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Schlagwort: Besprechung (Seite 37 von 199)

Die dunkle Seite des Mondes

Inhalt

Urs ist Anwalt mit Leib und Seele. Zwei große Pharmakonzerne stehen vor ihrer Fusion und er trug hierfür einen entscheidenden Part bei. Als sich kurz vor Vertragsabschluss jedoch ein Geschäftspartner vor seinen Augen erschießt, gerät seine biedere Welt ins Wanken. Er versucht zu sich selbst zu finden und hat dabei plötzlich seine Aggressionen nicht mehr unter Kontrolle…

Fazit

Für mich ist „Die dunkle Seite des Mondes“ in erster Linie ein Titel, bei dem ein Moriz Bleibtreu mal wieder zeigen konnte, was er auf dem Kasten hat. Der Film lebte von seiner unglaublich guten Darstellung und verdankte ihm auch sicherlich den größten Teil seiner Aufmerksamkeitsspanne für die mitunter etwas verqueren Ereignisse.

Die Geschichte war trotz wiederholter Sicherung nicht ganz einfach zu durchschauen, gab ihren tieferen Sinn erst mit etwas Grübeln preis – wobei das Geschehen viel Spielraum für eigene Gedanken ließ und sich nicht zu hundertprozentig mit nur einer Antwort abspeisen ließ.

Im Grunde gab es verschiedene Interpretationsmöglichkeiten, wobei ich denke, dass die Rückkehr zur Natur bzw. das Erwecken menschlicher Urinstinkte hier wohl am ehesten im Vordergrund standen. Auf der einen Seite präsentierte man uns eine gestandenen Mann, der mitten im Leben stand – auf der anderen Seite eine krasse Wandlung zu einem Typen ohne Beherrschung und wilder werdenden Charakterzügen.

Durch ihre allgemein schlechte Vorhersehbarkeit, war die Handlung spannend und fesselte bis zur letzten Minute an den Schirm. Man konnte die nächsten Züge von Urs kaum vorausahnen und vor allem das Finale war bis zuletzt nicht abzusehen. Zwar befriedigte der Abschluss nicht unbedingt sofort, gab aber direkt Raum für eigene Überlegungen frei.

Technisch war der Titel eher unspektakulär, aber der Sache angemessen. Die überwiegend kühlen Bilder trugen ihren Teil zur seltsamen Stimmung bei und der Soundtrack zerrte in den passenden Momenten mit seinem Strichorchester an den Nerven. Das Setting war mit Aufnahmen aus der Großstadt (Frankfurt) und Eindrücken aus den Wäldern sehr kontrastvoll.

Bleibtreu spielte genial, Urgestein Prochnow überzeugte als Sidekick und Waldstätten gab sich herrlich geheimnisvoll. „Die dunkle Seite des Mondes“ war brillant besetzt und bot eine vielschichtige Story mit viel Potential zur weiteren Beschäftigung. Dem Rausch der Hauptfigur konnte man sich nur schwerlich entziehen und bis zur letzten Minute herrscht eine packende, wie auch beklemmende Atmosphäre. Unterm Strich ein richtig starker deutscher Thriller, der internationalen Vergleichen durchaus stand hält und mit tollen Ideen begeistert.

Fotocopyright: ‎ Alive – Vertrieb und Marketing/DVD

The Commuter

Inhalt

Für Michael MacCauley ist es kein guter Tag. Nach 10 Jahren als Versicherungsmakler verliert er überraschend seinen Job und grübelt, wie er es seiner Familie beibringen soll. Auf dem Heimweg wird er im Zug von einer fremden Dame angesprochen. Sie bietet dem jahrelangen Pendler eine stattliche Summe, wenn er eine Person ausfindig machen kann, die neben ihr nicht regelmäßig in den Abteilen anzutreffen ist…

Fazit

Bei seiner ersten Sichtung erinnerte mich das Teil zunächst an „Non-Stop“, der ebenso auf einen Liam Neeson in einem arg eingeschränkten Szenario gesetzt hat. Während „Non-Stop“ aber insgesamt eher im Mittelfeld rangierte, gefiel mir „The Commuter“ jedoch schon immer einen Ticken besser.

Der Film begann langsam, aber keineswegs langweilig. Man gab uns die Chance unsere Hauptfigur und deren Beweggründe für den ungewöhnlichen Deal näher kennenzulernen und eine gemächliche Spannungskurve aufzubauen. Liam machte seinen Job natürlich wieder sehr gut und zog seine coole „One-Man-Show“ erneut bis zum bitteren Ende durch.

