(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Schlagwort: Besprechung (Seite 50 von 199)

Denn zum Küssen sind sie da

Inhalt

Polizeipsychologe und Autor Alex Cross hat es diesmal mit einem ganz persönlichen Fall zu tun. Seine Nicht wurde entführt und er muss den örtlichen Beamten helfen, die noch völlig im Drüben fischen…

Fazit

Im Nachhinein finde ich es etwas bedauerlich, dass es die „Alex Cross“-Reihe bislang auf nur drei Filme geschafft hat. Obwohl alle keine absolut keine Highlights waren, so unterhaltsam und spannend waren sie doch allesamt und bereiteten stets (und schon mehrfach) einen unterhaltsamen Abend.

„… denn zum Küssen sind sie da“ ist ein klassischer Kriminalfilm, der von seiner leicht kauzigen Hauptfigur und dessen zuweilen leicht unkonventionelle Vorgehensweise dominiert wird. Es macht Spaß einem durchgehend gut aufgelegten Morgan Freeman zuzuschauen und vor allem auch bis zu einem gewissen Grad mit ihm „miträtseln“ zu können.

Die Handlung war spannend bis zuletzt, bot ausgezeichnete Wendungen und einen einigermaßen befriedigenden Abschluss. Das Konzept mag zwar im Detail einige Frage aufwerfen, war aber dennoch weitestgehend schlüssig und nachvollziehbar konstruiert. Vielleicht war die ausgiebige Erklärung gegen Ende etwas zu lang geraten, sollte aber immerhin jedem Zuschauer einen verständlichen Überblick über Alles verschaffen.

Die Inszenierung war hochwertig und gab keinen Grund zur Klage. Neben den überwiegend frontlastigen Dialogen überraschten unerwartet dezent platzierte Surround-Effekte, die unerwartet immersiv ins Geschehen sogen. So fühlte man sich mitten im wilden Regen oder im Wald, in dem die Blätter wild rauschten. Sehr atmosphärisch.

Wer Krimis mag und gerne einem charmantem Ermittler über die Schulter schaut, wird mit diesem Thriller auf jeden Fall bestens versorgt. Der Film erfindet in keinem Bereich das Rad neu und setzt auch nirgendwo neue Maßstäbe, macht seine Sache aber dennoch solide, spannend bis zum Ende und entlässt anschließend mit einem guten Gefühl.

7/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Dinotopia (Mini-Serie)

Inhalt

Nach einem Flugzeugabsturz stranden zwei Brüder auf einer sonderbaren Insel, auf der die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Neben normalen Einwohnern machen sie hier auch die Bekanntschaft von waschechten Dinosauriern – die teils sogar unserer Sprache mächtig sind…

Fazit

So recht kann ich mich zwar nicht mehr daran erinnern, doch ich glaube der Hype war seinerzeit recht groß und die Serie wurde eifrig im TV beworben. Ebenso habe ich auch eigentlich fast alles davon vergessen, weshalb ich den aktuellen HD-Release mal zum Anlass nahm, meine bisher noch ungeschauten DVDs endlich einmal zu sichten.

Bei „Dinotopia“ handelt es sich um eine Serie aus dem Jahre 2002, wo das klassische 4 zu 3 Format bei Serienformaten scheinbar noch üblich und die Computereffekte selbstredend noch nicht so weit entwickelt waren. Ich möchte nicht sagen, dass wir somit einen kompletten Kulturschock vor uns haben, aber eine kurze Eingewöhnung war schon von Nöten. Bedenken sollte man zudem, dass das Budget für reine TV-Produktionen sicherlich noch nicht so hoch gewesen ist und dies dem Geschehen hin und wieder deutlich anzumerken ist.

Die Sauer schauten also „okay“ aus und obwohl sie stets wie Fremdkörper wirkten, waren sie beachtlich und (soweit ich das beurteilen kann) auch glaubwürdig animiert. Relativ schnell hat man sich jedoch an den Look gewöhnt und entsprechend gut gelang das Abtauchen dann schon. Die Darsteller (u.A. der junge Wentworth Miller – „Prison Break“) fügten sich ordentlich ein und boten eine solide Leistung.

