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Schlagwort: Liebesfilm (Seite 2 von 4)

The Lucky One – Für immer der Deine

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Mitten in den Wirren des Irakkrieges findet der junge Soldat Logan Thibault das Foto einer hübschen Dame und klammert sich in seinen dunkelsten Stunden daran. Als er wieder in der Heimat ist, beschließt er den Schutzengel zu finden und für die Dienste als Glücksbringer zu danken…

Fazit

Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht. „The Lucky One“ ist ein typischer „Sparks-Film“ mit allen bekannten Höhen und Tiefen. Die Geschichte war eher simpel gestrickt und echte Zweifel an einem Happy-End gab es eigentlich zu keiner Zeit.

Bei Adaptionen von Sparks kommt es weniger auf Spannung, vielmehr auf die gefühlvolle Umsetzung an und das ist den Machern hier weitestgehend gelungen. Sicherlich bot die Schnulze ein paar kleinere Leerläufe, doch insgesamt trugen die symphytischen Figuren die überschaubare Handlung recht ansehenlich.

Erneut wurden die Charaktere ein wenig überzeichnet, um dem Kitschfaktor etwas zu erhöhen – aber bei einer solchen Produktion ging das gerade noch so in Ordnung. Man wusste worauf man sich hier einlässt und so durfte man sich nicht über leicht unglaubwürdig konstruierte Elemente beklagen.

Zac Efron hat seinen Job – im gebotenen Rahmen – absolut befriedigend erledigt und gegenüber seinen Kollegen immer den richtigen Dackelblick an den Tag gelegt. Es war allerdings schade, dass man seine Traumata zwar zu Beginn offengelegt hat, jedoch immer weniger darauf eingegangen ist. Sicherlich mag er sich bei seiner neuen Liebe von den Schrecken des Krieges erholt haben, doch mir war die Abarbeitung dann leider einen Ticken zu oberflächlich und schnell geraten.

Unterm Strich war „The Lucky One“ ein solider Genrevertreter, der eine gewisse Checkliste abhakt und stets in sicheren Gewässern schwamm. Schon nach wenigen Minuten lag die vorherschaubare Geschichte klar auf der Hand und der Fokus konzentriert sich auf die Darsteller, die immerhin gut miteinander harmonierten und mit ihren gemeinsamen Momenten großenteils passabel bei Laune hielten.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Five Blind Dates

Inhalt

Um der Familie keine Schande zu machen, soll die hübsche Lia mit einer Begleitung auf der Hochzeit ihrer kleinen Schwester auftauchen. Da die Teeladenbesitzern allerdings sehr schüchtern ist, müssen selbst ihre Eltern beim arrangieren von Dates behilflich sein…

Fazit

Ein richtiger Knaller ist „Five Blind Dates“ sicherlich nicht, doch seine Aufgabe als leichtgängiger Streifen um die Zeit des Valentinstages erfüllt er dennoch mit Bravour. Die Geschichte zwar angenehm simpel gestrickt, doch mit guten und vor allem sehr symphytischen Darstellern bestückt. Der Erzählfluss war kurzweilig und eine Laufzeit von deutlich unter 1,5 Stunden auch genau angemessen, um keine Langeweile aufkeimen zu lassen.

Technisch gab es nichts zu mäkeln. Die warmen Bilder unterstrichen die lockere Atmosphäre und ein eher unauffälliger Soundtrack bestärkte die Leichtigkeit der Inszenierung. Alles war auf gute Laune gebürstet und verfehlte diese Aufgabe nicht. Man konnte sich prima im Geschehen fallen lassen und sich an den perfekt miteinander harmonierenden Charakteren erfreuen.

Viel vermag ich zu „Five Blind Dates“ eigentlich nicht mehr zu schreiben. Der Film war oberflächlich, vorherschaubar und erfand das Rad nicht neu, doch seine liebenswerte Art kaschierten diese Mängel recht gut. Mit den richtigen Erwartungen (und einem idealerweise bereits vorhandenen Prime-Abo) geht das Ding also vollkommen in Ordnung.