Durch den eingeschränkten Schauplatz (der Titel spielt fast ausschließlich in einem Zug) baute sich eine nette Kammerspiel-Atmosphäre auf und ein paar interessante Einlagen lockerten die beklemmende Lage immer wieder ansprechend. So musste nicht vollends auf Action verzichtet werden, wobei das Hauptaugenmerk hier natürlich auf Suspense lag.

Man konnte dem roten Faden prima folgen, auch wenn sich die Handlung fast bis zur letzten Minute etwas mysteriös und schwer greifbar gab. Sicherlich waren auch hier wieder einige Elemente zu Gunsten der Unterhaltung spürbar zurechtgestutzt, aber wo ist das nicht so. Die Kurzweil hat gepasst und die allgemeine Grundlogik war irgendwo gegeben und so wird hier kein Fass aufgemacht.

Technisch hat mir der Streifen ausgezeichnet gefallen. Der eingeschränkte Schauplatz gab unerwartet viel Potential für interessante Kameraeinstellungen, schnelle Schnitte und peitschende Musikeinlagen sorgten für initial nicht für möglich gehaltenes Tempo. Die Optik war wie geleckt und sehr hochwertig.

„Unknown Identity“ war klasse, „Non-Stop“ eher mittelprächtig. Mit „The Commuter“ lieferten Darsteller Neeson und Regisseur Jaume Collet-Serra jedoch wieder sehenswerte Arbeit ab und dürften Thrillerfreunde auf jeden Fall ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Ich habe den Streifen bereits ein paarmal gesehen und obwohl der Plot mittlerweile zur genüge bekannt ist, hält er prima bei Laune. Sicherlich nicht das beste Werk des „Taken“-Stars, aber garantiert auch nicht das Schlechteste.

Fotocopyright: Studiocanal

Das Gesetz der Ehre

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Bei einem vermeintlichen Routineeinsatz kommen vier Polizisten ums Leben. Um den Fall möglichst schnell aufzuklären, werden sogar Bürohengste wieder in den aktiven Straßendienst versetzt und schnell keimt ein unglaublicher Verdacht auf: Möglicherweise sind korrupte Beamte in die Sache verwickelt und arbeiten in die eigene Tasche…

Fazit

Die Geschichte rund um korrekte Cops war zwar nicht sonderlich originell, hier aber immerhin recht spannend und mit ein paar wirklich guten Momenten in Szene gesetzt. Neben Norton hat vor allem Colin Farrell gefallen, der den Wolf im Schafspelz wirklich toll umgesetzt hat. Sein Spiel sorgt stellenweise für Gänsehaut und wirkt trotz einiger scheinbar überzogener Aktionen dennoch sehr glaubhaft – was die Handlung an sich lobenswerterweise ebenso von sich behaupten konnte.

Der Zuschauer verlor nie den roten Faden und konnte dem Geschehen jederzeit prima folgen. Neben dem eigentlichen Polizei-Thrill hat man so ganz Nebenbei ein solides Familiendrama inszeniert, welches den Charakteren zusätzliche Konturen verlieh und sich besser mit ihnen identifizieren ließ. Zwar hätte man hier einige Passagen etwas verkürzen können, insgesamt bleibt der Streifen jedoch unterhaltsam und nicht zu lang.

Optisch gab sich der Titel passend zum Rest, sprich die Optik war kühl, körnig, wirkte angenehm realistisch und verspürte dennoch ein hochwertiges Flair. An der Effekt–Front gab es nicht viel zu vermelden – und das war in diesem Falle auch in Ordnung. Der Streifen besaß einen eher ruhigeren, teils fast schon melancholischen Grundton und verzichtete auf überspitze Ballereinlagen oder gar aufwändige Verfolgungsjagden.

