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Kategorie: Serienbesprechungen (Seite 2 von 9)

Dinotopia (Mini-Serie)

Inhalt

Nach einem Flugzeugabsturz stranden zwei Brüder auf einer sonderbaren Insel, auf der die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Neben normalen Einwohnern machen sie hier auch die Bekanntschaft von waschechten Dinosauriern – die teils sogar unserer Sprache mächtig sind…

Fazit

So recht kann ich mich zwar nicht mehr daran erinnern, doch ich glaube der Hype war seinerzeit recht groß und die Serie wurde eifrig im TV beworben. Ebenso habe ich auch eigentlich fast alles davon vergessen, weshalb ich den aktuellen HD-Release mal zum Anlass nahm, meine bisher noch ungeschauten DVDs endlich einmal zu sichten.

Bei „Dinotopia“ handelt es sich um eine Serie aus dem Jahre 2002, wo das klassische 4 zu 3 Format bei Serienformaten scheinbar noch üblich und die Computereffekte selbstredend noch nicht so weit entwickelt waren. Ich möchte nicht sagen, dass wir somit einen kompletten Kulturschock vor uns haben, aber eine kurze Eingewöhnung war schon von Nöten. Bedenken sollte man zudem, dass das Budget für reine TV-Produktionen sicherlich noch nicht so hoch gewesen ist und dies dem Geschehen hin und wieder deutlich anzumerken ist.

Die Sauer schauten also „okay“ aus und obwohl sie stets wie Fremdkörper wirkten, waren sie beachtlich und (soweit ich das beurteilen kann) auch glaubwürdig animiert. Relativ schnell hat man sich jedoch an den Look gewöhnt und entsprechend gut gelang das Abtauchen dann schon. Die Darsteller (u.A. der junge Wentworth Miller – „Prison Break“) fügten sich ordentlich ein und boten eine solide Leistung.

Die Handlung ging soweit in Ordnung und lieferte Standardkost – ohne nennenswerten Höhen, aber auch ohne nennenswerte Tiefen. Die drei Spielfilmepisoden wurden passabel genutzt und Leerläufe hielten sich zum Glück in Grenzen. Vielleicht hätte man hier und da einen Dialog oder eine Szene etwas straffen können, der Erzählfluss war aber insgesamt nicht schlecht und das Interesse brach nicht ab.

Das Ganze war jederzeit familientauglich und entsprechend harmlos und blutleer präsentiert – was auch absolut akzeptabel war. Es gab außerdem keine gravierenden Wendungen und alles verlief jederzeit in eher ruhigen Fahrwässern ohne größere Aufreger – was eindeutig für das Erreichen einer breiteren Zielgruppe sprach.

Wer Saurier liebt und nichts gegen einen kleinen Retro-Tripp hat, wird nicht um „Dinotopia“ herumkommen. Die Serie mag in vielen Aspekten angestaubt sein, besaß aber Charme und weitestgehend angenehme Unterhaltung. Nach etlichen Jahren war der Ausflug in die Vergangenheit mal wieder ganz nett, doch letztlich war ich über die knappe Episodenanzahl schon recht erfreut – länger hätte ich mir das Gebotene auch wieder nicht geben wollen. „Dinotopia“ ist nett, aber kein unverzichtbares Highlight, zumal es aktuell genügend hochwertigere Kost bei sämtlichen Streaminganbietern gibt.

6,5/10

Fotocopyright: Fernsehjuwelen

Liebes Kind (Mini-Serie)

Inhalt

Eine schwer verletzte Frau und ein Kind werden aufgegriffen und ins Krankenhaus gebracht. Ein Ermittler des LKA wird sofort hellhörig und vermutet eine Verbindung zu einem alten Vermisstenfall. Als er die Dame erblickt, scheint es sich entgegen aller Hoffnungen nicht um die Gesuchte zu handeln. Dennoch wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst…

Fazit

Nach langer Zeit war „Liebes Kind“ endlich mal wieder eine Serie, die mich sofort gepackt und bis zum bitteren Ende nicht mehr vom Haken gelassen hat. Was zuletzt „Ahsoka“ oder „One Piece“ nicht geschafft haben, hat diese dagegen vergleichsweise kleine deutsche Produktion erreicht und am Ende kann es dafür nur eine warme Empfehlung geben – doch beginnen wir erst einmal mit der eigentlichen Besprechung.