Fotocopyright: Amazon

Beastly

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Das wahre Schönheit von Innen kommt, muss der junge, aufstrebende Kyle schmerzlich am eigenen Leibe erfahren. Von einen Fluch belegt, verwandelt er sich in eine abscheuliche Kreatur und hat ein Jahr Zeit, die wahre Liebe seines Lebens zu finden. Sollte in diesem Zeitraum Keiner die magischen Worte „Ich liebe Dich“ zu ihm sagen, so muss er für immer in dieser Gestalt verbleiben…

Fazit

Um ganz ehrlich zu sein, habe ich mich wahnsinnig auf diesen Streifen gefreut. Seit ich die ersten Bilder gesehen habe, wuchs mein Interesse von Trailer zu Trailer immer weiter in die Höhe. Sicherlich ist die Geschichte altbekannt und – ich erlaube mir dies vorweg zu nehmen – das Finale nicht sonderlich überraschend, aber diese moderne Adaption von „Der Schönen und dem Biest“ hat es mir irgendwie angetan. Angefangen beim tollen Cast, bis hin zum gefälligen Humor, über die solide konstruierte Romanze – die zwar hin und wieder mit der Glaubwürdigkeit kämpfte, insgesamt aber restlos überzeugen konnte.

Trotz vieler vorhersehbarer, eigentlich wenig innovativer Elemente macht der Streifen unheimlich Spaß und unterhielt perfekt. Es gab keinerlei Längen und an den offensichtlichen Ungereimtheiten oder Zufällen störte man sich erstaunlich wenig. Wer natürlich Wert auf Anspruch oder Authentizität legt, ist hier absolut falsch. Man muss das Ganze als modernes Märchen und nicht als realistisches Jugenddrama betrachten und dann funktioniert der Titel auch problemlos. Alle Elemente harmonieren auf ihre Fantasie-hafte Weise ganz hervorragend und er Unterhaltungswert war durchgehend sehr hoch.

Interessante Kameraperspektiven, passende Farbtöne und stimmige Kulissen runden den durchwegs positiven Eindruck ab. Alles fühlt sich gut an und sorgt für heitere Laune – auch wenn das vermeintliche Schicksaal des Hauptdarstellers über weite Teile nicht danach anmutet. Einige Momente erinnerten mich sogar an die berühmte – und ebenfalls mehrfach verfilmte – Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens – was aber eher als liebevolle Hommage, denn als dumpfe Abkupferung verstanden werden sollte.

Die Chemie zwischen Vanessa Hudgens und Alex Pettyfer hat einfach gepasst und so nahm man ihnen ihre Romanze auch schmerzfrei ab. Die Darsteller haben eine beachtliche Leistung an den Tag gelegt, dem Geschehen unglaublich viel Kontur verliehen. Die Nebenrollen (u.A. Neil Patrick Harris) trugen allerdings auch ihren Teil zum Gelingen bei, sorgten für ein paar passende Lacher zur rechten Zeit.

Für mich war „Beastly“ ein tolles Erlebnis, auch wenn einige Passagen zunächst zum Kopfschütteln einluden. Wie er es schaffen konnte, dass die Angebetete ausgerechnet beim ihm einzieht oder warum die Beiden sich so lange nicht wirklich gesehen haben sind nur einige unglaubhafte Bestandteile, aber dennoch vermochte man dies zu verzeihen. Der Erzählfluss war so unglaublich gut, die Romantik insgesamt nicht zu überspitzt und die lobenswerte Grundaussage nicht zu streng an den Mann gebracht. „Beastly“ ist ein Paradebeispiel für moderne Märchenadaptionen und ein immer wieder gerne gesehener Gast im heimischen Kino.

Fotocopyright: Leonine

Hör auf dein Herz

Inhalt

Korea im Jahre 1999. Der schüchterne Maschinenbaustudent Kim Yong lernt die Erstsemestern Seo Han-sol kennen und alsbald auch sehr lieben. Sein Leben scheint nach vorherigen Studienabbrüchen endlich in geordneten Bahnen zu verlaufen, bis ihm sein bester Kumpel ein Amateurfunkgerät ausleiht. Unverhofft nimmt er darüber Kontakt zu einer Dame mit einer schier unglaublichen Geschichte auf…

Fazit

„Hör auf dein Herz“ hatte ich schon ein paar Tage auf dem Schirm, doch konnte mich in Geduld üben, den deutschen Release abwarten und eine solide Lokalisierung genießen.