„Das Gesetz der Ehre“ bietet alles, was ein solider Titel benötigt. Eine interessante Story, gut aufgelegte Darsteller und eine gewisse Tiefe, die die knapp 2 Stunden überwiegend kurzweilig machen. Punkte für großartige Innovation kann ich leider nicht vergeben, aber diesen Streifen mit guten Gewissen an Genrefreunde weiter empfehlen. Es gibt viele Cop-Thriller und dieser gehört – nicht zuletzt wegen Norton und Farrell – zu den besseren seiner Gattung.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Unknown Identity

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Nach einem schweren Autounfall kann sich Dr. Martin Harris nicht mehr an Details aus seinem Leben erinnern und weiß zunächst noch nicht einmal, warum er sich ausgerechnet in Berlin aufhält. Er versucht die letzten Stunden vor dem Zwischenfall zu rekonstruieren und begibt sich dann auf die Suche nach seiner Frau, die ebenfalls noch in der Stadt sein müsste und ihn sicherlich schon vermisst..

Fazit

Erneut fiel die Inhaltsangabe sehr knapp aus, doch jedes weitere Detail würde die Prämisse des Filmes schon beeinträchtigen. „Unknown Identity“ lebt von einer gar nicht mal so tiefgründigen Geschichte – die hier aber ungemein raffiniert erzählt wurde und den Zuschauer mit vielen Fragezeichen ins dichte Geschehen einsteigen lies und verdient aufgrund dieser Effizienz großes Lob.

Im Grunde wäre die Handlung schon aufgeklärt und all der mystische Charme verflogen. Durch eine richtig gut und vom Pacing her absolut gelungene Erzählweise gab sich das Konstrukt bis zum bitteren Ende spannend und legte dabei gar nicht mal zu früh seine Karten auf den Tisch.

Im Nachhinein ist man ja immer schlauer, doch wie gezielt uns die Macher hier manchmal in die Irre fühlten, oder vielmehr, welche Häppchen sie uns zu fressen gaben, reichten bei Weitem noch nicht für eine Auflösung der Sache aus. Natürlich mag hier Vieles ordentlich zurechtgebogen und von Zufällen geprägt sein, der kurzweiligen Unterhaltung tat dies aber keinen Abbruch.

Liam Neeson spielte wieder mal hervorragend und wurde ausgezeichnet von seinen (deutschen) Kollegen wie Diane Kruger oder Bruno Ganz unterstützt. Überhaupt bekam das Setting durch die vielen deutschen Einflüsse noch einmal einen besonderen Charme – ohne seine auf Hochglanz polierte Hollywood-Herkunft dabei zu verlieren.

„Unkown Identity“ war selbst bei wiederholter Sichtung noch ein sehr spannende Angelegenheit mit schön ausgelotetem Tempo, ansprechender Kulisse und tollen Darstellern. Genrefreunde kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten und drücken bei der ein oder anderen Zufallsmethode einfach mal ein Auge zu.

Fotocopyright: Studiocanal

Pandorum

Inhalt

Zwei Männer erwachen aus dem Tiefschlaf und sind zunächst etwas orientierungslos. Fakt ist, dass sie sich auf einem Schiff zu einer potentiell neuen Welt befinden und scheinbar viel zu früh aus ihrem Schlaf gerissen wurden. Scheinbar sind sie allerdings nicht die einzigen Gäste an Board…

Fazit

„Pandorum“ ist ein Film, der in erster Line von seiner Atmosphäre lebt und den Zuschauer hierdurch unglaublich gut mitzunehmen vermag. Trotz mehrfacher Sichtung packt das düstere Szenario noch immer und vielleicht wurde auch hier erst klarer, wie effektiv die Handlung eigentlich war.

Christian Alvart präsentiert uns hier kein hohles Weltraum-Geballer, welches gezielt auf bunte Effekte und leere Schauwerte setzt – präsentiert uns viel mehr einen dichten Thriller im schmucken Sci-Fi Setting und vor allem ein paar richtig gut agierenden Darstellen.

‎Dennis Quaid und Ben Foster waren selten besser und ließen eine tolle Identifikation mit den Hauptfiguren zu. Man konnte sich prima in deren Lage hineinzuversetzen und die einzelnen Etappen bei deren Erkundung des Schiffes immersiv miterleben.

Die Story mag zu Beginn noch nicht so recht hinter dem Ofen hervorlocken, doch die spannende und audiovisuell hervorragende Inszenierung zieht schnell in ihren Bann. Ganz unterschwellig baut sich das Gerüst jedoch immer weiter aus und am Ende hockt man tatsächlich perplex vor dem Schirm und muss den finalen Kniff der Autoren absolut loben.

