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Seit nunmehr 40 Jahren sitzt Radiomoderator Elvis Cooney hinter dem Mikrofon und unterhält seine treuen Hörer. Die Quoten jedoch befinden sich zunehmend auf dem absteigenden Ast und der nächtliche Anruf eines Psychopathen lässt ihn an seine Grenzen gehen…

Fazit

Filme mit früheren Promis wie Bruce Willis oder – wie in diesem Fall – Mel Gibson sind ein schwieriges Thema. Zuletzt habe ich mir deren neueren Werke kaum noch angeschaut, auch wenn die Hoffnung auf einen kleinen Geheimtipp nie endgültig verschwand. Während Willis eigentlich nur noch Müll abgeliefert hat, gab es bei Gibson durchaus kleinere Lichtblicke – zu denen ich „On the line“ glücklicherweise auch zählen möchte.

Der Film beginnt gemächlich und baut mit relativ einfachen Mitteln einen angenehmen Sog auf. Anzahl der Settings und der Darsteller waren absolut überschaubar und vielleicht auch deshalb steigert sich das Kammerspiel so immens. Man kommt schnell ins Geschehen hinein – und stolpert dann vielleicht ein wenig über die eigentliche Story.

Auf den ersten Blick machte die Handlung von „On the line“ relativ wenig her. Alles fühlte sich aufgewärmt und schon dutzende Male durchgekaut an, was höchstwahrscheinlich auch das Kalkül der Macher gewesen ist. Man wähnt sich stets auf der sicheren Seite und neigt darüber auch die ein oder andere kleine Länge etwas deutlicher zu spüren. Erst gegen Ende überschlagen sich die Twists und nach einigen kurzen Gähnern sitzt der Zuschauer plötzlich mit einem breiten Grinsen oder der heimischen Mattscheibe oder Leinwand. Auf einen Schlag sind Patzer vergessen und der Film im persönlichen Ansehen immens gestiegen.

Mel Gibson verkam hier nicht zum kleinen Nebendarsteller, sondern war unentwegt auf dem Screen zu sehen und machte seine Sache wirklich gut. Seine Mimik passte stets zum Geschehen und vor allem kam sein Auftritt auch besagten Wendungen nur zu Gute. Der Rest war in Ordnung und gab ebenfalls keinen Grund zur Klage.

Über Sinn oder Innovation der Story mag man streiten, doch unterm Strich war „On the line“ ein wirklich gut gemachter kleiner Titel mit toller Starbesetzung. Spätestens beim witzigen – obgleich auch wenig glaubhaften – Finale sind kleinere Durchhänger vergessen und die gute Wertung locker gesichert. Manchmal lohnt es dann doch, solchen Streifen eine Chance einzuräumen.

7/10

Fotocopyright: SquareOne Entertainment (im Vertrieb von LEONINE)