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Schlagwort: Besprechung (Seite 68 von 199)

Project Wolf Hunting

Inhalt

Eine größere Anzahl an Sträflingen soll von den Philippinen zurück nach Korea gebracht werden. Dazu wird ein Transportschiff mit reichlich Personal der Polizei organisiert und sogar ein Arzt ist mit an Board. Kaum unterwegs, lässt eine blutige Meuterei inklusiver ekelhafter Überraschungen jedoch nicht lange auf sich warten…

Fazit

Bereits im Vorfeld hab es einige Kontroversen zur Gewaltdarstellung in diesem Streifen und den damit verbundenen Problemen bei den deutschen Behörden. Mustergültig hat sich Capelight jedoch ins Zeug gelegt und diesen Titel trotz seiner zuweilen leicht ausufernden Tötungsszenen in voller Länge zu uns gebracht – auch wenn einige Passagen dennoch komisch zusammengestückelt wirkten und dies wohl ein bewusstes Stilmittel der Macher und keinerlei Zensur war.

Früh war mir klar, dass ich diesen Film unbedingt sehen muss und von daher wollte ich mich auch gar nicht von einer Inhaltsangabe spoilern lassen. Hatte ich in den ersten Minuten noch an einen asiatischen Abklatsch von „Con Air“ gedacht, hat mich die fortschreitende Spielzeit eines Besseren belehrt und gekonnt mit den Erwartungen gebrochen. Zwar möchte ich diesbezüglich nicht viel verraten, aber sagen wir es so: es gab einen „Game of Thrones“-Twist, mit dem ich zunächst gar nicht gerechnet hätte. Plötzlich nahm das Geschehen einen anderen Lauf und die Karten wurden quasi neu gemischt. Der Kopf war wieder leer.

In Sachen Splatter wurde Einiges geboten, wobei ich den allgemeinen Grundton hierbei recht interessant fand. Obwohl viele Charakter arg überzeichnet wirkten und die Ekeleinlagen absolut comicmäßig daher kamen, war der Tenor eher düster und keineswegs lustig. Man hat geschafft einen harten Eindruck zu hinterlassen und trotz besagter Überspitzungen nie ins Lächerliche abzudriften. Ob man dies gut findet, muss Jeder für sich entscheiden – mir war es recht so und ich fand es cool. Der Streifen richtet sich halt an ein erwachsenes Publikum und mit seinen deftigen Schauwerten kommt man schon gut klar.

Das Aufgebot der Darsteller war groß und glücklicherweise sind ein paar markante Typen im Gedächtnis gebelieben. Wie bereits erwähnt war deren Zeichnung ein wenig drüber, aber das hob die Figuren letztendlich punktuell hervor. Die Chemie aller Beteiligten hat jedenfalls prima gepasst und alle harmonierten (kann man das mit diesem Wort ausdrücken) perfekt miteinander. Schade, dass die deutsche Synchronisation nicht das Gelbe vom Ei war, doch immerhin ist sie vorhanden und von daher möchte man sich nicht beschweren. Eingefleischte Kinofreunde schalten ja sowieso zum Originalton.

Die Inszenierung gab keinen Grund zur Klage. Der typische „Korea-Look“ mit scharfen Aufnahmen, kräftigen Farben und einer sauberen Kameraführung hat mich direkt abholt und beispielsweise auf dem Boot auch eine tolle Immersion geschaffen. Man fühlt sich direkt zu Hause und vor allem jederzeit wie in einem hochwertigen Blockbuster. Die Effekte waren weitestgehend ebenso toll und muteten glücklicherweise nur selten nach CGI an und fügten sich gut ins Gesamt geschehen ein.

Aufgrund seiner rohen Bilder und comicartiger Handlung mag „Project Wolf Hunting“ sicherlich nicht Jeden ansprechen und erst recht auch nicht für Jeden geeignet sein. Ich rechne dem Teil nicht nur seine hochwertige Technik, sondern auch seine coole Figuren und seinen überraschenden Bruch in der Mitte hoch an. Der Unterhaltungsfaktor war durchwegs enorm, es gab keine Durchhänger oder dämlichen Pausen – und für mich zählt unterm Strich nur dies. Der Film ist brutal-spaßiges Popcorn-Kino, welches garantiert noch einmal über die heimische Leinwand flackern wird und allen Interessierten wärmstens an Herz gelegt sei!

