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Schlagwort: Besprechung (Seite 38 von 199)

Homefront

Inhalt

Als der ehemalige Polizist Phil Broker mit seiner kleinen Tochter aufs Land zieht, wollte er eigentlich nur ein ruhiges Leben abseits seiner rauen Vergangenheit dort verbringen. Durch einen kleinen Zwischenfall jedoch entbrennt ein kleiner Streit in der Nachbarschaft, der sich bald zu einem echten Kleinkrieg mausert – bei dem Phil alsbald sogar mit alten Feinden konfrontiert wird…

Fazit

Die letzten Filme von Jason Statham waren ja eher durchwachsen und haben die Anforderungen an „Homefront“ etwas herunter geschraubt. Vielleicht war das auch ganz gut, denn so konnte der Titel seine volle Wirkung entfalten und die alten Stärken des Schauspielers neu entflammen lassen.

Die Handlung war zweckmäßig und bot einen passablen Rahmen für die Geschehnisse, die zwischen rabiater Action und ruhigeren Momenten eine gute Balance fanden. Zwar war die gesamt Glaubwürdigkeit nicht unbedingt gegeben, aber das verzeiht man relativ locker. Spätestens wenn Statham seine legendären Fäuste spielen lässt, kommt unglaubliche Laune auf und alles Stirnrunzel war rasch vergessen. Seit „Transporter“ hat er nicht mehr so eine tolle Akrobatik gezeigt und man war mehr als fasziniert von seinen Bewegungen.

Viel zu Meckern gab es – abgesehen von seiner Glaubwürdigkeit – eigentlich Nichts. Auch der Rest der Darsteller liefert ordentliche Leistungen ab und die Inszenierung war hochwertig, besaß mit hübschen Filtern und kräftigen Farben einen sehr coolen Look. James Franco überzeugte als fieser Bösewicht, während Winona Ryder schon lange nicht mehr eine so gute Darbietungen präsentieren konnte.

Streng genommen war „Homefront“ ein 08/15-Actionfilm – doch seine saubere Technik, die tollen Darsteller und die grandiosen Fights heben ihn selbst nach wiederholter Sichtung noch sehr positiv hervor. Ich wurde jedenfalls gut unterhalten und kann ihn allen Genrefreunden nur ans Herz legen. Statham war schon lange nicht mehr so genial und so hübsche Kloppereien sieht man sowieso nicht alle Tage. Gerne dürfte man noch einen zweiten Teil hinterherschieben.

Fotocopyright: LEONINE

The Town – Stadt ohne Gnade

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Doug MacRay und seine Freunde stammen aus einfachen Verhältnissen und hatten schon oft Konflikte mit dem Gesetz. Sie kamen nie aus dem schlechten Umfeld ihres Viertel heraus und sind zum Teil durch die kriminellen Aktivitäten der eigenen Väter vorbelastet. Sie arbeiten sogar für die selben Auftraggeber.

Beim einem Überfall auf eine Bank nehmen sie eine Angestellte als Geisel und entließen sie kurz darauf wieder in die Freiheit. Als sich das FBI in die Ermittlungen der örtlichen Polizei einschaltet, bekommen die Räuber jedoch kalte Füße. Doug will sich um die vermeintliche Zeugin kümmern und verliebt sich ausgerechnet in sie..

Fazit

Bei „The Town“ hat sich Ben Affleck als Multitalent bewiesen und ein tolles Resultat abgeliefert. Die Inszenierung ist erstaunlich geschmeidig und wird selbst in ruhigeren Passagen nie langweilig. Temporeiche Schnitte, coole – aber nicht überzogene – Action und eine gefällige – und nicht zu schnulzige – Liebesgeschichte machen einen rundum guten Eindruck.

Affleck und Konsorten waren gut aufgelegt und gaben einen glaubwürdigen Gesamteindruck ab. Alle Figuren wirkten wie vom Leben gezeichnet und ließen den Zuschauer schon fast so etwas wie Sympathie – zumindest großes Verständnis – für die Täter empfinden. Die Charakterzeichnung war somit ausgezeichnet und die eingeflochtene Lovestory gar nicht mal unglaubwürdig geraten, wie man es beim ersten Überfliegen der Inhaltsangabe vielleicht noch vermutet hätte. Es blieb alles in einem angenehmen Rahmen und man lehnte sich in Sachen Romantik oder Gefühl nie zu weit aus dem Fenster.