Die Handlung ging soweit in Ordnung und lieferte Standardkost – ohne nennenswerten Höhen, aber auch ohne nennenswerte Tiefen. Die drei Spielfilmepisoden wurden passabel genutzt und Leerläufe hielten sich zum Glück in Grenzen. Vielleicht hätte man hier und da einen Dialog oder eine Szene etwas straffen können, der Erzählfluss war aber insgesamt nicht schlecht und das Interesse brach nicht ab.

Das Ganze war jederzeit familientauglich und entsprechend harmlos und blutleer präsentiert – was auch absolut akzeptabel war. Es gab außerdem keine gravierenden Wendungen und alles verlief jederzeit in eher ruhigen Fahrwässern ohne größere Aufreger – was eindeutig für das Erreichen einer breiteren Zielgruppe sprach.

Wer Saurier liebt und nichts gegen einen kleinen Retro-Tripp hat, wird nicht um „Dinotopia“ herumkommen. Die Serie mag in vielen Aspekten angestaubt sein, besaß aber Charme und weitestgehend angenehme Unterhaltung. Nach etlichen Jahren war der Ausflug in die Vergangenheit mal wieder ganz nett, doch letztlich war ich über die knappe Episodenanzahl schon recht erfreut – länger hätte ich mir das Gebotene auch wieder nicht geben wollen. „Dinotopia“ ist nett, aber kein unverzichtbares Highlight, zumal es aktuell genügend hochwertigere Kost bei sämtlichen Streaminganbietern gibt.

6,5/10

Fotocopyright: Fernsehjuwelen

Inside Man

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Eine Horde vermummter Gestalten stürmt eine Bank und riegelt das komplette Gebäude systematisch ab. Die Besucher und Angestellten werden in unterschiedlichen Räumen eingesperrt und harren der Dinge.

Während sich draußen ein Großaufgebot der Polizei versammelt, sind die Absichten der Gangster nicht klar. Mit dämlichen Aufgaben und Forderungen werden die Beamten hingehalten und Keiner kann sich einen Reim drauf machen. Einzig Bankeninhaber Arthur Case wird so langsam nervös und fürchtet um ein gut bewahrtes Geheimnis…

Fazit

Nach „Firewall“ ist „Inside Man“ ein weiterer Titel, den ich zwischen den Jahren entstaubt und in den Player gelegt habe. Während Ersterer deutlich eingebüßt und nicht mehr wirklich überzeugt hat, faszinierte „Inside Man“ vielleicht sogar noch mehr als bei seiner Uraufführung und gab sich mir gegenüber facettenreicher denn je.

Spike Lee hat mit Denzel Washington, Clive Owen, Jodie Foster oder einem Willem Dafoe einen wirklich großartigen Cast zusammengetragen und Jedem seine passende Rolle zugeteilt. Alle laufen zur absoluten Höchstform auf und tragen ihren Teil zum jederzeit launigen Handlungsverlauf bei. Styling, Mimik, Dialoge – hier passt einfach alles. Man bemerkt an allen Ecken und Enden die Hingabe des Machers und dazu gehört natürlich auch die geschickt ausgetüftelte Handlung.

Alles hat seine Hintertürchen und bei keiner Figur kann man sich um deren Wahrheitsgehalt hundertprozentig sicher sein. Selbst die guten Cops zweifelt man oft an, doch kommt irgendwie gut mit deren (menschlichen) Verhaltensweisen klar. Angefangen beim einfachen Streifenpolizisten, bis hin zum Sonderermittler. Dies verleiht der Sache besondere Würze und macht die Figuren nur konturenreicher und interessanter.

Die knappen zwei Stunden werden nie langweilig und halten durch schlaue Erzählweise selbst beim wiederholten Schauen bei Laune. Die ständigen Zeitsprünge verwirren den Zuschauer überhaupt nicht und animieren zum Mitdenken und Mitschmunzeln. Die Bestandteile sind ausgewogen und kein Part nimmt irgendwie überhand. Zwar wird die Frage nach dem umfangreichen Wissen der Bankräuber nicht beantwortet, aber irgendwie geht das bei all dem Tempo und Witz am Ende fast unter. Man hatte trotzdem ein sehr befriedigendes Gefühl und ein Lächeln auf den Lippen.

