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Schlagwort: Netflix (Seite 2 von 23)

The Noel Diary

Inhalt

Nach dem Tod seiner Mutter kehrt ein bekannter Schriftsteller in seine alte Heimat zurück, um den Nachlass der Verstorbenen zu regeln. Noch während dem Sortieren der unzähligen Kisten steht plötzlich eine junge Dame vor seiner Tür und berichtet, dass ihre leibliche Mutter hier wohl einst als Mindermädchen gearbeitet hat und sie diese zu finden versucht. Gemeinsam gehen die Beiden auf Spurensuche…

Fazit

Da meine Freundin unbedingt einen romantischen Film schauen wollte, ist uns bei der Auswahl zufällig dieser Streifen „über den Weg gelaufen“ und die Sichtung ließ nicht lange auf sich warten. Zwar passte das Winter-/Weihnachts-Setting nicht unbedingt zur aktuellen Jahreszeit, aber dennoch ging das „Wegschauen“ problemlos von der Hand.

Die Story mag das Rad nicht unbedingt neu erfunden haben, bot jedoch einen soliden und vor allem glaubwürdigen Rahmen für die gebotenen Ereignisse. Es ging ruhig, aber nie zu still zur Sache und die Handlung schritt stets souverän voran. Sicherlich mögen einige Passagen leichte Züge von Vorschaubarkeit aufgewiesen haben, doch witzigerweise haben sich die Figuren im Film auch selbst darüber lustig gemacht.

Gut gefiel, dass man sich prima in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren Motivationen jederzeit verstehen konnte. Klar mag die Geschichte im Grunde nichts besonderes gewesen sein, durch ihre durchaus sehr realistischen Aspekte weckte sie dennoch Interesse und leichtgängige Immersion. Die Dialoge waren von einem erfahrenen Autor geschrieben, hielten die Waage aus Dramatik und Witz ziemlich gut und ließen uns nie den roten Faden verlieren.

Besonders die Chemie zwischen den Hauptpersonen (Barrett Doss und Justin Hartley) hat gepasst und somit den Titel auf ein stabiles Fundament gestellt. Es hat Spaß gemacht den beiden unterschiedlichen und dennoch gut miteinander harmonierenden Charakteren zuzuschauen und sie bis zum unausweichlichen Finale zu begleiten. Auch kleinere Nebenrollen wurde mit tollen Darstellern (u.A. mit James Remar) ebenfalls hervorragend besetzt und gaben keinen Grund zur Klage.

„The Noel Diary“ ist weder sonderlich tiefgründig, noch definierte er das Genre neu – und das war hier auch überhaupt nicht gefordert. Geboten wurde uns ein nette Liebes-Komödie, dass trotz (oder gerade wegen) seiner seichten Art ganz gut bei Laune hielt und mit ausgewogenen Pacing und sympathischen Hauptfiguren zu überzeugen wusste.

Fotocopyright: Netflix

Godzilla Minus One

Inhalt

Als wären die Nachwehen vom Zweiten Weltkrieg nicht genug, wird Japan von einem neuen Unheil heimgesucht. Ein Monster, welches der Volksmund schlichtweg als „Godzilla“ bezeichnet, hat es auf die Städte abgesehen und hinterließ bereits erste Spuren der Verwüstung. Gemeinsam mit einem Forscherteam will ein ehemaliger Kamikaze-Deserteur den Kampf gegen die Bestie aufnehmen…

Fazit

„Minus One“ gilt als bester Godzilla-Film seit Jahren, was im Anbetracht der zuletzt aus Hollywood fabrizierten Ergebnisse pauschal gar nicht mal so viel aussagt. Tatsächlich stach bereits zu Beginn das typische japanische Flair und sagen wir mal die „realistischere“ Darstellung des Themas ins Auge.

Für einen „Monsterstreifen“ hat man sich hier tatsächlich eine halbwegs ordentliche und vergleichsweise komplexe Story ausgedacht und reale Ereignisse geschickt dabei integriert. Man hat hier nicht nur auf Zerstörungsorgien, sondern vor allem auf die Gefühle seiner Hauptpersonen geachtet, sogar ein wenig Geschichtsverarbeitung auf unerwartet feinfühlige Weise (für eine solche Art von Film) betrieben.