8/10

Fotocopyright: Capelight (Alive)

Don Jon

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.


„Es gibt ein paar Dinge, die mir wirklich etwas bedeuten
… mein Körper, meine Bude, meine Karre, meine
Familie, meine Kirche, meine Jungs, meine Mädels und meine Pornos.

Ich weiß letzteres klingt seltsam, aber ich bin ehrlich.
Nur bei Pornos geht mir so richtig einer ab. Vögeln kommt dagegen nicht an.
Da reichen mir keine echten Muschis.
Und ich vögel echt viel. Nicht ohne Grund nennen mich die Jungs Don.“


Inhalt

Er ist sportlich, schaut gut aus, hat einen lustigen Freundeskreis, besucht oft seine Eltern und geht Sonntags brav in die Kirche. Jon „Don Jon“ Martello Jr. ist ein fast normaler junger Mann, der ein kleines Laster mit sich bringt: er ist süchtig nach Pornos.

Selbst seine hübsche neue Freundin Barbara kann ihn nicht von dieser Sucht abbringen und so droht die nach Außen extrem harmonische Beziehung zu scheitern…

Fazit

Manchmal sind nicht überspringbare Trailer doch eine gute Sache. Nur durch eine kleine Vorschau vor einem anderen Film bin ich damals auf diesen Titel aufmerksam geworden und habe mich direkt verliebt – vielleicht auch, weil ich einige Dinge aus meinem Leben auf ehrliche Weise wiedererkannt habe und schon anhand der wenigen Bilder einen interessanten Spiegel vor mir sah.

Joseph Gordon-Levitt ist hier nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Regisseur. Er beweist, dass die besten Geschichten manchmal eben doch das Leben schreibt und man reale Probleme mit einem Augenzwinkern unterhaltsam verpacken kann. Eigentlich hat die Hauptfigur ein echtes Laster, aber sein sympathisches Auftreten und die tolle Situationskomik entschärfen die Lage gekonnt. Man ist sich zwar seiner Lage bewusst, doch statt einem mahnenden Finger zeigt man einfach schmunzelnd die Konsequenzen auf – ohne dabei Anzubiedern.

Die Dialoge sind selbst in der deutschen Synchronfassung echte Highlights. Die Wort-Duelle sind überwiegend so lustig, dass kein Auge trocken bleibt. Klischees werden hierbei natürlich bewusst bedient und wunderbar durch den Kakao gezogen. Alles ist ein wenig überspitzt – aber grade so, dass es nicht lächerlich wirkt und seinen Bezug zum wahren Leben nicht verliert. Jon Martello ist Sinnbild für eine Generation und trotz seiner Macken eine echt coole Figur, deren Weisheiten man gerne lauscht – und sich mittlerweile gut darin wiederfindet.

Joseph Gordon-Levitt spielte genial, doch seine Filmpartnerin Scarlett Johanson gab ebenfalls keinen Grund zur Klage. Die Beiden haben sich perfekt ergänzt – was man allerdings auch von den Nebenfiguren irgendwo behaupten konnte. Seien es eine kiffende Julian Moore oder ein ulkiger Tony Danza in seiner Paraderolle – bei der Auswahl ließ man Sorgfalt walten.

Kleines Manko ist allerdings die kurze Spielzeit und das relativ abrupte Finale. Der Kerngedanke war am Ende war irgendwo bewusst, doch so richtig konnte man sich keinen konkreten Reim auf die Aussage des Films machen. Der Abspann flackerte über den Bildschirm und mein erster Gedanke war: „das Gezeigte war zwar sehr unterhaltsam, aber was zur Hölle wollten uns die Macher jetzt genau sagen?“. Der zweite Gedanke dann: „trotzdem ein cooler Film“ und die Sache war erledigt.

