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Schlagwort: Besprechung (Seite 57 von 199)

2 Guns

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Robert Trench und Michael Stigman sind Partner im kriminellen Business und wissen nicht, dass beide eigentlich auf der richtigen Seite des Gesetzes stehen. Der Eine arbeitet als Undercover-Cop für die Drogenfandung, der Andere als Ermittler für die Navy. Sie haben keine Ahnung über die jeweiligen Hintergründe und halten sich gegenseitig für waschechte Gangster. Als sie bei einem Banküberfall eine hohe Geldsumme erbeuten, bricht jedoch das Chaos los und plötzlich sind alle Parteien hinter den Beiden her…

Fazit

Mit Mark Wahlberg und Denzel Washington hat man schon mal eine gute Besetzung aufgefahren und sich so im Vorfeld für eine Sichtung interessant gemacht. „2 Guns“ war dann zwar insgesamt keine Offenbarung und konnte in keinerlei Hinsicht mit wirklich neuen Ideen punkten – unterhielt jedoch in solider Manier ziemlich gut und leistete sich überdies keine gravierenden Patzer.

Die Handlung war im ersten Moment schwieriger zu erklären, als sie letztlich ist. Die Karten wurden schnell offen gelegt und echte Überraschungen hielten sich in Grenzen. Vielmehr hielten stets die gut gemachte Action und die witzigen Dialoge bei Laune. Man belauschte das ungleiche Duo sehr gerne und freute sich über so manch gelungene Gags – die zuweilen das Niveau von Genrereferenz „Bad Boys“ erreichen. Die beiden ungleichen Typen ergänzten sich so prima, dass man über Dinge wie mangelnde Glaubwürdigkeit oder fehlende Innovation durchaus milde hinwegschauen konnte.

Die Action war gut choreografiert und zuweilen sehr temporeich inszeniert. Schnelle Schnitte, wechselnde Perspektiven und ein hoher Zerstörungsfaktor (insbesondere am Ende) machten mächtig Laune und ließen die eher schwache Story immer wieder vergessen. Man fand dabei einen guten Mittelweg aus ruhigeren Storypassagen und coolen Schusswechseln – eben so, dass es nie langweilig wurde und die knappen zwei Stunden ein beachtliches Pacing aufwiesen.

„2 Guns“ lieferte nichts Neues und verlief weitestgehend nach bewährtem Muster – und trotzdem spreche ich selbst nach wiederholter Sichtung eine Empfehlung aus. Das Teil lebt von seinen beiden Hauptfiguren, die sich perfekt ergänzt haben und so manche Situation zu ihren Gunsten ins Positive lenkten. Gepaart mit einer tollen Technik macht der Titel schon Einiges her und sollte Freunden von beispielsweise „Bad Boys“ einen Blick wert sein.

7,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Home Entertainment

Conjuring – Die Heimsuchung

Inhalt

Die renommierten Forscher Ed und Lorraine Warren erhalten den Hilferuf einer verzweifelten Familie, die grade ein neues Haus bezogen und seitdem mit seltsamen Phänomenen zu kämpfen hat. Die Kinder nehmen seltsame Gerüche und Berührungen wahr und irgendwann erkennen auch die Eltern, dass wohl eine fremde Macht in ihrem neuen Anwesen verweilt…

Fazit

Damals war „Conjuring“ wohl ein kleiner Achtungserfolg, der immerhin als Basis für einige Auskopplungen („Annabelle“, „The Nun“, etc.) diente und zur einer festen Größe des Grusel-Genre avancierte. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten hat mir der Titel auch wirklich ganz gut gefallen – obwohl mir diese Art von Film sonst eigentlich weniger zusagt.

„Conjuring“ bestach durch gute Atmosphäre, die mit relativ einfachen Mitteln äußerst effektiv erzeugt wurde. Dabei halfen natürlich ein perfekt abgemischter Sound und eine klare – und nicht zu sehr auf Hochglanz polierte – Inszenierung, die einen schönen Kompromiss aus Kinoflair und leicht dokumentarischen Touch fand.