Die Handlung orientiert sich mehr oder weniger lose an wahren Begebenheiten und besaß ihren eigenen markanten Erzählstil. Nach kurzer anfänglicher Verwirrung meint der Zuschauer früh die Kontrolle zu besitzen und scheinbar passende Lösungen schnell zur Hand zu haben. Er hat jedoch nicht mit den ausgefeilten Drehbuchautoren gerechnet, de uns immer wieder auf falsche Fährten lockten oder das vermeintlich überschaubare Szenario mit Bedacht immer weiter ausbauten.

Der Sprung zwischen Rückblenden und Echtzeit funktionierte hervorragend und überfrachtete zu keiner Zeit. Man behielt stets den Durchblick, wodurch letztlich auch unser „Puzzletrieb“ nicht abbrach und man stets mit eigenen Theorien zum Fall beschäftigt war. Das Gebotene war dabei so enorm spannend, dass man keine Sekunde verpassen wollte und beim kurzen Toilettengang tatschlich auf die Pause-Taste drücken musste.

Ankreiden möchte ich den Machern höchstens die Auflösung (welche ich hier nicht spoilern möchte!). Ich würde nicht sagen, dass diese nicht vollkommen an den Haaren herbeigezogen wurde und mit dem bisherigen Stil brach, doch ich gerne mehr Elemente aus meinen Theorien wiedergefunden hätte. Klar wollte man etwas Anderes und weniger berechnendes präsentieren, dennoch möchte ich am Ende mindestens einen halben Wertungspunkt für diese Variante vom (immer noch prächtigen) Ergebnis abziehen.

Die Darsteller – allen voran unsere jungen Talente – haben ihre Sache sehr gut gemacht. Musste man sich erst einmal kurz an die (im Nachhinein hervorragend geschriebenen) Figuren gewöhnen, stieg von Sekunde von Sekunde auch deren Glaubwürdigkeit. Sie besaßen allesamt Charisma und wirklich jeder von ihnen trug aus seine Weise zum runden Gesamtkonstrukt bei. Sie waren nicht eindimensional und deren Motivationen klar verständlich – obgleich man sie nicht immer auf den ersten Blick sofort identifizierte.

Weder zu lang, noch zu kurz. Mit sechs knackigen Episoden lud diese Serie zum „durchbinchen“ ein und ließ mitsamt einem leicht gewöhnungsbedürftigem Finale mit zufriedenen Gefühl zurück. Trotz einiger Parallelen (sowohl zu echten Ereignissen, als auch zu anderen Mitstreitern) machte die Produktionen einen frischen Eindruck und fesselte ohne jegliche Durchhänger an den Schirm. Das Gesamtpaket war überraschend toll und gehört jedem interessierten Netflix-User ans Herz gelegt.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Furioza – In den Fängen der Hooligans (Mini-Serie)

Inhalt

Schon lange hat die Polizei eine Gruppe von Ultras im Visier, doch bislang fehlten die eindeutigen Beweise um die wilde Truppe endgültig zu zerschlagen. Als es dann zu einem Mord kommt, schleußen die Ermittler ein ehemaliges Mitglied der Hools ein und hoffen so auf einen baldigen Zugriff…

Fazit

Obwohl ich grundsätzlich empfänglich für die Thematik bin, habe ich bei Netflix bisher einen Bogen um das Werk gemacht. Der Film war nämlich vergleichsweise lang und bis dato leider nicht in deutscher Sprache verfügbar. Was mir bei asiatischen Produktionen eigentlich nichts ausmacht (hier schaue ich sogar meist mit englischen Untertiteln), hat mich hier irgendwie gestört. Glücklicherweise hat sich nun PLAION PICTURES um eine Synchronisation gekümmert – und so nebenbei die kompletten Ereignisse als Mini-Serie auf Scheibe gepresst.