„Don Jon“ ist junges, freches Kino, dass den Zeitgeist absolut trifft und gute Laune verbreitet. Gerne wäre ich noch länger in diesem kurzweiligen Werk versunken, doch nach knapp 80 Minuten (ohne Abspann) war der Spaß schon vorbei. Dennoch kann ich diesen Titel uneingeschränkt empfehlen und bin immer noch sehr dankbar für das damalige Testexemplar von Voll:Kontakt.

8/10

Fotocopyright: Ascot Elite Home Entertainment

Mallrats

Inhalt

T.S. und Brody sind beste Freunde und teilen neuerdings ein gemeinsames Schicksal. Beide wurden von ihren Freundinnen verlassen und sind deshalb in einer mehr oder weniger brauchbaren Verfassung. Gemeinsam schlendern sie frustriert durchs örtliche Einkaufszentrum, halten sich mit hochgeistigen Dialogen bei Laune und treffen auf allerlei sonderbare Charaktere – unter Anderem auf Jay und Silent Bob, die eine Sabotage der heutigen Veranstaltung in der Mall planen…

Fazit

Nach all den Jahren ist „Mallrats“ noch immer ein brutales Brett – vorausgesetzt man liebt und schätzt den unvergleichbaren Humor von Kevin Smith. Das Teil war sicherlich nicht allzu teuer produziert, überzeugt aber neben seinem dennoch recht beachtlichen Aufgebot an Darstellern mit seinem überragenden Charme und seinen perfekt ausgeloteten Gags.

Die Spielzeit vergeht fast wie im Flug und trotz mehrmaliger Sichtung gab es weder Abnutzungsspuren, noch bezifferbare Längen. Auf dem Schirm ist ständig was los und man hält sich nonstop den Bauch vor lachen – womit ich nicht nur ein paar eindeutige Brüller meine, sondern auch die vielen kleinen Spitzen, die manchmal etwas zeitversetzt im Hirn einschlagen.

Smith hakt jedoch nicht nur eine lustige Szene nach der Anderen ab, sondern baut auch übergreifende Sketche ein, die sich im Laufe des Filmes fortwährend in Erinnerung rufen und sich dann in ihrer „Auflösung“ umso intensiver entfalten. Manchmal wirkt der Streifen etwas improvisiert, doch bei genauerer Überlegung auf jeden Fall gut durchdacht und definitiv nach einem Plan konstruiert.

Jeremy London und Jason Lee haben sich als etwas ungleiches Freundes-Duo hervorragend ergänzt und die genialen Dialoge unentwegt zugeworfen, doch sollte man auch den restlichen Cast nicht vergessen. Jede noch so kleine Rolle wurde prima – und zudem mit einer Shannon Doherty, Michael Rooker oder einem Ben Affleck – überaus prominent besetzt – natürlich immer die Größe der Produktion dabei im Hinterkopf. Der lustige Auftritt von Ikone Stan Lee solle man ebenfalls nicht vergessen.

Kritik könnte man vielleicht an der Inszenierung üben, doch eigentlich passt die eher einfache Aufmachung gut zum Rest und bewahrt auf jedenfall einen gewissen Charme. Der leichte TV-Look geht vollkommen in Ordnung und unterstreicht den Independ-Charaktere des Projektes. Der Soundtrack war zumeist unauffällig und somit nicht wirklich schlecht. Die deutsche Vertonung klingt etwas „dünn“, bringt die Konversationen aber weitestgehend gut rüber – Originalton sei bei den Werken von Smith aber grundsätzlich empfohlen.

„Keep it simple“ ist hier der Leitspruch und man fuhr damit absolut richtig. Aus technischer Sicht wird hier vielleicht wenig geboten, doch beim Inhalt dafür umso mehr. „Mallrats“ bietet so viele Details, so viele Weisheiten und so viele Anspielungen, dass es einfach nicht bei einer Sichtung bleiben kann. Smith liefert uns hier intelligentes, aber locker-flockig erzähltes Unterhaltungskino in Perfektion. Entweder man liebt diesen Film oder kann halt gar nichts damit anfangen. Fragt man mich nach einer Lieblings-Komödie, so kommt mir „Mallrats“ definitiv mit als Erstes über die Lippen. Der Streifen ist und bleibt Kult – und bis dato noch immer mein Favorit unter den tollen Werken des sympathischen Nerds.