Die Geschichte war nicht neu, wurde aber unterhaltsam und weitestgehend sehr kurzweilig in Szene gesetzt. Auch wenn nicht jeder (berechenbare) Jumpscare ins Schwarze traf, blieb man leicht hypnotisiert am Ball und harrte der Dinge. Der Spannungsbogen hielt hierbei bis zum bitteren Ende und man fühlte sich rundherum wohl.

Die Darsteller wurden passend gecastet und die Chemie aller Beteiligten hat soweit gepasst. Richtig gut haben mir Vera Farmiga und Patrick Wilson gefallen, die ein durchaus glaubwürdiges Ehepaar mit ungewöhnlichem Job abgaben. Das Häuschen bot mit seinen vielen Räumen und dem mysteriösen Keller genügend Potential zu Abtauchen und machte die Immersion sehr einfach.

Wer solche Gruselfilme mag, wird bisher wohl sicherlich nicht um „Conjuring“ herumgekommen sein – und wenn doch, dann sollte man diesen Film unbedingt nachholen. Das Werk lieferte zwar wenig an echten Innovationen, gefiel aber mit ruhiger, handwerklich gut gemachter und durchaus spannender Inszenierung, die über knappe zwei Stunden einwandfrei bei Laune hielt.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Dead Island 2 (Playstation 5 / PC)

Inhalt

Da Spiel startet in den Überresten eines abgestürzten Flugzeugs und alsbald befindet man sich nicht nur im Kampfs mit den Trümmern, sondern stet zudem einigen Untoten gegenüber. Eine Seuche ist ausgebrochen und nun gilt es am Leben zu bleiben und idealerweise auch ein paar Verbündete zu finden…

Gameplay

„Dead Island 2“ ist ein First-Person-Shooter mit kleineren Rätseleinlagen. Das Spiel gibt sich zwar auf den ersten Blick recht „weitreich“, kann aber beim besten Willen nicht als „Open World“-Titel bezeichnet werden. Markierungen geben uns klare Ziele vor und wir hangeln uns von Schauplatz zu Schauplatz. Nerviges „Backtracking“ wird später aber immerhin durch eine Schnellreise-Funktion ersetzt.

Meist ballern und metzeln wir uns durch Zombiehorden und das eigentliche Gameplay schaut dabei immer gleich aus. Entweder müssen wir passende Schlüssel finden, eine Batterie von A nach B bringen, Kabel verfolgen oder schlichtweg alle angreifenden Gegner beseitigen. Das ist grade zu Beginn noch aufregend, doch spätestens mit dem gefühlt zehnten „Töte sie alle“-Aufruf kommt etwas Ernüchterung in die teils äußerst fordernden Gefechte.

Einen kleinen taktischen Aspekt bringen Fähigkeiten, die in Form von gefundenen Karten auf unserem persönlichen Kartendeck im Inventar platziert werden können – aber auch das Abnutzen oder Aufrüsten der Waffen, ähnlich wie beispielsweise bei „Zelda: Breath of the Wild“. Man muss also immer nach Schrott Ausschau halten und den „Lebensbalken“ unserer Baseballschläger oder Macheten im Auge behalten.

Spielzeit

Ich habe mich rein auf die Hauptgeschichte konzentriert (hier gab es schon genügend Botengängige und stupide Aufgaben) und bin am Ende bei zirka 15 Stunden Spielzeit gelandet. Das war für mich okay, da das Gameplay schon recht eintönig erschien und die Story keineswegs einen Nobelpreis für überraschende Wendungen oder sonstige dramatischen Momente verdient hätte.

Präsentation & Technik

Optisch ist „Dead Island 2“ kein Überflieger, aber vollkommen okay. Die Umgebungen schauen manchmal langweilig aus (Villenviertel zu Beginn), andererseits aber extrem stimmig (Abwasserkanäle) und dann wieder wunderschön (Riesenrad am Strand). Die Figuren sind gelungen und deren Animation meist recht hübsch. Leider wiederholen sich die Gegnertypen zuweilen sehr oft – grade in den selben Arealen.

Die englische Sprachausgabe wurde professionell vorgetragen und der Soundtrack besaß ein paar ziemlich gute Stücke.