Rache an Godzilla ist natürlich ein geläufiges Motiv, doch hier wurden seine wilden Eskapaden auf die nachvollziehbaren Schicksale einzelner Personen heruntergebrochen. Werden sonst anonyme Städte in Schutt und Asche gelegt, sehen wir hier tatsächlich Menschen auf den Straßen und können das Grauen der Verwüstung umso mehr greifen. Besonders, da auch die technische Seite eine Klasse für sich gewesen ist,

Statt Gagen für bekannte Stars rauszuballern, hat man (das nach Hörensagen sehr überschaubare) Budget voll und ganz für grandiose Effekte aufgebraucht. Einstürzende Häuserschluchten, zerstörte U-Bahn-Linien und wilde Gefechte auf hoher See – dieser Godzilla trumpfte mit einem natürlichen und hierdurch höchst beeindruckenden Look auf, der sich so gar nicht mit den deutlich sichtbare CGI-Pedanten aus Hollywood vergleichbar war.

In seinen lauten Momenten war das Werk extrem stark und unterhaltsam. Man klebte vor dem Schirm und kam auf dem Grinsen kaum heraus – wobei gesagt sei, dass der Streifen in seinen ruhigeren Passagen diese Euphorie etwas zurückfuhr und im letzten Drittel (vor dem Finale) ein klitzeklein wenig durchhing.

Wer „Godzilla“ mag, wird diesen Film lieben. Endlich bekamen wir wieder einen klassischen, japanischen Vertreter alter Schule und obendrei ein paar echt schöne Effekte, die keineswegs nach störendem CGI ausgeschaut haben. Vielleicht hätte man ein paar Sekunden einkürzen können, doch unterm Strich bleibt eine klare Empfehlung!

Fotocopyright: Netflix

Scoop – Ein royales Interview

Inhalt

Der Medienmogul Weinstein wird angeklagt und seine Verhaftung zieht weite Kreise. Unter den möglichen Mitschuldigen befindet sich sogar der Lieblingssohn der Queen und das Volk ist gespalten. Ein Redaktionsteam der BBC versucht ein Exklusivinterview, entscheidende Aussagen und natürlich auch eine mächtige Quote einzukassieren…

Fazit

Ich würde lügen, wenn ich von Anfang an behauptet hätte, dass mich die Thematik großartig interessieren würde. Da ich mir trotzdem einen spannenden und mit Gillian Anderson („Scully“ aus Akte X)gut besetzten Film versprochen habe, ging ich trotzdem munter ans Werk und wurde am Ende glücklicherweise nicht enttäuscht.

Wie exakt sich die Handlung an wahren Gegebenheiten orientiert, kann ich leider nicht sagen. Ich habe das Geschehen eher beiläufig verfolgt und konnte zumindest groben Eckfeiler mit einem wohlwollenden Nicken quittieren.

Erwartungsgemäß ging es bei diesem Streifen eher etwas ruhig und trocken, aber keineswegs langweilig zur Sache. Man stiegt mitten im Geschehen ein, kam nach wenigen Minuten gut in den Verlauf hinein und konnte den Ausführungen der Figuren problemlos folgen.

Nicht nur die optisch ungewöhnliche Gillian Anderson, vor allem ihre Gegenüber Rufus Sewell hat einen tollen Eindruck hinterlassen. Die Mimik und Gestik waren durchwegs glaubwürdig, animierten somit zum Schmunzeln oder gar zu Gänsehautmomenten.

Der Film lebte von seinen sich perfekt ergänzenden Schauspielern, die sich allesamt gekonnt die Bälle zuwarfen und die Sache immer weiter voran trieben. Auch wenn eigentlich nicht viel auf dem Schirm geschah und die tatsächlichen Fakten den Rahmen der Originalität begrenzten, wurde man super bei Laune gehalten.

„Scoop“ vermittelte ein eher schwieriges Thema auf unerwartet unterhaltsame Weise und verdient damit schon einmal ein großes Lob. Nicht nur die Autoren, vor allem aber auch die Darsteller haben ebenfalls hervorragende Arbeit geleistet und machten die Immersion perfekt. Unterm Strich ein dichtes Drama – sofern man einen persönlichen Einstieg findet und keine großartige Action oder dergleichen erhofft.

