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Schlagwort: Besprechung (Seite 56 von 199)

Wolfenstein (2009, PC)

Inhalt

Mitten in den Wirren des Zweiten Weltkriegs erfährt der amerikanische Geheimdienst von mysteriösen Ausgrabungsarbeiten nahe Isenstadt. Der Spieler übernimmt die Rolle von B.J. Blazkowicz und geht den unheilvollen Dingen auf die Spur…

Gameplay

In bester Serientradition (zumindest seit „Wolfenstein 3D“) lieferte uns Raven Software anno 2009 einen Ego-Shooter in reinster Form ab. Gesteuert wird also aus der Ich-Perspektive und der Fokus liegt hauptsächlich auf Ballern. Es gab zwar eine kleine „Hub-World“, in der man Dialoge führen, Waffen aufrüsten und Aufträge abholen konnte, ansonsten waren die eigentlichen Level sehr gradlinig und luden kaum zum Erkunden abseits der Hauptpfade ein.

Etwas frischen Wind brachten die besonderen Fähigkeiten, die unsere Spielfigur im Laufe des Abenteuers dazu lernen konnte. So kann man beispielsweise mit einem Blick in die Geisterwelt versteckte Wege auskundschaften oder in hektischen Momenten die Zeit verlangsamen. Das war für das allgemeine Vorankommen zwar nicht immer von Belang, fühlte sich aber dennoch nett und durchaus befriedigend an.

Ansonsten waren die Ziele und deren Reihenfolge stets klar vorgegeben, Rätsel oder sonst wie komplexere Mechaniken wurden nicht geboten. Die Steuerung entspricht den üblichen Genre-Standards und bedurfte keiner größeren Einarbeitung.

Spielzeit

Wieder einmal kommt hier die Info, dass ich die Zeit nicht exakt gestoppt habe und ich mich hier an durchschnittlichen Zeitangaben aus dem Internet orientiere. Diese geben rund 9 bis 10 Stunden an, was ich rückwirkend als realistisch einschätzen würde.

Präsentation

Optisch war der Titel schon zu seinem damaligen Release keine Offenbarung, aber grundsolide Kost. In meinen Augen ist das Geschehen auch heute (gespielt in 4K mit maximalen Details) noch erstaunlich gut anschaubar und vom Style sowieso zeitlos. Ein paar grobe Texturen oder hakelige Animationen gingen in Ordnung, die Waffensounds waren hörenswert. Richtige Musikbegleitung ist mir gar nicht aufgefallen – also auch hier alles im grünen, oder besser gesagt, nicht nervigen Bereich.

Die Zwischensequenzen waren erwartungsgemäß grobpixelig und leider qualitativ nicht so hübsch gealtert, aber „Schwamm drüber“. Die für damalige Verhältnisse brauchbare Synchronisation hatte immerhin reichlich Charme und passte gut zum allgemeinen Umgangston.

Positiv

  • leichter Spieleinstieg
  • launiges Gunplay
  • gelegentlicher Einsatz besonderer Fähigkeiten
  • nettes Setting mit viel Indiana Jones Atmopshäre
  • eindrucksvolle Areale
  • brauchbares Navi-System zum Auffinden der Ziele
  • gute Vertonung (für die damalige Zeit)
  • Technisch noch echt in Ordnung (und läuft unter Windows 11 problemlos)

Neutral

  • „Open World“-Ansätze eher halbherzig
  • Absuchen der „Hub“-Welt bremst das schnelle Gameplay etwas aus
  • überschaubare Gegnervielfalt

Negativ

  • gradling (bis auf das nervige Suchen der Ziele in der Hub-Welt)
  • oftmals sehr blöde KI
  • ständig wiederkehrende Gegner in der Hub-Welt

Fazit

Man kann „Wolfenstein“ lieben oder hassen – ich bin seit jeher ein Fan der Reihe und wurde auch 2009 nicht wirklich von diesem Werk enttäuscht. Sicherlich gab es damals schon genügend Alternativen, doch keine bot dieses unvergleichbare Setting und dieses grandiose Flair – welches stellenweise wirklich an einen „Indiana Jones“-Film zum mitspielen erinnerte.