Während das Spiel auf der Playstation 5 jederzeit flüssig lief und mit kurzen Wartezeiten aufwartete, hinterließ die PC-Version (die ich mir ebenfalls angeschaut habe) zunächst gemischte Gefühle. Egal in welcher Auflösung oder mit welcher Detailstufe – das Spiel war eine extreme Ruckelorgie. Erst nach (ich glaub dem dritten Start) lief es dann – selbst in 4K bei maximalen Details – ohne einen einzigen Hänger. Anscheinend wurden hier Shader kompiliert (oder was auch immer) – es wäre jedoch nett gewesen, den Spieler zumindest mit einer dauerhaften Einblendung während des Vorgangs darauf hinzuweisen oder wie bei „The Last of Us“ uns einfach mal ein wenig vor Spielstart warten zu lassen. Ich habe schon einen Defekt meiner neuen Grafikkarte befürchtet, bis die Performance dann endlich gepasst hat.

Positiv

  • stimmige Präsentation
  • flottes Gameplay
  • lockerer Umgangston (nimmt sich selbst nicht zu ernst)
  • stellenweise recht stimmige Abschnitte

Neutral

  • simple Rätseleinlagen
  • anfängliches Backtracking
  • sehr gradlinig konzipiert
  • überschaubare Anzahl unterschiedlicher Gegnertypen
  • mittelprächtige Geschichte mit eher schwachen Wendungen

Negativ

  • häufig wiederholende Mechanismen
  • keine richtig neuen Ideen
  • zu Beginn technische Probleme bei der PC-Version

Fazit

Vor Schwergewichten wie „Baldurs Gate 3“ kommt ein Titel wie „Dead Island 2“ gerade recht. Hier muss man nicht viel denken und kann sich beim Schnetzeln von Untoten so richtig austoben. Das funktionierte soweit recht gut, doch irgendwann sehnte man sich den Abspann herbei.

„Dead Island 2“ spielte sich zwar locker-leicht und flott weg, war aber oftmals stupide monoton und nervte mit den immergleichen Aufgaben inmitten der immergleichen Gegnertypen. Die zuweilen arg schwierigen Gefechte hielten zwar in Atem, dennoch sank die allgemeine Motivation dabei immer wieder ein kleines Stückchen. Die berechenbare und ebenfalls linear erzählte Handlung brachte da keine Besserung.

Nichtsdestotrotz. Wer eine launige Zombiehatz erwartet und sich dabei nicht mit einer tiefgreifenden Geschichte oder komplizierten Rätseln abgeben will, liegt hier goldrichtig. Bevor sich das überschaubare Gameplay völlig abnutzt, flackerte schon der Abspann über den Schirm und es gab ein verhaltenes Grinsen im Gesicht. „Dead Island 2“ definiert das Genre nicht neu und mag nach all den Jahren seiner Entwicklungszeit vielleicht den Ein oder Anderen etwas enttäuscht haben – für mich ists jedenfalls ein launiger Zeitvertreib und keine Geldverschwendung (war kurz nach dem Release bereits günstig in Frankreich erhältlich) gewesen. Irgendwann war ich so im „Flow“ und wollte mich dann unbedingt zum Finale vorkämpfen, habe in der Zwischenzeit dann kaum etwas anderes gezockt.

Grafik: 8/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Deep Silver / Dambuster Studios

Mama

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Ein verzweifelter Mann erschießt zuerst seine Arbeitskollegen, dann seine Frau und flieht mit seinen beiden Kindern. Nach einen Autounfall stranden sie in einer Waldhütte, wo er auch dem Nachwuchs das Leben nehmen will. Eine geheimnisvolle Kraft jedoch verhindert dies und scheint sich um die Mädchen zu kümmern, bis sie nach endlosen Tagen endlich gefunden und in die Obhut des Onkels gebracht werden.