Die Handlung erinnerte mich stark an „Frequency“, der mich seinerzeit absolut gefesselt und begeistert hat. Zwar ging es hier wesentlich romantischer zur Sache, doch der Plot war im Grunde recht ähnlich und stellenweise nicht minder spannend konstruiert. Natürlich hadert man auch hier mit der allgemeinen Glaubwürdigkeit, doch bei solchen Filmen muss man sein Hirn in manchen Bereichen einfach mal ausschalten können.

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Lasst euch selbst auf die Geschichte ein und bildet euch eure Meinung hierzu. Klar stellt man recht schnell eigene Theorien zum möglichen Ablauf an, dennoch spielten auch hier die Macher hier ein wenig mit euren Erwartungen. Die Story nimmt durchaus unerwartete Wendungen an und hält so die Aufmerksamkeitsspanne jederzeit oben.

Besonders gut haben mir hier die Darsteller und die Inszenierung gefallen. Die hübschen und durch die Bank weg sympathischen Figuren wurde mit hellen Farben und knackigen Kontrasten hervorragend ins richtige Licht gerückt, die gesamte Optik wirkte extrem hochwertig, warm und anziehend. Dazu kam ein eingängiger Soundtrack, der die gezeigten Gefühlswelten angenehm unterstrich.

Leider schlichen sich immer wieder kleinere Längen ein, die am Ende eine höhere Wertung zu Nichte machen. Man blieb zwar irgendwo immer gespannt am Ball und wollte seine Theorien bestätigt wissen, doch hin und wieder hätten kleinere Straffungen ganz gut getan. Man konnte sich zwar so gut auf die Emotionen und Verhaltensweisen der Charaktere einstellen, dennoch hätten kleinere Kürzungen nicht an der Atmosphäre gezerrt, die Sache her noch einen Ticken runder gestaltet.

„Hör auf dein Herz“ ist ein „Frequenzy“ für Romantiker, wobei mich der Hollywood-Titel zugegebenermaßen ein wenig mehr abgeholt hat. Ansonsten lieferten uns die Koreaner allerdings mehr als solide Kost, die sicherlich noch einmal im Player landen darf und von mir auch gerne weiterempfohlen wird. Wer romantische Filme mag und nicht unbedingt auf hundertprozentige Logik angewiesen ist, bekommt hier einen witzigen Titel mit Herz und enorm liebenswerten Akteuren.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Summer Sway – Ein heißer Sommer in Bangkok

Inhalt

Bangkok. Eine bezaubernde Tänzerin bekommt Besuch von ihrer Freundin aus Korea, die bereits auf dem Hinflug die Bekanntschaft eines sympathischen jungen Mannes macht. Später begegnen sie sich alle gemeinsam wieder und ein kompliziertes Beziehungsgeflecht beginnt…

Fazit

Hübsche Menschen, schöne Bilder, aber leider keinerlei knisternde Erotik und dazu ein enorm schleppender Filmverlauf. „Summer Sway“ versprach im ersten Moment vergleichsweise viel und konnte die Erwartungshaltung trotz vielversprechender Komponenten in meinen Augen leider nicht erfüllen.

Die eher simpel gehaltene Handlung wäre kein größeres Problem gewesen, wäre das Geschehen nur packender und weitaus weniger langatmig inszeniert worden. Die Geschichte plätscherte fortwährend harmlos und unspektakulär vor sich hin, wusste den Zuschauer nie richtig abzuholen und bot ihm keinerlei echte Schauwerte oder gar erinnerungswürdige Momente.

Hat man sich zu Beginn mit etwas Freizügigkeit noch halbwegs interessant gezeigt, nahmen diese Szenen mit laufender Spielzeit deutlich in Qualität und Quantität ab. Im Erotikbereich lässt sich das Ganze kaum mehr verorten – was umso tragischer ist, weil der Streifen auch weder als Romanze oder zumindest Komödie funktioniert.

Für einen Liebesfilm fehlte es an Immersion, viele Dinge ließen schlichtweg kalt und ließen uns nicht recht abtauchen. Das Verhalten der Figuren war nicht immer nachvollziehbar und vor allem emotional so gleichgültig präsentiert, dass man sich einfach nicht in deren Lage hindenken konnte – oder wollte. Manchmal fühlte sich das Geflecht wie Kinderkramm an, meist jedoch als uninteressant und öde.

Der Film wirkte trotz stellenweise wirklich hochwertig eingefangener Bilder eher wie eine überdurchschnittlich gemachte TV-Produktion, was sich auch bei der Leistung seiner Darsteller niederschlug und zudem durch eine mittelprächtige deutsche Synchronisation zusätzlich verstärkt wird.