Die Open-World Ansätze waren seinerzeit noch etwas halbherzig (und dank ständig neu auftauchender Gegner auch leicht nervig) umgesetzt, doch spätestens beim Erkunden der hübsch gestalteten Areale (z.B. einem riesigen unterirdischen Bunker) sind diese kleinen „Bremser“ wieder vergessen. Das Spiel war überwiegend kurzweilig und bereitete unkomplizierten Spaß – zumal sich das Ganze recht „oldschoolig“ anfühlt und auf ein paar moderne Komfortfunktionen verzichtet.

Ich hab das Teil damals auf der PS3 gespielt und durch einen günstigen Flohmarktkauf (1 Euro) jetzt noch einmal auf dem PC nachgeholt. Neben Schwergewichten wie „Baldurs Gate 3“ oder dem erneuten Durchlauf von „Cyberpunk 2077“ war dieses Spiel ein toller Snack für Zwischendurch und konnte auf einmal wieder so richtig fesseln. Wer solche Titel mag und nichts gegen besagte Einschränkungen (Technik, Komfort) hat, darf gerne (wieder) in Isenstadt abtauchen. „Wolfenstein (2009)“ ist kantig, aber erstaunlich gut gealtert und zumindest für mich irgendwie ein Must-Have für die Sammlung – auch wenn ich am Ende mit klarem Blick nicht mehr als 7 von 10 für das Gebotene vergeben kann.

Grafik: 6,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Raven Software / Activision/ Activision Blizzard / 1C

Barbarians

Inhalt

Zwei befreundete Paare sitzen gemeinsam am Esstisch und bereiten das Überschreiben des Hauses vor. Die Stimmung ist zunächst noch recht gut, scheint aber immer mehr ins Gegenteil zu kippen. Plötzlich klingelt es jedoch an der Türe und ungebetene Gäste dringen ins Gebäude…

Fazit

Vor ein paar Tagen habe ich mich noch ein wenig über die gemächliche Erzählweise von „Alice Darling“ beklagt und im Grude wäre diese Kritik hier abermals anzubringen. „Barbarians“ ließ sich in seiner ersten Hälfte ordentlich Zeit, erläuterte Ausgangslage und die Hintergründe seiner Hauptfiguren recht unaufgeregt – schürte damit aber Interesse am angekündigten „Knall“, welchen uns der Covertext so vollmundig angepriesen hat.

Dieser „Knall“ war dann auch nicht übel, jedoch aufgrund seiner wenig komplexen Handlung auch recht vorherschaubar gestaltet. Man konnte die Puzzlestücke quasi innerhalb von wenigen Minuten zusammensetzen und war bei der Auflösung nicht mehr allzu sehr überrascht.

Es ging hier weniger um die Aufklärung der nüchtern erzählten Geschichte, vielmehr um deren Ausgang. Selten zuvor wurde eine solch prekäre Lage so glaubwürdig und nachvollziehbar konstruiert und man konnte sich jederzeit gut in die Sicht unserer Figuren hineindenken. Das gebotene Finale war dann entsprechend konsequent und gar nicht mal so abgehoben, wie man es bis zur letzten Minute vielleicht dann dennoch erwartet hätte. Ich möchte hier jedoch nicht zu viel verraten – es sei gesagt, dass man uns dann doch nicht so schräg wie beispielsweise einem „Very Bad Things“ in den Feierabend verabschiedet und „auf dem Teppich“ blieb.

In Sachen Technik und Darsteller gab es wenig zu Meckern. Die deutsche Synchronisation war zwar bestenfalls mittelprächtig, aber schnell hat man sich daran gewöhnt. Ansonsten haben die (zumindest für mich) unbekannten Gesichter ihren Job zufriedenstellend erledigt und die durchaus akzeptable Handlung prima unterstützt. Sie betrieben kein Overacting und man kaufte ihnen ihre Rollen problemlos ab.

