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Schlagwort: Drama (Seite 22 von 110)

Ein gutes Jahr

Inhalt

Max ist erfolgreicher Broker und geht in seinem Geschäft scheinbar auch über Leichen. Als er über ein Erbe in Frankreich informiert wird, reist er zwar umgehend dorthin, rechnet aber mit einem schnellen Verkauf und keinem großen Zwischenstopp. Auf dem alten Weingut des Onkels angekommen, schwelgt er allerdings rasch in Erinnerungen an seine Kindheit und kann sich obendrein dem Charme der dortigen Bevölkerung nicht entziehen…

Fazit

Der Film „Ein gutes Jahr“ hat mittlerweile ein paar Tage auf dem Buckel und bis zu den vergangenen Weihnachtsfeiertagen habe ich mit der Sichtung gehadert. Zwar versprachen die Namen Ridley Scott und Russel Crowe seit jeher keinen Flop, doch irgendwie haben mich Handlung und Setting nicht sofort aufjubeln lassen. Wie dem aber auch sei: endlich flackerte der Titel über den heimischen Schirm und am Ende konnte ein erwartet positives Fazit gezogen werden.

Der Streifen bediente sich vieler Klischees und versuchte gar nicht erst aus seiner gewissen Gleichförmigkeit herauszubrechen. Alles verlief hier nach altbewährten Mustern und die „heile Welt“ geriet zu keiner Zeit ins Wanken. Da halfen auch keine halbherzigen Versuche aufgesetzter Dramatik. Man hat sich voll und ganz auf seine großartig agierenden Darsteller und die gefühlvolle Inszenierung verlassen – was zum Glück auch wunderbar funktioniert hat und letztlich eine Empfehlung für Freunde solcher Werke aussprechen lässt.

Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und dabei war egal, ob in der heutigen Zeit oder in den Rückblenden. Man konnte sich gut in die Figuren hineindenken und die behutsam erzählten Charakterwandlungen vollends verstehen. Alles war so symphytisch wie glaubwürdig präsentiert – auch wenn man sich wie bereits erwähnt nicht um einige Klischees und Vorherschaubarkeiten herumschiffen konnte. Zu oft hat man solche Geschichten schon erlebt und zu leicht konnte man hier die nächsten Schritte der Handlung vorausahnen.

Scott und Crowe können auch ruhig und gefühlvoll, was sie mit diesem Film nachhaltig beweisen konnten. Zwar erfand man hier das Rad nicht neu und trottete jederzeit auf bekannten Wegen, doch das Ergebnis hat unterm Strich dennoch sehr gut bei Laune gehalten. Es hab ein paar wirklich schöne und ein paar wirklich witzige Momente, die immer mal wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberten und den vorherschaubaren Verlauf ein wenig zur Seite drängten. Letztlich kosteten diese mangelnde Innovation aber schon ein halbes Wertungspünktchen, doch Freunde solcher Filme dürfen dieses auch gerne wieder aufaddieren. „Ein gutes Jahr“ ist ein schönes Kontrastprogramm zum üblichen Geballer und irgendwie auch wie ein kleiner erholsamer Urlaub in Frankreich.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Helden der Nacht – We own the Night

Inhalt

Jospeh und Bobby sind Brüder, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Während der eine hohe Auszeichnungen als Cop erhält, hängt der Andere lieber in Clubs ab und führt zwielichtige Geschäfte durch. Als Joseph jedoch eines Abend angeschossen wird und sein Bruder die Täter identifizieren kann, besinnt sich dieser doch noch einmal auf das Gute..

Fazit

Cop-Thriller gibt es wie Sand am Meer, doch „We own the Night“ stach schon bei seinem damaligen Release aufgrund seiner gut miteinander harmonierenden Darsteller und einer relativ gut geschriebenen Geschichte hervor. Zwar mögen die Ereignisse zuweilen arg konstruiert wirken und die allgemeine Glaubwürdigkeit nicht immer gegeben sein, dennoch schaut man hier noch einmal gnädig darüber hinweg.