Das Spiel der Akteure war okay, beschränkte sich aber auf das Nötigste und sorgte damit nicht gerade für Begeisterungsstürme. Man spühlte ein Standardprogramm herunter – welches vom Niveau her eher einer Daily-Soap, statt Blockbuster entsprach. Trotz hochdramatischer Szenen blieb die Gestik meist starr und wenn man sich ins Zeug gelegt hat, übertrieb man es wieder mit den panischen Blicken.

„Summer Sway“ konnte mich in keinerlei Hinsicht übermäßig von sich überzeugen und ließ mich am Ende enttäuscht zurück. Sicherlich hat das Werk auch schon ein paar Tage auf dem Buckel, doch als Ausrede darf dies nicht gelten. Gerade die Koreaner haben im Genre so viel zu bieten – und das nicht erst seit gestern. Greift also lieber zu anderen Mitbewerben und habt damit weitaus mehr Freude. Dieses Werk ist kein Totalausfall, aber eben auch nichts Besonders.

4/10

Fotocopyright: Busch Media Group

Stimme des Herzens – Whisper of the Heart

Inhalt

Seit nunmehr 10 Jahren gehen die innigen Freunde Shizuku und Seiji getrennte Wege. Während er in Italien als erfolgreicher Musiker durchstarten konnte, wurde sie Lektorin und hat sich von ihrem großen Traum als Buchautorin weitestgehend verabschiedet. Beim Stöbern ihrer Werke stößt die resignierte Shizuku auf der Leihliste jedoch immer wieder über den selben Namen auf möchte der Sache auf den Grund gehen…

Fazit

Bei diesem Titel gibt es mehrfach Schande über mein Haupt. Zum Einen kann ich mich gar nicht daran erinnern, die Anime-Umsetzung jemals geschaut zu haben und zum Anderen hatte ich diese Realverfilmung zunächst gar nicht auf dem Schirm. Der Trailer machte schonmal einen guten Eindruck und auf die Sichtung war ich dann einigermaßen gespannt.

Wie dem aber auch sei, „Whisper of the Heart“ gefiel ab der ersten Minute mit seiner wunderhübschen Inszenierung, die mich persönlich ein wenig an einen verträumten Märchenfilm oder beispielsweise an „Die fabelhafte Welt der Amelie“ erinnert hat. Er schafft es einen Charme, wie seinerzeit die Realadaption von „Kikkis kleiner Lieferservice“ aufzubauen und schnell viele Sympathien auf seiner Seite zu verbuchen.

Die Geschichte war zwar nicht unbedingt sehr komplex, dafür aber schön erzählt und streckenweise sogar überraschend spannend gemacht. Man wollte schon wissen, wie sich die Dinge entwickeln, auch wenn das Konstrukt insgesamt sehr überschaubar war und eher die optischen Reize und natürlich auch die liebenswerten Darsteller ihren Fokus auf sich richteten.

Die Chemie der Akteure untereinander hat prima gepasst und machten das Abtauchen einfach. Man kam schnell in die Handlung hinein und musste sich nicht mit dem Analysieren der Figuren beschäftigen – alles diesbezüglich lag recht schnell auf der Hand und hielt keine unangenehmen Überraschungen parat. Der Erzählfluss war dabei überwiegend in Ordnung, wobei sich die Ereignisse manchmal einen Ticken zu gemächlich anfühlten. Man muss halt mit der richtigen Einstellung an die Sache gehen und keinen lauten oder gar schnellen Film erwarten.

Wer den Anime kennt, wird sicherlich auch Interesse an dieser Variante haben – doch auch alle anderen Genrefreunde kommen sicherlich nicht zu kurz. Zwar kann ich keinen direkten Vergleich zu den beiden Titeln ziehen, muss aber gestehen, dass diese Version durchaus gefiel und mich für knappe zwei Stunden wunderbar abgeholt hat. Geschichte und Aufmachung hatten etwas Besonders und die gut aufgelegten Akteure taten ihren Rest dazu. Ohne ein paar minimale Längen wäre meine Bewertung vielleicht noch einen Ticken höher ausgefallen, eine Empfehlung gibt es aber trotzdem.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