Optisch wurde das Geschehen hochwertig und auf eigene Weise sogar elegant in Szene gesetzt. Die Bilder waren klar, die Schnitttechnik mit wechselnden Stilen sogar echt prima gelungen. Überwiegend ging es ruhig und ein wenig gemächlich zu, an anderer Stelle setzte man gezielt auf Filter oder ungewöhnliche Perspektiven. Computereffekte waren hier gar nicht möglich und mit einfachen Mitteln wurde eine gelungene Immersion geschaffen.

Wahrscheinlich musste „Barbarians“ mit einem recht überschaubare Budget auskommen und hat damit sein Bestes getan. Die Story an sich war schlüssig und weit entfernt vom üblichen Mystery-Ansatz, die Darsteller sympathisch und ein Stückweit authentisch. Für meinen Geschmack hat es einen Ticken zu lange gebraucht, um in Fahrt zu kommen, ansonsten kann ich nur wenig kritisieren. Das Ding ist halt ein netter, kleiner Streifen, der erst gar nicht zu viel riskiert und auf seine Art ein solides Ergebnis abliefert.

6,5/10

Fotocopyright: Nameless Media (Vertrieb EuroVideo Medien GmbH)

Polaroid – Du weißt nicht, was Du auslöst

Inhalt

Die Fotografie-begeisterte Bird bekommt von einem Freund eine alte Kamera geschenkt und ist sofort in das Teil verliebt. Als sie jedoch bemerkt, dass die damit abgelichteten Personen nach kurzer Zeit versterben, muss sie den mysteriösen Umständen dringend auf den Grund gehen…

Fazit

Ehrlich gesagt waren die Erwartungen an „Polaroid“ eher verhalten und letztlich war dies auch genau richtig. Die Macher lieferten uns hier solide Grusel-Unterhaltung, bereicherten das dicht besetzte Genre aber um keine neuen Ideen oder gar eine neue Referenz.

Der Streifen besaß ein ordentliches Pacing, war überwiegend ruhig, aber keineswegs langweilig. Man nahm sich trotz kompakter Spielzeit ausreichend Zeit um seine wichtigsten Charaktere vorzustellen und deren Motivationen begreifbar zu machen, ansonsten ging die eigentliche Story recht kurzweilig voran.

Der allgemeine Twist ließ bereits im Vorfeld übernatürliche Einflüsse erahnen und von daher wusste man direkt, woran man hier ist. Man sollte also nicht nach Logik oder einer normalen Begründung suchen – den gruseligen Plot einfach mal so hinnehmen und sich nicht daran stören – dann klappts auch wirklich mit der unbeschwerten Unterhaltung.

Die Shock-Effekte waren größtenteils vorhersehbar, dennoch handwerklich gut in Szene gesetzt und die erzeugte Stimmung durchwegs angenehm. Gestört hat mich da eher die extrem schlechte Tonabmischung, bei der ich zum Verstehen der leisen Dialoge meine Soundbar doppelt so laut aufdrehen musste – was die restlichen Geräusche dann natürlich viel zu laut rüberkommen ließ. Habe ich so schon lange nicht mehr erlebt.

Genrefreunde mit entsprechenden Erwartungen machen hier nichts falsch. „Polaroid“ ist sicherlich kein Highlight, aber ein netter kleiner (und relativ kurzer) Zeitvertreib. Seinen Twist hat er zwar bei der Konkurrenz abgeschaut und nur minimal angepasst, doch das Ergebnis stimmt dank ordentlichen Unterhaltungsfaktor auf jeden Fall. Wer Interesse und überdies ein Prime-Abo zur Hand hat, darf gerne mal reinschauen. Hofft nicht auf einen Knaller, lasst euch einfach nett „berieseln“.

6/10

Fotocopyright: Alive

Nomis

Inhalt

Dank eines ehemaligen Richters, konnte die Polizei einen mutmaßlichen Frauenentführer festnehmen und zum Verhör geleiten. Während der Inhaftierte allerdings bei seinen Aussagen schweigt und auf geistig verwirrt plädiert, rennt den Beamten die Zeit davon…

Fazit

Die Kritiken von „Nomis“ könnten unterschiedlicher kaum ausfallen und die Wahrheit liegt letztlich irgendwo dazwischen. Jubeln konnte ich höchstens bei der hochkarätigen Besetzung, etwas enttäuscht bin ich über den Verlauf der Geschichte und dem eigentlich gut gedachten Twist am Ende.