Die Wendung vom Saulus zum Paulus mag hinreichend begründet worden sein, dennoch kann sie nicht zu hundertprozentig überzeugen. Was hier allerdings funktioniert ist das brillante Spiel von Phoenix, der sogar einen ebenfalls hervorragend agierenden Wahlberg in wenig in den Schatten stellt. Er meisterte seine Sache wirklich zum mitfiebern und so vergisst man eine kleinere Ungereimtheit hier oder da.

Der Verlauf war überwiegend kurzweilig dargestellt, auch wenn die knappen zwei Stunden hätten einen Ticken straffer ausfallen können. Aufgrund so mancher Vorhersehbarkeit hätte man einige Details verkürzen und so das Tempo höher halten können – aber Schwamm drüber. Das Teil war schon recht gut ausbalanciert und benötigte manche Länge um seine Charaktere irgendwo besser ausleuchten zu dürfen.

Ich mag Phoenix und ich mag Wahlberg – was schon vor einigen Jahren eine perfekte Voraussetzung für diesen Thriller war. Beide performten gut, die Story war in Ordnung und die Spannungskurve bis zum Ende äußerst solide konstruiert. Wer solche Filme mag, wird auf jeden Fall auf seine Kosten kommen, auch wenn der auf Hochglanz polierte Thrill kleinere Macken hat.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Signs – Zeichen

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Nach dem Tod seiner Frau, hat Graham Hess dem Dasein als Pfarrer den Rücken gekehrt und er ist im Zweifel mit sich selbst und dem Glauben. Zur Unterstützung ist sein Bruder zu ihm gezogen und gemeinsam kümmern sie sich um die beiden Kinder, die nun ohne Mutter aufwachsen müssen.
Die Tage vergehen mehr oder weniger von Trauer geprägt, doch plötzlich werden die trübe Stimmung unterbrochen. Auf dem Feld der Familie entstanden über Nacht seltsame Kornkreise und die Tiere in der Gegend verhalten sich seltsam. Handelt es sich hierbei um einen Betrug, oder ist wirklich etwas Außergewöhnliches im Busch?

Fazit

„Signs“ ist ein Musterbeispiel für Effektivität und großartiges Erzählkino. Trotz gewissem Blockbuster-Flair dank Mel Gibson und Joaquin Phoenix hielten sich die CGI- Spielereien in Grenzen und auf schillerndes Feuerwerk wurde ganz bewusst verzichtet.

Der Film lebt einzig von seiner genialen Atmosphäre, die sich langsam aber sicher – und nie langweilig – hochschaukelt. Man konzentriert sich voll und ganz auf Charakterentwicklung und stimmige Steigerung der Unbehaglichkeit – so dass man gebannt vor dem Schirm verbleibt und mitfiebert wie selten zuvor. Man sieht kaum eindeutige Szenen, fast alles spielt sich im Kopf des Betrachters ab und genau dieser Aspekt funktioniert hier ganz hervorragend.

Nicht einmal die vermeintliche Invasion von Außerirdischen, vielmehr die Entwicklung der kleinen Familie steht im Vordergrund. „Signs“ ist nicht nur ein gehaltvoller Psychothriller, sondern auch eine schön gezeichnete Verhaltensstudie, bei denen die gut agierenden Akteure herausragendes schauspielerisches Talent beweisen müssen – und auch taten. Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und vor allem unsere jüngeren Darsteller ganz toll aufgespielt.

Der Verlauf war packend und der gewollte Minimalismus niemals störend. Das Werk fühlte sich von Anfang bis Ende extrem stimmig und durchgeplant an. Dabei gab es auch viele wichtige Aussagen, die uns aber keineswegs mit dem Hammer eingeprügelt, sondern zuweilen auch angenehm unterschwellig rübergebracht wurden. Im Gegensatz zu anderen Mitstreitern hat man sich nie verrannt, lieferte eine verständliche und konsequente Auflösung der Dinge – obgleich es an einem gewissen Interpretationsfreiraum freilich nicht fehlte.