Mini-Serie trifft es dann auch gut, denn abzüglich Rückblenden und langen Intro bleiben von den knapp 45 Minuten je Folge nicht allzu viel Content über – was allerdings nicht schlimm ist und besonders der Unterhaltung keinen Abbruch tat. Die vier Episoden waren nämlich jederzeit angenehm straff und kurzweilig erzählt, obwohl die Story durchaus ein paar Punkte zur Kritik abverlangte.

Das berühmte Rad wurde hier weder neu erfunden, noch besonders eigenwillig neu interpretiert. Alles verlief nach bekannten Mustern und hielt keinerlei Überraschungen bereit – so sehr man sich auch darum bemüht gab. Die Handlung war eher flach und vorhersehbar konstruiert, lieferte auch keinerlei neue Einblicke in die Hooligan-Szene. Glücklicherweise konnten aber Darsteller und einige wirklich gut choreografierte Actionszenen dieses Manko wieder ausbessern und nicht weiter darüber meckern lassen.

Obwohl die Optik stark auf Hochglanz poliert wurde, wirkte das Geschehen angenehm rau, dreckig und hart. Es wurde zudem wert auf viele kleine Austastungsdetails und Darstellung der Figuren gelegt – was zur Greifbarkeit und allgemeinen Glaubwürdigkeit ungemein behilflich war. Der zuweilen peitschende Soundtrack tat sein Übriges zur tollen Atmosphäre bei.

Wer sich für die Thematik interessiert, bekommt zwar keine neuen Einblicke oder eine sonst wie bahnbrechenden Wendungen, dafür aber eine unterhaltsame Serie mit ausgezeichnetem Pacing und authentisch gespielten Figuren. Die kompakten Episoden waren jedenfalls schnell „duchgebincht“ und eine Empfehlung für Genrefreunde geht raus. Sicherlich werden die Ereignisse schnell wieder vergessen sein, doch wahrscheinlich bietet sich in ein paar Jahre eine erneute Sichtung an.

7/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

The Last of Us – Staffel 1

Die Inhaltsangabe und die Kritik zur ersten Episode findet Ihr hier.

Fazit

Selten zuvor war ich auf eine Serie so gehypt und selten zuvor wurde eine Serie dem Hype dann auch so gerecht wie diese. Jede einzelne Episoden war nicht nur ausgezeichnet geschrieben, sondern wurde auch mit tollen Leistungen der Darstellern untermauert. Der wöchentliche Rhythmus tat dem Treiben im Nachhinein wirklich gut und ließ mich wesentlich konzentrierter als beim reinen „durchbinchen“ auf die vielen Details achten. Man hielt sich wirklich penibel an die Vorlage und erkannte viele Szenen aus dem Spiel 1 zu 1 wieder. Selten wurde ein Videogame so genau adaptiert und beispielsweise bei „Resident Evil“ habe ich immer davon geträumt, aber die Hoffnung noch nicht endgültig aufgegeben.

Natürlich nahm man sich ein paar Freiheiten, die sich keineswegs auf das Geschehen auswirkten – eher sogar noch eine Bereicherung waren. Einige Charaktere leicht zu verändern war vollkommen in Ordnung und verwässerte das Bekannte nicht, ein paar neue Hintergründe einzubauen tat dem Treiben jedoch richtig gut. Alles bekam mehr Kontur und viele Motivationen wurden besser begründet. Die Beziehung zwischen den Hauptfiguren kam zwar schon im Spiel gut rüber, wurde hier allerdings auf ein neues Level gehievt und machte viele derer Handlungen sehr gut verständlich.

Am Anfang hatte ich wegen den Darstellern so meine Bedenken, sogar leichte Bauchschmerzen. Während ich Pedro Pascal aus dem Stand als Idealbesetzung betrachtet habe, musste ich mit Bella Ramsey erst einmal warm werden – was letztlich sogar länger als gedacht angedauert hat. Erst im letzten Drittel der ersten Staffel habe ich mich mit dem ungewohnten Gesicht für Elli abgefunden und deren merklich veränderte Verhaltensweise gegenüber dem digitalen Vorbild akzeptieren können. Irgendwo war es sicherlich auch eine Designentscheidung, ihre Rolle durch leichte Varianz etwas interessanter zu gestalten und dem Zuschauer neue Aspekte zu präsentieren. Das war im Nachhinein okay.