Zwar siedelten die Macher das Geschehen in der heutigen Zeit an und orientierten sich an halbwegs aktuellen Dingen (Kennenlernen über das Internet), aber im Kern blieb die Handlung recht altbacken und schon dutzende Male erlebt. Es gab hierbei stets eine durchgehende Grundspannung, doch so richtig zu packen wusste das Treiben allerdings nie. Man wollte inmitten der prominenten und geschätzten Gesichter so gerne tiefer versinken, doch die suboptimale Erzählweise verhinderte dies gekonnt.

Immer wieder gab es kleinere Längen und die Spannungskurve blieb nicht konstant oben. Man nahm uns zwar immer wieder an die Hand und machte den roten Faden sichtbar, doch durchgehend packend war der Film leider nicht und die Aufmerksamkeit wollte oft zum Handy wandern. Spätestens beim Finale jedoch spaltete man dann die Gemüter und sorgte wohl letztlich für die enorm unterschiedlichen Bewertungen. Die Idee an sich war recht nett, aber ehrlicherweise auch nicht vollkommen neu und irgendwie absehbar. Ich möchte nicht sagen, dass man mit zu offenen Karten gespielt hat, dennoch war der präsentierte Abschluss einfach nur eine logische Schlussfolgerung – sofern man nicht komplett an übernatürliche Elemente gedacht hat.

Der Cast war letztlich noch das größte Highlight – wobei die namhaften Akteure wie Henry Cavill, Stanley Tucci oder Sir Ben Kingsley ein wenig hinter deren Potential blieben und bestenfalls ein solides Standardprogramm ablieferten. Sicherlich mag ein Kingsley nicht unbedingt immer für enorm geniale Titel stehen (wobei ich seine Beteiligung bei Boll und Konsorten recht bemerkenswert finde), aber zumindest beim Rest wäre ich fast automatisch von einem besseren Streifen ausgegangen. Immerhin war die Inszenierung hochwertig und gab keinen Grund zur Klage. Die Bilder waren klar, die Effekte in Ordnung und der Soundtrack angenehm unauffällig.

„Nomis“ ist kein Totalausfall, blieb aber hinter den persönlichen Erwartungen – die schon allein wegen seiner herausragenden Besetzungen recht weit oben angesetzt waren. Unterm Strich gab es zwar durch und durch solide Thrillerkost, doch auch über deren Ausgang lässt sich vortrefflich streiten. Ich wurde jedenfalls ganz okay bei Laune gehalten, bin aber froh diesen Film im bestehenden Prime-Abo gesehen und nicht extra Geld dafür investiert zu haben.

5,5/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Alice Darling

Inhalt

Auf den ersten Blick führen Alice und Simon eine glückliche Beziehung, doch hinter den Kulissen brodelt es gewaltig. Alice möchte die toxische Abhängigkeit zu ihrem Mann nicht einsehen, doch als sie einen Tripp mit ihren besten Freundinnen unternimmt, werden hier langsam die Augen geöffnet…

Fazit

Die Leistung von Anna Kendrick („Pitch Perfect“) war sicherlich über jeden Zweifel erhaben, trotzdem bin ich mir beim Fazit zu diesem Film sehr uneins. Zwar mag ich Geschichten, die sich gemächlich entfalten und eine tiefere Aussage aufweisen, aber hier war mir die Sache einfach nicht effizient genug.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und nur selten wussten die Bilder etwas länger in ihren Bann zu ziehen, mit anderen Worten: ein gewisser „Hypnose-Effekt“ kam bei aller Anstrengung und allem Wohlwohlen einfach nicht auf. Oftmals wünschte man sich mehr Tempo oder zumindest heftigere Ausbrüche unserer grundsätzlich hervorragend miteinander agierenden Figuren. So blieb die Geschichte zwar recht glaubwürdig – nur als Film eben etwas langatmig.

