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Schlagwort: Action (Seite 9 von 84)

Van Damme: Born to Kill

Inhalt

Auf den Straßen von Los Angeles herrscht Krieg. Die russische und die koreanische Mafia kämpft um die Vorherrschaft im Drogengeschäft und fordert Opfer. Mittendrin steckt der abgehalfterte Ex-Agent Russell Hatch, der inmitten der Unruhen seine Geliebte verloren hat und nach langer Zeit nun endlich die Chance für seine Rache gekommen sieht…

Fazit

Bei einem neuen Film von Van Damme lasse ich mich nicht lange Bitten. Zwar mag sein Output in den letzten Jahren manchmal etwas enttäuschend ausgefallen sein, doch verdient das Jugendidol trotzdem immer wieder eine Chance. Vorweg sei gesagt, dass auch ein „Born to Kill“ nicht unbedingt das Gelbe vom Ei – aber immerhin ein weitestgehend recht unterhaltsamer Streifen war.

Die Handlung kupferte frech bei anderen Mitbewerbern ab und bot somit unterm Strich nichts wirkliches Neues. Man hat Alles irgendwo schon mindestens einmal gesehen und selbst die ach so überraschend inszenierten Wendungen sorgten bestenfalls für ein müdes Lächeln. Das Werk war von Anfang bis Ende sehr überschaubar gestrickt, die späte Erkenntnis unserer Hauptfigur nicht unbedingt glaubwürdig ausgefallen.

Van Damme hat seine Sache gut gemacht, obgleich er sich diesmal mit Spagaten oder fetten Karate-Moves zurückhielt. Die Gefechte fielen „bodenständiger“ aus, hätten dafür aber gerne noch ein wenig zahlreicher daherkommen können. Kaum hat man so richtig aufgedreht, war die temporeiche Szene auch schon wieder vorbei. Hier hätte die Produktion weitaus mehr Potential und vor allem Kurzweil rauskitzeln müssen.

Der Erzählfluss war insgesamt okay, auch wenn – wie bereits erwähnt – viele Passagen sehr vorherschaubar und wenig schockierend daher kamen. Die Mischung aus Geballer und Krimi war ausgewogen, mehr Action wäre – wie auch bereits geschrieben – jedoch sehr angenehm gewesen. So hätte man locker die Mängel in der Story kaschieren und vielleicht auch einen spektakuläreren Abgang hinlegen können.

Technisch gab sich das Teil durchwachsen. Die Optik war hochwertig, erinnerte aber oft an Handyvideos und wirkte hin und wieder wie ein stinknormaler Fernsehfilm. Die Synchronisation war durchwachsen, aber immerhin trumpfte die Klangkulisse mit einer dynamischen Atmos-Spur auf und verwöhnte das Ohr mit räumlichen Effekten und einem voluminöser Musik. Das hätte ich so nicht erwartet.

Van Damme ist sichtlich in die Jahre gekommen, trotzdem hätte man uns mehr Action servieren dürfen. So bleibt unterm Strich nur ein grundsolider, aber keineswegs absolut empfehlenswerter Streifen – der in keinen Bereichen vor Innovation oder erinnerungswürdigen Highlights sprüht. Fans schauen natürlich rein und kommen in gewissen Maße auf Ihre Kosten, der Rest kann leider getrost ignorieren.

Fotocopyright: PLAION PICTURES

Einsame Entscheidung

Inhalt

Eine Gruppe von Terroristen hat ein Flugzeug unter Kontrolle gebracht, gefährliches Giftgas an Board geschmuggelt und steuert zielgerichtet auf die amerikanische Hauptstadt zu. Bevor das fliegende Unheil abgeschossen und somit das Leben von unzähligen Passagieren ausgelöscht wird, plant das Militär eine waghalsige Operation. Sie docken mit einem Überschallflieger an der großen Maschine an und schleichen sich ins Innere…

Fazit

Auf „Einsame Entscheidung“ bin ich erst recht spät durch eine Ausstrahlung im Fernsehen aufmerksam geworden und habe ihn mir kurz darauf auf DVD gekauft. Etliche Jahre nach „Stirb Langsam“ und unzähligen Trittbrettfahrern war die Handlung schon seinerzeit nicht unbedingt die Ausgeburt an Originalität, aber trotzdem präsentierte und Regisseur Stuart Baird hier einen recht unterhaltsamen Streifen mit einigen unfreiwilligen Lachern.