Die Geschichte war in Ordnung und gab weit mehr her, als man anfänglich dachte. Das Grundprinzip war schnell erklärt, viele Wendungen und die Unberechenbarkeit der Beteiligten macht die Sache hingegen ungemein spannend und jederzeit höchst sehenswert. In meinem alten Review zog ich noch einen Vergleich zum Klassiker „Heat“, wobei einige Szenen hier durchaus als gelungene Verbeugung zum großen Vorbild zu verstehen waren und sich zumindest recht ähnlich anfühlten.

Bei der Action hat man so wenig, wie bei der Tiefe gespart. Wenn es kracht, dann aber richtig. So gibt es toll inszenierte Schusswechsel und schwere Blechschäden zu bewundern. Auch hier legte man Wert auf Authentizität und ließ es wieder rum nicht zu übertrieben krachen. Die Effekte waren handwerklich erstklassig und von den Dimensionen genau richtig bemessen. Das Verhältnis zu den ruhigeren Abschnitten war ebenfalls prima ausgelotet und gab keinen Grund zur Klage. Der sonst eher sehr zurückhaltende Sound drehte dann so richtig auf und protze mit toller Räumlichkeit.

Ich verbeuge mich vor Ben Affleck. Der Film mag sicherlich nicht das Maß aller Dinge sein, macht aber unterm Strich alles richtig und bereitete einen höchst unterhaltsamen Filmabend. Die positiven Kritiken hat das gute Stück absolut zurecht verdient und ein Platz in der Sammlung ist der Scheibe ebenfalls sicher. Drama-Freunde kommen jedenfalls auf Ihre Kosten und eine Empfehlung geht raus.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Aquaman: Lost Kingdom

Inhalt

Black Manta ist zurück und noch immer Besessen von der Ermordung Aquamans – welcher wiederum als König von Atlantis und als Vater eines kleinen Kindes viel um die Ohren hat. Mittels alter Artefakte will der Bösewicht diesmal zuschlagen und so nebenbei noch unseren Planeten zerstören…

Fazit

Während der erste Teil noch großen Spaß bereitete und bei den Kritiken gut wegkam, sah die Sache bei dessen Fortsetzung weniger schön aus. Trotzdem hat man den Gang ins Kino gewagt – und ging am Ende mit dem versprochenen Kopfschütteln und gemischten Gefühlen aus dem Saal.

Kommen wir erst einmal zu den positiven Dingen. Jason Momoa und viele andere sind wieder mit dabei und die Handlung knüpft nahtlos an die des Vorgängers an. Optisch wurde wieder Einiges geboten und die eindrucksvollen Aufnahmen lenken gekonnt vom Rest ab, wobei dies nicht mehr so gelang wie zuvor.

Die Geschichte wirkte von vorn bis hinten an den Haaren herbeigezogen, die einzelnen Szenen nur mit einem dünnen Faden zusammengehalten. Man sprang von einer Actionszene zur Nächsten und dazwischen taten sich stets Fragen nach der Sinnhaftigkeit vieler Aktionen auf. So schienen manche Abschnitte eigentlich völlig sinnbefreit und fühlten sich einfach nach weiteren Momenten für das Einbringen von reichlich CGI an. Die Handlung bracht man nicht weiter, aber Hauptsache mal wieder ein paar Dollar für Effekte verpulvert.

Mehr denn je erinnerten insbesondere die (Unter-)Wasserwelten mehr an „Pacific Rim“ oder „Star Wars“, als an eine DC-Comicumsetzung. War der erste Teil optisch schon etwas überladen, konnten die Macher hier noch einige Schippen drauflegen – und das war zuweilen sogar enorm anstrengend. Trotz großer Leinwand konnten nicht alle Details erfasst werden, manchmal war es auch einfach zu schnell dafür und man schaltete innerlich ein bisschen ab. Typischer Overkill, wie wir ihn aus anderen Superheldenfilmen leider zu Genüge kennen.