Die Inszenierung passte zum Rest. Ruhige, teils grobkörnige Aufnahmen mit durchwegs realistischen Look waren der Sache angemessen. Dazu kam ein unauffälliger Soundtrack, jedoch eine arg unterdurchschnittliche deutsche Synchronisation. Die Stimmen wirkten unpassend und vor allem arg lieblos vertont. Das zerrte an der Immersion und die Umschaltung zum O-Ton sei empfohlen. Es gab eh nicht viel an Dialog und die Bilder sprachen sowieso für sich.

„Alice Darling“ ist kein Werk für den breiten Massenmarkt und wollte es sicherlich auch nie sein. Mit seiner extrem ruhigen Herangehensweise liefert man uns hier eine Story, die problemlos auf dem Leben gegriffen sein konnte und auf ein alltägliches Problem aufmerksam macht – jedoch unter seiner trägen Art leidet. Die Aussage fand ich gut, die Umsetzung zu gemächlich. Wer sich dessen bewusst ist, darf natürlich gerne einen Blick wagen.

6/10

Fotocopyright: LEONINE

Caveman

Inhalt

Die Beziehung zwischen Claudia und Bobby läuft zur Zeit nicht gut. Sie fallen sich gegenseitig auf die Nerven und stellen kleinste Dinge in Frage. Da ist es auch nicht unbedingt hilfreich, als Bobby seinen ersten Auftritt als Comedian hinlegt und dabei ausgerechnet seine Probleme mit der Gattin in den Fokus seines Programmes nimmt…

Fazit

Bei deutschen Komödien kann man oft von „Im Westen nichts Neues“ sprechen – und so im Grunde auch hier. „Caveman“ war sicherlich kein schlechter Film und konnte durchaus für rund 100 Minuten bei Laune halten – so richtig genial oder sonstige Erwähnungswert war das Teil aber nie.

Gut gefallen hat mir die ungewöhnliche (obgleich auch nicht völlig neue) Erzählweise, bei der der Erzähler quasi als Comedian auf der Bühne stand und sein Leben in Rückblenden zusammenfasst. Das verlief geschmeidig und erfreulich übersichtlich, machte keine Probleme selbst beim beiläufigen Schauen den Überblick zu verlieren. Ansonsten war die Handlung aber wenig spektakulär und fast schon erschreckend bodenständig – wie es deutsche Titel nun mal meist so handhaben. Die Witze waren berechnend, schon dutzende Male vernommen und insgesamt leider sehr harmlos.

Apropos Bodenständig. Der Cast bot bekannte und beliebte Gesichter – verließ sich aber enorm auf diese. Wie gesagt waren die Gags nicht unbedingt echte Schenkelklopfer und so musste die Mimik und die Outfits unserer „Helden“ zusätzlich herhalten, was glücklicherweise auch weitestgehend gelang. Wotan Wilke Möhring gab natürlich wieder eine geniale Nebenfigur, während Gastauftritte von Guido Maria Kretschmer zumindest auch für ein paar Schmunzler herhalten konnten.

Wer deutsche Komödien und vor allen die namhaften Darsteller mag, erhält mit „Caveman“ solide Kost, die sich einwandfrei in die Riege seines Genre einreiht. Dem Zuschauer wird absolut nichts Neues aufgetischt, aber immerhin hält der durchwachsene Humor sein Niveau durchgehend bei und liefert irgendwo recht solide Unterhaltung. Unterm Strich aber kein Must-See.

6,5/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures Germany GmbH)

Gänsehaut 2

Inhalt

Bei einer Entrümpelungsaktion stolpern zwei Jungs über ein verschlossenes Buch, welches sie sogleich öffnen und das Böse in Form einer seltsamen Bauchrednerpuppe herbeirufen…

Fazit

De erste Teil von „Gänsehaut“ hat mir so gut gefallen, dass ich am Folgetag auch gleich den Zweiten hintergeschoben habe. Dieser hat zwar nicht mehr ganz das Niveau seines Vorgängers erreicht, dennoch prima bei Laune gehalten und keineswegs enttäuscht.

