Spiel eigentlich nur aus Videos und einigen Standbildern daraus. Die Qualität (sowohl von der Inszenierung, als aber auch von der Optik) war in Ordnung und ließ sich gut anschauen. Die Filme wurden nicht kaputt komprimiert, lagen in meinen Augen etwa auf Streaming-Qualität von 720p-Inhalten bei den üblichen Anbietern.

Eine deutsche (oder zumindest englische) Vertonung war leider nicht anzutreffen, immerhin gab es englische Untertitel – die manchmal etwas zu schnell vorbeiflogen, aber einfach zu verstehen waren.

Positiv

  • interessantes Spielkonzept
  • gute Videoqualität
  • hochwertige Inszenierung
  • sympathische Darsteller
  • solide Spieldauer (für solche Art von Spiel)

Neutral

  • nur englische Untertitel
  • empfindliche Steuerung (Cursor springt bei leichtester Berührung)

Negativ

  • wenig Interaktionsmöglichkeiten
  • etwas belanglose Storyline
  • fühlt sich für das Erreichen der notwendigen Kapitelsprünge manchmal leicht nach Arbeit an

Fazit

Für Zwischendurch liebe ich entspannte Spiele, wie beispielsweise „Walking Simulatoren“ oder eben Titel mit hohem Anteil an Videosequenzen. Im Grunde schlägt sich „Love is all around“ ganz wacker und wusste bis zu einem gewissen Grad wirklich angenehm bei Laune zu halten, aber am Ende des Kapitels brach beim nicht erreichen des vorgegebenen Zieles fast immer die Panik aus.

Ich bin kein „Komplettist“ und muss auch nicht alle Abzweigungen ausprobieren, doch hier wurde man zum Erhalt der benötigen Punkte dazu gezwungen – was sich leider nicht immer unterhaltsam und vor allem sogar etwas stressig angefühlt ab. Wem das nichts ausmacht und die Thematik zusagt: bitte zugreifen. Ansonsten habt Ihr hier nicht unbedingt viel verpasst – obwohl ich das Konzept im Großen und Ganzen gar nicht mal schlecht fand und gelegentlich ins Schmunzeln gekommen bin.

Fotocopyright: NiuGamer

No Return (PC)

Inhalt

„No Return“ versetzt den Spieler in eine Wohnung, von der aus er immer wieder den Fahrstuhl zu einem unterem Stockwerk nimmt und dort auf unterschiedliche Weise mit Ereignissen aus der Vergangenheit konfrontiert wird…

Gameplay

„No Return“ ist ein Gruselspiel, welches vom Gameplay her definitiv an meine allseits geliebten „Walking Simulatoren“ erinnert. Wir marschieren im gemächlichen Tempo durch ähnliche, aber immer wieder leicht variabel gestalteten Areale und müssen dort verschiedene Gegenstände finden und miteinander kombinieren. Am Ende öffnet sich dann eine Tür und dann beginnt der Ablauf wieder von Vorne.

Im Gegensatz zu vielen Mitstreitern können wir im gemächlichen Abklappern der Locations jedoch auch sterben – beispielsweise wenn uns eine Geistergestalt verfolgt und wir nicht schnell genug die Flucht ergreifen. Das sorgt bei der ersten Begegnung noch für leichte Irritation, beim zweiten Aufeinandertreffen ist eigentlich klar, dass wir unsere Beine in die Hand nehmen sollen und in welche Richtung der Marsch gehen muss.

Ansonsten galt es neben den üblichen Verdächtigen (Auffinden von Schlüsseln, Türcodes, etc.) auch ein paar mehr oder weniger kreative Minispielchen (z.B. in Form eines Computerspiels innerhalb des Spieles) zu absolvieren.

Spielzeit

Inklusive der kleinen „Trial & Error“-Momente ist am Ende eine Spielzeit von rund drei bis vier Stunden herausgekommen. Das ging im Anbetracht von Preis und Art des Spieles durchaus in Ordnung.

Präsentation

Optisch machte der Titel eine recht gute Figur. Sicherlich litten die Umgebungen stellenweise an Detailarmut, doch insgesamt konnte der recht realistische Look überzeugen. Zwar wirkten die Figuren darin fast wie Fremdkörper, aber der Stil ging soweit in Ordnung. Hin und wieder störte jedoch starkes Tearing (Zerreißen des Bildes), obwohl V-Synch aktiviert wurde und in den AMD-Treibern optimiert wurde.

Der Sound war atmosphärisch, die Sprachausgabe professionell und hier gab es nix zu meckern.