Die Frau im Nebel – Decision to Leave

Inhalt

Der Tod eines Hobby-Bergsteigers wird für Kommissar Jang auch zu einem persönlich sehr schwierigen Fall. Da ein Mord zunächst nicht ausgeschlossen ist, wird die Frau des Toten genauer beschattet und schnell fühlt sich der langjährig verheiratete Gesetzeshüter zu der undurchsichtigen Frau hingezogen…

Fazit

Von besonders geringen Erwartungen würde ich bei diesem Titel auf keinen Fall sprechen. Die bisherigen Werke von Park Chan-wook (u. A. „Die Taschendiebin, Oldboy) finde ich allesamt sehr gut und die bis dato vernommenen Kritiken zu diesem Film waren immens positiv ausgefallen. Am vergangenen Wochenende war des dann endlich soweit und ich konnte mir mein eigenes Bild machen – welches ich nach weiteren Sichtungen vielleicht noch einmal innerlich und textlich überarbeiten werde. Klingt jetzt schon kompliziert, aber man muss dieses Epos einfach nochmal sichten um kleinere Details noch einmal besser verarbeiten zu können.

Die Handlung erinnert zunächst an übliche Genrekost wie beispielsweise den Klassiker „Basic Instinct“, bei dem sich der gute Cop ebenfalls mit der undurchsichtigen Verdächtigen einlässt und selbst in Abgrund gerät. Ähnlich, gar fast exakt und dennoch irgendwie anders geht man hier den ausgelutschten Plot an und sorgt nicht nur wegen seiner asiatischen Darsteller für einen ganz anderen Seheindruck.

„Die Frau im Nebel“ punktet mit stilvoller und enorm hochwertiger Inszenierung – die stets zwischen >sinnlich< und >mysteriös< hin und her jongliert, einen ganz eigenen Look auf den Bildschirm zaubert. Man ruhigen, stellenweise fast schon hypnotischen Kameraeinstellungen und Hintergründen wird ein effektiver Sog erzeugt, der uns gedanklich ganz nah an unsere Figuren heranbringt und sich intensiver mit ihnen beschäftigen ließ.

Klar mag uns der Plot in seinen Grundzügen äußerst bekannt und wenig Ideenreich daher kommen, dennoch mangelt es uns glücklicherweise an seiner Vorherschaubarkeit, die uns ja letztlich so an den Schirm fesselt. Man kann die nächsten Schritte trotz aller oberflächlichen Vertrautheit nicht erahnen – von den echten Motiven unserer Charaktere ganz abgesehen. Man muss sich im Geschehen fallen lassen und die Dinge einfach auf sich zukommen lassen. Manchmal ist dies aufgrund der leicht verschachtelten Erzählweise nicht ganz einfach, aber die investierte Aufmerksamkeit lohnt auf jeden Fall.

Die Darsteller haben hervorragend miteinander harmoniert und sich nicht direkt in die Karten blicken lassen. Vor allem unsere weibliche Hauptfigur gab sich undurchsichtig, geheimnisvoll und irgendwo interessant. Man konnte sich hierdurch gut in die Lage des Kommissars hineindenken und seine Gedanken verstehen. Überhaupt war es eine Freude den beiden Akteuren bei ihrem Kammerspiel zuzuschauen und dabei in den hübsch fotografierten Kulissen zu versinken. Alles fühlte sich entschleunigt, aber ansprechend an.

„Die Frau im Nebel“ ist ein toller Thriller, dem eine einmalige Sichtung vielleicht nicht ganz gerecht wird. Es galt viele Details zu erblicken, Zeiten, Abläufe und Dialoge in den richtigen Kontext zu setzen und sich letztlich auch den tollen Figuren zu widmen. Mein Ersteindruck war bereits sehr gut, doch möglicherweise kann sich die Bewertung noch einmal minimal erhöhen. Ich war jedenfalls sehr positiv von dem Geschehen angetan und lege das Werk allen Genrefreunden wärmstens ans Herz.

8/10

Dieses Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von PLAION PICTURES zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Filmen findet Ihr auf der Webseite des Labels: https://plaionpictures.com

The King’s Daughter

Inhalt

„Sonnenkönig“ Louis XIV hat den Zenit seines Schaffens erreicht, doch dürstet es ihm nach Mehr. Er möchte eine gefangene Meerjungfrau dazu nutzen, um nach Atlantis zu kommen und dort das Geheimnis des ewigen Lebens zu ergründen…

Fazit

Manche Filme schaut man nur wegen ihrer Darsteller und genau solch ein Vertreter war „The Kings Daugther“ auch ehrlicherweise für mich. Überrascht hat mich die hohe Screentime von Brosnan, weniger dagegen die langweilige Handlung mit nur wenig nennenswerten Highlights.