Abermals war die Geschichte nicht besonders komplex, noch irgendwie neu – doch erneut hat das Pacing gepasst, die Effekte waren super und die Darsteller haben gefallen. Der Streifen gab sich herrlich unkompliziert, lud zum sofortigen Versinken ein und stellte uns gedanklich nicht vor mangelnde Zusammenhänge (z.B. wenn man die Vorlagen oder gar den ersten Teil der Filmreihe gar nicht kennt).

Szenario und sogar manche Monster mögen zwar stark dem Vorgänger ähneln, trotzdem fühlte sich der Streifen noch frisch und vor allem unterhaltsam an. Bei einem dritten Streich wäre aufgrund mangelnder Innovation sicherlich die Luft endgültig raus, hier jedoch konnte man noch unbeschwert genießen und wieder erkennbare Elemente als witzig betrachten.

Der Humor entsprach ebenfalls dem des ersten Teils, auch wenn ein Jack Black nur noch einen minimalen Gastauftritt erhielt und der Rest vom Cast komplett ausgetauscht wurde. Überhaupt war „Gänsehaut 2“ mehr als eigenständiger Titel, denn als direkte Fortsetzung zu betrachten – habe es ja bereits erwähnt, Vorkenntnisse sind eigentlich nicht vonnöten.

Die Effekte waren wieder klasse und fügten sich trotz sichtbarer Computerherkunft erneut perfekt im Geschehen ein. Das Gesamtbild war rund die vermeintlichen Fremdkörper absolut fantastisch integriert. Stören tat höchstens die insgesamt eher mittelprächtige Synchronisation, die man durchaus besser hätte machen können. Ansonsten war die Inszenierung hochwertig, selbst dunkle Aufnahmen perfekt ausgeleuchtet und der Soundtrack angenehm unauffällig.

Erneut haben die Macher abgeliefert. Auch wenn „Gänsehaut 2“ nicht mehr ganz an die Klasse seines Vorgänger heranreicht, sollten Fans dennoch wieder einen genaueren Blick wagen. Hier gab es Mehr von Altbewährten und erneut wurde spaßige Unterhaltung ganz groß geschrieben. Ich hoffe inständig auf einen dritten Teil – der sich jedoch grade in Sachen Story ein wenig besser aufstellen sollte. So langsam wäre hier dann auch die Luft raus…

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Gänsehaut

Inhalt

Als die Mutter eine neue Stelle als stellvertretende Schuldirektorin antritt, muss Teenager Zach mehr oder weniger freiwillig mit in die ungewohnte Kleinstadt ziehen. Schnell freundet er sich zwar mit seiner neuen Nachbarin Hannah an, doch bei ihr Daheim scheint so Einiges im Argen zu liegen und nach kurzer Zeit bricht das totale Chaos aus…

Fazit

Selbst für Unkundige (wie mich) war „Gänsehaut“ ein großer Spaß, der im Gedächtnis blieb. Obwohl ich nie eines der Bücher gelesen und auch nie in die gleichnamige Serie reingezappt habe, war ich schnell im Thema und konnte dem bunten Treiben wunderbar folgen. Die Prämisse mag simpel anmuten, mutierte dank einer flotten und technischen hochwertigen Inszenierung aber nie zum Showstopper.

„Gänsehaut“ war ein Fest für Kinder und Cineasten zugleich – wobei letztere wahrscheinlich ihre größere Freude an diesem Werk haben werden. Das Ding war vollgepackt mit Anspielungen und Verneigungen vor Großmeister Stephen King und triefte voller Liebe zu kleinen Details. Man nahm sich selbst nicht zu ernst, veralberte das Genre aber auch nicht. Alles war kindgerecht und trotzdem herrlich gruselig und der Verzicht auf unnötige Blutfontänen inmitten immer hemmungsloser werdenden Splatterstreifen irgendwie erfrischend.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und harmonierten perfekt miteinander. Jack Black gefiel mir dabei noch am allerbesten, vor allem weil er dem Treiben mit seinem unvergleichbaren Charme einen gewissen Stempel aufgedrückt hat. Lob allerdings auch an die Effektdesigner, die hier eine tolle Arbeit abgeliefert haben. Auch wenn man die Computerherkunft der Kreaturen jederzeit kennen kann, fügen sich die wilden Viecher nichtsdestotrotz nahtlos ins Gesamtbild ein und wirkten trotz künstlichen Touch nicht wie Fremdkörper. Alles wirkt etwas comichaft – was letztlich gut zur allgemeinen Grundstimmung gepasst hat und nicht irgendwie seltsam erschien.