Alvart muss man einfach auf dem Schirm haben. Nachdem ich mir vor einigen Tagen noch einmal „Abgeschnitten“ und „Antikörper“ angeschaut habe, musste auch „Pandorum“ wieder auf die Mattscheibe. Der Titel ist nicht nur ein optischer Hingucker, sondern auch – typisch für den Regisseur – fesselnd bis zum Ende erzählt. Der „Fight Club“-ähnliche „Aha“-Moment setzte dem Ganzen am Schluss dann noch die Krone auf und der runde Gesamteindruck war perfekt. Für mich ein Genre-Klassiker und definitiv eine Empfehlung wert.

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

Horsemen

Inhalt

Ein brutaler Killer treibt sein Unwesen und hinterlässt den Polizeibeamten übel zugerichtete Leichen, deren zur Schaustellung fast wie ein Ritual gleicht. Zudem hinterlässt der Peiniger Hinweise, die zu einer Bibelpassage über die vier Reiter der Apokalypse führen…

Fazit

Jonas Åkerlund ist uns eigentlich eher als Regisseur von Musikvideos geläufig, doch seine Ausfluge in den Spielfilmbereich sind nicht von schlechten Eltern. Mittlerweile habe ich „Horsemen“ bestimmt schon drei oder viermal geschaut und bin vor allem von seiner düsteren Atmosphäre immer wieder auf Neue angetan.

Der Film besaß viele positive, allerdings auch ein paar offenkundig negative Seiten. Wie bereits erwähnt, gefiel besonders die geniale Grundstimmung, die ab der ersten Minute in ihren Bann zog. Die blassen und dennoch auf Hochglanz getrimmten Bilder, interessante Kamerafahrten und ein stets schauriger Soundtrack wussten zu gefallen.

Die Story war ansprechend und weitestgehend spannend umgesetzt Klar gab es einige Parallelen zu beispielsweise „Sieben“, aber dennoch hatte das Teil genügend Eigenständigkeit und gut genutztes Potential zu bieten. Man konnte sich so richtig im Szenario fallen lassen und den hervorragend agierenden Darstellern (besonders erwähnenswert: Dennis Quaid und Zhang Ziyi) beiwohnen.

Obwohl das gesamte Vehikel durchgehend bei Laune hielt, offenbarten sich fortwährend ein paar Schwächen. Trotz relativ kompakter Laufzeit (knapp unter 90 Minuten) mag sich die Auflösung zu früh abzeichnen und allgemein schien das Motiv für die Morde etwas zu arg konstruiert. Von anderen Ungereimtheiten (wie wurde das Vorhaben überhaupt finanziert, woher kamen einige Fachkenntnisse, etc.) noch gar nicht zu sprechen.

Im Rahmen der lockeren Unterhaltung vermag man sicherlich einige Merkwürdigkeiten zu ignorieren, dennoch nagen sie beträchtlich an der Immersion. Hier gaben andere Mitbewerber wesentlich besser und glaubwürdiger die Kurve bekommen. Immerhin blieb das Geschehen dennoch packend – selbst dann, wenn der Schleier zu frühzeitig gefallen ist.

Trotz einiger zum Teil durchaus gravierender Mängel, hat sich der Streifen einen festen Platz in meinem Herzen und Blu-Ray-Regal erarbeitet. Klar stören mich die angesprochenen Missstände und ich komme darüber immer wieder ins Grübeln, aber dennoch funktioniert das Werk ausgesprochen gut. Die ungemütliche Grundstimmung, die tollen Darsteller und ein paar charmante Ideen sprechen für sich. Ich denke, dass der Genrefreund dies zu schätzen weis und so über ein paar Fragezeichen hinwegschauen kann.

Fotocopyright: Concorde Video

Dead Snow

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Für ein paar Medizinstudenten sollte es nur ein lustiger Kurzurlaub in den Bergen werden, doch schon kurz nach der Ankunft wird der Ausflug zu einem Horrortrip.
Ein merkwürdiger Kautz besucht sie in ihrer Holzhütte, bleibt auf einen Kaffee und erzählt von den mysteriösen Dingen, die in der Gegend passieren. Angeblich hat sich im Zweiten Weltkrieg hier in den Wäldern eine Einheit der SS versteckt, die nach ihrem Beutefang vor den Einwohnern flüchtete. Die legende besagt, dass auch noch die die alten Geister hier Unwesen treiben und es mit Vorliebe auf unbescholtene Wanderer abgesehen haben…

Fazit

Das neu erschienene Mediabook von Alpha Film (weitere Information hier) habe ich zum Anlass genommen, um diesen Streifen endlich mal wieder zu schauen und das alte Review noch einmal zu überarbeiten. Am insgesamt hervorragenden Eindruck hat sich nichts geändert, gefreut habe ich mich jedoch auf das technische Upgrade von DVD auf Blu-Ray, die das blutige Treiben nun endlich in hoch aufgelösten Bildern wesentlich hübscher und detailreicher wiedergibt.