Die meisten Figuren waren zwar wieder mit an Bord, doch leider vergaben die Macher auf einen Ausbau selbiger- Zwar hat man in manchen Bereichen auf die Communty gehört (Amber Heart), trotzdem zu wenig aus dem Rest gemacht. Es mag zwar super sein, dass Aquaman hat jetzt Nachwuchs bekommen hat, weiter hat sich hier aber nichts getan. Andere Titel vermitteln zumindest oberflächlich einen Beziehung ihrer Darsteller untereinander, aber bei „Lost Kingdom“ gab man sich mit solchen Dingen nicht ansatzweise ab.

„Aquaman 2“ ist eine Fortsetzung, die es nicht unbedingt gebraucht hätte. Ich habe aufgrund negativer Stimmen zwar schlimmeres erwartet, doch richtig gut war der Titel allerdings auch nicht. Die Story war schwach, die Charaktere haben sich nicht großartig weiterentwickelt und präsentationstechnisch wurde der Bogen maßlos überspannt. Als simples Popcornkino geht das Gebotene dennoch irgendwo in Ordnung, doch nachhaltig wird hier wohl nichts in Erinnerung verweilen.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Aquaman

Inhalt

Als Sohn einer atlantischen Königen und eines einfachen Leuchtturmwärters wächst der kleine Arthur zunächst wie ein normaler Junge auf. Als er jedoch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten bemerkt und von einem Mentor ausgebildet wird, reift der Superheld „Aquaman“ heran.

Arthur hilft den Menschen und hält sich zunächst aber fern von dem Treiben im Meer. Mit Anbruch eines vermeintlichen Krieges und eines zweifelhaften neuen Königs, ändert sich jedoch seine bisherige Zurückhaltung…

Fazit

„Aquaman“ galt irgendwie immer als etwas belächelt und wurde gefühlt nur von wenigen Fans als richtigen Superhelden der ersten Garde anerkannt. Seine bisherigen Gastauftritte waren zwar nett, haben aber nicht unbedingt vom Hocker gerissen. Mit Erscheinen des ersten Trailers seines eigenen Spielfilms wurde jedoch breiteres Interesse geweckt und letztlich sprach ein erfolgreiches Einspielergebnis für sich.

Wie erwartet präsentiert man dem Zuschauer in erster Linie einen optischen Leckerbissen, der sich vor keiner Konkurrenz verstecken muss. Die träumerisch gemalten Aufnahmen über dem Wasser stehen den bizarren und überladenen Untiefen in Nichts nach. „Aquaman“ vereint nicht nur erzählerisch, sondern vor allem technisch beide Welten und kaschiert mit seiner herausragenden Technik sicherlich so manch kleine Ungereimtheit in der eigentlichen Handlung.

Die Geschichte ging insgesamt in Ordnung, prallt aber nicht mit rekordverdächtiger Innovation oder unerwarteten Wendungen. Die Ausgangslage wurde schnell erklärt und während des merklich über zwei Stunden langen Verlaufs gab es keine unvorhersehbaren Momente. Mit mächtigen Rückblenden wurde das Geschehen in erster Linie audiovisuell bereichert, von echter Tiefe kann jedoch bedauerlicherweise kaum gesprochen werden.

Karl Drogo, äh Jason Momo macht seine Sache sehr gut und gibt keinen Grund zur Klage. Statur und Mimik passten zu seiner Rolle und auch beim Rest schien alles in Ordnung. Heard gibt sich sexy und Dafoe gibt den sympathischen Lehrmeister ab. Die Figuren fühlten sich ein wenig nach „Checkliste“ an, was jedoch den soliden Gesamteindruck nicht schmälerte.

„Aquaman“ hat seine Macken und bietet nichts Neues. Trotzdem erfüllte er seine Pflicht als Unterhaltungskino erster Güte und setzt sich durch seinen launigen Verlauf, seiner erstklassigen Optik und seinem tollen Design gegen viele Mitstreiter durch und gehört – zumindest für mich – zu den besseren Comic-Vertretern. Stil siegte – mal wieder – über Substanz und am Ende gabs schnörkelloses Popcornkino für die ganze Familie.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Reacher – Staffel 1