Fotocopyright: Netflix

Early Birds

Inhalt

Eine junge Dame wird Zeuge, wie sich ihr One-Night-Stand mit Dealern übernimmt und daraus ein schlimmes Blutbad entsteht. Kurzerhand beschließt sie das hinterlassende Geld, sowie die Drogen an sich zu nehmen und damit vor den vermeintlichen Hintermännern zu fliehen…

Fazit

„Early Birds“ war endlich mal wieder ein Film, der mich sehr angenehm überraschen konnte. Zunächst gefiel mir, dass der berühmte „Schweizerdeutsch-Dialekt“ nur im Ansatz zu vernehmen war – und dass die Macher eine im Grunde wenig revolutionäre Handlung sehr kurzweilig und mit herrlich schrägen Charakteren umgesetzt haben.

Zu Beginn gewann das Geschehen sicherlich noch keinen Blumentopf. Man tastete sich langsam an das Setting heran und wirkte zunächst noch ein wenig austauschbar und unoriginell. Im Laufe der Zeit kam man aber gut in die Handlung rein, verstand die einzelnen Zusammenhänge und stürzte sich vor allem voll auf seine toll gespielten Typen, die den Streifen absolut sehenswert machten.

Viele Aktionen und Figurenzeichnungen waren arg drüber und dennoch konnte man dem Treiben einen halbwegs glaubhaften Charme nicht absprechen. Die Handlung war weitestgehend in sich schlüssig (inklusive der Fehler, die die Charaktere hier bewusst begangen haben) und mit leichten Abstrichen glaubhaft aufgebaut. Die Darsteller gingen zuweilen völlig in Rollen auf und haben einen heraussaugenden Job erledigt. Anatole Taubman agierte richtig oscarverdächtig.

Optisch entsprach das Werk den aktuellen Standards, inklusive netter Drohnenflüge und schnellen Schnitten. Das Budget schien überschaubar gewesen zu sein, doch aus den vermutlich begrenzten Mitteln hat man in meinen Augen das Beste herausgeholt. Es hat an Nichts gemangelt und man fühlte sich rasch wohl.

Wegen Darstellern, Dialogen und Look erinnerte „Early Birds“ gelegentlich an deutsche Produktionen ala „4 Blocks“ – was ich hier keinesfalls negativ in den Raum werfen möchte. Der Film war rundherum geschmeidig inszeniert, hatte hervorragendes Pacing, einen ansprechenden Humor und hielt vor allem bis zum bitteren Ende absolut unterhaltsam bei Laune. Für mich ein ausgesprochen gelungener Titel, der sicherlich irgendwann noch einmal über den Bildschirm flackern darf.

Fotocopyright: Netflix

3 Body Problem (Staffel 1)

Inhalt

Wissenschaftler auf der ganzen Welt begehen Selbstmorde oder kommen bei tragischen Unfällen ums Leben. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch scheinbar hat alle Opfer eine gemeinsame Sache verbunden: die Forschung an Technologien, die eine außerirdische Macht möglicherweise als gefährlich empfindet und aufzuhalten versucht…

Fazit

Bei „3 Body Problem“ handelte es sich wieder einmal um eine Serie, die innerhalb kürzester Zeit einen unglaublichen Hype entfachte und hierdurch mein Interesse geweckt hat. Manchmal enttäuschen solche Produktionen – doch in diesem Fall wurde ich zum Glück äußerst positiv überrascht und hoffe auf weitere Staffeln.

Die Story entfaltete sich langsam, aber äußerst spannend und mit viel Tiefgang. Diese Serie schaut man sicherlich nicht nebenbei weg, sondern muss konzentiert angegangen werden, um alle Theorien und Abläufe zu verstehen. Das investierte Hirnschmalz rechnet sich jedoch schnell, denn die Sogwirkung war über weite Strecken absolut hervorragend und man konnte kaum vom Gesehen ablassen.