Dort verhalten sie sich zunächst sehr seltsam, haben viele Dinge verlernt und müssen sich neu an Menschen gewöhnen. Außerdem unterhalten sie sich stets mit einem geheimnisvollen Wesen, welches sie „Mama“ nennen…

Fazit

Horrorfilme mit verwunschenen Häusern oder beängstigenden Kindern gibt es zu Hauf und so stand man nach den ersten Trailern diesem Streifen damals doch ein wenig skeptisch gegenüber. Eigentlich hatte man keine große Lust auf den x-ten Titel mit Gruselkindern vorgesetzt zu bekommen, doch die Neugier überwog und man wagte einen Blick.

Glücklicherweise wusste die tolle Inszenierung schnell in ihren Bann zu ziehen und ein ordentlicher Spannungsbogen entfaltete sich ansehnlich. Man kam sofort mit den unterschiedlichen Charakteren klar und versank in der Handlung – die erstaunlicherweise von vielen Klischees abwich und sich damit deutlich vom Genrebrei abhob. Man spürte, dass diesmal kein asiatisches Original zu Grunde lag und man eigene Wege in Storyverlauf und Design pflegte. Alles wirkte ungewohnt frisch und hierdurch umso packender und unvorhersehbarer.

Mit relativ einfachen Mitteln wurde eine stellenweise enorm beklemmende Atmosphäre erzeugt, die durchwegs sehr gut gefiel. Die Optik war streckenweise recht dunkel, dafür auf Hochglanz poliert und kameratechnisch gekonnt in Szene gesetzt. Von langsamen Zooms bis hin zu rasanten Verfolgungen wurde Vieles geboten und hatte kein Grund zum Klagen. Auch wenn die Aufnahmen oft sehr düster waren, so behielt man trotzdem den Überblick und wurde zudem nicht durch hektische Schnitte davon abgebracht. Die Jumpscars waren dagegen recht vorherschaubar, aber trotzdem nicht schlecht gemacht.

Die Darsteller machten ihre Sache gut, besonders die beiden Kinder agierten ganz hervorragend. War bestimmt schwer, die Kleinen in einem solchen Projekt so vorbildlich zu integrieren und zur Mitarbeit zu bewegen. Einzig die Computereffekte (die den Akteuren teilweise auch unter die Arme griffen) waren stets als solche zu erkennen und technisch nicht auf aller höchstem Niveau. Unterm Strich war dies verzeihbar, da der Gesamteindruck nicht sonderlich getrübt wurde.

Wer Horrorfilme mag und den Schwerpunkt eher auf Gänsehaut, statt auf Splatter legt, dürfte mit „Mama“ absolut glücklich werden. Die anfänglichen Befürchtungen wurden schnell über Bord geworfen und der Unterhaltungsfaktor war überraschend hoch. Zum mehrmaligen Anschauen eignet sich das Werk wohl weniger, aber für einmal von den beiden Gruselkids betört zu werden reicht es vollkommen aus. Insgesamt ein guter Beitrag mit runder Inszenierung.

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Insidious

Inhalt

Als der kleine Sohn kurz nach einem Sturz von einer Leiter im Koma liegt, bricht eine schwere Zeit für die Familie an. Die Ärzte sind ratlos und übergeben den Jungen in die heimische Betreuung – wodurch plötzlich seltsame Ereignisse auf den Plan gerufen werden und sich vermeintliche Geistererscheinungen einfinden…

Fazit

Bisher hat mich die Reihe aufgrund ihres Themas (Geisterhaus oder zumindest ein von fremden Wesen besessenes Kind) nicht unbedingt gereizt, doch der Erfolg (mittlerweile läuft der fünfte Teil im Kino) gibt den Machern recht und der Cineast in mir muss sich dann doch mal ein genaueres Bild von der Reihe machen.

Wer bereits auf die Bewertung geschielt hat, der wird wohl erkennen, dass ich von dem Titel letztlich nicht vollends überzeugt wurde und in den folgenden Zeilen nur mäßige Begeisterung zu erlesen sein wird. So routiniert und solide die Inszenierung, so gefällig der Cast, so wenig jedoch hebt man sich von der Konkurrenz ab und so wenig frischen Wind brachte man in das Genre ein.