Inhalt

Ein Unbekannter erreicht die verschlafene Kleinstadt Margrave und plötzlich häufen sich die Morde. Die Polizei stellt zwar schnell einen Zusammenhang fest, kann aber keine eindeutigen Beweise für seine Beteiligung offenbaren. Schnell bringt sich der neue Besucher allerdings in deren Arbeit ein und möchte beim Lüften einer groß angelegten Verschwörung behilflich sein…

Fazit

In der letzten Zeit wusste ich inmitten des dichten Seriendschungels gar nicht mehr, was sich diesbezüglich überhaupt noch lohnt zu schauen und nicht sogar Opfer einer unvollendeten Absetzung zu werden droht. Bereits am Rande (durch den Start der zweiten Staffel) habe ich vernommen, dass „Reacher“ eine recht gute Produktion sein sollte und so habe ich mich – trotz aller aktuellen „Serienbedenken“ – mal darauf eingelassen.

Es dauerte nicht lange und dann hatte mich das Geschehen am Haken. Bereits nach wenigen Minuten erweckte der zunächst befremdlich wirkende Auftritt des titelgebenden Hühnen großes Interesse und zack war man voll „Suchtmodus“.

Mit vergleichsweise einfachen Mitteln – und einer sogar recht austauschbaren Rahmenhandlung – hielten die Macher hier unglaublich gut bei Laune und konnten das ein oder andere Lächeln abringen. Im Grunde erzählt die Serie nicht viel Neues, schmückt seinen grundsätzlich eher halbgaren Inhalt mit symphatischen Figuren und erinnerungswürdigen Aktionen aus.

Die Chemie aller Beteiligten hat wunderbar gepasst. Man nahm sich auch stets die Zeit zum Ausbau seiner Hauptfiguren, weshalb sie neue Einblicke gewährten ungemein ans Herz wuchsen. Klar könnte man hier leichte Oberflächlichkeit bescheinigen, doch die Reduzierung auf das Nötigste war genau richtig und zerrte nicht an der Kurzweil.

Die Mischung aus Krimi und Action war ebenfalls genau passend und ließ keine Langeweile aufkommen. Nach ruhigeren oftmals sehr spitzfindigen Dialogen flogen schnell wieder die Fäuste und die „Maschine“ Alan Ritchson konnte beweisen, was Sie kann. Abseits der Action gefiel der Riese jedoch mit pfiffigen Anmerkungen und interessanter Kombinationsgabe.

Inmitten blutrünstiger und vor CGI strotzenden Mitbewerbern, kommt ein bodenständiger „Reacher“ genau richtig. Eine simple Storyline wurde hier mit vielen kleinen Details und vor allem hervorragendem Charakterdesign ausgeschmückt, dass allgemeine Pacing war nahezu perfekt. Ich hoffe, dass diese Serie im Vergleich halbwegs günstig produziert werden konnte und eine breite Fanbase den Streamingdienst erst recht zur Fortsetzung animieren. Staffel Zwei ist nun jedenfalls Pflichtprogramm!

Fotocopyright: Amazon

Greyhill Incident (Playstation 5)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut von Ryan Baker, der gemeinsam mit der Nachbarschaft zum Zeuge einer Alien-Invasion wird. Bewaffnet mit Baseballschläger und Revolver gilt es wieder Ordnung in der Gegend zu schaffen…

Gameplay

Auch wenn sich die kurze Inhaltsangabe danach anhört, „Greyhill Incident“ ist kein reiner Shooter. Das Spiel findet zwar in der First-Person-Perspektive statt, doch Schleichen, Verstecken und Gegenstände aufsuchen gehören neben dem gelegentlichen Ballern ebenfalls zum Repertoire der Hauptfigur.

Spielzeit

Obwohl eine Kritiken von einer Spielzeit von lediglich 1-2 Stunden sprachen, konnte ich mich etwa 3 bis 4 Stunden mit dem Titel beschäftigen.

Präsentation

Optisch war das Spiel gar nicht mal schlecht. Das Figurendesign (sowohl der Menschen, als auch der Aliens) war hübsch und die allgemeine Optik wirkte recht realistisch. Zwar ging es immer nur im Dunklen zur Sache, doch immerhin stachen auch hier ein paar nette Lichteffekte ins Auge.

Der Soundtrack hielt sich größtenteils im Hintergrund, war zur richtigen Zeit aber richtig gelungen. Einzelne Tracks konnte man sogar im Hauptmenü noch einmal abhören. Sprachausgabe und Geräusche entsprachen den üblichen Standards.