Das Szenario im Flugzeug mal auf den ersten Blick einmal Parallelen zu „Air Force One“ (der übrigens erst ein Jahr später erschienen ist) aufweisen, unterscheidet sich bei genauerem Hinschauen zum Glück ganz ordentlich davon. Man hat hier ein paar wirklich nette und unverbrauchte Ideen eingebaut, dabei selbst auf klitzekleine Details geachtet.

Der Erzählfluss war gut, doch mit knapp über zwei Stunden war der Titel auch arg lang. Man hätte einige Passagen kürzen oder gar zusammenstreichen können und das Ergebnis wäre noch einen Ticken runder geworden. Manche Szenen fühlten sich redundant an (z.B. Telefonie mit dem Board-Telefon), hätte gerne der Schere zum Opfer fallen dürfen.

Für mich kam der Auftritt von Segal leider ein wenig zu kurz. Zwar prangt auf dem Frontcover auch nur der Name von Kurt Russel, aber irgendwie hat die Chemie zwischen den Beiden Genre-Stars gepasst und gerne hätte ich noch mehr an gemeinsamer Action gesehen. Das Ganze hatte zuweilen einen Hauch von „Tango & Cash“, deren (unfreiwilliges) Zusammenspiel ähnlich ausgerichtet war und einen zusätzlichen Kick einbrachten.

Technisch mag der Streifen etwas angestaubt wirken, doch die Effekte gingen anno 2024 auf der heimischen Leinwand noch vollkommen in Ordnung. Das Filmkorn erzeugte Kino-Feeling und der Sound krachte bei Explosionen gewaltig. Obendrein gab es ein paar vertraute Synchronstimmen mit hohen Wiederkennungswert – was für mich unglaublich viel an Atmosphäre ausmacht.

„Einsame Entscheidung“ hat zwar neben einem tollen Cast auch ein paar kleinere Macken zu verzeichnen, doch unterm Strich macht der Titel noch ordentlich Laune und garantiert einen unterhaltsamen Abend. Das Konzept war witzig, die Action gelungen und der Verlauf weitestgehend frei von Längen. Im Nachgang ists eigentlich nur schade, dass aus der Kombo Seagal/Russel keine weiteren Kracher entstanden sind.

Fotocopyright: Warner

Madame Web

Inhalt

Cassandra Webb ist Rettungssanitäterin und seit einem Unfall mit einer sonderbaren Gabe bestückt. Scheinbar kann sie in die Zukunft blicken und großes Unheil erkennen. Zufälligerweise laufen ihr drei junge Damen über den Weg, die sie vor einem Bösewicht retten und von ihren Visionen überzeugen kann. Gemeinsam wollen sie nun das tragische Schicksal abwenden…

Fazit

Es gibt gute und weniger geglückte Comicverfilmungen und „Madame Web“ zählt für mich definitiv zu den Letzteren. Die Geschichte musste das Rad nicht neu erfinden, hätte mangelnde Innovation aber gerne mehr Kurzweil oder zumindest ein paar erinnerungswürdigen Momenten kompensieren müssen.

Über weite Teile plätscherte der Streifen vor sich hin und verlieh dem Genre keinerlei neuen Impulse oder zumindest ein paar interessante Highlights. Alles lief nach bewährten Muster ab, wich nicht von allseits bekannten Pfaden und überraschte uns natürlich auch nicht mit einem unerwarteten Ausgang.

Die eigentlich recht symphytische Dakota Johnson wirkte fortwährend deplatziert und passte mit ihrer gesamten Mimik und Gestik irgendwie nicht ins Gesamtbild hinein. Sie war weder als Rettungssanitäterin, noch als Superheldin überzeugend, verkaufte uns ihre Visionen und Charakterwendungen nicht überzeugend. Gleiches traf dann leider auch auf ihre Mitstreiterinnen zu – die weder als nervige Teenies, noch als plötzlich überzeugte Helferinnen mit lachhaften Kostümen für Begeisterung sorgten konnten.