Man kombiniert hier zwar eine eher klassisch angelegte Geistergeschichte mit paranormalen Forschungen, erfindet das Rad damit aber keineswegs neu. Man hat irgendwo schon einmal alles gesehen – selbst zu der Zeit, als dieser Film anno 2010 noch traufrisch über die Kinoleinwände flackerte. Immerhin leistete man sich keine gröberen Patzer beispielsweise in Form von unnötigen Längen. Sicherlich war das Tempo insgesamt etwas langsamer, aber man hielt den Zuschauer trotz wenig innovativen Verlaufs erstaunlich gut bei der Stange.

Die Effekte waren einfach, aber effektiv. Für das vermutlich recht geringe Budget gab es passable CGI-Einlagen und wohl auch ein bisschen Handarbeit – was vollkommen ausreichend war. Ich stehe eher auf subtile, atmosphärische Werke, statt auf knallbunte Blender, bei denen es ständig „rappelt“. Hier hat man sich echt wohl gefühlt und bewahrte die Konzentration bis zum bitteren Ende, wurde nicht mit grellen Einlagen abgelenkt. Die Story hatte sowieso schon genügend Abschweifung ins Fantasiereich zu bieten.

Auf der einen Seite lobe ich mir die nette Stimmung und den nie abreißenden „roten Faden“, auf der anderen Seite hat mich das Werk dennoch nicht übermäßig begeistert. Der Titel bot im Grunde keinerlei Alleinstellungsmerkmale, weshalb aber sein gewisser Unterhaltungsfaktor sogar recht erstaunlich erschien. Genrefreunde werden mit „Insidious“ also schon auf ihre Kosten kommen – für mich ist das Ding einfach nur „okay“ und nichts Besonders. Gutes gehobenes Mittelfeld, aber nicht mehr. Sein Erfolg geht jedoch in Ordnung und ich gönne es den Machern und Beteiligten.

6/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Air: Der große Wurf

Inhalt

Der Nike-Konzern hat ein großes Problem. Während ihre Laufschuhe recht gut laufen, sehen wie im Bereich des Basketball einfach kein Land gegenüber der etablierten Konkurrenz. Ein paar findige Experten versuchen nun ihren Chef von einem größeren Invest zu überzeugen und einen angehenden Superstar wie Michael Jordan für ihr Unternehmen zu gewinnen…

Fazit

Das Leben schreibt einfach die besten Geschichten – und so auch hier. Was sich im ersten Moment zugegebenermaßen recht unspektakulär anhört, wurde absolut unterhaltsam und vor allem herrlich charmant in Szene gesetzt.

Bei diesem Film spürt man, dass die Darsteller wohl jede Menge Freude bei ihrer Arbeit hatten und dies kommt beim Zuschauer zu jeder Minute an. Es macht durchwegs Spaß dem überraschend prominienten Cast bei ihrem exzellenten Spiel beizuwohnen und man fühlt außerdem, dass dies Grundthema anscheinend auch jedem Beteiligten am Herzen lag und das Mitwirken irgendwo zur Ehrensache (Hommage an den Spitzensportler) gewesen ist.

Von Jordan selbst gab es zwar (erwartungsgemäß) wenig zu sehen, aber das war nicht weiter schlimm. Das „Drumherum“ war hier einfach das Entscheidende und der Weg somit das Ziel. Man lieferte einen interessanten und – hier mal recht unerwarteten – kurzweiligen Einblick in Konzernstrukturen, Denkweisen und das aufopfernde Arbeiten von engagierten Mitarbeitern. Klar kratzt das Geschehen nur an der Oberfläche und versucht auf breiter Ebene verständlich zu bleiben, dennoch bildete man diverse Prozesse glaubwürdig und (zumindest für mich) absolut ausreichend ab.

Die Inszenierung war ein weiteres Highlight für sich und schrieb Understatement ganz groß. Auf den ersten Blick gab das nüchterne Treiben eigentlich nicht viel her, doch bei genauerem Hinschauen fielen die vielen kleinen, liebevollen Details ins Auge. Ausstattung, Musik und natürlich die Kleidung und Frisuren unserer Akteure waren der Epoche entsprechend und stellenweise eher so beiläufig „dabei“, während andere stets mit dem Holzhammer auf ihren Retro-Charme aufmerksam machen wollen und dabei den Bogen oft überspannen (gutes Beispiel: die erste Staffel von „Stranger Things“).