Positiv

  • nettes Settings
  • Akte X-Vibes
  • ordentliche Präsentation
  • ein paar witzige Momente

Neutral

  • kurze Spielzeit
  • hin und wieder hakelige Steuerung
  • nur englische Vertonung

Negativ

  • langsames Fortbewegen / lange Laufwege
  • wenig unterschiedliche Gegnertypen
  • gradliniges Gameplay
  • insgesamt wenig innovativ

Fazit

In seinen starken Momenten sorgt „Greyhill Incident“ für wohlige Schauer ala „Akte X“, aber Abseits dessen ist höchstens die stimmige Präsentation eine besondere Erwähnung wert. Bei dem Spiel handelte es sich um einen kurzen und zumeist eher langatmigen Stealth-Shooter, bei dem grundlegende Mechaniken (Nahkampf, Ballern, Verstecken) nicht immer gut funktionierten. Als reiner Walking-Simulator mit kurzweiliger erzählter Geschichte wäre das Produkt wohl eher mein Ding gewesen – so bleibts selbst zum Sparpreis nur ein mittelprächtiger Zeitvertreib. Schade um die gute Technik.

Fotocopyright: Refugium Games/Perp Games/Perpetual Europe

72 Stunden – The Next Three Days

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

John Brennan hat eigentlich alles, was man im Leben braucht: eine schöne Frau, ein gesundes Kind und ein eigenes Haus. Doch als dann eines Morgens ein Polizeitrupp sein Anwesen stürmt und die Gattin verhaftet, bricht dies alles in Scherben.
Sie steht unter Verdacht, ihre Chefin ermordet zu haben und die Indizien sind erdrückend. Klarer Fall für John nun alles für die Freilassung zu tun – auch wenn er dabei auf fragwürdige Methoden zurückgreifen muss…

Fazit

Bei Russell Crowe denke ich in erster Line an actionreiche Werke, mit denen er sich einen durchaus guten Ruf erarbeitet hat. „72 Stunden – The Next Three Days“ schlägt allerdings eher den Weg seines „A Beautiful Mind“ ein – was ich jetzt nicht auf eine tiefgründige, sondern größtenteils eher ruhige Handlung beziehe.

Es geht überwiegend gemächlich, aber keineswegs langweilig zur Sache. Die knappen 130 Minuten wurden intelligent und vergleichsweise überraschend authentisch aufgebaut. Crowe verkörpert den besorgten Familienvater und keinen unglaubhaften Helden mit übermäßig viel Grips oder Muskelkraft. Er gibt sich quasi als „Normalo“ und macht die Sache somit nachvollziehbarer und überhaupt interessanter. Man kann sich mit der Hauptfigur identifizieren und dies übt einen großen Reiz an der ganzen Sache aus.

Die Geschichte baut sich langsam auf und fesselt über die gesamte Laufzeit. Man spürt richtig, dass die Handlung in verschiedene Kapitel unterteilt ist – die nahtlos ineinander greifen. Nach dem Shock der Verhaftung direkt zu Begin, wechselt man zu einer ruhigeren Phase, um im letzten Drittel zielgerichtet das Tempo zu erhöhen und in einem – im Vergleich – furiosen Finale zu münden.

Neben Crowe machten auch die anderen Figuren – allen voran sein kleiner Film-Sohn eine gute Figur und gaben keinen Grund zur Klage. Alle hielten sich weitestgehend an die Maxime möglichst authentisch zu wirken und damit fuhr man einen guten Kurs. Die Optik passte sich mit zumeist kühlen Farben dem Szenario ansprechend an und gelegentlich gab ein paar interessante Kameraeinstellungen.

„72 Stunden“ ist kein typischer Hollywood-Blockbuster und vermag für manche Betrachter fast schon etwas träge zu sein. Ich empfand den realistischen Stil jedoch sehr faszinierend und so konnte mich der Streifen durchgängig packen. Der Wiederschau-Wert dürfte zwar gering ausfallen, doch als handwerklich gut gemachter Film sollte man seine Zielgruppe gewinnen können. Unterm Strich ein geschickt inszenierter Thriller mit langsamen, aber erfreulich greifbaren Szenario zum Mitfiebern.