Neben einer vertrackten und zum Mitdenken animierenden Geschichte haben die Macher nicht an Kritik und kritischen Untertiteln zu aktuellen Themen gespart. Nicht nur künstliche Intelligenz, auch andere Entwicklungen werden zuweilen in Frage gestellt und vor allem unser Verhalten in einer stets abhörbanren Welt werden in den Fokus gerückt. Stellte sich das Problem, wie wir wohl sicher kommunizieren, ohne dabei von „anderen“ belauscht zu werden – moderne Assistenten lassen schön Grüßen.

Obwohl das Szenario nicht voll mit Computereffekten war, wirkte es stets hochwertig und teuer. Der eher realistische Look (inklusive starker Vignetten-Eingrenzungen) war edel und die CGI-Elemente meist eher dezent (es sei denn man befand ich inmitten eines Abschnittes, der in einer Art Videospiel stattfand). Kam es dann aber mal bewußt zu optischen Spielereien, so glänzten die Macher mit atemberaudenden Bildern, die selbst die ärgste Konkurrenz nicht fürchten muss.

Die Darsteller haben durch die Bank weg gut gefallen und überzeugende Arbeit abgeliefert. Sie unterschieden sich nicht nur optisch stark voneinander (was das Auseinanderhalten einfach machte), sondern waren auch Charakteren mit eigenem Kopf und eigenen Verhaltensweisen. Man konnte sich recht passabel in alle Figuren hineindenken, auch wenn sie aufgrund ihres wissenschaftlichen Backgrounds schon ein wenig höhergestellt anfühlten.

Mit „3 Body Problem“ hat Netflix endlich mal wieder eine tiefgründige, auf einem tollen Level verkopfte und nicht unbedingt einfache Serie im Sortiment, die man bei Interesse uneingeschränkt empfehlen kann. Ich hoffe, dass diese Serie bei der breiten Maße größeren Anklang findet und so weitere Fortsetzung ermöglich – ging es nämlich mit dem aktuellen Niveau weiter, so müsste ich unbedingt weiter am Ball bleiben.

Fotocopyright: Netflix

Das Signal (Mini-Serie)

Inhalt

Paula ist Astronautin auf der internationalen Raumstation ISS und freut sich auf die Wiederkehr zur Familie. Nach einer geglückten Landung auf der Erde, stürtzt ihr Flugzeug gen Heimat allerdings in den Atlantik und es wird nicht mit Überlebenden gerechnet. Vater Sven und Tochter Carlotta stehen nun vor einem Scherbenhaufen und müssen sich obendrein auch Vorwürfe um die Beteiligung Paulas bei diesem Unglück gefallen lassen…

Fazit

Als Netflix noch verhältnismäßig jung (bei uns) war, haben wir uns mit Serien wie „Dark“ recht früh einen ausgezeichneten Ruf im Bereich Mystery erarbeitet, aber bislang kaum weiteren Output aus dieser Richtung folgen lassen. Nun ist „Das Signal“ beim Streaminganbieter gestartet – und ich habe die überschaubaren vier Episoden direkt an einem Sonntag durchgesuchtet.

Die Story war hervorragend erdacht und technisch perfekt umgesetzt. Sicherlich durfte man nicht jedes Detail mit der Lupe betrachten, doch grob gesehen wirkte das Konstrukt in sich stimmig und verfehlte seine Aussage am Ende nicht. Natürlich wurden einige Aspekte entweder stark vereinfacht oder litten an kleineren Problemen mit der Glaubwürdigkeit, doch als Gesamtpaket betrachtet haben die Autoren trotzdem eine mehr als beachtliche Leistung an den Tag gelegt.

Bereits nach wenigen Minuten ging die Spannungskurve durch die Decke und vermochte ihre Geheimnise eigentlich auch bis zur letzten Minute bewahren. Der Zuschauer konnte sich gut in die Figuren hineindenken und fortwährend eigene Theorien zu Hintergründen und Tathergängen ersinnen. Das Geschehen war praktisch frei von Durchhängern und jede Minute hing man gebannt am Schirm und den Lippen der hervorragend agierenden Darsteller.