Immerhin technisch konnte das Werk ein paar Pluspunkte einheimsen. Der Look war hochwertig und reihte sich problemlos in die Riege der großen Marvel-/DC-Kinoproduktionen ein. Die Effekte waren hübsch anzuschauen und die akustische Seite sorgte gerade in actionreichen Passagen für eine angenehme Immersion. Ansonsten erweis sich beim Thema Optik das bereits erwähnte Kostümdesign als eher suboptimal und zerrte ein wenig am passablen Gesamteindruck.

„Madame Web“ ist zwar kein richtiger Totalausfall, aber auch kein sonderlich guter Film. Es besaß zwar stellenweise einen ordentlichen (und von Fremdschämen geprägten) Unterhaltungswert, stach aber nirgendwo sonderlich hervor. Im Grunde hätte man sich dieses neue Superheldenkapitel schenken und dafür interessantere Reihen fortsetzen können. Ich bliebe lieber beim originalen Spider-Men und verzichte auf die hier gebotene Frauen-Power.

Fotocopyright: Sony Pictures Entertainment (PLAION PICTURES)

True Romance

Inhalt

Nur wenige Stunden nach der ersten Begegnung sind Alabama und Clarence bereits verheiratet. Es war die Liebe auf den ersten Blick, an der sogar ihr Outing als Callgirl nichts ändern kann. Clarence geht sogar so weit ihren ehemaligen Zuhälter aufzusuchen und zur Rede zu stellen. Das Ganze mündet dann zwar in einem Blutbad, aber immerhin sind die Beiden auf ihrer Flucht um einige Dollar reicher…

Fazit

Tony Scott und Quentin Tarantino waren eine besondere Mischung, die anno 1992 einen hervorragenden Thriller ergeben hat. Die Handschrift von Tarantinos Drehbuch mit allen kleinen Details und Liebe zum Filmbusiness war jederzeit zu vernehmen, doch auf Seiten der Inszenierung war die weniger ausufernde Erzählweise von Scott in meinen Augen ein richtig dicker Pluspunkt.

Natürlich waren die Ereignisse arg konstruiert und absolut an den Haaren herbei gezogen, dank toller Darsteller und einer flotten Gangart war dies aber locker zu verschmerzen und kein echter Punkt zur Kritik. Der Streifen besaß jederzeit ein nahezu perfektes Pacing, nahm sich für Figuren und ihre keinen Problemchen Zeit, wurde dabei aber nie langatmig oder gar uninteressant.

Im Grunde mag die Mischung aus Romanze, Gangsterfilm und Thriller recht einfach gestrickt und wohl auch schnell herunterschrieben worden sein, aber das fühlte sich nie verkehrt an – besonders weil die Chemie zwischen den Darstellern so hervorragend funktioniert hat und das Zuschauen eine echte Freude war. Nicht nur Arquette und Slater gaben ein echtes Traumpaar, vor allem auch die Nebenfiguren wie die von Gary Oldman sorgten für innere Jubelstürme.

Sowohl die Action, als auch der Rest waren hübsch choreografiert und mit einem coolen Look eingefangen. Hin und wieder wirkte die Optik schön schmuddelig, dann wieder hochwertig geschnitten. Die Kontraste machten das Geschehen interessant, teilten sogar die einzelnen Episoden der Reise unserer Protagonisten optisch sehr individuell ein. Ein cooler Soundtrack war da eigentlich selbstverständlich.

„True Romance“ ist ein Film für Filmliebhaber. Seine Handlung mag auf den ersten Blick nicht viel hergeben, doch gespickt mit unzähligen Verbeugungen vor Klassikern und angenehm überzeichneten und Charakteren ging hier unterhaltsam zur Sache und das Fazit kann selbst nach mehrfacher Sichtung nur positiv ausfallen.

Fotocopyright: Avu

Die letzte Festung

Inhalt

Ein ranghoher General wird entmachtet und landet in einem speziellen Gefängnis für ehemalige Angehörige des Militärs. Als er es sich jedoch mit dem arroganten Leiter der Anstalt verscherzt, wird der Aufenthalt für ihn zu einer Tortur. Fortan möchte er nicht mehr über die allgegenwärtigen Ungerechtigkeiten hinwegschauen und scharrt eine kleine Armee aus ihm noch immer sehr loyalen Mitinsassen um sich…

Fazit

„Die letzte Festung“ ist ein schöner und intensiver Film für Loyalität und Vermittlung von Werten. Man konnte sich prima in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und interessanterweise auch viele unterschiedliche Ansätze durchaus verstehen. Das Ende des Titels mag bereits nach kurzer Zeit absehbar gewesen sein, doch der Weg dorthin war wieder einmal das eigentlich Ziel und dank hervorragend miteinander agierender Darsteller war es durchgehend sehenswert obendrein.

Robert Redford wuchs über sich hinaus und spielte seine Rolle mit einer selten so gefühlten Intensität. Man konnte als Zuschauer fast schon die Fäuste ballen und spürte die Ungerechtigkeit ihm und seiner Truppe gegenüber. James Gandolfini gab dabei dem Antagonisten extrem viel Charisma und es folgten nicht nur Wortgefechte auf Augenhöhe. Die Darsteller haben sich gegenseitig zu Bestleistungen angefeuert und das Zuschauen machte dabei wirklich Laune.

Wie gesagt konnte man anhand von Trailern und eigener Vorstellungskraft das Finale so ungefähr erahnen, doch der Weg dorthin war ungemein spannend und trotz leichter Überlänge völlig frei von Längen. Es war interessant zu sehen, wie stark die Gemeinschaft auf dem Knast-Hof zusammenwuchs und welche witzigen Taktiken zur Bezwingungen des Unrechts dabei zum Einsatz kamen. Man hat sich greifbare Ansätze ausgedacht und so wirkte das Gebotene durchaus realistisch angehaucht.

Eigentlich bin ich kein großer Fan von übertriebenen Pathos, aber hier waren die Einlagen vollkommen akzeptabel. Sie nahmen dem Geschehen vielleicht auch manchmal die Ernsthaftigkeit, die zu viel des Guten gewesen wäre. So konnte man durchatmen und beim Schwingen der Flaggen oder sich bei diversen Apellen einfach mal zurücklehnen und wissen, eine waschechte Produktion aus Hollywood vor sich zu haben.

„Die letzte Festung“ ist großartige Charakterstudie, unterhaltsames Actionfeuerwerk, zeigt verständlich, wie (Befehls-)Strukturen und das Militär an sich funktionieren. Redford und Gandolfini waren selten besser und sorgten mit jedem Aufeinandertreffen für knisternde Spannung. Unterm Strich ein wirklich toller (absolut amerikanischer) Blockbuster mit hohem Unterhaltungsfaktor und verdammt guten Ideen.

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Twisted Metal – Staffel 1

Inhalt

Die Menschheit hat sich wieder einmal selbst ruiniert und nach einem verehrenden Atomkrieg nur verwüstete Städte und schräge Gestalten hinterlassen. In diesen Wirren verdient sich John als so genannter „Milchmann“ seinen Lebensunterhalt, indem er Waren von einem Ort zum Anderen transportiert. Endlich erhält er dabei einen Job, der ihm als Lohn den Ruhestand in einer gepflegten Umgebung verspricht…

Fazit

Manchen Serien fiebert man eine gewisse Zeit entgegen und man ist am Ende enttäuscht – andere Serie kommen recht spontan um die Ecke und wissen aus dem Stand heraus zu begeistern. Mit „Twisted Metal“ habe ich beispielsweise nicht gerechnet und habe eine unerwartet gute Zeit damit verbracht.

Die Spiele habe ich damals gerne gespielt, doch eine großartige Story konnte ich inmitten der kruden Action jedoch nicht unbedingt herauslesen. Bei dieser Serie rückten die eigentlichen Gefechte mit den Fahrzeugen dann zwar auch etwas in den Hintergrund, aber die Macher haben sich einen hübschen Rahmen darum erdacht.

Mir gefiel der lockere Umgangs, der sicherlich auch anderen Spieladaptionen gut gestanden hätte. Es wird viel Schwachsinn gequasselt, man nahm sich selbst nie zu ernst und die gewalttätigen Einlagen gehen stark in Richtung Comic. Die Grundstimmung war angenehm entspannt und das Abtauchen gelang unerwartet schnell.

Die Handlung mag rasch umgeschrieben sein und sogar ein paar repetitive Elemente aufweisen, doch durch die rasante und unterhaltsame Erzählweise kamen trotzdem keine Längen oder Abnutzungsspuren auf. Die kompakten Episoden (jeweils knapp unter 30 Minuten) eigneten perfekt für die Sichtung auf den Arbeitsweg oder in der Mittagspause.

„Twisted Metal“ machte sein eigenes Ding und konnte damit vollends überzeugen. Ich schätze die unkonventionelle und manchmal auch herrlich bescheuerte Art der Serie und sehe dies im angenehmen Kontrast zum eher ernsthafteren „Allerweltsprogramm“. Man muss nicht unbedingt die Vorlage kennen oder mögen – zumindest aber empfänglich für derben Humor und überzeichnete Action haben und dann passt es vollends. Hoffentlich geht diese Produktion in die zweite Staffel und kann ihr eigenwilliges Niveau genauso beibehalten…

Fotocopyright: Peacock

Blood Diamond

Inhalt

Ein Schmuggler wird von seinen Leuten fallen gelassen und landet sogar im Knast. Dort wird er auf die Geschichte eines Mannes aufmerksam, der angeblich einen riesigen Diamanten vergraben hat. Im Gegenzug für diesen Stein verspricht er ihm und dessen Familie zu helfen…

Fazit

Für einen Hollywoodfilm stellt „Blood Diamond“ eine vergleichsweise harte Kost da. Mit einigen schonungslosen, aber nicht minder glaubwürdigen Bildern wird uns eine raue Welt auf einem anderen Kontinent präsentiert, dabei aber zum Glück auch nicht mit Kritik an verschiedenen Dingen gespart.

Man gewährte uns einen interessanten Einblick auf ein blutiges Geschäft, vor allem aber auf den Umgang mit Menschen, deren Leben scheinbar nichts wert ist – oder, wie diese durch Warlords in jungen Jahren gefügig gemacht werden. Nachvollziehbar und stellenweise angenehm gänsehauterregend und spannend gestaltet.

Obwohl man das Geschehen hier und da hätte ein wenig einkürzen können, war der Unterhaltungswert bis zum Ende gegeben. DiCaprio und Konsorten legten ein sehenswertes Spiel an den Tag, verhalfen dem bösen Treiben zum Gelingen. Alle Darsteller spielten wirklich sehr gut und die Chemie untereinander hat zu jeder Zeit gestimmt.

Technisch wurde das Ganze ebenso mit schöner Optik und ausreichend Fingerspitzengefühl umgesetzt. Mit verwackelten Aufnahmen wurden Gefühle spürbar verstärkt und mit voll drauf haltendenden Kameraeinstellungen auch schonungslose Eindrücke vermittelt. Farblich war das Ganze recht dezent und absolut passend umgesetzt. Es wirkte wie ein guter Kompromiss aus hochwertiger Dokumentation und Spielfilm.

„Blood Diamond“ bewies einmal mehr, wie wandlungsfähig ein DiCaprio ist/war. Nicht nur für Ihn, auch für Hollywood an sich empfand ich die Thematik recht ungewöhnlich, aber unterm Strich ist hieraus ein beachtlicher Streifen mit Tiefgang und ausgezeichnetem Balancing entstanden. Trotz abenteuerhaften Rahmengeschichte wurden sozialkritische Probleme nicht vernachlässigt und trotzdem war ein Unterhaltungswert fortwährend gegeben. Am Ende wieder ein spezieller Film, der nicht für jeden Tag geeignet ist – dennoch eine echte Empfehlung für alle Interessierten verdient.

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

The Crow – Die Rache der Krähe

Inhalt

Ein Mann und sein Sohn werden Zeuge eines Mordes und landen daraufhin wortwörtlich selbst bei den Fischen. Eine Krähe jedoch verhilft dem toten Vater zur Reinkarnation und gibt ihm die Möglichkeit, sich an den Peinigern zu rächen. Er durchstreift die verruchten Straßen der heruntergekommenen Stadt der Engel und sucht einen Täter nach dem Anderen auf…

Fazit

Der erste Teil von „The Crow“ ist definitiv Kult und aus Sicht der Studios waren günstige (Videotheken-)Ableger anscheinend sehr rentabel. Bis dato gab es drei Fortsetzung – von denen mir der Zweite noch immer am Besten gefallen hat.

Qualitativ waren in allen Bereiche gewisse Abstriche zu verzeichnen, die jedoch halbwegs gut durch die insgesamt sehr düstere Grundstimmung und die schrägen Charaktere ausgeglichen werden konnten. So wirkt das gesamte Geschehen nicht mehr so hochwertig und aufwendig inszeniert, behielt aber in schlichterer Form eine interessante Optik, einen treibenden Soundtrack und das Recyling kaputter Bösewichte bei.

Auch wenn die Ausgangslage minimal anders erschien, verlief die Handlung (wie erwartet) auf bekannten Pfaden und erfand das Rad nicht neu. Obwohl die Ähnlichkeit zum Original extrem groß erschien, hat sich das Gesehen aber zum Glück noch nie wie ein dumpfes Remake angefühlt und der Unterhaltungswert war jederzeit absolut gegeben. Man gab uns mehr vom Gewünschten – zu einer Zeit, wo man noch nicht übersättigt von der Thematik war.

Die Optik hat gefallen, die Darsteller waren in Ordnung, die Inszenierung gefällig und die tolle Grundidee noch nicht abgenutzt. „City of Angels“ kam zwar nie an das imposante Original heran, lieferte uns aber grundsolide Kost in gleichem Fahrwasser. Damals war ich sogar recht begeistert, mittlerweile ists einfach nur einem „noch immer recht guten Eindruck“ gewichen. Eine Empfehlung für Fans des Franchise ist trotzdem auf jeden Fall drin.

Fotocopyright: STUDIOCANAL

Rapid Fire – Unbewaffnet und extrem gefährlich

Inhalt

Ein junger Mann wird Zeuge eines Mordes und wird sodann als entscheidender Zeuge für den Prozoess gegen einen Mafiaboss vorgeschlagen. Zunächst widerwillig geht der den Deal ein – ohne zu wissen, wie korrupt die Gesetzeshüter in diesem Falle wirklich sind und eine wilde Hatz von allen Seiten auf ihn beginnt…

Fazit

Nach „The Crow“ hatte ich mal wieder Bock auf einen weiteren Klassiker mit Brandon Lee. Ähnlich wie bei seinem Vater war sein Output leider nicht allzu hoch, doch ebenso brauchbare Filme hat er uns hinterlassen.

„Rapid Fire“ erzählte sicherlich keine neue Geschichte und präsentierte uns darin auch keinerlei überraschende Wendungen, doch Kurzweil wurde hier immens groß geschrieben und die Zeit der Sichtung vering fast wie im Flug. Der Charme der frühen 90iger trieft aus jeder Pore und unglaublich schnell wird man zu den Tagen des großartigen Actionkinos zurückversetzt. Der Look, der Sound, das Figuren- und Klamottendesign holen sofort ab und manch schablonenhafte Mechaniken sind da gerne in Kauf genommen.

Durch seine raue, zuweilen seltsame und trotzdem wieder witzige Synchronisation wirken die Typen allesamt sehr charismatisch und die eher simplen gestrickten Dialoge passen dazu wie die Faust aufs Auge. Garniert mit hübscher (und einer nicht immer ganz fehlerfreien) Choreografie und aberwitzigen Stunts kommt Freude auf und der Genrefan kann sich wirklich nicht über das Spektakel beklagen. Dass manche Treffer offensitlich nicht ganz saßen, ist da eigentlich kein Showstopper.

Brandon Lee hat seine Sache hervorragend gemacht und der Rest vom Cast gab sich ebenso keine Blöse. Für einen Film dieser Art war die gesamte Besetzung sogar ziemlich perfekt, da besonders die Bösewichte einen tollen Spagaht aus Überzeichnung und trotzdem einer gewissen Boshaftigkeit hinbekommen haben. Niemand nahm sich zu ernst, trotzdem blieb das Geschehen spannend und wurde selbst in abgedrehtesten Gefechten nie lächerlich.

Nach heutigen Maßstäben und mit aktuellen Ansprüchen wird es sicherlich ein wenig mit „Rapid Fire“ warm zu werden. Wer jedoch die alten Blockbuster feiert und sich gerne in eine vergangene Epoche versetzen lässt, erhält hier einen mustergültigen Titel mit allen Höhen und Tiefen der damaligen Zeit. Nüchtern gesagt zwar kein absolutes Higlight (dafür war die Konkurrenz seinerzeit wohl auch etwas zu stark), aber ein durchaus prima anschaubarer Snack für Zwischendurch.

Fotocopyright: EYK Media

Last Samurai

Inhalt

Aufgrund der verlockenden Bezahlung reist Captain Nathan Algre nach Japan, wo er den Regierungstruppen den Umgang an der relativ neu entwickelten Schusswaffe beibringen soll. Die Ausbildung läuft schleppend und viel zu früh werden die Soldaten in die Schlacht gegen die traditionsbewussten Samurai losgeschickt. Algre wird dabei gefangen genommen und in das Dorf der Feinde verschleppt…

Fazit

Für einen Hollywoodfilm war die Thematik schon bei damaliger Veröffentlichung recht ungewöhnlich, aber durchaus ansprechend. Daran hat sich nachwievor auch nichts geändert und noch immer macht das Abtauchen in einer fremden, sehr traditionsbehafteten Umgebung mächtig Laune und das großartige Spiel von Cruise hat an Nichts eingebüßt.

Der Film ist zwar relativ lang und überwiegend ruhig, jedoch keineswegs Langweilig. Mit fantastischen Aufnahmen und Einblicken in die Kultur Japans hielten uns die Macher stets bei Laune, stillten unseren Wissensdurst und vermittelten uns die damaligen Umstände mit einer tollen Bildsprache. Das Abtauchen gelang schmerzfrei, obwohl sich im Laufe der Sichtung ein paar unbeantwortete Fragen aufwarfen.

So war nicht immer klar, warum Algre so ausgezeichnet mit Nahkampfwaffen (wie eben dem Schwert eines Samurai) umgehen, er ebenso schnell deren Sprache lernen und sich so rasch in deren Reihen wiederfinden konnte. Zwar waren die Grundzüge seines Aufenthaltes bei den vermeintlichen Feinden zunächst noch sehr verständlich, sein Wandel jedoch schon arg lückenhaft und somit nicht immer nachvollziehbar gezeichnet.

Natürlich mindern diese kleinen Ungereimtheiten nichts an der hervorragenden Performance von Cruise und seinen Kollegen. Mit authentischen und nicht minder eindrucksvollen Kostümen und Kulissen kommen die Charaktere glaubhaft und durchaus gänsehauterregend daher. Es macht Spaß in diesem Sittenbild einzutauchen und sich nicht weiter an besagten Punkten zu stören – obwohl dies sicherlich bei anderen Produktionen zu den K.O.-Kriterien gehören dürfte.

„Last Samurai“ lässt uns für knappe 2,5 Stunden in der Welt des feudalen Japans und dessen letzte Samurai-Krieger hineinblicken und gewährt uns trotz vieler ruhiger Aufnahmen einen angenehmen Sog mit viel Kurzweil. Wer sich auch nur ansatzweise mit der Handlung anfreunden kann, sollte unbedingt mal einen genaueren Blick wagen und diesem unterhaltsamen Geschichtsunterricht beiwohnen. Es lohnt sich.

Fotocopyright: Warner

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