Inhalt
Der aus eher einfachen Verhältnissen stammende Student Nick Carraway lernt auf einer rauschenden Party den Schirmherr und zugleich seinen neuen Nachbarn Jay Gatsby kennen. Schnell ist er von diesem mysteriösen Mann fasziniert und wird nach und nach ein Mitglied seiner gehobenen Gesellschaft…
Fazit
„Der große Gatsby“ gilt als echter Literaturklassiker und wurde bereits mit mehreren Filmumsetzungen (und sogar einer Serienfolge von „Family Guy“) bedacht. Bis dato habe ich mich erfolgreich um den Titel gedrückt, doch im Zuge der Sichtung diverser DiCaprio-Filme kam ich an den Weihnachtsfeiertagen dann doch nicht um die letzte Kino-Interpretation auf dem Jahre 2013 herum.
Die Inszenierung entspricht dem, was man von Regisseur Baz Luhrmann erwarten durfte. Es geht bunt, laut, schnell und berauschend zur Sache. Aufregende, stilsichere Aufnahmen erfreuen das Auge, schrille Partyabende überfordern mit schnellen Schnitten und viel Gewusel fast das Hirn. Jede Szene steckt voller liebevoller Details und man sieht sich kaum an Allem satt.
Schnell wird klar, dass man mit diesem extravaganten Look den überschaubaren Inhalt kaschieren will – und diese Taktik geht vollends auf. Der Zuschauer achtet stellenweise mehr auf die geschmackvollen Kostüme und Fahrzeuge der Akteure, denn auf deren Spiel oder deren Dialoge. Man wird ständig von neuen Dingen abgelenkt und befindet sich irgendwann in einem merkwürdigen Flow. Obwohl der Streifen mit fast 2,5 Stunden Laufzeit kein Pappenstil ist, geht es meist sehr kurzweilig und unterhaltsam voran.
Sicherlich ist Leonardo DiCaprio das Zugpferd schlechthin, aber im Grunde agieren alle Beteiligten auf hohem Niveau und passen optisch hervorragend ins Geschehen. Hier wurde mit Bedacht ausgewählt und das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie. Die Harmonie aller Figuren passt und das Abtauchen in der bunten Welt funktioniert.
Ich bin froh, dass die Darsteller weder sangen, noch sich in altmodischer Sprachweise artikulierten und dennoch stach das Werk künstlerisch sehr hervor. „Der große Gatsby“ bot zwar eine relativ dünne Handlung, doch die bildgewaltige Aufmachung ließ dies schnell in den Hintergrund rücken und eine gewisse Faszination war nicht von der Hand zu weisen. Sicherlich muss man für solch einen Film in der richtigen Stimmung sein – doch sollte das Einlassen klappen, so entführt Luhrmann in einen sagenhaften Rausch, dem man sich schwerlich entziehen kann.
8/10
Fotocopyrigt: Warner
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