Vor allem die kleine Yuna Bennett, aber auch ihr Filmvater Florian David Fitz haben mich absolut von sich überzeugt. Sie spielten glaubhaft und trugen ihren Teil zum Abtauchen und Wohlfühlen in der Handlung bei. Allerdings sollte man auch den Rest vom erstklassigen Cast nicht unerwähnt lassen – mit nahmhaften Größen wie Katharina Thalbach, Meret Becker oder Uwe Preuss wurden selbst kleinste Auftritte erstklassig besetzt.

Optisch muss sich die Produktion vor keinem Mitstreiter (und egal aus welchen Land) verstecken. Die Bilder waren hochwertig in Szene gesetzt und die Computereffekte auf allerhöchstem Niveau. Selten zuvor sahen Aufnahmen aus dem All (bzw. einer Raumstation) so fantastisch aus und die Immersion war einfach perfekt. Aber nicht nur die schwerelosen Kulissen, auch die irdischen Ansichten waren einfach fantastisch. Der stets leichte Vignetten-Filter stieß nicht negativ auf, sorgte für einen charismatischen Look.

Neben „Dark“ ist „Das Signal“ für mich eine der deutschen Ausnahmeserien im Mystery-Bereich überhaupt. Die Macher orientierten sich offenkundig an Klassikern wie „Akte X“, bewahrten aber dennoch eine erfreuliche Bodenständigkeit und redeten sich beim Finale nicht mit übernatürlichen Elementen heraus. Die Story war packend, audiovisuell überragend inszeniert und mit befriedeigendem Twist zu Ende erzählt worden. Gekonnt wurden hier Drama und Sci-Fi-Bestandteile miteinander kombiniert und eine tolle Sogwirkung erzielt. Für mich ein echte Serienüberraschung und schon jetzt eines der persönlichen Streaming-Highlights des Jahres 2024.

Fotocopyright: Netflix

Mea Culpa

Inhalt

Aus finanziellen Gründen bricht eine Anwältin mit dem Familienfrieden und nimmt einen Mordverdächtigen als Klienten unter Vertrag. Noch während sie versucht aus dem Beschuldigten schlau zu werden, zieht dieser seine eigene Show ab um seine vermeintliche Retterin ins Bett zu bekommen…

Fazit

Für mich war „Mea Culpa“ eine typische Netflix-Produktion, die mit hochglänzenden Bildern, symphatischen Darsteller, aber einer nicht ganz überzeugenden Handlung für einen halbs unterhaltsamen Abend zu gebrauchen war – sicherlich aber nicht nachhaltig im Gedächtnis verbleiben wird.

Bis zu einem gewissen Punkt war die Grundgeschichte ganz okay, aber besonders zu Beginn noch etwas langatmig geschrieben und mit seltsam agierenden Persönlichkeiten bestückt. Bei den enorm überzeichneten Figuren war schnell klar, dass hier einiges im Argen lag und vermeintliche gute Eindrücke täuschen könnten.

Bei diesen Kniff haben es die Macher dann aber ein wenig übertrieben und ließen das Geschehen beim Finale fast wie eine Satire ausschauen. Waren einige bizarre erotische Einlagen nicht genug, schoß man gen Ende massiv über das Ziel heraus uns nahm dem Thrill fast jegliche Grundlage. Zwar wurde man auch hier ordenlich bei Laune gehalten, doch so richtig ernst nahm man das Gebotene nicht mehr.

Die Darsteller haben ihre Sache im gegebenen Rahmen ganz ordentlich erledigt, auch wenn ihre hippen Outfits manchmal mehr an eine Modenschau, denn oscarreife Darbietung erinnerte. Immerhin entsprachen Optik und Inszenierung aktuellen Sehgewohnheiten und gaben keinen Grund zur Klage.

„Mea Culpa“ war kein überragender, aber wegen seines gewissen Unterhaltungsfaktors auch kein allzu schlechter Film. Unfreiwillig komische Elemente und ein absurdes „Happy End“ muteten seltsam an, waren unterm Strich jedoch keine Showstopper. Für mal Zwischendurch geht das Werk in Ordnung, doch ein Abo würde ich allein für solche Titel keinesfalls abschließen wollen.