Projekte wie „Signs“ sind in den letzten Jahren – zumindest auf großen Hollywood-Level – sehr selten geworden und verdienen dafür schon Einiges an Lob. Regisseur M. Night Shyamalan stellte sich seinerzeit quasi gegen den Mainstream und lieferte einen verhältnismäßig simplen, aber ungemein effektiven Thrill ab. „Signs“ war noch echte Filmkunst und gehört unbedingt in die gut sortierte Genre-Sammlung.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Abgehört – Trau niemals einem Cop

Inhalt

Um das Verbrechen in Hongkong zu bekämpfen, setzt die Polizei verstärkt auf das Abhören von verdächtigen Personen. Unter diesen befindet sich auch ein windiger Geschäftsmann, dem Insiderhandel und Veruntreuung im großen Stile vorgeworfen wird. Als die Cops Jonny, Gene und Max auf den Kerl angesetzt werden, scheint seine Verurteilung zum Greifen nah – doch dann halten sie einige Beweise zurück und wollen an der Börse selbst von ihren erbeuteten Informationen profitieren…

Fazit

Die Macher von „Infernal Affairs“ (in Hollywood als „The Departed“ neu verfilmt) haben mal wieder zugeschlagen und erneut einen intelligenten Cop-Thriller abgeliefert. Ich hatte die Scheibe schon einige Jahre im Regal, doch immer Angst, der Titel könnte ein wenig trocken sein – was sich am gestiegen Abend zum Glück bereits nach kurzer Zeit zerschlagen hat.

Der Film besaß einen ansprechenden Grundton, der einen bereits nach wenigen Minuten in das Geschehen hineinzog und bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken ließ. In Anbetracht der Thematik hätte ich diesen Sog zunächst gar nicht für möglich gehalten, doch rasch wuchsen die symphytischen Cops und deren verständliche Motive ans Herz.

Vielleicht haben es die Autoren bei der Dramatik der Hintergründe unserer Figuren ein wenig übertrieben, doch das war nicht sonderlich tragisch. Das Geschehen wirkte dennoch greifbar und man konnte sich prima hineindenken. Durch geschickte Wendungen gelang außerdem ein toller Spannungsaufbau, der selbst beim Finale nochmal ein paar überraschende Karten auf den Tisch zu legen wusste.

Die Inszenierung war hochwertig und sauber, die deutsche Vertonung gelungen. Der Look war kinoreif und weit über einfachem TV-Niveau. Interessante Kameraperspektive, hübsche Szenenübergänge und eine tolle Ausleuchtung wussten zu gefallen. Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut erledigt, gaben keinen Grund zur Klage.

In den meisten Filmen werden korrupte Gesetzeshüter nicht unbedingt glorreich in Szene setzt und so eigentlich auch hier. Trotzdem konnte man eine gewisse Bindung zu ihnen herstellen und bis zum Schluss ordentlich mitfiebern. Unterm Strich kann „Abgehört“ zwar nicht ganz mit „Infernal Affairs“ mithalten, aber im Grunde haben Felix Chong und Alan Mak erneut einen packenden Krimi mit Tiefgang abgeliefert. Asien-afine Genrefans dürfen bedenkenlos zugreifen.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Serenity – Im Netz der Versuchung

Inhalt

Baker Dill lebt im einem kleinen Paradies und kann sich eigentlich nicht beklagen. Jeden Tag um die 30 Grad, ein hübsches Boot und eine lockere Affäre mit einer hübschen Frau. Eines Tage taucht jedoch eine Ex auf und bittet ihn um seine Hilfe. Baker soll ihren derzeitigen Mann beseitigen und könnte mit dem dafür in Aussicht gestellten Geld weitaus mehr als nur seinen Kahn abbezahlen…

Fazit

Diesen Film zu bewerten fällt mir nicht leicht. Ich habe ihn mittlerweile zweimal gesehen, durchaus auch schon bei seiner ersten Sichtung verstanden, doch bin mir irgendwie unschlüssig. Es gab viele positive Seiten, aber neben einer grundsätzlichen wichtigen Aussage auch ein paar beinahe Show-Stopper, die für einen seltsamen Beigeschmack sorgten.