Fotocopyright: Studiocanal

Atomic Blonde

Inhalt

Berlin kurz vor dem Fall der Mauer. Eine geheime Liste mit Namen sämtlicher Spione macht die Runde und die Geheimdienste aus aller Welt sind nervös. Die britische MI6-Agentin Lorraine Broughton wird in die deutsche Hauptstadt geschickt und soll das Dokument vor der Konkurrenz abgreifen…

Fazit

Ich weiß nicht genau warum, aber die Agententhematik im Kalten Krieg scheint im Ausland recht beliebt und Berlin wunderbar mysteriös zu sein. Ich kann damit zwar grundsätzlich wenig anfangen, lobe mir aber einen leichtgängigen Action-Thriller wie diesen.

Die Handlung war simpel, manchmal aber einen Ticken zu komplex erzählt bzw. wird der Zuschauer mit reichlich Action, Musik und schnellen Szenenwechseln immer mal gekonnt wieder aus den Konzept gebracht. Stellenweise wirkt der Film wie ein Rasch – besonders in den toll choreografierten Kampfszenen, bei denen es gefühlt minutenlang keine Zeit zum Verschnaufen gab und die sich wie aus einem Guss anfühlten.

Interessante Kameraperspektiven, One-Shot-Aufnahmen, kühle Farben mit grellen Kontrasten und ein vor Nostalgie triefender Soundtrack mit jede Menge deutschen Hits ala „Major Tom“ oder „99 Luftballons“. Technisch stach das Werk angenehm hervor und sorgt für mächtig Stimmung – ohne dabei seine Comic-Wurzeln zu verleugnen. Man konnte prima Abtauchen, hatte oft ein breites Grinsen im Gesicht und wippte bei den Hits einfach mit.

Selten war Charlize Theron besser. Letztens erst noch als unschuldiges Küken in „The Yards“ erlebt und nun als Powerfrau in „Atomic Blonde“ als krasser Gegenentwurf. Sie war hier nicht nur optisch ein echter Hingucker, sondern verwöhnte das Auge mit atemberaubenden Bewegungen während der heftig inszenierten Gefechten. Aber auch beim Rest des durchwegs prominent besetzten Casts gab es nichts zu Meckern, selbst der äußerst ruhige Til Schweiger kam ganz cool rüber.

„Atmoic Blonde“ ist Spaßkino pur und macht selbst nach mehrfacher Sichtung noch immer eine Menge Laune. Nicht nur Theron, sondern auch die spektakulären Stunteinlagen und Kloppereien sorgen für offene Münder und am Ende schaltet man den Fernseher (oder Beamer) mit einem breiten Grinsen ab. Gehört zwar unterm Strich nicht zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, ist aber immer einen Blick wert – auch wenn das Setting zunächst kein großes Interesse entfachte.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Die Wiege der Sonne

Inhalt

Zwei große Konzerne stehen kurz vor ihrer Fusion, doch bei einer gemeinsamen Feier wird plötzlich eine tote Dame aufgefunden. Um bei den Ermittlungen möglichst feinfühlig vorzugehen werden die internationalen Ermittler Smith und Conner auf den Fall angesetzt. Eine heikle Recherche inmitten angespannter Fraktionen beginnt…

Fazit

Im Anbetracht vieler positiver Kritiken zu diesem Film, werden mich sicherlich einige Leser mit Blick auf meine Bewertung steinigen wollen. Ich habe „Die Wiege der Sonne“ im Laufe der Jahre bereits ein paarmal gesehen, doch der berühmte Funke ist trotz aller Sympathie einfach nie übergesprungen.

Eigentlich finde ich gut, dass sich der Streifen eher in Richtung Krimi orientiert und relativ kleinlaut daher kam. Trotzdem hätte es in meinen Augen ein wenig mehr Action (auch wenn es nur in Form einer Verfolgungsjagd oder Ähnliches gewesen wäre) geben können und so den roten Faden immer mal wieder straffer zu ziehen.