Fotocopyright: Netflix

60 Minuten

Inhalt

Ausgerechnet am Tages eines großen Kampfes, geht es bei Octavio auch Abseits des Ringes um Alles. Seine Ex möchte ihm das Sorgegerecht entziehen und nun muss er sich wortwörtlich in 60 Minuten durch die halbe Stadt boxen, um rechtzeitig bei seiner Tochter zu sein…

Fazit

Bereits im Vorfeld gab es einige kritische Stimmen zu diesem Film. Zwar wurde auch die schwache Handlung, vielmehr aber die reichhaltige Darstellung von Auseinandersetzungen bemängelt. Ich habe mir das Teil am vergangenen Wochenende mal angeschaut und kann in allen Punkten Entwarnung geben.

„60 Minuten“ lässt sich nur schwerlich mit „normalen“ Spielfilmen vergleichen, fühlt sich vielmehr wie Werbung für Kampfsport an sich an und macht sein eigenes Ding. Sicherlich war die Handlung nicht mehr als reines Alibi und die gesamten Abläufe rein von Zufall geprägt, aber das war hier ausnahmsweise mal herzlich egal.

Der Film hastete von Schauplatz zu Schauplatz, bzw. von Kampf zu Kampf und ließ weder der Hauptfigur, noch dem Zuschauer großartig Zeit zum Verschnaufen. Das hohe Tempo machte Spaß und hielt den Unterhaltungswert stets oben. Erneut war der Weg das Ziel – man wollte immer wissen, was unserem Helden als nächstes auf seiner Reise erwarte, so sehr man ja eigentlich auch ein „Happy-End“ erwartete und diesbezüglich gar keine Zweifel hatte.

Emilio Sakraya hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich fand sein Spiel absolut in Ordnung und seine Choreografie bei den Gefechten ziemlich genial. Überhaupt haben alle Akteure prima zusammengearbeitet und und gerade wegen der sehenswerten Kloppereien einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Jeder hat abgeliefert, was übrigens auch die Technik betraf.

Die Keilereien wurden optisch eindrucksvoll in Szene gesetzt, ließen deren Dynamik und Härte zweifelsfrei miterleben. Die Kameraarbeit war erfreulich beweglich, gab dem Treiben zusätzlichen Antrieb und dem Betrachter noch weniger Gelegenheit über Sinn und Unsinn zu sinnieren. Gut haben auch die Filter gefallen, die einen tollen hochwertigen Kinolook erzeugten und das Ganze nicht wie eine Doku ausschauen ließen.

Zweifelsohne ist „60 Minuten“ ein sehr spezieller Film, doch bei seiner passenden Zielgruppe dürfte er für Begeisterung sorgen. Zwar gab es in der Vergangenheit bereits ähnlich gelagerte Filme („Kampfansage“, etc.), aber konnten diese mich nicht so überzeugen wie dieser aktuelle Netflix-Vertreter. Wer sich mit einer schwachen und arg konstruierten Story, vielen Überspitzungen und noch mehr wildem Gekloppe arrangieren kann, erhält ihr einen Spaßfilm in seiner reinsten Form.

Fotocopyright: Netflix

Doi Boy

Inhalt

Um den Militärdienst zu entgehen, flieht ein junger von Myanmar nach Thailand und taucht dort als Tänzer in einer zwielichtigen Bar unter. Als dann die Corona-Pandemie für deren Schließung sorgt und er nun ohne Einkommen da steht, geht er auf gefährliche Wünsche eines Stammgastes ein…

Fazit

Meiner Partnerin zuliebe gab es am Wochenende mal wieder einen Film im thailändischen Originalton und deutschen Untertiteln für mich. In Anbetracht der Inhaltsangabe haben wir uns ein mitreißendes Drama erhofft, am Ende blieben wir allerdings beide mit eher gemischten Gefühlen zurück.

„Doi Boy“ erzählte eine – zumindest in Ansätzen – glaubwürdige Geschichte, in die man sich schnell hineindenken und ebenso schnell Sympathie zu den Figuren aufbauen konnte. Obwohl der Streifen sehr ruhig, stellenweise nahezu melancholisch präsentiert war, sorgte er mit vielen Rückblenden und Zeitsprüngen immer wieder für leichte Verwirrung.