10/10

Fotocopyright: Studiocanal

Spritztour

Inhalt

Ian ist 18 und noch immer Jungfrau. Von Freunden und Geschwistern wird er dafür gehänselt und so langsam wächst die Verzweiflung in ihm. Zum Glück lernt er eines Tages ein heißes Mädchen über das Internet kennen und verabredet sich mehr oder weniger spontan mit Ihr. Er stibitzt das Auto seines Bruders, schnappt seine besten Freunde und geht auf einen wilden Roadtrip quer durch das Land…

Fazit

Damals habe ich den Streifen mit 9/10 in leichtem Übermut recht hoch bewertet und muss die Punktevergabe heutzutage einen bisschen nach unten korrigieren. Trotzdem ist „Spritztour“ ein Film, der selbst in meinem höheren Alter und selbst nach mittlerweile dutzendfacher Sichtung noch immer voll von sich überzeugen kann und für Genrefans noch immer eine echte Empfehlung wert ist.

Schon vor Jahren war die Grundgeschichte eher so lala und nicht mehr als ein brauchbarer Rahmen für seine Gags – was aber vollkommen in Ordnung war und keinerlei Abwertung oder sonstige Kritik mit sich brachte. Die Macher haben verstanden, aus einer eher ausgelutschten Prämisse ein unterhaltsames Vehikel zu konstruieren und trotz (oder grade wegen) seiner derben Kalauer prima zu unterhalten.

Der Streifen gibt ständig Vollgas, lässt weder Darsteller noch Publikum zur Ruhe kommen. Eine witzige Szene jagt die Nächste und das launige Feuerwerk reißt nicht ab – wobei glücklicherweise auch die Qualität – oder besser gesagt – das Niveau auf einem gleichförmigen Level bleibt und so ein harmonisches Gesamtbild ergab.

Die Darsteller schienen alle Spaß bei der Arbeit gehabt zu haben und das merkt man als Zuschauer auch. Die jungen Akteure haben sich prima ergänzt und ihre Rollen (soweit man das sagen kann) auch glaubwürdig ausgefüllt. Selbst jede noch so kleine Nebenfigur (oder Band) hat wie die Faust aufs Auge gepasst und ihren Teil zu Gelingen beigetragen. Gleiches gilt auch für hochwertige Inszenierung und eingängigen Soundtrack.

Wer mit Filmen ala Road Tripp oder Teenie-Zoten im Allgemeinen nicht viel anfangen kann, macht trotz hoher Wertung meinerseits wohl trotzdem besser einen Bogen um diesen Film. Alle Anderen dürfen jedoch einen Blick riskieren und haben mit dem Ding hoffentlich so viel Spaß wie ich. Natürlich schaut stilvolles Kino völlig anders aus – aber seinem Unterhaltungsauftrag wird das Ding gerecht.

8/10

Fotocopyright: Concorde Video

Beverly Hills Cop

Inhalt

Nach dem Tod eines guten Freundes, zieht es Cop Axel Foley nach Beverly Hills, wo er die Drahtzieher hinter dieser Atkion vermutet. Bei seinen Recherchen geht er allerdings so forsch vor, dass ihn selbst die dortigen Kollegen mißtrauen und beschatten…

Fazit

Lange ist her und ein wenig hat der witzige Cop an seinem Charme verloren. „Beverly Hills Cop“ ist zwar noch immer ein munterer und vor allem kurzweiliger Action-Spaß, jedoch haben sich im Vergleich Titel wie „Nur noch 48 Stunden“ einfach einen Ticken besser gehalten – was insbesondere am losen Mundwerk von Murphey liegt.