„Inside Man“ ist alles andere als ein konventioneller „Heist-Movie“, auch wenn das Grundschema samt Auflösung doch sehr an solche Vertreter erinnert. Hier gibt es tolle Figuren, die genial zusammenarbeiten und so ganz nebenbei noch tiefgründigere Themen wie Polizeigewalt oder Rassismus aufs Korn nehmen. Die Mischung stimmt von Vorn bis Hinten und spricht nach all den Jahren und etlichen Sichtungen immer noch für eine klare Empfehlung.

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Ein perfekter Mord

Inhalt

Der wohlhabende Banker Steven Taylor kommt der Affäre seiner Frau auf die Schliche und nutzt die Gunst der Stunde für seine Zwecke aus. Er bietet dem Liebhaber eine stattliche Summe für den Mord an seiner Anvertrauten und möchte so eine hohe Versicherungssumme abkassieren, um so seine wackelnden Geschäfte zu retten…

Fazit

Da mir das Original („Bei Anruf Mord“) bis dato nicht bekannt ist, kann ich an an dieser Stelle leider keine Vergleiche hierzu ziehen. Fakt ist aber, dass diese Variante mit Michael Douglas, Gwyneth Paltrow und Viggo Mortensen eine rundherum spannende Angelegenheit war – die selbst etliche Jahre nach der ersten Sichtung nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.

Zunächst hätte man keinen besseren Akteur als Douglas für die Hauptrolle verpflichten können. Durch seine „Wallstreet-Vorbelastung“ nahm man ihm seine Rolle als skrupelloser Geschäftsmann sofort ab und war direkt wieder im entsprechenden Modus. Er brachte seine Figur eiskalt und bemerkenswert rüber, zeigte weshalb er zur absoluten Speerspitze in seinem Job gehört.

Die Handlung entfaltete sich langsam, aber keineswegs langweilig. Nachdem wir mit Setting und Charakteren vertraut gemacht wurden, stieg die Spannungskurve langsam an – um dann immer heftiger an den Schirm zu fesseln. Man brachte stets so gute Wendungen und Aspekte ein, dass das Hirn des Zuschauer kontinuierlich am Mitdenken war und geistig alle Option austarierte.

Alles war soweit schlüssig geschrieben, auch wenn mir eine Aktion gegen Ende nicht so ganz zusagen wollte. Sie fügte sich zwar konsequent ins Geschehen ein, fühlte sich aber nicht so glaubwürdig wie der Rest an (sofern man dies vom Gesamtkonstrukt überhaupt behaupten kann). Mir war nicht klar, wie die Szene im Zug so reibungslos hätte ablaufen können, aber ich nehme es zur allgemeinen Kurzweil einfach mal in Kauf.

Die Inszenierung war einwandfrei und gab keine Grund zur Klage. Keine hektischen Schnitte und keine schrille Musik trübten das harmonische Bild und der leicht körnige Look wirkte Elegant. Dieser leicht altmodische Touch passte hervorragend zum Rest und trug seinen Teil zum unbeschwerten Abtauchen bei.

Für die nächste Zeit dürfte der „Wiederschau-Wert“ eher gering ausfallen, doch in ein paar Jahren werde ich die Scheibe bestimmt mal wieder aus dem Regal zaubern und mich erneut auf dieses hochdramatische Werk einlassen wollen. „Ein perfekter Mord“ war ein rundherum dicht inszenierter, perfekt gespielter und wendungsreicher Titel bis zum Schluss. Allen Genrefreunden sei ein Blick ans Herz gelegt!