Positiv

  • stimmige Atmopshäre
  • ordentliche Präsentation
  • ein paar gelungene Jumpscares
  • originelle Mini-Spielchen

Neutral

  • überschaubare, aber ausreichende Spielzeit
  • eher simples Gameplay

Negativ

  • Trial & Error Momente
  • manchmal leichte Orientierungsprobleme
  • Abschnitte mit starken Screen-Tearing

Fazit

Wer Gruselspiele mit halbwegs tiefgreifender Story mag und sich den Einschränkungen eines „Walking Simulators“ bewußt ist, erhält mit „No Return“ einen soliden Vertreter seiner Gattung. Das Programm erfand das Rad nicht neu (obwohl einige Mini-Spielchen recht originell daher kamen), lieferte aber überall solide ab. Die kurze Spielzeit geht für einen solchen Titel in Ordnung, die Technik mit ihrem realistischen Look war sogar ziemlich gut. Genrefans kommen auf Ihre Kosten und tauchen für ein paar Stündchen ab. Längerfristig wird wahrscheinlich nichts im Gedächtnis verbleiben, aber vielleicht zockt man es ja irgendwann nochmal.

Fotocopyright: BlameTech/Boltray Games

„O – Vertrauen, Verführung, Verrat“

Inhalt

Odin James ist der Star im Basketball-Team und vor allem seinem Mitschüler Hugo ein großer Dorn im Auge. Hugos Vater trainiert das Team und greift hart durch. Mit allen Mitteln möchte sein Sohn jedoch auch einmal im Rampenlicht stehen und scheint dabei sogar über Leichen gehen zu wollen…

Fazit

„Othello“ ist mir zwar von Namen ein Begriff, doch mit der Handlung habe ich mich bis dato noch nicht wirklich auseinandergesetzt. Ähnlich wie Romeo & Julia hatte man die Sache anno 2001 mit angesagten Darstellern zwar in die Moderne versetzt, auf den Gebrauch der altertümlichen Sprache jedoch verzichtet.

Auch wenn ich nun keine direkten Parallelen zur Vorlage ziehen kann, war die Geschichte und deren Aussagen recht problemlos zu verstehen gewesen. Man erkannte schnell, wieder Haase lief und wohnte gespannt den gut nachvollziehbaren Eskalationsstufen bei.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, wobei Josh Hartnett besonders lobend erwähnt werden sollte. Auf der einen Seite gab er den kühlen, berechnenden und zielstrebigen Psychopathen, auf der anderen Seite war er nur ein Junge im Kampf um Anerkennung und am Ende selbst geschockt von seinen Taten. Der einstige Teenie-Schwarm spielte diese vielseitige Figur mit Bravour und viel Empathie.

Der Verlauf war weitestgehend kurzweilig gestaltet und obgleich einiger (bewusst) vorherschaubaren Aktionen recht spannend gestrickt. Man wollte unbedingt erfahren, wie sich die Dinge zuspitzen und wer am Ende vielleicht nicht überleben wird – oder ob es überhaupt eine so extreme Steigerung der Ereignisse stattfindet. Dabei waren alle Parts gut ausgelotet, die Zeichnung unserer wichtigsten Charaktere kam dabei nie zu kurz.

Romeo & Julia mit Leonardo DiCaprio gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und stellt noch immer eine Referenz für moderne Neuinterpretationen alter Stücke dar. In meinen Augen kann „O“ da zwar nicht ganz mithalten, macht aber dennoch eine sehr gute Figur – nicht nur, was die Aufbereitung von Shakespeare betrifft, sondern einfach als Film für sich. Als aktueller Thriller funktioniert der Streifen prächtig und macht dank seiner ausgezeichneten Darsteller ebenfalls viel Laune. Genrefreunde dürfen also gerne einen genaueren Blick riskieren – Vorkenntnis hin oder her.

Fotocopyright: Universal

Twisters

Inhalt

Nach einer traumatischen Erfahrung hat Kate ihre Berufung als Sturmjäger an den Nagel gehängt und beobachtet das Wettergeschehen nur noch vom Monitor aus. Als sie ein alter Freund um Hilfe bittet und mit guten Argumenten um die Ecke kommt, nimmt sie erneut Teil bei der gefährlichen Hatz nach den Orkanen…

Fazit

Der erste Teil war seinerzeit nicht weltbewegend, aber im Grunde nicht schlecht und nach all den Jahren noch recht gut schaubar. Seine Prämisse war einigermaßen frisch und vielleicht hat er uns deshalb schon eher ins Kino gelockt. Von der Fortsetzung habe ich nun zumindest einen technisch einwandfreien Spaß erwartet, doch erhalten habe ich eher Liebesschnulze, statt einem packenden Katastrophenfilm.