Damals wie Heute fühlte sich der Streifen unglaublich gut an und weckte Erinnerungen an frühere Werke von Peter Jackson – die man in der Jugend nur zu gerne und zu oft verschlungen hat. Wo sich andere Titel oftmals zu ernst und düster geben, verkauft sich „Dead Snow“ direkt als reiner Funsplatter und versucht sich gar nicht erst „erwachsener“ zu verkaufen.

Es dauerte zwar Etwas, bis das Geschehen an Fahrt aufnahm – doch dann ging es so richtig los und das Grinsen wurde immer breiter. Man hätte ja kaum gedacht, dass man im seinerzeit schon arg ausgelutschten Zombie-Segment noch einmal einen frischen Wind hereinbringen könnte, doch die Macher haben uns hier mit Bravour eines Besseren belehrt.

Das kühle Setting war eine willkommene Abwechslung und hat bis zum aktuellen Release nichts von seinem Charme verloren. Man gab sich sogar um eine passende Hintergrundgeschichte bemüht, wobei wir alle wissen, dass sie nur einen Rahmen für die wilden Ereignisse bieten und keineswegs zu sehr in der Kritik stehen sollte. Dennoch sei erwähnt, dass die Handlung eigentlich ganz in Ordnung und halbwegs in sich schlüssig war. Hier wurde ins im Genre schon wesentlich mehr Quatsch aufgetischt.

Die Inszenierung war klasse und verdient trotz nunmehr klareren Bildern (eben die Verbesserung von DVD zu Blu-Ray) weiterhin großes Lob. Die Effekte waren handwerklich prima gemacht und das blutige Gemetzel machte Spaß. Obligatorische Elemente wie eine Kettensäge durfen natürlich nicht fehlen und an kleinen Details am Rande (z.B. ein T-Shirt mit „Braindead“-Aufdruck) durften da nicht fehlen. In jeder Minute wurde das Herzblut der Macher sichtbar und allein dafür gab es bei mir schon wohlige Schauer.

An Blut und Gedärmen wurde nicht gespart, dennoch war eine Indizierung bis dato zum Glück überflüssig. Wie bereits erwähnt handelt es sich hier um einen Fun-Splatter und das kommt – trotz durchaus gruseliger Momente – auch jederzeit so rüber. Man nahm sich selbst nie zu ernst und die Mischung aus Spaß und Horror war absolut ausgewogen. Man konnte zwar herzhaft lachen, dennoch verwässerte die gebotene Härte nicht das Gesamtbild und ließ den Titel nicht zu einer lachhaften Angelegenheit abdriften.

Die Darsteller legten eine gute Leistung an den Tag, obwohl sie wahrscheinloch eher unerfahren waren. Grade dieser Aspekt und die unverbrauchten Gesichter machen es dann aber auch umso leichter sich auf das Werk einzulassen und sich halbwegs passabel in ihre Lage hineindenken zu können. Es gab keine festgefahrenen Rollenbilder, da man die Charaktere nicht mit anderen Filmen in Verbindung brachte.

„Dead Snow“ ist ein Film von Fans für Fans – und das war mir bereits vor der allerersten Sichtung klar. Hier wurde ein Feierwerk an originellen (Splatter-) Ideen abgefackelt und jederzeit wirkt das Ding wie eine liebevolle Hommage an alte Klassiker. Die technische Seite war (immer im Vergleich zu dicken Blockbustern) einwandfrei und die Akteure vermittelten sichtlich Freude an der Sache. Wer solche Titel liebt, wird hier vollends auf seine Kosten kommen. Es gab zwar im Laufe der Jahre einige Drittbrettfahrer, doch dieses Original blieb unerreicht. Unterm Strich sicherlich kein Werk für Jedermann, für seine spezielle Zielgruppe aber ein wahres Fest mit sehr hohem Spaßfaktor.

Wieder einmal vielen Dank an Alpha Film für den großartigen Release in toller Aufmachung und informativen Booklet!