Oftmals wird mit prominenten Namen geworben, doch deren eigentlicher Auftritt ist eher überschaubar – doch so nicht hier. Brosnan ist den kompletten Verlauf über zugegen und verkörpert eine tragende Rolle, die immer wieder in Erscheinung trat. Natürlich mimt er den aus Geschichten bekannten „Sonnenkönig“ mit Freude und so locker kam es irgendwo auch beim Zuschauer rüber.

Leider war der Streifen an sich bestenfalls mittelprächtig, wenngleich streckenweise sogar etwas unausgegoren. Der Fokus lag klar auf einer Lovestory, weniger im erhofften Abenteuer um Atlantis. Die (mäßig animierte) Meerjungfrau bringt zwar einen Hauch von Fantasy ins Geschehen, spielt aber für das eigentlich erhoffte Ziel eine vergleichsweise kleine Geige.

Der Verlauf war eher vor sich dahinplätschernd, wenig actionreich oder gar spannend. Man nickt nicht weg, wird aber auch nie großartig vom Treiben mitgerissen. Bei schnulzigen Momenten mit – dem Setting gegenüber – unpassender Pop-Musik tat sich sogar ein wenig Fremdschämen auf. Alles wirkt weichgespült und ließ an einem gewissen Punkt trotz der fabelhaften Kulissen keine echte Abenteuerlust mehr aufkeimen.

Unterm Strich war „The King’s Daughter“ für mich arg belanglos und unerwartet stark auf Romantik gebürstet. Sicherlich über weite Teile seicht-unterhaltsam, aber eben nicht ohne den erhofften Fantasy-Kick – der hier durchaus eine solide Grundlage gehabt hätte und bei guter Inszenierung seine Aussage nicht verwässert hätte. Wer auf knallharte Liebesschnulzen steht, schaut rein – der Rest greift lieber zu actionreicheren Genrevertretern.

4,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

How to Talk to Girls at Parties

Inhalt

London im Jahr 1977. Enn und seine Kumpels sind Punks und lieben das unkonventionelle Leben mit wilden Partys und Musik. Eines Tages landet die Truppe jedoch auf seiner seltsamen Veranstaltung mit noch seltsameren Gestalten. Dort lernt unser Hauptprotagonist die bezaubernde Zen kennen und bizarre Stunden stehen dem jungen Glück bevor…

Fazit

Als Filmfan hat man über die Jahre schon sehr viel seltsames Bildmaterial zu Gesicht bekommen und wird durch so manch selbst ernanntes Kunstwerk kaum noch sonderlich beeindruckt. „How to Talk to Girls at Parties“ trägt allerdings nicht nur einen ungewöhnlichen Titel, sondern liefert uns hier ein Erlebnis, dass ich selbst beim nachträglichen Verfassen dieses Textes noch nicht ganz im Kopf sortieren konnte.

Im Nachhinein kann man über das Werk eigentlich sagen was man möchte, doch die tolle Atmosphäre und das launige Punk-Setting werden sicherlich im Gedächtnis bleiben. Der Film lebt von seinem Charme, der über so manch Kante mit einem Lächeln hinwegschauen lässt und irgendwie versöhnlich stimmte.

Durch seine schrägen Figuren und seinen unkonventionelle Handlung baut das Geschehen eine gewisse Spannung auf, die bis zum bitteren Ende nicht abreißt. Man kann sich zwar nicht sonderlich gut in alle Figuren hineindenken, jedoch wunderbar mit ihnen mitfiebern und sich über den weiteren Verlauf der Geschichte freuen. Man konnte die nächsten Schritte so schlecht vorausahnen, so dass man erst recht vor Schirm verweilt und sich einfach mal überraschen ließ.

Die Darsteller waren durch die Bank weg symphytisch und gaben Ihr Bestes. Neben den tollen Jungstarts wie Elle Fanning und Alex Sharp, trumpfte vor allem eine grandiose Nicole Kidman als Altpunkerin mit Herz auf. Es war schön, dass sich ein so großer Name noch für so kleine und recht verquere Produktionen engagiert und dann so toll performt.