Die Sprüche in diesem Film sind zwar stellenweise schon echt gut (und würden so in der heutigen Zeit wohl nicht mehr in neuen Produktionen anzutreffen sein), aber besagter Mitstreiter hat Kalauer-Technisch ein wenig die Nase vorn. Ansonsten macht es natürlich auch hier Spaß dem Künstler bei seiner Arbeit zuzuschauen und ihn in seiner Paraderolle als quasi alleiniger Entertainer (ohne echten Buddy) zu genießen.

Die Handlung war um etwas Tiefgang bemüht und ging soweit in Ordnung. Großes Rätseln konnte man sich verkneifen, dennoch war das Konstrukt für einen soliden Spannungsbogen brauchbar – und stellte vor allem seine Hauptfigur mit toll auf ihn zugeschnittenen Szenen hervorragend heraus. Auch ohne richtigen Sidekick konnte sich Axel Foley ansehnlich durch das Geschehen schlagen und vollen Einsatz beweisen – erfrischenderweise auch ohne unnötige Frauengeschichten oder allzu dämlichen Klamauk.

Die Action war cool choreografiert und es gingen so einige Scheiben und Fahrzeugen zu Bruch. Alles war handwerklich hübsch gemacht und wirkte hierdurch auch gleich einen Zacken symphytischer. Von übertriebener CGI-Kunst war man seinerzeit noch weit entfernt. Überragend noch immer die eingängige Musik, die auch Abseits des bekannten Ohrwurm-Themes ein paar Highlights der damaligen Epoche zu bieten hatte. Dies sorgte für eine schöne Atomsphäre.

„Beverly Hills Cop“ ist sicherlich irgendwo Kult. Schon damals fand ich die Filme unterhaltsam, aber ehrlich gesagt nie so richtig überragend. Heute bleibt dann ein netter Zeitvertreib, der es beim jungen Publikum mit seiner altbackenen Weise wahrscheinlich nicht unbedingt leicht hat und so nur bedingt empfohlen werden kann. Wer die Klassiker kennt, weiß natürlich was einen erwartet und so macht das Ding noch ne Menge Spaß – auch wenn mir – wie Eingangs erwähnt – beispielsweise die „48 Stunden“ (die Filme kamen ja auch erst vor Kurzem überarbeitet heraus) mehr zusagen.

7/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Wie ausgewechselt

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Die beiden Freunde Dave und Mitch könnten unterschiedlicher kaum sein. Der Eine arbeitet als ehrgeiziger Anwalt, managet nebenher Frau und 3 Kinder, während der Andere nur faul herumlungert und sich mit Gelegenheitsjobs und Frauengeschichten den Tag gestaltet.

An einem gemeinsamen Saufabend entleeren sie ihre Blase an einem Brunnen, der offensichtlich verzaubert sein muss. Jeder wünscht sich das Leben des Anderen, woraufhin beide mit vertauschten Rollen am nächsten Morgen erwachen. Die Körper sind gleich, doch der Geist hat gewechselt…

Fazit

Verwechslungsgeschichten wie diese sind gerade im Komödiengenre nichts wirklich Neues. Man erinnert sich an „Big“, „Freaky Friday – Ein voll verrückter Freitag“ oder sogar manch deutschen Vertreter dieser Gattung – doch wenn wir mal ehrlich sind, gab es die letzten Jahre kein echtes Highlight in dieser Richtung mehr zu benennen. „Wie ausgewechselt“ hingegen greift die Thematik durchwegs frech und damit sehr unterhaltsam auf – was einen ausführlichen Blick rechtfertigen dürfte.

Zunächst gefällt die Konstellation Reynolds / Bateman, die sich beide schon seit Langen für Comedy- Rollen prädestinieren und perfekt miteinander harmonieren. Selbst in der deutschen Fassung kommen die (nicht immer ganz jugendfreien) Dialoge Bestens rüber und sorgen für Gelächter. Schnell ist der eigentlich so flache Handlungsbogen vergessen und man amüsiert sich nur noch über die guten (obgleich ein wenig flachen) Gags.

