Inhalt

Eigentlich hat die hübsche Zoe alles, was man im Leben braucht: Sie leitet eine Agentur, hat einen nicht minder erfolgreichen Ehemann, tolle Kinder und ein schickes Haus. Dennoch sucht sie Hilfe bei einer Therapeutin, da die heile Welt zu wanken droht. Dank ihrer Sexsucht ist ein Mann nicht mehr genug und so verzettelt sie sich in unzähligen Affären…

Fazit

„Addicted“ behandelt mal ein relativ ungewöhnliches Thema, welches wir zumindest aus dieser Perspektive vorher noch nicht allzu häufig gesehen haben. Dennoch handelt es sich weniger um eine kritische Darstellung der Sache, vielmehr präsentiert man uns einen kurzweiligen und nicht allzu nervenaufreibenden Thriller.

Der Film ist nicht nur durchgängig mit extrem hübschen Menschen besetzt, sondern auch technisch enorm auf Hochglanz poliert. Glasklare Bilder, warme Farben und interessante Kameraeinstellungen sprechen eine eindeutige Sprache und erinnern von der Ästhetik an moderne Musikvideos. Alles wurde toll in Szene gesetzt und bei der Bestückung der Lokationen haben sicherlich Designer aufgepasst, um den schicken Eindruck perfekt zu machen.

Durch seinen Look und seine Art, wie beispielsweise die Protagonisten sprechen, erinnert auch Vieles an eine Daily-Soap – die ebenfalls oft mit anmutigen Personen aufwarten und manch Konversation ähnlich oberflächlich ausfällt. Die Dialoge wirken oft gekünstelt und werden durch ihre mittelprächtige deutsche Vertonung leider nicht besser. Hier vermag nicht alles zu den exquisiten Aufnahmen zu passen, trotzdem ist ein gewisser Unterhaltungswert stets gegeben.

Die Darsteller machen in erster Linie optisch eine hervorragende Figur und agieren vom Schauspiel her auf meist eher solidem Niveau. Viele Gestiken kommen arg gekünstelt rüber und manch Aktion lädt nicht unbedingt zum Nachvollziehen ein, aber sei es drum. Das Treiben schaut nett aus und bietet einige durchaus erotische Momente, die zum Hinschauen einladen und auch über manch Logikproblem hinwegsehen lassen.

In erster Linie ist „Addicted“ ein exquisit fotografiertes Spektakel, welches bestenfalls als seichter Zeitvertreib für Zwischendurch und nicht als ernsthafte Charakterstudie anzusehen ist. Für meinen Geschmack hätte man das Gezeigte auch schon einige Minuten vor dem eigentlichen Ausgang beenden können – und hätte so zumindest tiefere Spuren beim Zuschauer hinterlassen. So war alles auf „heile Welt“ gebürstet und das Hervorstechen aus der breiten Masse nicht mehr so eindeutig. Für die gute Unterhaltung gibt’s dennoch eine Empfehlung für Interessierte.

6,5/10

Fotocopyright: Codeblack Films, Lionsgate