Wie Eingangs erwähnt, verdient die Geschichte an sich keinen Blumentopf. Sie diente lediglich als Rahmen für die Verquickung der vielen Elemente aus diversen Romanen und erfüllte diese Aufgabe vollkommen zufriedenstellend. Andere Horror-Klassiker bieten hier auch nicht Mehr und außerdem musste bei „Gänsehaut“ auch ein anderes Zielpublikum mit einbezogen werden. Eine unnötig komplexe Handlung hätte vermutlich die Jüngeren vergrault oder zumindest gelangweilt.

Geschmeidiges Pacing, sympathische Figuren, eindrucksvolle Effekte und jede Menge Spaß. „Gänsehaut“ ist Popcorn-Kino in Reinform und für nahezu alle Altersgruppen geeignet. Der Film mag weder tiefgründig sein, noch mit unerwarteten Twists daherkommen und gibt sich schlichtweg als unterhaltsamer Snack für Zwischendurch – den ich natürlich gerne empfehlen möchte. Oftmals sind solche Art von Filmen viel zu kindisch, aber hier ist der Spagat aus Kinderfilm und gut schaubare Kost für Erwachsene vollkommen geglückt.

7,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Heart of Stone

Inhalt

Der britische Geheimdienst ist einem Hacker auf den Fersen, doch dieser scheint der Behörde immer einen Schritt voraus. Es dauert jedoch nicht lange, bis das speziell darauf angesetzte Team einen Verräter aus den eigenen Reihen ausfindig machen kann und die Operation plötzlich kurz vorm Scheitern steht…

Fazit

Die Voraussetzungen waren da, aber die Chance wurde nicht genutzt. „Heart of Stone“ bot gute Ansätze, wie beispielsweise charmante Schauspieler und stellenweise wirklich solide Action, doch das Gesamtergebnis hat mich leider überhaupt nicht abholen können.

Zunächst hat mich die stark gefilterte, grobkörnige Optik gestört – die zu allem Überfluss dank Streaming-Komprimierung auch noch jede Menge Artefakte aufwies und stellenweise wie ein greller Brei ausgeschaut hat. Der Film war durchwegs anstrengend zu schauen und dies minderte schonmal den Spaß recht ordentlich.

Während der Cast mit Gal Gadot, Jamie Dornan oder Matthias Schweighöfer zumindest auf dem Papier überzeugen konnte, war in der Praxis davon nicht viel zu spüren. Selbst Gadot wirkte blas, lustlos und durchwegs bemüht, konnte nicht mitreißen. Ständig kämpften die Figuren gegen die schwache und schon dutzende Male gesehene Handlung an und nur selten kam flüssiges Storytelling auf. Die Momente, in denen Schweighöfer wie wild mit den Händen rumfuchtelte und irgendwelche Computer-Animationen auslöste, erinnerten an die 90iger („Johnny Mnemonic“) und wirkten somit eher unfreiwillig komisch, statt irgendwie cool.

Immer wieder schlichen sich Längen ein, die durch ein paar durchaus nett gemachte Actionszenen kaum kaschiert werden konnten. Auf ansprechende Shoot-Outs oder Verfolgungsjagden folgten wieder unbedeutsame Dialoge oder eben der mäßig erzählte Fortgang einer sowieso schon ausgelutschten Geschichte, die Niemand mehr hinter dem Ofen hervorlocken dürfte und schon etliche Male besser erzählt wurde. Der aktuelle „Mission Impossible“ lässt übrigens auch grüßen, hatte dafür aber mehr Charme und besser aufgelegte Menschen an Bord.