Der Streifen thematisiert in erster Linie häusliche Gewalt und bringt diese Problematik auch soweit verständlich rüber, doch die Umsetzung ist – sagen wir – etwas speziell. Normalerweise lobe ich mir innovative Ideen, aber idealerweise sollten sie geschmeidiger umgesetzt werden. Hier hat es mir leider an zu vielen Stelle geharkt und den eigentlich ganz passablen Erzählfluss immer wieder ins Stocken gebracht.

Auch wenn es zum Ende hin einen gewissen „Aha-Effekt“ gab und so manch Merkwürdigkeit endlich aufklären konnte, so unzufrieden bin ich dennoch damit. Klar mag die Auflösung schon einleuchten und das dahinterliegende Prinzip nach kurzem Grübeln auch verständlich sein, doch irgendwie kam mir kein „ach, das ist ja mal cool gemacht“ über die Lippen.

Das wunderhübsch gemachte Werk führte sich im Laufe der Spielzeit selbst ab absurdum, beraubte sich seinen Unterhaltungswert und wurde einfach nur merkwürdig. Es machte keinen Spaß mehr dem Treiben zu folgen, einzig die Aussicht auf eine nachvollziehbare Aufklärung hielt noch am Ball.

Matthew McConaughey hat wieder mal hervorragend performt und die technische Seite war super, doch irgendwann reichten die verträumten, warmen und perfekt inszenieren Bilder einfach nicht mehr aus, um das Gesehen unbeschwerter genießen zu können. Man hatte sich auch hier bis zu einem gewissen Punkt satt gesehen und fokussierte sich mehr auf die Handlung – die ja immer absurder und weniger geschmeidig erzählt wurde.

Am Anfang fand ich „Serenity“ sehr interessant und kurzweilig. Nachdem sich allerdings eine seltsame Prämisse abzeichnete und die Figuren sich merkwürdiger verhielten, litt die gute Laune jedoch enorm. Sicherlich passten die Mosaikstücke am Ende zusammen, doch der Weg dorthin war irgendwann ermüdend und mir teils zu absurd konstruiert. Unterm Strich ein passabler, leicht verquerer Titel mit einer eigentlich recht vernünftigen Message.

Fotocopyright: LEONINE

The Girl with all the Gifts

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

In naher Zukunft hat sich eine Seuche ausgebreitet und die Menschen wurden größtenteils in fleischfressende Zombies verwandelt. Das Militär hat einige Kinder-Versionen für Experimente gefangen und versucht dem Verhalten mit diesen speziellen Testpersonen näher auf den Grund zu gehen…

Fazit

Zombie-Filme gibt es wie Sand am Meer und selten sind noch wirkliche Innovationen anzutreffen. Zwar hatten wir beispielsweise bei „Dawn of the Dead“ vor Jahren schon ganz ähnliche Ansätze, doch hier wurden sie etwas konkreter ausgebaut und zum Hauptfeiler der Handlung gemacht. Die Idee war gut, die Umsetzung glücklicherweise auch gelungen.

Der Streifen warf uns ohne größeres Vorgeplänkel direkt ins Geschehen und warf viele Fragen auf. Man musste sich erst ein wenig orientieren, konnte die dramatische Lage erst nach und nach so richtig begreifen. Wie auch bei seinen Effekten hat man mit relativ einfachen Mitteln eine gruselige Grundstimmung erzeugen können und der Film zog sofort in seinen Bann.

Der Streifen wirkte dank geschickter Kameraführung und intelligenten Schnitten fast wie eine Dokumentation, nicht aber wie ein billiger Fernsehfilm. Der Look war schon recht hochwertig und dennoch fühlte sich das Treiben nicht wie eine seelenlos polierte Edelproduktion an.