Der Streifen begann nicht schlecht und versuchte mit ein paar netten Details eine kleine Brücke zum Vorgänger zu schlagen, obwohl er grundsätzlich unabhängig von ihm funktioniert und sonst keine echten Überschneidungen liefert.

Die Handlung orientierte sich dennoch an den üblichen Genrestandards, fuhr aber stets mit angezogener Handbremse. Während man zunächst noch von einer interessanten Hatz auf die Stürme und entsprechend spektakulären Bildern ausging, wurde man alsbald eines Besseren belehrt und saß ein wenig resigniert im Kinositz.

Irgendwie fühlte sich das ganze Unwetter-Szenario wie ein Rahmen für eine Romanze, statt einem ernst zu nehmenden Drama an. Die Stürme wirkten wie ein Beiwerk, um die Beziehung unserer beiden Hauptfiguren weiter zu vertiefen und das Ereignisse des ersten Kusses schien sehnlichster herbeikonstruiert, denn das Auftauchen des nächsten Wetterphänomens.

Insgesamt war das Gebotene viel zu seicht, manchmal gar ein Ticken langweilig und auch technisch weit hinter den Erwartungen. Sicherlich sahen die zerstörten Landschaften durchaus glaubwürdig aus, aber irgendwie hätte ich mir grade während der wilden Passagen mehr aufregende Bilder und optische Schmankerl erwartet. Gerne hätte auch der Sound ein wenig mehr „Bums“ haben dürfen – denn trotz spürbarer Räumlichkeit und etwas Bass wäre hier bestimmt noch mehr gegangen.

Hübsche (und leider auch wenig glaubwürdige) Darsteller, ein seichter Soundtrack, Rodeo-Szenen und viel Schnulze sprachen eine eigene Sprache – die eher an eine Lovestory von Sparks, denn einen echten Katastrophen-Thrill erinnerte. Das Gebotene unterhielt zwar schon irgendwo recht passabel, doch mir wäre ein kerniges und wesentlich effektgeladenes Werk deutlich lieber gewesen. „Twisters“ war trotz guter Ausgangslage leider kein Film für die große Leinwand und kann bei Bedarf mal bei einem Streamingdienst genossen werden.

Fotocopyright: Universal

The Instigators

Inhalt

Zwei Kleinkriminelle wollen eine Wahlkampfveranstaltung des amtierenden Bürgermeisters überfallen und mehr oder weniger legale Spendengelder in ihren Besitz bringen. Leider läuft das Vorhaben absolut schief und alsbald befinden sich die Beiden auf der Flucht vor Polizei, den Schergen des Bestohlenen und den eigenen Auftraggebern…

Fazit

Vielleicht lässt es sich schon anhand der kurzen Inhaltsangabe erahnen, aber so richtig erfand „The Instigators“ das berühmte Rad nicht neu. Apple präsentierte uns hier ein kleines Buddy/Gangster-Movie mit beachtlichem Cast, doch der Unterhaltungswert war eher so lala.

Man hat viele ähnliche Filme gesehen und konnte sich zumindest stets die groben Eckpfeiler erahnen. Der Streifen verlief nach bewährten Mustern und lieferte stets die Vorlage, um den Ablauf der folgenden Szene auch recht gut einschätzen zu können.

Das Pacing war nicht immer optimal und zwischen durchaus unterhaltsamen Momenten bildeten sich auch immer wieder kleine Längen. Manche Dialoge hätten ein wenig Straffung verdient und man wünschte sich mehr Tempo herbei. Auch hat die Chemie zwischen Damon und Affleck nicht ganz gepasst – sie hätten mit besserer gegenseitiger Ergänzung wohl noch viel mehr aus manchen Passagen rausholen können.

Technisch war der Streifen bestenfalls durchwachsen und konnte keineswegs mit großen Blockbustern mithalten. Für eine Streaming-Produktion ging der Look zwar soweit in Ordnung, jedoch waren die CGI-Effekte nicht besonders prickelnd und stets als solche erkennbar gewesen. Grade die Umsetzung von Explosionen und Flammen hat man woanders schon wesentlich besser gesehen – vermutlich ist das Budget einfach für die bekannten Namen draufgegangen.

Für mich ist „The Instigators“ wieder einmal ist eine typischer „Streaming-Titel“ – mit allen schon oftmals erwähnten Höhen und Tiefen. Der Streifen war zwar durchwegs schmerzfrei anschaubar, aber in keinem Bereich so richtig gut. Als Inklusivartikel nimmt man ihn halt mal eben mit, ein neues Abo lohnt dafür auf keinen Fall.

Fotocopyright: Apple

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