Ich habe mich auf einen launigen Agententhriller mit deutscher Beteiligung gefreut, erhalten habe ich einen bestenfalls mittelprächtigen Langweiler mit schlimmer visueller Umsetzung und lustlos agierenden Darstellern. Neues wurde nicht geboten, dafür einige Längen und nur wenige erwähnenswerte Highlight-Momente, die das Gesamtkonstrukt leider auch nicht mehr retten können. Hier hat irgendwie kaum etwas zusammengepasst und am Ende war ich über den Abspann richtig froh. Für mich war „Heart of Stone“ leider nichts, obwohl er als „Netflix-Inklusivartikel“ vielleicht nicht ganz den Erwartungen wie bei einem Kinofilm gegenübergestellt war und wegen Matthias einen kleinen persönlichen Bonus im Gepäck hatte.

4/10

Fotocopyright: Netflix

Annabelle

Inhalt

Mia und John sind ein glückliches Paar, welches bald den ersten Nachwuchs erwartet. Ihre heile Welt wird mit einem brutalen Überfall von Sektenmitgliedern jedoch ins Wanken gebracht und seitdem ist nichts mehr so, wie es einmal war. Mia hat das Gefühl, dass eine ihrer Puppen nach dem Einbruch von einer fremden Macht besessen und das Leben im Haus fortan nicht mehr sicher sei…

Fazit

Nach der erneuten Sichtung von „Conjuring“ war es auch für „Annabelle“ mal wieder an der Zeit – und schnell wurde mir bewusst, warum ich über die Jahre so viele Details des Streifens vergessen habe. Dies lag jedoch nicht daran, dass der Film besonders schlecht wäre, sondern vielmehr an seiner gemächlichen Erzählweise – auf die sich der Zuschauer erst einmal einstellen muss.

„Annabelle“ erzählt seine Geschichte ruhig, nüchtern und wirkt stellenweise fast schon dokumentarisch. Man nahm sich sehr viel Zeit für die Zeichnung seiner Figuren und präsentierte uns einige Szenen in nahezu ungeschnittener Form. Dabei gelang es allerdings sich geschickt zwischen Langatmigkeit und Unterhaltung zu rangieren und das Geschehen selbst in gemächlichen Momenten nie ins Unbedeutsame abdriften zu lassen.

Richtig viel war auf dem Bildschirm nie los und der Horror erwartungsgemäß subtil. Setzen andere Mitbewerber ihre Puppen häufiger mal von A nach B, so verharrt hier die namensgebende „Annabelle“ eher auf ihrem Platz und der Grusel läuft in anderer – ich sage mal realistischerer – Form (Haushaltsunfälle, etc.) ab. Man hat den Bogen bei sämtlichen Ausführungen nicht allzu sehr überspannt und durch seine „bessere Glaubwürdigkeit“ für eine angenehm unangenehme Grundstimmung gesorgt.

Die Inszenierung unterstrich die besagten Aspekte durch und durch. Grundsätzlich war die Optik sehr warm und auf Hochglanz getrimmt, in den wenigen etwas hektischeren Momenten erinnerte der Look an Dokumentationen aus dem Fernsehen. Die Abläufe waren „flüssiger“, Übergänge gewollt nicht mehr so perfekt umgesetzt. Für mich ein tolles optisches Ergebnis – wobei der Sound in Nichts nachstand. Zwar sind die Dialogpassagen und die Musik erwartungsgemäß ruhig, aber wenn die Effekte mal zum Zuge kommen, dann scheppert es richtig im Wohnzimmer.

Wer gepflegte Gruselfilme mag, macht mit „Annabelle“ nicht viel verkehrt. Hat man sich an seine ruhige Weise gewöhnt, kann man wunderbar abtauchen und sich einfach mal mit vergleichsweise harmlosen Schreckeinlagen, aber umso dichterer Atmosphäre bespaßen lassen. Ich muss für solche Titel auf jeden Fall in der richtigen Stimmung sein, dann klappt es auch mit dem zurücklehnen und auf sich wirken lassen. Im Vergleich zu seinen vielen Mitstreitern für mich aber definitiv einer der besseren Genrebeiträge und für Fans der Materie wohl auch ein Must-See.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

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