Fotocopyright: Alpha Film


Weitere Infos & Bestellung unter (externer Link):
Dead Snow | Blutige Nazi-Zombie Horror-Film Splatter-Komödie (dead-snow.de)
und
Dead Snow / Cover-A Mediabook Blu-ray + DVD | Shop | mediabook.shop

Safe – Todsicher

Inhalt

Mei ist ein sehr begabtes Mädchen und wird aufgrund ihrer überragenden Zahlenkenntnisse von der chinesischen Mafia angeheuert. Bei einem Fluchtversuch trifft sie auf den ehemaligen Cop Luke, der sie unter seine Fittiche nimmt und – nicht ganz uneigennützig – vor euren Peinigern zu schützen versucht…

Fazit

Nachdem ich mit „Homefront“ mal wieder eine unterhaltsame Zeit hatte, schob ich gleich einen zweiten Titel mit Action-Ikone Jason Statham hinterher. Schnell wurde mir bewusst, warum ich diesen Streifen fast vollständig aus dem Gedächtnis gestrichen habe und quasi neu entdecken durfte.

„Safe“ setzt auf eine so simple, wie leicht verständliche Grundstory und stellt sich trotz seinem Fokus auf rasante Action jedoch selbst immer wieder ein Bein. Gut gefielen die temporeichen und vergleichsweise hart inszenierten Gefechte, weniger optimal hingegen das unausgegorene Pacing zwischen Krawall und ruhigeren Momenten.

Der Streifen verlor ständig das Tempo und verdonnerte uns zum Lesen von reichlichen Untertiteln. Abseits seiner handwerklich wirklich tollen Schusswechseln und Kloppereien plätscherte das Treiben vor sich hin und triefte voller Klischees. Die Charakterzeichnungen waren sehr eindimensional, sogar ziemlich uninteressant und Dröge. Immerhin bewies Statham wieder, warum er zur Elite seines Faches gehört, mischte die Gegner toll choreografiert auf und sorgte für ein breites Grinsen im Gesicht.

„Safe“ mag für Viele als unterbewertet und als echter Geheimtipp gelten, doch irgendwie sprach mich dieser Titel nicht so sehr an. Er hatte sicherlich seine spaßigen Momente, aber leider auch unschöne Längen und ein schwaches Grundgerüst. Für Genrefreude und Fans des Ausnahmetalentes sicher einen Blick wert, doch eine uneingeschränkte Empfehlung gibt’s von mir leider nicht. Dafür wurde zu wenig Neues und zu wenig Kurzweil geboten.

Fotocopyright: Leonine

Studio 54

Inhalt

Shane O’Shea lebt in einem Vor Ort von New York und träumt von einen besseren Leben in Saus und Braus. Ein Türöffner hierzu könnte ein Job im legendären „Studio 54“ sein, doch auch hier hält der zunächst sehr überwältigende Rausch nicht ewig an…

Fazit

Gleich vorweg: mein Review bezieht sich auf die Ursprungsfassung des Filmes, der mir sogar noch auf Videokassette vorliegt. Vor einigen Jahren ist eine neue Schnittfassung aufgetaucht, die den Streifen in weiten Teilen wohl komplett verändert und vollkommen neue Einsichten präsentiert. Falls ich diese Version mal zu Gesicht bekomme, werde ich diese hier gegebenenfalls noch einmal besprechen.

Wie der Name bereits deutlich macht, versucht uns Regisseur Mark Christopher die großen Tage des „Studio 54“ näher zu bringen und zum Großteil ist dies auch vollends gelungen. Schon in den ersten Minuten baut der Film eine unglaublich packende Atmosphäre auf, die sich bis zur letzten Minute behaupten konnte und an den Schirm fesselte.

Man gewährte uns interessante Einblicke in eine wilde Zeit, die man gut verstehen, sich heute aber nur bedingt so vorstellen könnte. Man fühlte, wie sehr die Akteure (allen voran der großartige Ryan Phillippe) von diesem Moloch angezogen wurden und wie sehr sie sich wünschten, ein Teil davon zu werden. Selten wie nie zuvor, konnten Träume und Sehnsüchte so verstanden werden – auch wenn man selbst keine Ambitionen in diese Richtung verspürt.