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Mafia Mamma

Inhalt

Im Grunde ist Kristin eine typische Amerikanerin aus der Vorstadt. Als berufliche Erfolge ausbleiben, der Sohn fürs Studium auszieht und ihr Mann sie mit einer Jüngeren betrübt, muss aber endlich eine Wende her. Passenderweise erreicht sie ein Anruf aus Italien, der sie über den Tod ihres Großvater informiert und zur Teilnahme auf der Beerdigung bittet…

Fazit

Es gibt Filme, die sich zwar passabel wegschauen lassen, aber keine Begeisterungsstürme hervorrufen und erst recht nicht lange im Gedächtnis verweilen werden. „Mafia Mamma“ gehört für mich eindeutig in diese Kategorie, denn trotz einiger bekannter Namen wollte der Funke nicht überspringen und der gebotene Humor war einfach nicht mein Fall.

Manche Gags waren okay, andere luden wiederrum zum Fremdschämen ein. Man konnte kaum glauben, dass sich etablierte Darsteller wie Toni Collette oder Monica Bellucci auf ein solches Werk eingelassen haben – entweder hat ihnen das dürftige Drehbuch oder die zugeteilte Rolle irgendwie gefallen, oder es lag schlichtweg an einer ausreichenden Gage. Auf jeden Fall wurde deren bekanntes Potential hier völlig verschenkt.

Über weite Teile plätscherte der Streifen uninspiriert vor sich hin. Die grundsätzliche Prämisse mag zwar nett gedacht worden sein, macht aber in der tatsächlichen Umsetzung weit weniger Laune als erhofft. Dabei möchte ich mangelnde Glaubwürdigkeit oder deutliche Logiklücken nicht nicht mal ins Felde führen. Das Script war schwach und der Verlauf oftmals zu schleppend.

Die Inszenierung gab sich dann ebenso unausgegoren wie der traurige Rest. Einigen wirklich tollen Landschaftsaufnahmen und bemerkenswerten Kulissen standen billig inszenierte Actionszenen gegenüber und man fragte sich stets, ob man diese bewusst so schlecht umgesetzt hat. Stilbrüche domminierten das Geschehen und so war das Gesamtbild einfach nicht ganz rund.

Nichts gegen seichte Unterhaltung für Zwischendurch, aber „Mafia Mamma“ konnte mich selbst mit zugekniffenen Augen und viel Wohlwollen leider nicht abholen. Nur selten zündeten die Gags und nur selten kam ein akzeptabler Erzählfluss dabei rum. Mag sein, dass andere Zuschauer sich wesentlich besser aufgehoben fühlen – ich kam einfach nicht ins Geschehen hinein. Für mich bleibts bei einer unterdurchschnittlichen Angelegenheit, die ich aufgrund kleinerer Lichtblicke gar nicht mal zu sehr zerreißen möchte.

4/10

Fotocopyright: SquareOne Entertainment (im Vertrieb von LEONINE)

Lloronas Fluch

Inhalt

Der Polizei gelingt es, zwei kleine Kinder aus der Obhut ihrer Mutter zu entreißen – um kurz darauf dennoch deren Leichen auf den Straßen aufzufinden. Scheinbar sind die Kids gar nicht von ihrer leiblichen Erzeugerin, sondern von einem übernatürlichen Wesen bedrängt und letztlich ermordet worden…

Fazit

Das Original ist noch immer am besten und diese Weisheit gilt eigentlich auch hier. Für sich gesehen war „Lloronas Fluch“ sicherlich kein schlechter Film, doch die „Conjuring“-Hauptreihe bleibt einfach noch einen Ticken besser. Zwar setzt dieser Titel ebenfalls auf bewährte Gruselelemente und liefert eine grundsolide Inszenierung, doch am Ende bekam der Zuschauer rein gar nichts Neues serviert – und auch Wendungen oder anderweitig erinnerungswürdige Ereignisse waren nicht vorhanden.

Die Darsteller (insbesondere natürlich die Jüngeren) habe ihre Sache im gebotenen Rahmen gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Man konnte sich wirklich in jede Figur hineindenken und so gelang das Abtauchen in Gesehen recht einfach. Auch ging die technische Umsetzung an sich vollkommen in Ordnung, jedoch hätte man die „Jumpscars“ weit weniger vorherschaubar platzieren müssen. So waren dies Einlagen einfach zu offensichtlich und wollten uns nicht erschrecken.