Nach vielen positiven Meldungen habe ich einen durchaus soliden Film erwartet, wurde aber dennoch äußerst angenehm überrascht und bekam einen echt sehenswertes Ereignis, welches sich selbst vor Preisträgern wie „Argo“ (ist mir wegen Affleck spontan in den Kopf gekommen) nicht verstecken muss. Wer sich mit dem Thema auch nur ansatzweise anfreunden kann und ein Prime-Abo sowieso schon sein eigen nennt, macht hier garantiert nichts falsch und sollte unbedingt mal reinzappen. „Air“ macht auch ohne Action, auch ohne spektakuläre Szenen aus der Welt des Basketball (auf die hätte man ja evtl. auch hoffen können) so richtig gute Laune und dies ist natürlich in großen Teilen den wirklich perfekt miteinander harmonierenden Stars zu verdanken. Für mich ein richtig schöner „Sportfilm“, der eben mal eine andere Perspektive widerspiegelt und sich somit angenehm vom sonstigen Rest abhebt.

8/10

Fotocopyright: Amazon

Crimson Peak

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Scheinbar per Zufall lernt die wohlhabende Edith Cushing einen charismatischen jungen Mann aus England kennen und lieben. Ihr Vater ist zwar gegen die Vermählung, doch nach seinem plötzlichen Tod hält Edith nichts mehr in der Heimat und sie zieht mit ihrem neuen Gatten davon. Auf den ersten Blick scheint das Glück perfekt, doch dann bemerkt sie sein wahres Gesicht…

Fazit

Düster, gruselig, schön – Guillermo del Toro liefert mit „Crimson Peak“ ein stimmiges Märchen für das reifere Publikum ab. Das Geschehen lebt zwar weniger von einer komplexen Story, dafür von eindrucksvollen Bildern, aufwändigen Kostümen und einer tollen Atmosphäre, die dank eindringlicher Musik und mysteriöser Geräuschkulisse wirklich oft zum angenehmen Schaudern einlud.

Die Geschichte war eher simpel und vorherschaubar, dennoch unterhaltsam und verhältnismäßig spannend präsentiert. Man blieb jederzeit gespannt am Ball und störte sich eigentlich nicht an den berechneten Elementen – wie eben den Ausgang der Handlung oder manch wissentlich platzierte Gruseleffekt. Man erfand das Rad nicht neu, gab aber das Beste um den Zuschauer dennoch zu bespaßen.

Die Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, wobei mir Jessica Chastain von allen Beteiligten am ehesten ins Auge gesprungen ist. Ihre Outfits waren vielleicht nicht ganz so beindruckend und schräg wie die von Mia Wasikowska, aber ihr Spiel war dafür umso großartiger. Vor allem im Schlußpart verursachte sie so richtig Gänsehaut und das Zuschauen war eine Freude. Man überspielte elegant den überschaubaren Plot und lieferte uns eine kurzweilige Vorstellung.

Da der Film neben seinen wenigen Hauptfiguren hauptsächlich von seiner Ausstattung profitierte, waren die Effekte stellenweise aber etwas enttäuschend. Die zahlreichen CGI-Effekte waren meist offenkundig als solche zu erkennen und wirkten stellenweise sogar wie unliebsame Fremdkörper. Das wurde zwar etwas durch die zuweilen stark gefilterte Gesamtoptik abgeschwächt, stieß trotzdem gelegentlich recht negativ auf – vor allem, wenn man die dargestellten Figuren aufgrund des schlechten Renderings nicht gut erkennen konnte.