Ansonsten überzeugte die Produktion mit hochwertiger Inszenierung, tollen Effekten und hervorragend gestalteten Mutanten. Die Clicker waren enorm furchteinflößend und die Kulissen einfach traumhaft stimmig – eben wie im Spiel, nur noch echter. Man hielt die Balance aus Action und ruhigeren Passagen erstaunlich gut, gab uns tiefgründige Dialoge und ein paar nachdenkliche Momente. Das war zwar schon eine Stärke des Games, wurde hier aber noch einen Ticken besser an den Mann (oder die Frau) gebracht. Das Pacing war einfach ideal und gab keinen Grund zur Klage.

Unterm Strich hat die Serie zum Kultspiel meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar leicht übertroffen. Ab der ersten Folge hat das Geschehen in seinen Bann gezogen und mit einigen innovativen Ideen den Kosmos der bekannten Vorlage sinnvoll erweitert. Es gab richtig viel Tiefgang und einen Verlauf, der trotz ausgiebiger Vorkenntnis unerwartet spannend daher kam und an den Bildschirm fesselte. Jede einzelne Episode war nicht nur sehr abwechslungsreich gestaltet, sondern auch ein kleines Kunstwerk für sich. Ich bin also nachwievor im Hype und freue mich auf die bereits angekündigten weiteren Staffel dieser Ausnahmeserie – weshalb ich die Höchstwertung auch noch nicht zücke und auf Steigerung gespannt bin.

9/10

Fotocopyright: Sky / WOW

Asbest – Staffel 1

Inhalt

Er war kurz davor als Profifußballer durchzustarten, doch dann wandert Momo in den Knast und muss vollkommen umdenken. Nicht nur hier, sondern auch außerhalb der Mauern regieren mächtige Bosse, die sein Dasein und das seiner Familie weiterhin beeinflussen. Nun muss er sich irgendwie durchschlagen und selbst zum echten Gangster werden…

Fazit

Mit „Asbest“ wandelt eine weitere Serie auf den Spuren von „4 Blocks“ und trifft damit zumindest bei mir vollkommen ins Schwarze. Regisseur und Darsteller Kida Khodr Ramadan liefert knallharte Kost, die unter die Haut geht – aber letztlich mit nur fünf Episoden viel zu kurz ausgefallen ist und glücklicherweise bereits in Sachen Verlängerung abgesegnet wurde.

Wer den geistigen Vorgänger zumindest Auszugsweise kennt, der kann sich den Inszenierungsstil und die Gangart von „Asbest“ auch ganz gut vorstellen. Erneut stellt Berlin die Kulisse für das raue Geschehen und erneut stehen bekannte Gesichter als in kultverdächtigen Rollen vor der Kamera. Auch wird das Ganze mit passender deutscher Rapmusik untermalt und so ein ganz eigenes, auf seine Weise enorm packendes Milieu geschaffen – welches sich auf angenehme Weise von den üblichen Produktionen aus dem Ausland abhebt und irgendwie heimatliche Gefühle entfacht.

Durch seine kompakte Anzahl an Episoden wurde die Serie nie langweilig und behielt stets ein hohes Tempo bei. Selbst wenn es mal weniger actionlastig zugeht, fesseln spannende Dialoge und die stets bedrückende Grundstimmung. Es baut sich ein herrlicher Sog auf, der bis zuletzt an den Bildschirm fesselt und die Folgen quasi „durchsuchten“ lässt. Dabei wurde alles so extrem hochwertig abgelichtet, dass man sich vor internationalen Mitstreitern nicht verstecken müsste. Der Look ist einfach atemberaubend, Schnitttechnik und Soundtrack absolut nach meinem Geschmack.

Die Handlung verlief nicht nur kurzweilig, sondern – soweit ich das beurteilen kann – auch halbwegs glaubwürdig und beruht wohl in Teilen auch locker auf wahren Ereignissen. Man konnte sich gut in die vielen unterschiedlichen Charaktere hineindenken und deren Motivationen insgesamt gut verstehen. Dieses Gefühl bleibt leider oft auf der Strecke, doch hier gelang es recht passabel und dafür gibt es großes Lob.