Die Handlung plätscherte über weite Teile vor sich hin und verlief ebenfalls in gewohnten Bahnen. Es gab keine Ausreißer und keine Überraschungen, doch immerhin ging es auch nicht übermäßig langweilig zur Sache. Der rote Faden ging nie verloren und so blieb man trotz (oder grade wegen) aller vertrauten Elemente am Ball und hoffe insgeheim auf ein paar witzige Ideen – die halt einfach nicht erscheinen wollten.

„Lloronas Fluch“ erfindet das Rad nicht neu, ist aber ein solider Genre-Vertreter mit dem Fans nicht viel verkehrt machen. Ich hätte mir als Ausgleich für die lahme Handlung zwar ein paar heftigere Schreck-Momente gewünscht, doch immerhin war der Titel grundsätzlich in Ordnung und kein Totalausfall oder Schnarchgarant. Unterm Strich bleibts ein beliebiger, aber dennoch ordentlicher Grusel mit handwerklich einwandfreier Aufmachung und symphytischen Darstellern.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Get Out

Inhalt

Eine junge Dame möchte der Familie endlich ihren Freund vorstellen und so fahren sie pünktlich zu einem kleinen Fest nach Hause aufs Land. Schon früh merkt ihr Auserwählter, dass hier irgendetwas nicht stimmt – insbesondere, was die farbigen Haushaltshilfen betrifft…

Fazit

Mit „Get Out“ hat Jordan Peele auf jeden Fall einen Film mit Kultpotential geschaffen. Ich habe ihn mittlerweile schon mehrfach gesehen und staune immer noch über dessen interessante Grundprämisse – ärgere mich jedoch auch ein wenig über das letzte Drittel, welches durchaus einen halben Punkt auf Wertungskonto kostet.

Erneut verpackt der Regisseur sozialkritische Themen in das Korsett eines Horrorfilme und baut schon früh eine düstere Grundstimmung auf. Man kann wunderbar im Szenario versinken und voll und ganz mit den Figuren – allen voran der brillant agierende Daniel Kaluuya – mitfiebern. Die Spannungskurve entfaltet sich langsam, aber äußerst wirkungsvoll und die Atmosphäre ist bereits nach kurzer Zeit zum Schneiden dicht.

Schade ist jedoch das Finale, welches ein wenig mit dem bis dato präsentierten Stil bricht. Man führt die eigentlich so intelligente Grundidee etwas ad absurdum und übertreibt es dann einen Ticken zu sehr. Hier hätte ich mir vielleicht eine bodenständigere Auflösung gewünscht – allerdings selbst keine Ahnung, wie diese hätte aussehen können. Man hatte zwar kurzzeitig ein kleines Grinsen im Gesicht, so richtig befriedigt ging man aber doch nicht aus der Sache heraus.

Von der Geschichte ansprechend, von der Technik hochwertig inszeniert und auf Seiten der Darsteller extrem sehenswert. Obwohl der Schluss wohl auf Ewig Geschmackssache bleiben wird, ist „Get Out“ eine rundherum gelungene Angelegenheit, die mit ihren witzigen Seitenhieben und tollen Stimmung für viel Kurzweil sorgt. Auch wenns am Ende leicht ruckelt, geht eine Empfehlung raus!

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Spione wie wir

Inhalt

Da sich der amerikanische Geheimdienst keinen weiteren Fehlschlag mehr erlauben kann, wird eine neue Taktik ausgetüftelt. Gleich zwei Agenten-Teams werden ins Feindesland entsendet, wohlwissend, dass eines dabei auf der Strecke bleiben wird. Ausgerechnet für diesen Einsatz werden die beiden Bürohengste Emment und Austin eingesetzt – die natürlich nichts von ihrem Glück wissen und sich voller Hingabe in den Außeneinsatz stürzen…

Fazit

Filme wie dieser sind Balsam für die Seele und jedes Mal wie ein kleiner Tripp in die Kindheit. Zwar möchte ich jetzt schon vorausschicken, dass hier keine Höchstbewertung drin ist – die investierte Zeit am gestrigen sich aber wieder einmal nicht als verschwendet herausgestellt hat.