Alles war sehr greifbar und authentisch in Szene gesetzt. Man gab sich Mühe um eine glaubwürdige Herangehensweise und präsentierte uns eine nahezu perfekte Immersion in eine verseuchte Welt. Ähnlich wie bei „28 Days“ hat man es nicht bei Actionpassagen übertrieben und stellte auch keine Superhelden oder Ähnliches zur Schau. Der Verlauf war realitätsnah und vermittelte anschaulich den blanken Horror.

Der Erzählfluss war überwiegend kurzweilig, doch manchmal schlichen sich kleinere Längen ein. Dies kostet dann auch eine höhere Bewertung meinerseits, wobei ich die Punkteskala im Gegensatz zur Erstbesprechung auf der alten Seite um einen halben Punkt anheben möchte. Noch immer störten schlechte CGI-Bluteinlagen, aber der Rest war stimmig. Das Gefühl einer globalen Seuche kam überzeugend rüber.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht, wobei Glenn Close eine besondere Erwähnung verdient. Nicht nur, dass sie sich für einen solchen eher für sie untypischen Film hergab, sondern weil sie echt genial performte. Ihre Kaltherzigkeit sorgte inmitten der wilden Zombiehorden für Gänsehaut und zeigte negative Aspekte von Menschen deutlich auf.

Ich liebe Zombie-Filme seit meiner Kindheit und bin mit Klassikern wie „Night“ oder „Dawn“ aufgewachsen. Mittlerweile bin ich allerdings ein bisschen von uninspirierten Aufgüssen angewidert und lobe mir dann Ausnahmen wie diesen. „The Girl with all the Gifts“ machte sein eigenes Ding und hob sich angenehm von langweiligen Rest ab. Man hatte eine interessante Grundidee spannend ausgebaut und Technik obendrein erstklassig abgeliefert. Das Finale war echt genial. Für Genrefans also eine uneingeschränkte Empfehlung!

Fotocopyright: LEONINE

Auftrag Rache

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Kaum ist die Tochter von Detektiv Thomas Craven zu Besuch, verlässt sie ihn auch schon wieder. Ein Attentäter eröffnet vor der Haustür das Feuer und verletzt die junge Frau tödlich.
Die Bestürzung unter den Polizeikollegen ist groß und die Ermittlungen nach den Tätern laufen auf vollen Touren. Scheinbar ist Craven jedoch der Einzige, der glaubt, dass dieser Anschlag wohl nicht ihm, sondern seiner Tochter galt. Er recherchiert im Bekanntenkreis der Verstorbenen und findet schon bald Personen, die ungern Auskunft über die Arbeitsstelle der Dame geben…

Fazit

Ich mag Mel Gibson und habe mich schon auf einen coolen Rachefeldzug ala „Payback“ gefreut, doch unterm Strich blieb etwas Ernüchterung zurück. Was anfangs spannend und recht heftig begann, verliert sich oft in langwierigen Dialogen und schnell flacht die Aufmerksamkeit ab. Das Szenario packt insgesamt viel zu wenig, um die komplette Laufzeit mit Kurzweil zu füllen und so schlichen so blieb ein eher mittelprächtiger Eindruck zurück.

Die Geschichte war an und für sich in Ordnung. Sicherlich hat man alles irgendwo schon einmal gesehen, doch den Kniff mit dem Attentat auf die Tochter rechne ich den Machern dafür hoch an. Zwar kommt man diesem Plot schon weit vor den Protagonisten auf die Spur, doch die Idee bleibt lobenswert und brachte wenigstes etwas frischen Wind die Sache.

Der Erzählfluss war überwiegend gut, aber nie so richtig packend. Über weite Teile plätscherte da Geschehen vor sich hin und hätte hin und wieder leicht kompakter ausfallen dürfen. Man nahm sich zwar die Zeit, um seine Bösewichter genauer zu beleuchten, trotzdem hätte beispielsweise mehr Action das Treiben angenehmer aufgewertet.