Die Macher haben es sich und den Zuschauern durch die verschachtelte Erzählweise unnötig kompliziert gemacht, dies aber wohl gezielt als Stilmittel gewählt. Die Handlung wirkte so vielleicht komplexer als sie eigentlich war und vor allem musste man über das Finale so viel mehr grübeln, als man eigentlich nötig gehabt hätte.

Davon abgesehen lieferte man uns eine technisch ordentliche Inszenierung, die sich vor der aktuellen Konkurrenz (beispielsweise aus China oder Südkorea) nicht verstecken muss. Der Film besaß einen ansprechenden Look und an den passenden Stellen tolle Raumklangeffekte (beim spärlichen Einsatz von Musik beispielsweise).

Die Darsteller haben ihre Sache gut und vor allem glaubhaft gemacht. Man konnte sich prima in deren Lage hineindenken und ihre Emotionen teilen. Die Fokussierung auf wenige Hauptfiguren tat dem Treiben im Allgemeinen auch sehr gut, sorgte jedoch für sehr zusammengekünstelte Momente, die wiederum ein wenig an der Glaubwürdigkeit nagten.

Gute gedacht, aber nur „okay“ umgesetzt. „Doi Boy“ überraschte in erster Linie mit seiner leicht undurchsichtigen Erzählstruktur, gefiel aber bei Darstellern und Technik. Wer mit der Thematik etwas anfangen kann und kein Problem mit einer gewissen Aufmerksamkeitsspanne hat, darf gerne mal reinschauen.

Fotocopyright: Netflix

Rebel Moon – Teil 1: Kind des Feuers

Inhalt

Um die Besatzung ihres Planeten abzuwenden, geht die junge Kriegerin Kora auf die Suche nach weiteren Mitstreitern in ihrem schier hoffnungslosen Kampf mit geballter Kraft entgegenzutreten…

Fazit

Nach all den negativen Kritiken, die bereits rund einer Woche vor Release durch das Netz geisterten, war die Vorfreude doch enorm getrübt. Eine Stellungnahme, in der Synder mit einem Director`s Cut erneut einen völlig anderen Film ankündigte, macht das Ganze dann auch nicht besser. Wie dem aber auch sei: ich habe natürlich direkt einen Blick gewagt und möchte hier ein paar Zeilen um Besten geben.

Anhand der kurzen Inhaltsangabe lässt sich schon erahnen, dass der Streifen handlungstechnisch nicht sonderlich komplex ausgefallen ist und sich unverhohlen an bekannten Schemata bzw. filmischen Vorbildern ala „Die sieben Samurai“ bedient.

Auch wenn die Spielzeit mit deutlich über zwei Stunden nicht grade vom Pappe war, gab es inhaltstechnisch bisher wenig zu verkünden. Der Streifen fühlt sich zu jeder Zeit wie ein Auftakt einer mehrteiligen Reihe an und nahm sich nicht zuletzt deswegen auch stellenweise viel zu viel Zeit um seine magere Handlung zu präsentieren.

Optisch macht das Werk einen weitestgehend sehr guten Eindruck, auch wenn nicht alle Effekte perfekt waren und deren Herkunft aus dem Computer deutlich zu erkennen war. Bei der Gestaltung orientierte man sich ebenfalls an bekannten Sagen wie beispielsweise „Star Wars“ und das Ganze fühlte sich hierdurch dann auch wie ein „Seitenfilm“ ala „Rouge One“ an – nur eben nicht so wirklich kurzweilig erzählt.

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht und ob das Geschehen noch einmal an Fahrt aufnimmt. „Teil 1: Kind des Feuers“ war kein befürchteter Totalausfall, aber eben auch nicht das Gelbe vom Ei. Der Streifen wirkte zu lang gestreckt und die Story einfach zu dünn. Es gab keinerlei echte „Aha“-Momente, die bei der ersten Sichtung in Erinnerung blieben und so liegen nun umso mehr die Hoffnungen auf der Fortsetzung – die bei den nun gedämpften Erwartungshaltungen eigentlich nur gewinnen kann.

Fotocopyright: Netflix

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