Wer „4 Blocks“ oder „Dogs of Berlin“ mochte, der wird auch diese Serie schnell in sein Herz fassen. Noch immer kann ich von Setting, Darstellern und Thematik nicht genug bekommen und freue mich auf die nächste Staffel. Meine einzige Kritik gilt eigentlich nur der geringen Episodenanzahl, die aber immerhin ein schnelles „durchbinchen“ sehr leicht macht. Steuert bei Interesse also ruhig mal die Mediathek der ARD an und schaut rein. „Asbest“ lohnt sich auf jeden Fall!

8,5/10

Fotocopyright: ARD

The Last of Us – Episode 1

Inhalt

Eine schlimme Seuche hat die Menschheit befallen und viele von Ihnen zu wahren Bestien mutieren lassen. Überlebende haben sich in den Überresten von ehemals großen Städten verschanzt und versuchen innerhalb der bewachten Mauern ein halbwegs erträgliches Leben zu führen.

Einer von Ihnen ist Joel, der zu Beginn des Ausbruchs vor 20 Jahren seine Tochter verloren hat und sich mit Tagelöhner-Jobs und kleineren Schmuggeleien über Wasser hält. Eigentlich wollte er sich auf die Suche nach seinem bereits seit drei Wochen verschwundenen Bruder machen, doch bekommt ganz unverhofft einen ganz speziellen Auftrag zugeschanzt…

Fazit

Normalerweise bespreche ich keine einzelnen Serienfolgen und habe es auch in Zukunft nicht wirklich vor. „The Last of Us“ jedoch hat aufgrund der von mir heiß und innig geliebten Spiele und dem enormen Medien-Hype eine gewisse Sonderstellung, weshalb ich jetzt bereits ein paar Worte zum Auftakt verlieren wollte. Ein ausführliches Review gibt es dann in ein paar Wochen – nachdem die Staffel komplett ausgestrahlt wurde.

Fangen wir mal bei den positiven Dingen an. Das Skript hielt sich bislang sehr eng an das Spiel, liefert uns sogar ein paar zusätzliche Szenen und macht das ein- oder andere Event hierdurch ein wenig runder. Man hatte dabei noch nicht das Gefühl von unnötigen Streckungen, vielmehr verständlicher Ausformulierung und Tiefe – eben eine gute Adaption für das Serienformat.

Die Atmosphäre war insgesamt sehr gut gelungen und fängt die Stimmung der Spiele bis dato prima ein. Pedro Pascal verkörpert Joel sehr gut, während ich mit Bella Ramsey als Elli noch nicht ganz warm geworden bin. Sie wurde optisch nicht so hervorragend getroffen, wirkt viel zu jung und noch zu übertrieben trotzig. Das mag zwar auch alles irgendwo passen und seine Berechtigung haben – weicht für mich allerdings noch viel zu arg von der Vorlage ab. Hier hatte die Figur wesentlich mehr Charme und war wesentlich hübscher.

Zu den Effekten gibt es im Moment noch nicht allzu viel zu berichten. Bislang gab es nur ein paar betrübliche Endzeit-Kulissen und einen nett inszenierten Flugzeugabsturz, doch noch nicht viel in Richtung Zombies und deren Maske. Hier bin ich aber optimistisch, da erste Bilder und Trailer hier schon einen ausgezeichneten Eindruck hinterließen und HBO hier bestimmt nicht lächerlich dastehen will. Schwach hingegen die deutsche Synchronisation und die mäßige Stereo-Abmischung, die auf der dicken Soundbar noch keine große Dynamik erkennen ließ. Hier sind andere Serien weiter vorne.

Nach einer einzigen Episode lässt sich noch nicht viel sagen, aber die Richtung scheint bis dato zu stimmen. Ich bleibe jedenfalls mit Spannung an der Sache dran und hoffe mit der „anderen“ Ellie noch ein wenig wärmer zu werden. Sie bzw. ihre Verhaltensweise ist aktuell mein größer Kritikpunkt an der Serie, doch bei Weitem kein Grund zum Abschalten. Noch kann ich den allgemeinen Wertungs-Hype noch nicht ganz nachvollziehen, gebe aber einen Daumen nach oben!