„Spys like us“ bot eine herrlich altmodische, entschleunigte Inszenierung auf und offerierte seinen großartigen Hauptdarstellern sehr oft eine breite Bühne für gelungene Gags. Dan Aykroyd und Chevy Chase haben sich wirklich großartig ergänzt und ließen stellenweise kein Auge trocken. Szenen wie der Eignungstest oder die „Doktoren-Begrüßung“ haben sich ins Hirn gebrannt und erscheinen auch nach etlichen Jahren immer vorm geistigen Auge.

Der „Blödel-Faktor“ war hier zwar nicht so derbe wie beispielsweise bei „Top Secret“, dafür der Verlauf aber leider auch nicht immer so kurzweilig. So schlichen sich gelegentlich kleinere Längen ein und so blieb mal mehr mal weniger Zeit zum (unfreiwilligen) Durchatmen. Die Gag-Dichte und deren „Treffer-Ausbeute“ ist bei anderen Titeln einen Ticken höher und so reicht es leider nicht für eine Position im oberen Genre-Bereich.

„Spione wie wir“ besitzt seit jeher einige echt gute Schenkelklopfer, hat es aber nie in meine persönliche Bestenliste von Chase oder Aykroyd gebracht. Die beiden Akteure sind sicherlich zum niederknien und performten gewohnt großartig, die Handlung besaß jedoch einige klitzekleine Hänger und das Ergebnis war irgendwie nicht zu hundertprozentig rund. Wer auf klassische Komödien der guten alten 80iger steht, macht hier allerdings nichts verkehrt und sollte diesen Titel auf jeden Fall einmal gesehen haben.

7/10

Fotocopyright: Warner Home Video

Wir

Inhalt

Der Urlaub im Ferienhaus wird für eine gewöhnliche amerikanische Familie bald zu einem echten Albtraum. Eines Abends kreuzen Menschen auf, die Ihnen nicht nur frappierend ähnlich sehen, sondern scheinbar auch sehr eng mit Ihnen verbunden sind…

Fazit

Ich habe „Wir“ zu seinem damaligen Release gesehen und habe mich damals noch gegen eine Besprechung auf dieser Seite entschieden. Nun habe ich mir das Werk am vergangenen Wochenende noch einmal (und weniger müde) zu Gemüte geführt und versuche ein paar Worte zu verfassen.

„Wir“ ist ein Film mit vielen Facetten. Er versucht sich zwar zu erklären, wirft am Ende jedoch weitere Fragen auf und liefert (wenn überhaupt) nur halbwegs schlüssige Interpretationsmöglichkeiten, aber keine vollumfängliche Antworten. Hier hat man dann wiederum die Wahl, Alles als großen Quatsch abzutun – oder sich weiter mit der Thematik zu beschäftigen und vor allem die gewaltige Bildsprache für sich genauer aufzudröseln.

Regisseur Jordan Peele wollte garantiert wieder etwas provozieren, gleichzeitig aber auch berechtige Kritik an gesellschaftlichen Elementen erreichen. Dabei ging es weniger um bereits abgehandelte Themen wie Rassismus, vielmehr um ein Spiegelbild der gesamten Bevölkerung. Entschuldigt meine wagen Worte – eine Besprechung ohne Spoiler ist hier kaum möglich. Achtet auf Uniformierung, Werkzeuge und die vielen anderen verstecken Details. Es könnten Ansätze für eine mögliche Auflösung sein, die wahrscheinlich sowieso wieder nicht mit allen Eckpunkten konform gehen wird.

Durch seine interessante und vor allem unvorhersehbare Handlung ist der Streifen erstaunlich packend und trotz ein paar gemächlicher Passagen enorm spannend. Der recht langsame Einstieg galt einer guten Charakterzeichnung, die sich besonders am Ende noch einmal als echter Pluspunkt erweis und Motive der Figuren umso deutlicher vorführen konnte. Hier schließen dich dann plötzlich Kreise und zumindest einige Voraussagen werden bestätigt.