Im Grunde wird zu keiner Zeit etwas Neues geboten, dennoch funktioniert das Konzept ohne Probleme. Man fiebert mit unseren sympathischen Akteuren mit und erfreut sich an der echt guten Situationskomik, die extrem viel Charme bei dieser Produktion ausgemacht hat. Die Zeit verging dabei fast wie im Fluge und von daher ging das Konzept der Macher wohl perfekt auf.

Nebendarsteller wie beispielsweise Olivia Wilde („Dr. House“, „Cowboys and Aliens“) sorgen zusätzlich für Hingucker und Schmutzler. Technisch war ebenfalls alles im Lot. Witzige Kameraperspektiven, glasklare Bilder und ein passender Soundtrack runden das gefällige Gesamtbild ab. Alles wirkt zeitgemäß und problemlos anschaubar.

„Wie ausgewechselt“ dürfte auf manche Betrachter etwas zotig wirken, weshalb ich zunächst die Sichtung des Trailer empfehlen würde. Hier werden zwar viele Späße schon verraten, aber das Endergebnis hielt dennoch für knappe zwei Stunden genügend Kalauer in der Hinterhand. Wer auf solche Art von Film bzw. grundsätzlich auf Komödien oder die Darsteller steht, kommt also absolut auf seine Kosten. Tiefsinnige Unterhaltung sucht man hier vergebens – aber für mal eben Zwischendurch macht man hier auf keinen Fall Etwas verkehrt.

7,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

65

Inhalt

Nach einem Absturz auf einem fremden Planeten, sind Miles und die junge Koa die einzigen Überlebenden der Crew. Sie versuchen die zweite Hälfte ihres zerstörten Raumschiffes zu erreichen und machen dabei die unliebsame Bekanntschaft mit riesigen Echsen. Scheinbar sind die Beiden auf der Erde vor 65 Millionen Jahren gestrandet…

Fazit

„65“ klang in der Theorie recht verlockend, doch schwächelt ein wenig in der Praxis. Auf einen Saurierfilm mit moderner Technik hatte ich schon mächtig Bock, doch am Ende blieb ein wenig Ernüchterung zurück.

Dem Streifen mangelt es an Tiefe und gerne hätte auch die Action noch etwas reichhaltiger ausfallen dürfen. Es bleibt ein netter, gradlinig erzählter Actionsnack für Zwischendurch – allerdings auch nicht viel mehr. Die Handlung war simpel, ohne besondere Überraschungen, aber immerhin um ein wenig Charakterzeichnung bemüht.

Die Atmosphäre war sehr gelungen. Der Planet wirkte stimmig gestaltet (okay, das war vielleicht auch nicht so schwer), aber optisch toll in Szene gesetzt. Vor allem die Szenen bei Dunkelheit trumpften mit schönen Lichteffekten auf, die gepaart mit dem schönen Soundtrack und wuchtigen Bässen für Laune sorgten. Das Abtauchen gelang ohne Probleme und ließ über manch Hänger in der Geschichte durchaus mal gnädig hinwegsehen.

Adam Dirver und Ariana Greenblatt haben sich gut ergänzt und waren – abgesehen von ein paar anderen Figuren in kleineren Rückblenden – auch die einzigen menschlichen Darsteller in diesem Werk. Ihre tierischen Gegenspieler waren technisch hervorragend gemacht, hätten aber gerne noch etwas reichhaltiger in der Zahl und imposanter ausfallen dürfen. Der „Finalkampf“ war schon nicht übel, doch gerne hätte man hier aufdrehen und ein größeres Effektfeuerwerk abbrennen dürfen. Grade hier habe ich mir in der heutigen Zeit (mit aktueller Technik) wesentlich mehr erhofft – deshalb die Eingangs erwähnte zumindest leichte Ernüchterung.