7/10

Fotocopyright: Sky / WOW

Totenfrau – Staffel 1

Inhalt

Der tragische Unfalltod des Mannes setzt Brünhilde Blum schwer zu, aber für ihre Kinder muss die junge Frau weiterhin stark sein und auch ihren Bestattungsbetrieb aufrecht erhalten. Da der Fluchtfahrer noch immer nicht identifiziert wurde und sie von Tag zu Tag an den Ermittlungsmethoden der Polizei zweifelt, beginnt sie selbst mit der Untersuchung des Falles…

Fazit

In der letzten Zeit habe ich mich an so einigen Serien versucht, doch nur wenige konnten mich zur Sichtung über die erste Episode hinaus bewegen und selbst dann war die Motivation meist eher gering. „Totenfrau“ war dabei allerdings eine rühmliche Ausnahme, die mich bereits nach wenigen Minuten fest an den Bildschirm fesselte und mit einer brillanten Atmosphäre in ihren Bann zog.

Die Serie war nicht nur äußerst hochwertig inszeniert, sondern begeisterte mit einer Spannungskurve, die ihresgleichen suchte. Man war sofort im Geschehen versunken und blieb bis zur letzten Minute am Ball. Sicherlich war die Geschichte an sich weitaus bodenständiger, als es noch zu Beginn den Anschein machte, aber schlecht war sie auf keinen Fall.

Jede einzelne Episode besaß ein tolles Pacing und Längen waren selbst in den etwas ruhigeren Momenten nicht zu verzeichnen. Die Mischung aus stetigem Fortgang der Handlung und ausreichender Zeichnung seiner Charaktere hat wunderbar funktioniert und kurzweilig blieb es dabei immer.

Sicherlich waren viele Dinge deutlich an den Haaren herbeigezogen und zu Gunsten besagtem Pacings zurechtgebogen, doch negativ möchte ich diese eigentlich sehr gelungenen Designentscheidungen nicht ankreiden. Die Elemente waren in sich stimmig und man konnte den Verhaltensweisen der Figuren jederzeit prima folgen.

Die Darsteller haben allesamt ganz hervorragend miteinander harmoniert und lieferten nicht zuletzt wegen ihren individuellen Akzenten (sowohl optisch, als auch sprachlich) eine sehenswerte Leistung ab. Sicherlich hat man den Ein oder Anderen Akteur schon einmal in der hiesigen TV-Landschaft erblicken können (allen voran natürlich Anna Maria Mühe), doch in solchen Rollen habe ich sie noch nicht erleben dürfen. Sie waren alle absolut toll und empfehlen sich hiermit hoffentlich auch auf größerer internationaler Bühne.

Der englische Titel „Woman of the Dead“ klingt ein wenig seltsam, doch der Inhalt ist es keineswegs. „Totenfrau“ mag letztlich das Rad nicht neu erfinden und eine verhältnismäßig bodenständige Story erzählen – doch die famose Umsetzung schmettert jedwede Kritik ab und ein hoher Unterhaltungsfaktor war definitiv gegeben. Für mich bereits ein frühes Serien-Highlight in diesem noch recht frischen Jahr und eine heiße Empfehlung wert!

8/10

Fotocopyright: Netflix

Die Wespe – Staffel 2

Inhalt

Frisch aus dem Knast entlassen, kann Eddie das Spielen einfach nicht lassen. Trotz strenger Auflagen und einer nervigen Bewährungshelferin wagt er sich in die zwielichtigen Locations, um sich beim Zocken wieder voll in die Schulden zu stürzen…

Fazit

Die zweite Staffel setzt nahtlos an die Ereignisse der Ersten an und schafft auf Anhieb, das schöne und vertraute Feeling neu aufleben zu lassen. Auch wenn mittlerweile wieder ein Jahr Pause zwischen den Episoden zu verzeichnen ist – schnell war man wieder drin und erste Lacher ließen nicht lange auf sich warten.