Mel Gibson spielte über jeden Zweifel erhaben und war mein persönlicher Lichtblick bei dieser Produktion. Hier hatte er auch noch viel Screentime und war nicht bloß eine Nebenfigur, wie in den meisten seiner aktuelleren Streifen. Leider konnte auch er nicht über einige Schwächen bei Story und Pacing hinwegtäuschen, sorgte aber immerhin für eine gute Identifikation mit der Hauptfigur.

„Auftrag Rache“ war kein schlechter Film, hat aber in meinen Augen viel Potential verschenkt. Ein brillant agierender Gibson kam nicht immer gegen Durchhänger in der Handlung und dem allgemeinen Mangel an Innovation an. Entweder hätte ich gerne eine noch verwickeltere Geschichte oder schlichtweg mehr Action gewünscht, doch wir sind hier ja nicht bei einem Wunschkonzert. Dank Gibson irgendwo sehenswert, aber letztlich kein „Must-See“-Erlebnis der besonderen Art.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Reindeer Games – Wild Christmas

Inhalt

Nick und Rudy sind gute Freunde und sitzen gemeinsam in Knast. Als Nick kurz vor ihrer Freilassung bei einer wilden Schlägerei ums Leben kommt, nutzt Rudy seine Chance auf ein neues Leben. Er nimmt die Identität des Verstorbenen an, um so bei seiner Brieffreundin Ashley zu landen. Was zunächst mit einigen unterhaltsamen Tagen beginnt, endet mit einem Alptraum, als Ashleys krimineller Bruder aufkreuzt…

Fazit

Im Laufe der Jahre habe ich diesen Film schon einige Male gesehen und kann ihm einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. Er mag zwar hin und wieder kleinere Längen aufweisen, insgesamt jedoch recht passabel bei Laune halten.

Die Handlung war simpel, aber effektiv. Man konnte sich schön in die Lage von Rudy hineindenken und im Kopf seine nächsten Schritte im Kopf mit planen, hätte auch nicht unbedingt bessere Wege gewählt.

Während Ben Affleck hier sehr ordentlich performte, war die Leistung von Gary Sinise nochmals um Längen besser. Er verkörperte den fiesen Gangster mit Hingabe und sorgte hier und da für leichte für Gänsehaut. Möchte man noch so sehr an dem Gesamtkonstrukt zweifeln, so sehr musste man die Darbietung von Sinise zweifelsfrei anerkennen.

Über weite Teile ist das Geschehen spaßig und kann mit guten Actionszenen punkten, doch manchmal zerredete sich das Treiben von selbst. Wenn Rudy zum gefühlt hundertsten mal wiederholt, dass er nicht der echte Nick ist, dann ist das irgendwo schon ermüdend und nicht mehr wirklich. Auch war der gesamte Verlauf war insgesamt recht vorhersehbar und die Wendung gen Finale kam da nicht wirklich rüber. Man nahm sie zur Notiz, der gewisse „Aha“-Moment blieb allerdings aus.

Wer Abseits von „Stirb Langsam“ oder „Tödliche Weihnachten“ einen brauchbaren Actionfilm für die besinnliche Zeit benötigt, sollte „Reindeer Games“ auf seiner Liste haben. Das Werk erfand das Rad nicht neu, besaß sogar kleinere Durchhänger, bleibt aber unterm Strich ein solider Titel mit sehenswerten Momenten. Kein echter Top-Titel, aber absolut in Ordnung und damit ein netter Zeitvertreib.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Leave the World Behind

Inhalt

Eigentlich wollte eine kleine Familie nur einen ruhigen Urlaub in einem gemieteten Luxushaus verbringen, doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Zuerst strandet ein großer Öldampfer am Badestrand, dann fallen Internet und Telefone aus. Zu allem Überfluss steht dann noch der angebliche Besitzer der Immobilie vor der Tür und fordert sie auf, zu verschwinden…

Fazit

Mit „Leave the World Behind“ hat Netflix mal wieder einen Film im Angebot, auf den ich ziemlich gespannt war. Die Thematik klang interessant und die Beteiligung von Julia Roberts rundete die Vorfreunde zusätzlich ab. Herausgekommen war zum Glück auch ein interessanter, aber manchmal auch leicht sperriger Titel mit kleineren Durchhängern.