Bei der Technik schien das Budget gefehlt zu haben, dass bei Kostümen und Kulissen draufging, aber dennoch lieferte uns der Genre-Meister del Toro eine sehenswerte Grusel-Mär mit hohem Unterhaltungswert ab. Selbst bei wiederholter Sichtung konnte ich prima im Szenario versinken und die herrliche Stimmung vollends einsaugen. Solche Filme gehen bei mir nicht an jedem Tag, aber wenn mir die Laune danach steht, dann lobe ich mir solche bildgewaltigen und charmanten Werke wie dieses. Unterm Strich zwar nicht perfekt, eine Empfehlung aber absolut verdient.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Resident Evil: Death Island

Inhalt

Eine mysteriöse Seuche greift um sich und alle Spuren führen zur ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz. Chris Redfield und seine Kollegen reisen dorthin und werden bereits nach kurzer Zeit mit allerlei Untoten und Mutanten konfrontiert…

Fazit

Zwar bin ich mit dem letzten Serienableger bei Netflix nicht so richtig warm geworden, aber trotzdem habe ich mich über einen neuen (animierten) Spielfilm im „Resident Evil“-Universum sehr gefreut. Die letzten Titel dieser Art konnten allesamt ganz gut bei Laune halten und die Erwartung war hier nicht anders.

Die Handlung war natürlich wieder ziemlich an den Haaren herbeigezogen, doch ein cooler Schauplatz (Alcatraz), hochwertige Animationen und übertrieben-coole Action machten diese (erwartete) Schwäche wieder wett. Manchmal waren die eher etwas unglaubwürdigen Zusammenhänge sogar unfreiwillig komisch und zauberten ein zusätzliches Grinsen ins Gesicht.

Technisch sieht man den Fortschritt zu den direkten Vorgängern und kann eigentlich wenig Meckern. Sicherlich schaut alles erneut recht künstlich aus, aber das ist auch irgendwo der Sinn bzw. die gewollte Unterscheidung zu einem Realfilm. Man nutzte die veränderten Kräfte der Physik um ein paar wirklich hübsche Stunts zu präsentieren und natürlich mit heftigen Shoot-Outs aufzutrumpfen. In seinen temporeichen Momenten ist der Streifen dann richtig stark und oftmals wünschte man sich ein Videospiel in dieser optischen Qualität herbei – nicht nur in gerenderten Zwischensequenzen.

Wer sich mit der Materie nicht auskennt, kommt zwar auch auf seine Kosten – dürfte es aber schwer mit den vielen unterschiedlichen und wild zusammengewürfelten Charakteren haben. Selbst mir als Fan des Franchise fiel es mit dem Überblick manchmal nicht leicht, trotzdem hatte ich dann meine Freude an werksgetreuen Kostümen, bekannten Elementen und überhaupt der kurzweiligen Umsetzung. Als unabdingbares Must-See betrachte ich das Werk nicht, aber als mehr als solide Kost für Fans von animierter Zombie-Action.

7/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment

Mord im weißen Haus

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Als im weißen Haus die Leiche einer jungen Dame auftaucht, schrillen die Alarmglocken. Zwar befindet sich der Präsident selbst nicht im Gebäude, doch die Presse könnte dieses Ereignis dennoch mächtig aufbauschen. Für den Sicherheitsdienst scheint der Fall wohl recht schnell klar, aber für den herbeigerufenen Mordermittler Harlan Regis gibt es bei deren einfachen Rechnung einfach zu viele Unstimmigkeiten…

Fazit

„Mord im weißen Haus“ war schon bei seiner Veröffentlichung kein Referenztitel, aber genau wie heute ein durch und durch solides Werk ohne größere Macken.

Die Geschichte war nett, auch wenn die Thematik um eine Verschwörung im weißen Haus nicht zum ersten mal aufgegriffen wurde. Die Handlung wurde trotzdem spannend erzählt und unterhielt überwiegend sehr gut. Die Wendungen waren in Ordnung und hielten den Zuschauer bei Laune – so berechnend sie leider auch manchmal waren. Hin und wieder schlich sich die ein oder andere kleine Länge ab, doch insgesamt brach die Motivation nicht ab und der rote Faden ging nie verloren.

Wesley Snipes legte eine gewohnt souveräne Leistung an den Tag und gab keinen Grund zur Klage. Ihm stand die recht authentisch angelegte Rolle Polizist ganz ausgezeichnet und man konnte sich gut in seine Lage hineindenken. Der Rest gab ebenfalls eine solide Vorstellung ab, wobei vor allem Diane Lane hervor zu heben war. Sie ergänzte den Ermittler sehr gut. Die Inszenierung war ansonsten hochwertig und über jeden Zweifel erhaben. Alles wirkte recht edel und glaubhaft ausgestattet, Musik und Kameraführung waren (angenehm) unauffällig.