Die Inszenierung lag sicherlich nicht auf höchsten Hollywood-Niveau, trug aber eine schöne Handschrift mit interessanten Kameraperspektiven und einem kultigen Soundtrack. Darüber hinaus ließ sich eine gewisse Erotik bei Kostümen und manch kleinerer Szene nicht verleugnen.

So Alles in Allem, hat „How to Talk to Girls at Parties“ zumindest in gewissen Kreisen durchaus das Zeug zum Kultfilm. Figuren, Setting, Musik und so manch Passage brannten sich ganz ordentlich im Bewusstsein ein, auch wenn ich zumindest aktuell noch keine höhere Bewertung für das Gesamtkonstrukt abgeben möchte. Der allerletzte Kick hat noch gefehlt, doch zu weiteren Sichtungen wäre ich absolut bereit. Wer auf etwas andere Liebesfilme steht und idealerweise eine Schwäche für das Punktum der 70iger hat, sollte unbedingt mal reinschauen.

7,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

Die große Liebe

Inhalt

Bei einem Heimaturlaub lernt Offizier Paul die bezaubernde Sängerin Hanna kennen und lieben. Obwohl sie aus völlig unterschiedlichen Welten stammen, wollen sie es miteinander versuchen. Leider verwehrt ihnen der Krieg eine längere, gemeinsame Zeit…

Fazit

Nach “ Wunschkonzert“ ist auch der zweite, sogar noch etwas größere Erfolg „Die große Liebe“ endlich in aufpolierter HD-Qualität frei erhältlich. Zwar trägt auch dieser eine – gemessen am eigentlichen Inhalt – übertriebene FSK18-Freigabe, doch womöglich könnte man unbedarfter Zuschauer mach Details nicht korrekt einordnen. Es handelt sich um ein „Kind seiner Zeit“, welches mit etwas Abstand betrachtet und bewertet werden muss.

Im Gegensatz zu „Wunschkonzert“ hat es mir hier allerdings ein bisschen an Substanz und markanten Momenten gefehlt. Zarah Leander ist natürlich nicht nur toll anzuschauen und erst recht famos anzuhören, aber die Handlung war einfach zu seicht, austauschbar und stellenweise sogar etwas langatmig erzählt. Zieht man den ungemütlichen Hintergrund ab, bleibt eine simple Liebesgeschichte, die zielstrebig, vorhersehbar und wenig aufregend abgespult wurde.

Von Krieg und plakativer Propaganda gab es glücklicherweise wenig zu vermelden, doch die hier präsentierte heile Welt war mir einen Ticken zu drüber. Sicherlich wollte man genau diese entspannte und herzergreifende Stimmung erzeugen, aber für den waschechten Cineast war diese filmische Darbietung insgesamt zu unspannend. Klar war der Titel mangels Alternativen ein riesiger Hit, doch streng genommen hätte man seine flache Erzählweise seinerzeit schon kritisieren dürfen.

Optisch hat der Film wohl noch nie besser ausgeschaut. Zwar besaß das 4:3 Bild einige Defekte, gewaltiges Filmkorn und gelegentlich starkes Rauschen, doch der Ton war verhältnismäßig gut und alles durchaus problemlos genießbar. Ich hatte vor Jahren mit wesentlich schlechteren Abzügen Vorlieb nehmen müssen und bin mit der aktuellen Variante höchst zufrieden und möchte die besprochenen technischen Makel nicht negativ bewerten. Es geht wohl einfach nicht besser.

Die Veröffentlichung solcher Kunstwerke ist für uns informierte und aufgeklärte Filmfreunde ein wahrer Segen. Ich finde die Einblicke in die Kinohistorie immer höchst interessant, auch wenn hier der tatsächliche Inhalt leider etwas dürftig ausgefallen ist. Für die Aufbereitung und „ans Licht bringen“ ein großes Lob, auch wenn nüchtern getrachtet nur ein passabel anschaubarer Film vorgelegt wurde. Ich drücke mal ein Auge zu und gebe dennoch knappe 7 von 10 auf meiner persönlichen Skala – nicht zuletzt dank des Soundtracks, der mir beim Schreiben dieses Reviews gerade fleißig im Kopf herumschwirrt. Hoffen wir mal, dass noch mehr „Wunder geschehen“ und weitere Filme dieser Art alsbald legal in den Händlerregalen liegen.

7/10

Fotocopyright: WVG Medien GmbH

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