In seinen guten Momenten macht der Streifen mächtig Spaß und das Kino bebt vom mächtigen T-Rex, doch Abseits dessen bleibt ein nettes, fast schon belangloses Fantasy-Event mit einigen Längen und dünnem Plot. Für richtiges Popcorn-Kino hätte man ruhig noch einen Ticken mehr auf den Putz hauen und weitere Ungetüme auffahren dürfen – so wirkt das Ding eher >günstig produziert< und etwas hinter seinem Potential geblieben. Ein netter Titel, aber gewiss kein Pflichtprogramm. Ich bleibe lieber bei „Jurassic Park“…

6,5/10

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Ich und Earl und das Mädchen

Inhalt

Die Tochter einer guten Bekannten ist an Krebs erkrankt und die Mutter bittet ihren Sohn Greg um Beistand für die junge Dame. Zunächst widerwillig, später aber immer freudiger besucht Greg die dahin vegetierende Rachel und eine echte Freundschaft entwickelt sich zwischen den Teenagern…

Fazit

Der englische Titel „..and the dying girl“ bringt es eigentlich eher auf den Punkt, als sein vergleichsweise harmloses deutsches Pendant. Natürlich mag dem Zuschauer auch so relativ früh klar werden, wie der Hase läuft – doch auch hier ist der berühmte Weg mal wieder das eigentliche Ziel und spannender als das zeitig absehbare Finale.

Zwar versuchten uns die Macher gelegentlich auf eine falsche Fährte zu locken – doch dem geübten Zuschauer sollte klar sein, wie die tragischen Dinge wohl enden werden und sich nicht beirren lassen. „Ich und Earl und das Mädchen“ ist keine Geschichte über Wunderheilung und auch kein Märchen mit Happy-End, sondern ein Drama mit viel Herz und Verstand.

Sicherlich haben wir im Laufe der Jahre schon einige solcher Vertreter (bestes Beispiel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter) begutachten dürfen, aber trotzdem hebt sich dieser Titel mit seiner leichtgängigen Art sehr angenehm vom Rest ab. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern wird hier nämlich gar nicht so arg auf die Tränendrüse gedrückt und eine unbeschwerte Freundschaft zwischen den Akteuren in den Vordergrund gestellt. Alles locker, mit viel Charme und vor allem ordentlich Witz.

Wir sehen nur eine leichte Veränderung unserer Hauptfigur und wesentlich weniger unschöne Momente oder gar Krankenhausaufenthalte, als bei anderen Filmen. Hier werden die positiven Dinge in den Fokus gerückt und beim Zuschauer eine ganz andere Stimmungslage erzeugt. Man fühlt sich nicht unbehaglich, sondern als Gast in einer schmerzhaft-schönen Handlung, aus der etwas lebens-bejahendes spricht.

Die Inszenierung war hochwertig und wegen ihrer vielen kleinen Details absolut erwähnenswert. Nicht nur die vielen kleinen Kurzfilme unserer Freunde, sondern auch die vielen Poster, Aufnäher, DVDs, etc. in den Hintergründen waren ein Fest für Cineasten. Es gab so viel zu entdecken und immer wieder rang dies ein kleines Lächeln ab. Die Akteure waren sowieso super und deren Chemie hat absolut gepasst. Selbst die kleinsten Nebenrollen waren top besetzt und immer wieder für ein Schmunzeln gut.

„Ich und Earl und das Mädchen“ war einfach ein wunderschöner Film, der mit toller Inszenierung, bemerkenswerten Darstellern und einer ungewohnten Leichtigkeit über seinen tragischen Inhalt hinweg unterhielt und dennoch seine Aussagen nicht verfehlte. Am Ende überwogen die positiven Eindrücke, obgleich man seine Dramatik nicht vergas. Wer solche Werke mag, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen!

8/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

Shazam! Fury of the Gods

Inhalt

Die Töchter des Atlas wollen die Macht an sich reißen und über unsere Welt herrschen – was sich Teenager Billy Batson natürlich nicht gefallen lässt und seine Freunde zur Verteidigung zusammentrommelt. Sie haben trotz ihrer Superhelden-Egos nicht mit der enormen Kraft ihrer Gegenspieler gerechnet…

Fazit

Den ersten „Shazam!“ würde ich jetzt nicht als absoluten Überraschungstitel bezeichnen, doch er hatte mich seinerzeit unerwartet positiv überrascht. Er stach mit seiner witzigen, unverkrampften Art ganz ordentlich aus dem breiten Superhelden-Allerlei hervor und gab sich obendrein auch sehr familienfreundlich – was durchaus auch an seinen jungen Akteuren gelegen hat.