Die Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht und vor allem die hochwertige Inszenierung wusste zu begeistern. Der Film wirkt trotz seiner Eleganz angenehm gruselig und keineswegs seelenlos. Grelle Farben standen im Kontrast zu vielen dunklen Passagen und vor allem der treibende Soundtrack hat es mir angetan. Laut dröhnend, kurz davor zu nerven und dennoch passend zur Situation zugeschnitten. Selten hat eine musikalische Untermauerung so zur Stimmungsbildung beigetragen.

Mit „Wir“ hat Peele einen wirklich innovativen und gedanklich nachhaltigen Kinofilm abgeliefert. Klar befindet sich das gesamte Konstrukt auf Seiten der Glaubwürdigkeit irgendwo auf wackeligen Beinen – doch sofern man sich darauf einlassen kann, wird man das Werk nicht mehr so schnell vergessen. Dieser Regisseur macht mit seinen Projekten einfach Lust auf Mehr und dieses Streifen gehört in die gut sortierte Filmsammlung!

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

The 6th Day

Inhalt

Familienvater Adam Gibson staunt nicht schlecht, als er von der Arbeit nach Hause kommt und plötzlich ein Klon statt seiner selbst auf der eigenen Geburtstagsfeier bejubelt wird. Noch während er versucht die Lage zu begreifen, heftet sich ein Team von Auftragskillern an seine Fersen…

Fazit

Manche Filme altern arg schlecht oder sind aufgrund ihrer angesprochenen Thematiken nicht mehr aktuell, doch bei diesem Werk lagen die Dinge zum Glück ein wenig anders. Sicherlich war das Spiel von Arnie bestenfalls durchwachsen, die Effekte mittlerweile leicht angestaubt, doch der Kern an sich keineswegs überholt.

Zwar ist „The 6th Day“ für mich in erster Linie ein schnörkelloser Actionfilm, doch schneidet er dabei ein paar interessante Aspekte und Theorien an – versucht sich damit zumindest etwas tiefgründiger als er eigentlich ist zu verkaufen und vielleicht auch ein wenig Sozialkritik auszuüben. Dabei wird die Handlung leicht verständlich und dennoch gefällig erzählt, der Unterhaltungsfaktor stets auf einem hohen Niveau gehalten – schließlich sollte ja auch die breite Maße angesprochen und die Kinosäle trotzdem gefühlt werden.

Die Action war sauber inszeniert und gab keinen Grund zur Klage. Dank Augenzwinkern und einer Prise Humor hinterließ unser Superheld einen standesgemäßen Auftritt wie wir ihn kennen und lieben. Sein Spiel wirkte zwar stets bemüht und das Lächeln zuweilen arg aufgesetzt, aber das ging tatsächlich so in Ordnung. Die damalige Checkliste wurde zufriedenstellend abgehakt und das Gesamtwerk kam stimmig rüber.

Wie Eingangs bereits erwähnt, hat der berühmte Zahn der Zeit ein wenig an der Technik genagt und deshalb war so manch Effekt nicht mehr allzu hübsch anzuschauen. Bedenkt man die Entstehungszeit und das wahrscheinlich nicht gerade geringe Budget, muss man einfach davon ausgehen, dass die Dinge nicht besser zu bewerkstelligen waren. Besonders die futuristischen Hubschrauber, respektable deren Flugszenen wirken wie Fremdkörper, aber immerhin konnte der wuchtige Sound ein wenig kaschieren und dennoch ein leichtes Grinsen ins Gesicht zaubern.

Wer die Filme von Arnie kennt, der weiß was einen hier erwartet und das ist auch gut so. Damals stand der ehemalige Bodybuilder noch für unkompliziertes Blockbuster-Kino und daran hat sich trotz ernsterer Grundtöne bis dato nichts geändert. „The 6th Day“ war damals also gewohnte Kost und funktioniert noch heute mit der entsprechenden Herangehensweise. Erhofft euch keinen allzu philosophischen Ausschweifungen oder Fragen nach dem Sinn des Lebens und genießt diesen weitestgehend gut gealterten Streifen mit einigen wirklich sehenswerten Actioneinlagen. Für mich nicht unter den absoluten Top-Filmen von Schwarzenegger, aber immerhin auf den vorderen Plätzen vertreten.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »