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Orbsmart R81 4K Media Player

In diesem Artikel möchte ich euch den „Orbsmart R81 4K Media Player“ ein wenig genauer vorstellen. Nachdem ich jahrelang auf selbstgebastelte HTPCs (HomeTheaterPCs) auf Windows oder Linux-Basis gesetzt habe, bin ich über diversen günstigen Android-Boxen zuletzt bei meiner XBOX Series X mit Kodi und dem allseits beliebten VLC-Player gelandet. Diese hat ihren Dienst in den letzten Monaten zwar grundsätzlich gut verrichtet, doch ein paar entscheidenden Punkte haben mich weiterhin gestört.

Die Anforderungen

Gesucht habe ich einen Player, der primär Filmdateien von meinen NAS (Network Attached Storage) und von externen Festplatten abspielen soll. Dabei stehen neben 1080p Material hautsächlich 4K-Container mit hochauslösenden Tonformaten im Vordergrund. Eine anständige Bedienung und eine aufgeräumte Oberfläche wären ebenfalls Nice-to-Have.

Die Features des Orbsmart.

Bisher…

Sowohl ein Fire-Cube, als auch ein Fire-Stick haben sich kurz nach der Garantie mit einem Boot-Loop verabschiedet und bis dato mit Kodi recht passable und performante Media-Player abgeben. Beide konnten jedoch keine direkt angeschlossenen NTFS-formatierten Festplatten lesen und diensten somit als reine Streaming-Clients für Dateien vom NAS. Außerdem gaben sie nur Dolby Digital Plus an meinen Receiver weiter.

Als Übergangslösung diente bis vor Kurzem dann meine XBOX Series X, bei der sich mittlerweile sowohl Kodi, als auch der VLC-Player legal und problemlos per hauseigenem Microsoft-Store einbinden ließen. Dank einer bereits vorhandenen Fernbedienung, war auch die Steuerung kein Problem.

Ärgerlich jedoch, dass die Konsole bei diesen beiden Programm (noch) keine HDR-Ausgabe zulässt und der Stromverbrauch wahrscheinlich deutlich über Amazon-Geräten liegt.

Der schlichte Karton.

Der Vergleich

Lange habe ich mich nicht mehr mit aktuellen Geräten beschäftigt, bin nach kurzer Recherche aber schnell beim Orbsmart und den altbekannten Playern von Dune gelandet. Die positiven und vernünftig geschriebenen Rezensionen haben mich dann von Orbsmart überzeugt und so war die Bestellung schnell getätigt.

Lieferumfang, Anschlüsse und erster Eindruck

Neben dem Player befindet sich das Netzteil, eine Fernbedienung, ein HDMI- und Sata-Kabel, sowie ein paar Unterlagen im Karton. Das Gerät wirkt durch sein Alu-Gehäuse angenehm hochwertig und sollte sich trotz silberner Farbgestaltung gut zu den restlichen Komponenten im Wohnkino einfügen.

Der Lieferumfang: Orbsmart, HDMI-Kabel, SATA-Kabel, Netzteil, Fernbedienung und Kurzanleitung
SATA und 2x USB 3.0 auf der rechten Seite
2x USB 2.0 auf der linken Seite
LAN, HDMI Out, HDMI In, Optical, AC Out, RS232, Strom und Ein-/Aus-Schalter

Inbetriebnahme

Nach dem zügigen Hochfahren begrüßt uns das schlicht gestaltete, aber halbwegs aufgeräumte Hauptmenü. Als Erstes habe ich mir die Optionen (Quick-Settings) angeschaut, Bild- und Tonausgabe eingestellt.

Das Hauptmenü (hier noch auf Englisch)
Videoausgabe; Settings wurden auf automatische Erkennung belassen – was bislang sehr zuverlässig an TV und Beamer funktionierte.
Mapping HDR10 – erzwingt HDR-Ausgabe und fügt Non-HDR Dateien künstliches HDR hinzu
(sofern möglich). Hat bisher bei fast allen Inhalten mit tollem Ergebnis geklappt.
Unkomprimierte Audio-Ausgabe für den AVR, Soundbar oder TV mit eARC.

Filmverwaltung

Der Orbsmart kommt mit eigenen hauseigenen Mediaplayer daher, der zumindest für Basisfunktionalitäten (Filme verwalten und Abspielen) vollkommen ausreichend ist und keine zusätzliche Installation von beispielsweise Kodi erfordert. In meinen Screenshots beschränke ich mich daher auf dieses System.

Direkt nach dem Start wurde meine externe Festplatte erkannt
(Alternativ über den Menüpunkt „Quellen“ aufzufinden).
Beim Hinzufügen der Quellen können bestimmte Ordner ausgeschlossen und entsprechende „Scrapper“ ausgesucht werden. Ich habe alles auf Standard belassen.
Das erste Ergebnis konnte sich bereits sehen lassen. Nicht alle Titel wurden erkannt oder korrekt zugeordnet – dies ließ sich aber relativ leicht beheben. Einfach die Auswahltaste auf bestimmten Titel länger gedrückt halten und „neu zuordnen“ auswählen. Es öffnet sich eine komfortable Suche.
Per Klick auf den einzelnen Streifen, gibt es weitere Infos (sogar auf deutsch!) und per Klick auf Regisseur oder Darsteller entsprechend weitere vorhandene Filme selbiger. Filmreihen werden übrigens automatisch zusammengefasst.

Positiv

  • spielt die meisten der bisher getesteten Videodateien einwandfrei ab (hatte bei wenigen Titeln nach dem Spulen Probleme mit stockenden Bildern, beim normalen Abspielen liefen diese normal)
  • allgemein sehr gute Bild- und Tonqualität
  • skaliert 720p und 1080p hervorragend zu 4K hoch
  • kann fast jedes Material mit künstlichen HDR anreichern (hatte bislang nur wenige 1080p-Titel, bei denen es nicht ging)
  • vollständiger ISO-Support
  • schnelle Menünavigation
  • hübsche Coveransicht mit weiteren Filminformationen, sowie netter Suchfunktion (z.B. nach Genre, Darsteller, Regisseur)
  • einfache Einrichtung, trotzdem umfangreiche Optionen konfigurierbar
  • gute Fernbedienung mit Beleuchtung
  • Frontdisplay mit Uhrzeit oder Laufzeit-Anzeige (abschaltbar)
  • Playstore und Hinzufügen eigener Apps möglich
  • eignet sich auch als Emulatoren-Konsole (z.B. Retroarch)
  • XBOX360 Controller, sowie Funk-Tastatur problemlos erkannt

Neutral

  • nur in Silber erhältlich
  • für mich eher unnötiger SATA-Anschluss
  • kein Einschub für interne Festplatten
  • eigener „Scrapper“ hat eher mittelprächtige Filmerkennung gegenüber Kodi, dafür aber sehr leichte Korrekturmöglichkeit

Negativ

  • WLAN-Antennen nicht abnehmbar
  • USB-Anschlüsse nur seitlich
  • fährt beim Ausschalten meine externen Festplatten nicht herunter (kann natürlich sehr modelspezifisch sein)

Die beleuchtete Fernbedienung in ihrer ganzen Pracht.

Fazit

Wer einen fertigen Player ohne größere Fummelei sucht, liegt beim Orbsmart richtig. Man kann ihn zwar mit weiteren Applikationen wie Kodi bestücken, erhält aber von Haus aus schon ein voll funktionsfähiges Gerät mit reichhaltiger Formatunterstützung.

Die Oberfläche ist zweckdienlich, das vorinstallierte Mediacenter ohne Bastelei vollkommen ausreichend. Bisher hatte ich nur sehr wenige Videodateien mit kleinen Hängern, was jedoch auch an einer schlechten Kodierung selbiger liegen kann. Die Mehrheit der Standard-Dateien (MKV Container mit 4K Auflösung) lief reibungslos und in spitzenmäßiger Qualität.

Mir wäre der Einbau einer internen Festplatte zwar wichtiger als ein äußerer SATA-Anschluss gewesen, doch letztlich fällt diese Designentscheidung bei all den positiven Eindrücken auch nicht sonderlich negativ ins Gewicht. Vielleicht wird das Ding trotzdem mal Anwendung finden.

Neben meinem NAS und normalen USB-Platten wurde zudem ein Gehäuse mit 4 Einschüben (jede Festplatte einzeln, wie es sein soll) sauber erkannt und die NTFS-Formatierung machte keinerlei Probleme – im Gegenteil. Der Player kann sogar Informationen auf die Bereiche schreiben oder Dateien sogar direkt löschen. Es muss kein Umweg über den Computer genommen werden.

Wer lediglich einen simplen Abspieler für Netflix oder Prime sucht, greift vielleicht besser zu einem günstigen Firestick, dessen individueller App-Support möglicherweise ein wenig besser ist. Wer jedoch ein vernünftiges Gerät für die Wiedergabe seiner (Ultra-)HD Inhalte im Heimkino sucht, sollte lieber zu diesem Spezialisten hier greifen. Sicherlich sind knapp 200 Euro eine Stange Geld, aber der Gegenwert in Form von tollen Bild und Sound sind es mir auf jeden Fall wert. Auch der Wegfall zeitintensiven Bastelns, Updatens und nicht zuletzt der wohl eher geringe Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Systemen ist bestimmt nicht zu verachten. Hier relativiert sich der Anschaffungspreis und spätestens wenn man durch seine perfekt zugeordnete Sammlung zappt und die Besucher damit beeindrucken kann, ist die Welt wieder in Ordnung.

Empfehlenswert.

Weitere Infos & Bezugsmöglichkeiten direkt beim Hersteller (externer Link, keine Haftung!): Orbsmart R81 4K Mediaplayer | Orbsmart

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Joker

Inhalt:

Arthur Fleck leidet unter einer seltenen Krankheit und wird von seinem Mitmenschen zumeist nur bedauert oder schlichtweg ignoriert. Er kann seine Emotionen nicht richtig zeigen und lacht in unpassenden Momenten. Durch einschneidende Ereignisse wird seine Wahrnehmung der Realität immer gestörter, bis seine Kunstfigur „Joker“ zum Leben erwacht.

Fazit:

Gefühlt haben Fans von Comicverfilmungen lange auf eine adäquate Darstellung des Werdegangs von „Joker“ gewartet und wurden – laut unzähliger Kritiken zum Kinostart – auch nicht enttäuscht. Ich habe mir das heiß ersehnte Werk nun zweimal angesehen und möchte meine Impressionen hier zum Besten geben.

Einstimmig ist die Gemeinde beim Lob über Joaquin Phoenix, der hier (wieder einmal) hervorragende Arbeit abliefert und für manch Gänsehautmoment sorgt. Mir waren seine Stärken schon seit Langem bekannt, bei „Joker“ wächst er jedoch über sich hinaus und stiehlt allen Beteiligen – sogar Robert De Niro – locker die Schau.

Obwohl die Hauptfigur hier einen Clown verkörpert, ist dieser Film nicht unbedingt zu lachen oder für ein jüngeres Publikum geeignet. Zwar stehen keine krassen Gewaltausbrüche im Vordergrund, vielmehr ein vielschichtiges Porträt über den Zusammenbruch einer sensiblen Persönlichkeit. Die Handlung erfordert Aufmerksamkeit, entlohnt aber auch ohne großartige Action mit spannender Unterhaltung und einer grundernsten Atmosphäre. Die Optik ist trostlos und trotz ihrer dunkleren Kontraste mit sehr satten Farben bestückt. Bildsprache spielt hier eine gewichtige Rolle und hebt erinnerungswürdige Passagen (Tanz auf der Treppe, etc.) auf ein beachtliches Niveau.

Wo es viel Licht gibt, existiert zumeist auch ein wenig Schatten. Zwar ist „Joker“ angenehm erwachsen und interessant inszeniert, aber bereits beim wiederholten Durchgang schleichen sich bereits kleinere Längen ein. Aufgrund seiner fast schon depressiv wirkenden Art ist der „Wiederschau-Wert“ zumindest innerhalb kürzester Zeit nicht allzu hoch und man sollte zwischen den Sichtungen ruhig etwas Zeit verstreichen lassen. Im Gegensatz zu manchen Konkurrenten konnte ich jedenfalls weit weniger Details als erhofft zwischen den Zeilen herauslesen und das Finale ließ keine neuen Interpretationen zu.

„Joker“ lebt von seinem genialen Hauptdarsteller und dem damit verbundenen Charakterspiel. Die tristen Bilder sorgen für eine angenehme Grundstimmung und das Fernbleiben anderer „Superhelden“ war in diesem Fall die richtige Wahl. Unterm Strich sei dieser Film nicht nur Genrefans, sondern im Allgemeinem Freunden von einigermaßen anspruchsvollen Werken empfohlen. Auf der einen Seite möchte man diesen Titel unbedingt in der Sammlung haben, auf der anderen Seite kann man mit wiederholter Sichtung eigentlich bis zur Ausstrahlung im Fernsehen warten… Wie dem auch sei: definitiv eine der besseren Comic-Adaptionen!

8/10

Review-Medium: 4k Blu-Ray (Warner)

Fotocopyright: Warner