Der zweite Teil schlägt im Grunde in die selbe Kerbe, präsentiert uns eine ebenso familientaugliche Mischung aus herzensguten Superhelden, gelungenen Gags und nicht minder bösen Widersachern. Hellen Mirren und Lucy Liu waren dabei richtig toll und gaben ein launiges Gespann ab – denen man gerne zugeschaut und gelauscht hat. Die Damen schienen Spaß bei der Arbeit gehabt zu haben und glücklicherweise kam das auch beim Zuschauer so an.

Bei der Story erfand man das Rad nicht neu, aber das war ehrlich gesagt zu erwarten und unterm Strich nicht weiter tragisch. Die Action war hübsch choreografiert, in aufregenden Bildern verpackt und der Filmverlauf überwiegend sehr kurzweilig. Es gab zwar kleinere Längen, die sich unterm Strich nicht negativ auf das Gesamtergebnis ausgewirkt haben. Die Schauwerte haben immer wieder die Aufmerksamkeit zurück gewonnen und man war mit dem Kopf schnell wieder dabei.

Wer den Vorgänger möchte, wird auch die Fortsetzung schnell ins Herz fassen. Erneut liefert man uns hier solide Comic-Kost ab und garnierte uns am Ende noch einen tollen Gastauftritt einer bekannten Figur. Sicherlich kein absolutes „Must-See“, aber einfach mehr von unterhaltsamer Bespaßung, die zum größten Teil prima unterhielt. Nichts, was großartig im Gedächtnis verweilen wird, jedoch auch keine verschwendete Zeit. Ein durch und durch solider Genrevertreter.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures Germany GmbH)

STAR TREK X: Nemesis

Inhalt

Die Enterprise wird zum Planeten Remus entsendet, wo sich ein überraschender Regierungswechsel ankündigt. Ein bis dato unbekannter Krieger namens Shinzon hat sich zum Herrscher empor gearbeitet, doch der Föderation ist dieser Typ sehr suspekt. Schon früher als es der Crew von Picard lieb ist, erfahren sie das große Geheimnis um den Sonderling…

Fazit

Der nunmehr zehnte Teil der „Star Trek“-Filme hatte mich damals wie heute eigentlich ganz gut unterhalten, dennoch nicht zu hundertprozentig von sich überzeugen können. Woran das lag, kann ich gar nicht mal so genau sagen – denn der Actionanteil war hier erfreulich hoch und ein paar taktische Finessen bei den Gefechten erstaunlich gut konstruiert und spaßig gemacht.

Erneut fühlte sich das Geschehen wie eine gute, aber eben auch nicht überragende Serien-Doppelfolge an – was erneut schön anzuschauen war, aber einen gewissen Kick oder Sonderstatus missen ließ. Die Geschichte war im Grunde ganz nett geschrieben, dennoch fehlte mir das mysteriöse, spannende – was eine gute Episode im Stark Trek-Universum eben auszeichnet und am Bildschirm kleben lässt.

Darüber hinaus, schlichen sich neben der durchaus reichhaltigen Action auch immer wieder kleinere Längen ein, die insgesamt recht stark auf die Bremse traten und den Unterhaltungsfaktor immer mal wieder schleifen ließen. Die Prämisse um Shinzon war zwar gut gedacht und so manche Konversationen darum nicht übel, aber irgendwie nicht in letzter Konsequenz ausdiskutiert und an anderer Stelle zu langatmig konstruiert.

Das Grundthema hätte Mehr hergegeben, aber trotzdem war das Treiben hin und wieder etwas gemächlich erzählt. „Nemesis“ war trotz seiner Macken ein recht solider Vertreter seiner Reihe, aber auch kein uneingeschränkt empfehlenswertes Glanzstück. Fans schauen sowieso, der Rest stellt sich eben auf ne solide Serienfolge ein und kann damit wohl ebenfalls gut leben.

7/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

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