Die Handlung war simpel und nicht sonderlich tiefgründig, für seine kurzen und wenigen Folgen aber vollkommen ausreichend. Hier lag weniger der Fokus auf Komplexität oder spannendem Storytelling, vielmehr auf kurzweiliger Unterhaltung mit charmanten Typen und unkompliziertem Spaß. „Die Wespe“ war zudem eine Serie, die man locker nebenher anschauen konnte und trotzdem alle Notwendige mitbekam.

Der Cast hat sich zum Glück nicht großartig verändert – wurde im Gegenteil sogar noch um das ein oder andere neue Gesicht erweitert. Das Zusammenspiel wirklicher aller Beteiligten war grandios und bescherte uns unzählige komische Momente. Seien es musikalische Geldeintreiber, nervige Gurus oder penetrante Sozialarbeiterinnen – die Spanne an kruden Gestalten war so groß wie toll besetzt und gut gespielt.

Normale Maßstäbe vermag ich gar nicht heranzunehmen und erst recht kein Vergleich zu „House of the Dragon“ und ähnlichen Produktionen herstellen zu wollen. „Die Wespe“ ist eine Serie, die man entweder sofort ins Herz schließt oder gar nichts damit anfangen kann. Schnell stellt sich heraus, ob man zur Zielgruppe gehört oder ob einen die gezeigten Gags vollkommen kalt lassen. Wer mit deutschen Produktionen auf Kriegsfuß steht, hat sowieso schlechte Karten, alle Anderen bekommen erneut gewohnte Kost mit schrulligen Charakteren und aufreibenden Szenen aus dem Dartsport. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr weitergeht!

7/10

Fotocopyright: Sky

House of the Dragon – Staffel 1

Inhalt

Das Haus Targaryen ist in Sorge. Bis dato wurde dem König noch kein Sohn geboren und nun stehen die Zeichen auf eine weibliche Nachfolge. Seine Tochter versucht sich derweil selbst auf großen Schlachtfeldern zu etablieren, doch die Kritiker sind weiterhin skeptisch. Zu allem Übel gießt der Bruder des Herrschers immer wieder Öl ins Feuer…

Fazit

Auch wenn sich die Geister an den letzten Episoden von „Game of Thrones“ scheiden, so muss man den großen Erfolg der Serie – und damit verbundene Spin-Offs anerkennen. Wer bei der Vorgeschichte zu den dramatischen Ereignissen allerdings eine ähnliche Gangart erwartet, könnte zumindest mit der ersten Staffel noch etwas enttäuscht dreinblicken. Statt viel Gewalt gibt es eher viel Dialog, statt nervenaufreibender Drachen-Action, mehr Diplomatie. Das hatte gute, aber auch weniger spannende Momente zur Folge.

Die große Stärke von „Game of Thrones“ war seine Unberechenbarkeit, die hier nahezu aufgegeben wurde. Starben früher unerwartet wichtige Hauptpersonen und Handlungsstränge veränderten sich im Minutentakt – fährt „House“ dagegen in ruhigeren und vertrauter wirkenden Gewässern. Es gab nur wenige Wendungen – und die waren meist im Rahmen der durchaus bodenständigen Geschichte frühzeitig zu erahnen und brachten uns keine genialen Schockmomente ein.

Insgesamt blieb alles ein wenig auf Sparflamme, womöglich mit Blick auf das Ganze. Hatte sich „GoT“ oftmals wie von Folge zu Folge gescriptet angefühlt (immerhin kam der Autor nicht hinterher), verfolgt man nun wahrscheinlich einen anderen Plan und schrieb die Drehbücher wirklich Staffel- übergreifend und lockert die Handbremse erst gemächlich auf. Potential gibt es jedenfalls reichlich – und immerhin auch noch einige Jahre (knapp 200) zum Beginn der Daenerys-Ära.

Neben ein paar langatmigen Folgen gab es dennoch ein paar Lichtblicke. So existierten immer mal wieder hübsche Gefechte und sogar die viel gerühmtem Drachen durften kurz zeigen, wozu sie im Stande sind – und damit Appetit auf Mehr entfachen. Ansonsten machten die Darsteller ihre Sache allesamt solide, mal von unfreiwillig komischen Stylings mal abgesehen.