Gut gefiel mir jedenfalls die hochwertige Inszenierung und die bereits nach kurzer Zeit sehr mystische Grundstimmung. Man wurde angenehm an die Serie „Lost“, die Filme „Der Nebel“ oder „The Happening“ erinnert, tappte einfach sehr lange fragend im Dunkeln. Zwar gaben die Macher irgendwann einen möglichen Lösungsansatz preis, doch im Grunde dauerte es fast bis zur letzten Minute, um diese erdachte Theorie endgültig zu bestätigen.

Der Film lebte und zerrte von seinem ungemütlichen Flair, welches uns einfach nicht vom Haken ließ. Schade jedoch, dass einige Dialoge einen Ticken zu langatmig ausfielen oder manche Passage durchaus komplett hätten gestrichen werden. So war das Werk insgesamt einen Ticken zu lang, auch wenn dies Verschnaufpausen für eigene Überlegungen gab. In einem Satz klebt man noch an den Lippen der Akteure, im nächsten Satz verrollt man gähnend die Augen. Das Pacing war nicht immer sonderlich ausgereift.

Über den Ausgang an sich vermag ich hier kein Wort verlieren. Ich möchte niemanden spoilern, jedoch auf den Weg geben, dass der Film eine wichtige Aussage parat hält und dies mit kleinen Details (ich sag nur Serie „Friends“) hervorragend verdeutlicht. An Kritik wurde selbst in kleinsten Bereichen nicht gespart und Jedem von uns sollten nach der Sichtung einige Dinge begreiflich gemacht worden sein.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt hervorragend gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Natürlich bildet hier Roberts so etwas wie das „Zugpferd“, doch auch der Rest braucht sich nicht zu verstecken. Sie brachten die Bedrohungslage allesamt packend rüber und ließen sich gut mit ihnen identifizieren. Optisch gab es sowieso nichts zu kritisieren, das Teil sah jederzeit wie geleckt und extrem hochwertig aus, die eingestreuten CGI-Effekte gingen absolut in Ordnung.

Die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich. „Leave the World Behind“ macht uns dies mehr als deutlich und verpackte diese Message in einen weitestgehend unterhaltsamen, obgleich auch leicht hakeligen Film. Da er größtenteils ziemlich packend gestrickt wurde, gebe ich gerne eine eingeschränkte Empfehlung ab. Ich habe die investierte Zeit jedenfalls nicht bereut – auch wenn ich von einer weiteren Sichtung in nächster Zeit Abstand nehmen werde. Ist einmal die Bombe geplatzt, ist die Spannung arg verpufft.

Fotocopyright: Netflix

RELEASE: The Childe – The Chase of Madness

Vor ein paar Tagen habe ich den Titel bereits besprochen (Review hier) und nun möchte ich euch das schicke Mediabook von unseren Freunden von Alpha Film etwas ausführlicher präsentieren. Auch hier hat man wieder ganze Arbeit geleistet, den Streifen in top Bild-Qualität und sehr guter Synchronisation auf den Markt gebracht, nicht bei der edlen Aufmachung und an Ausstattung gespart.

Neben einen informativen und reichlich bebilderten Booklet (44 Seiten!) befindet sich sogar noch ein Bonusfilm („A Bittersweet Life“) mit im Lieferumfang. Beide Kracher sind übrigens ungeschnitten und gehören so erst recht in die gut sortierte Asienfilm-Sammlung.

Einen Link zur Bestellung (und nein, ich verdiene noch immer keinen einzigen Cent daran) findet Ihr unter dem Artikel. Unterstützt die tolle Arbeit des Labels!


Hier ein paar Eindrücke zum Mediabook:


Weitere Infos & Bestellung unter:
The Childe – Chase Of Madness, Neo-Noir Action Double-Feature | News | mediabook.shop

Das Testexemplar wurde freundlicherweise von Alpha Film
bzw. mediabook.shop zur Verfügung gestellt! Vielen Dank!

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

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