Verschwörungsthriller gibt es zuhauf und letztlich stach „Mord im weißen Haus“ nicht übermäßig aus der Masse heraus, war aber eine grundsolide und nett anschaubare Angelegenheit. Genrefreunde machen hier nichts falsch und erfreuen sich an einer stimmigen, obgleich nicht sonderlich innovativen Unterhaltung – die gerade nach einem langen Arbeitstag nicht schlecht kommt.

6,5/10

Fotoxopyright: Warner

Zom 100: Bucket List of the Dead

Inhalt

Akira ist ein vorbildlicher Arbeitnehmer, der sogar während einer Zombie-Apokalypse nicht zu spät in die Firma kommen möchte. Als er dann aber realisiert, dass seine Kollegen vielleicht niemals wieder sieht und es nun andere Probleme gibt, blüht er richtig auf. Er erstellt eine Liste mit Dingen, die er immer schon einmal machen wollte und genießt im Chaos das Leben nun endlich in vollen Zügen…

Fazit

Der Titel ist etwas sperrig, der Inhalts keinesfalls. Auch wenn die Japaner das Rad nicht neu erfinden, wirkt „Zom 100: Bucket List of the Dead“ mit seiner unverkrampften Art durchwegs frisch, unterhaltsam und packend.

Ich kenne die animierte Vorlage zwar nicht, unterstelle den Machern aber einfach mal eine gelungene Adaption selbiger. Das Werk wirkt schon an vielen Stellen wie aus einem Manga entsprungen, trotzdem aber stimmig und trotz einiger kurioser Einfälle (grade beim Finale) nicht total drüber.

Mir hat gefallen, dass man sowohl Hauptcharakter, als auch den Zuschauer einfach in die Zombie-Apokalypse hineinwarf und gar keine weiteren Erklärungen zum Thema abgab. Viele Menschen waren einfach infiziert und warum das so war spielte irgendwie auch keine Rolle mehr. Man bemühte sich nicht um Erklärung und ließ der Handlung freien lauf.

So richtig neu war das Szenario bzw. die verzweifelte Ausgangslage dann wiederrum auch nicht, doch die lockere Erzählweise und der sympathische Akira machten dieses Manko wieder wett. Man konnte sich aufgrund eines sehenswerten Intros sehr gut in seine Figur hineindenken und sein neues „Aufleben“ absolut nachvollziehen. Das Geschehen nahm sich dabei selbst nicht zu ernst und der Humor war extrem angenehm und nie zu slapstikhaft wie beispielsweise einst bei „Shawn of the Dead“.

Der Erzählfluss war sehr ausgezeichnet und verzeichnete in seinen knappen zwei Stunden keinerlei Durchhänger. Sicherlich war der Verlauf vieler Elemente von eher unglaubwürdigen Zufällen geprägt, doch im sowieso schon verrückten Gesamtkontext konnte man dies locker verschmerzen. Wir hatten hier niemals eine Dokumentation vor uns und erst recht kleinen annähernd authentisch präsentierten Weltuntergang, bei dem man sich über Zufallsbegegnungen oder kurios mutierte Viecher noch einen Kopf machen müsste.

Für mich gehört „Zom 100: Bucket List of the Dead“ zweifelsohne zu den Highlights des bisherigen Filmjahres auf Netflix. Der Titel bediente sich zwar ungeniert vieler bekannter Mechaniken, wirkt dennoch unerwartet frisch und überzeugte mit seiner enormen Kurzweil. Die jungen Darsteller harmonierten wunderbar miteinander und Themen wie Gesellschaftskritik oder der mehr als deutlich zum Ausdruck gebrachten Freude am Leben kamen bei all den blutigen Auseinandersetzungen nicht zu kurz. Wer eine flotte – aber auch irgendwo typisch japanische – Komödie sucht, liegt hier goldrichtig. Ich hoffe nun inständig auf Fortsetzung!

8/10

Fotocopyright: Netflix

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