Für mich war „House of the Dragon“ nicht übel, doch im aktuellen Zustand auch nicht wirklich uneingeschränkt empfehlenswert. Man atmet zwar durchgehend die Atmosphäre der Hauptreihe, reicht aber zu keiner Sekunde an diese heran. Alles wirkt einen Ticken weniger bombastisch, einen Ticken weniger kompromisslos und leider auch oftmals einen Ticken behäbiger. Selbst die Effekte und Ausstattungsdetails konnten trotz gehobenem Durchschnitt nicht an die vorherigen Eindrücke anknüpfen. Fans der Saga schauen sowieso rein und machen sich Ihr eigenes Bild – der Rest darf sich zunächst bei anderen Series austoben und schaut vielleicht nach ein paar Staffeln rein – in der Hoffnung, dass man dort noch ein wenig an Komplexität und Spannung dazugewonnen hat.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Peacemaker – Staffel 1

Inhalt

Nach dem eher durchwachsenen Einsatz mit dem „Suicide Squad“, soll „Peacemaker“ trotzdem weiterhin für die Regierung arbeiten. Er wird einen kleinen Team zugewiesen, welche die Hatz auf außerirdische Parasiten verfolgt…

Fazit

Es war keine Liebe auf den ersten Blick, doch ab einem gewissen Zeitpunkt war ich dann doch sehr von „Peacemaker“ und seinen Eskapaden angetan. James Gunn brach ein wenig mit den üblichen Sehgewohnheiten und lieferte uns hier sympathische „Superhelden“, die in erster Linie mit ihrer groben Umgangsweise überraschend für Laune sorgten.

Die Serie richtet sich klar an ein erwachsenes Publikum und zementiert dies von Folge zu Folge immer wieder. Sei es der hohe Gewaltgrad, der abwertende Umgang mit Personen oder schlichtweg die derben Sprüche aller Protangonisten. Man nahm hier kein Blatt vor den Mund und strebte keine niedrige Freigabe an – so wie es sich oft gezwungen bei der Konkurrenz anfühlt.

John Cena gab sich ungewohnt rüpelhaft, auf der anderen Seite aber extrem menschlich und nicht nur in ruhigeren Momenten sehr nahbar. Besonders hier zeigte sich, wie gut die Mischung aus wieder Action und zwischenzeitlicher Figurenzeichnung funktioniert. Vielleicht mögen einige Elemente nicht sonderlich tiefgründig erscheinen, dennoch gab man sich bemüht und lieferte ein – zumindest für mich – absolut ausreichendes Ergebnis.

Die Story war insgesamt nicht sonderlich originell oder komplex, bot aber einen soliden Rahmen für das Geschehen. Man kam immer wieder schnell rein und musste am Folgetrag nicht überlegen, um was es zuletzt ging. Das Tempo war ansonsten durchwegs hoch und es gab nur selten kleinere Längen. Typische Cliffhanger sorgten dafür, dass man am Ball blieb und die nächste Folge unbedingt schauen musste.

Für Fans der Materie waren auch sicherlich die vielen Spitzen auf andere Superhelden von Belang. Man konnte sich viele Seitenhiebe nicht verkneifen und sorgte mit böse Sprüchen auf die Mitstreiter immer wieder für Lächler. Natürlich durften Betroffene mit klitzekleinen Gastauftritten dann auch nicht fehlen – wobei mir Nebendarsteller wie Robert Patrick noch wesentlich mehr Freude bereitet haben.

„Peacemaker“ war für mich eine willkommene Abwechslung im Serien-Wahn, der mittlerweile auch vor dutzenden Comic-Adaptionen kein Halt mehr macht. Man hebt sich allerdings nicht nur durch seine absichtlich schroffe Weise von den Mitstreitern ab, sondern hat auch inhaltlich ordentlich was zu bieten. Ich bin jedenfalls gespannt, wohin die Reise hier noch geht und wäre bei weiteren Staffeln definitiv wieder mit an Bord. „Peacemaker“ ist vielleicht nicht der stellenweise zitierte Überhit, aber bislang eine runde und zuweilen urkomische Angelegenheit – die sich nicht so angepasst wie viele andere Produktionen ähnlichen Genres anfühlte.

7,5/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

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