Für meinen Geschmack besaß der Titel ein paar unschöne Leerläufe und eine Handlung, dessen eigentlich Kern ich selbst bei erster Sichtung in Frage gestellt habe. Sicherlich mag das Motiv des Täters irgendwo einleuchten, auch ein gewisses Ziel ließ sich erahnen – aber die Herangehensweise fand ich insgesamt zu seltsam. Man hätte die Dinger einfach lösen können, auch wenn es dann nicht eine solch pseudo-komplexe Ermittlungsarbeit von Connery und Snipes gegeben hätte.

Technisch hat das Ding leichten Staub angesetzt. aber das war nicht weiter tragisch. Der altbackene und „rauschige“ Look passte gut zum Szenario, der eher unspektakuläre Sound (was Musik und allgemein wenig räumliche Abmischung betraf) ebenfalls. Hier kann man mal auf die große Soundanlage verzichten und es sich bei Zimmerlautstärke und ohne „Gerüttel“ auf der Couch gemütlich machen.

Klingt so klischeehaft wie immer, aber hier machen Genrefreunde mit Vorliebe für ruhigere Werke nichts falsch. Auch wenn das Gesamtkonzept nicht so ganz schlüssig erscheint, nette Momente hatte der Streifen allemal und vor allem die kleinen Erläuterungen bezüglich japanischer Traditionen wussten zu gefallen. Die beiden Hauptdarsteller waren sowieso klasse und die Chemie untereinander hat gepasst. Letztlich für mich nur leicht über dem Durchschnitt, für andere Reviewer allerdings ein echter Klassiker. Geschmackssache eben.

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE

Back on the Strip

Inhalt

Vergeblich versucht der junge Merlin als Zauberkünstler in Vegas durchzustarten. Als er in einem kleinen Club die Damen jedoch mit anderen Talenten von sich überzeugen kann, wird der ehemalige Tänzer Mr. Big auf ihn aufmerksam. Dieser will mit Merlin seine alte Crew, bestehend aus männlichen Strippern, wieder auf die große Bühne bringen…

Fazit

Hinter Filmen wie „Back to the Strip“ verstehe ich nicht so ganz den Sinn. Klar möchte man in erster Line das Publikum bespaßen und eine gute Zeit bereiten, aber trotzdem verstehe ich die Message und vor allem das hier präsentierte Niveau rein gar nicht.

Sicherlich hatte mich der Titel stellenweise ganz passabel bei Laune gehalten, doch eine echte Empfehlung vermag ich nicht auszusprechen. Der Film erfand das Rad nicht neu, patze sogar bei einigen Gags und lud manchmal auch arg zum Fremdschämen ein. Die Story war schablonenhaft und wurde nicht zuletzt durch Werke wie „Magic Mike“ in wesentlich tiefgründigerer und seriöserer Form auf die Leinwand gebracht.

Einige Kalauer blieben im Halse stecken, andere wiederum animierten zum Kopfschütteln. Eigentlich hatte ich bei Tiffany Haddish, Kevin Hart oder Gary Owen eine höhere Quote an gelungenen Schenkelklopfern erwartet, aber dem war einfach nicht so. Immerhin schien Snipes ein bisschen Freude an der Arbeit gehabt zu haben und kam recht entspannt und gut gelaunt rüber.

Der Streifen plätscherte größtenteils vor sich hin, glücklicherweise aber ohne jemals richtig langweilig gewesen zu sein. Man blieb irgendwie am Ball, obwohl viele Passagen mühelos vorhersehbar waren und sich das vermeintlich dramatische Finale sehr frühzeitig abzeichnete. Überraschungen hab es (abgesehen von ein paar schrecklich unlustigen Gags) keine, alles lief nach gewohntem Muster und endete in einem Happy End mit erwartetem Zuckerguss.

„Back on the Strip“ war grundsätzlich kein guter Film und vergreift sich in regelmäßigen Abständen gewaltig im Ton und dennoch fällt mein Urteil noch vergleichsweise milde aus. Manchmal konnte man schon lachen und die Zeit verging relativ kurzweilig, so dass man am Ende nicht gänzlich enttäuscht vor dem Schirm saß. Trotz schwacher und austauschbarer Handlung hätte ich bei dem gefälligen Cast jedoch wesentlich mehr erwartet. So ziemlich alle Beteiligten hatten schon wesentlich bessere Referenzen in ihren Filmografien vorzuweisen.

Fotocopyright: MMJ Productions

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