Sehenswerte Bilder, gepaart mit toller, zeitgerechter Musik luden zum Erkunden und Abtauchen ein. Die Immersion war grandios und auch hier vermutete man wieder wie aufgewühlt die Gefühle beim ersten Besuch des Clubs waren und wie krass sich eine neue Welt offenbarte. Da rückt die eher einfach gestrickte und leider auch recht vorherschaubare Rahmenhandlung zum Glück arg in den Hintergrund.

Man rückte ein paar Freunde in den Mittelpunkt des Geschehens, wobei der Club und dessen Ausschweifungen der eigentliche Star in der Manege waren. Immerhin war aber beachtlich, welch bekannte Gesichter (u.A. Salma Hayek, Mark Ruffalo, Neve Campbell) für diesen Titel gewonnen werden konnten. Für die Einen war es wohl ein Job, für die Anderen bestimmt auch Teil ihrer Ehrerbietung vor dieser einst so prunkvollen Kulisse.

Es gab das „Studio 54“ und nach relativ kurzer Zeit war es bereits Geschichte. Dieser Umstand spoliert den Streifen schon irgendwo und dennoch gab man sich um einen roten Faden und die Identifikation mit einigen Figuren bemüht. Mich haben vor allem die brillante Grundstimmung und ein genialer Mike Myers als Host des Ladens abgeholt und eine unterhaltsame Zeit bereitet. Der Film strotze vor Nostalgie und traf mit viel Feingefühl oftmals den richtigen Ton. Für und 1,5 Stunden kann man hier herrlich in eine vergangene Epoche abtauchen und das dargestellte Nachleben in den legendären Gemäuern des „54“ außerordentlich gut genießen.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Game Night

Inhalt

Max, Annie und ihre Freunde sind echte Nerds und treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Spieleabenden. Als sich eines Tages unverhofft Max großer Bruder Brooks meldet und ebenfalls zu einem solchen Event einlädt, wissen die Teilnehmer alsbald nicht mehr mehr Fiktion und Realität zu unterscheiden…

Fazit

Die Grundidee des Streifens war selbst bei seinem damaligen Erscheinen nicht mehr ganz taufrisch, doch als wirklich dramatisch erwies sich dieser Umstand noch nie. Noch immer gefallen das hohe Tempo und die Schlagzahl an gelungen Gags, die Zeit verging fast wie im Flug.

Rachel McAdams und Jason Bateman gaben ein herausragendes Paar ab, wobei auch die Chemie zum restlichen Cast absolut gepasst hat. Jede einzelne Figur war gut geschrieben und fügte sich als wichtiger Bestandteil prima im Gesamtgeschehen ein.

Man raste von einer Szene zur nächsten, ohne dabei überhastet zu wirken oder die Übersicht zu ruinieren. Man konnte dem roten Faden gut folgen und die recht simpel gehaltenen Zusammenhänge bestens im Überblick behalten. Man wusste stets, warum nun welche Aktion folgte und wohin die Reise dann als Nächstes geht – ohne dass man das Finale im genauen Ablauf vorhersagen konnte.

Klar macht uns die Prämisse des Streifens gewaltige Probleme bei allgemeiner Glaubwürdigkeit, doch war dies leicht zu verschmerzen. Bei diesem Film handelte es sich um eine lockere, eher anspruchslose Komödie und nicht um einen authentischen Thriller mit Tiefgang und ausgefeilten Details. Wie bereits erwähnt konnte man viele Elemente bereits erahnen, doch ihre Umsetzung hielt immer wieder lustige Überraschungen parat und so konnte man sich stets auf teils unerwartete Lacher freuen.

Der Humor war nicht immer der tiefgründigste, doch immerhin auch nie unter der Gürtellinie und somit größtenteils sehr familiengerecht. Ich glaube hiermit muss man einfach kompatibel sein, damit das Treiben auch in seinen Bann zieht und bis zum bitteren Ende bei der Stange hält. Vielleicht probiert man sich daher vorher an Trailern.

Auch wenn „Game Night“ nicht die Speerspitze des Genre darstellt, so kommen Freunde leichtgängiger Unterhaltung dennoch auf ihre Kosten. Besonders der präsentierte Umgangston, gepaart mit der allgemeinen Kurzweil wussten zu gefallen und bereiteten einen launigen Abend ohne Durchhänger. Unterm Strich also eine sehr amüsante Angelegenheit, der bei die Glaubwürdigkeit sicherlich nicht hinterfragt werden muss.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

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