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Schlagwort: Besprechung (Seite 66 von 199)

Der Super Mario Bros. Film

Inhalt

Per Zufall werden die beiden Brüder Mario und Luigi in eine Parallelwelt gezogen und dort räumlich voneinander getrennt. Während sie sich auf die gegenseitige Suche machen, stellen sie jedoch fest, dass sie in einem schlimmen Konflikt geraten sind und ein Bösewicht namens Bowser nach der Herrschaft über Allem strebt…

Fazit

Zwar habe ich nicht unbedingt nach einem neuen Mario-Film gerufen, mich aber innerlich im Laufe der letzten Monate (und nach den ersten recht vielversprechenden Bildern) schon ein wenig darauf gefreut. Über den Trash mit Bob Hoskins und Dennis Hopper verliere ich besser keine weiteren Gedanken und betrachte diesen neuen Versuch mal ganz unvoreingenommen.

Zunächst fällt die hübsche computeranimierte Optik ins Auge, die wirklich was hergemacht hat. Alle bekannten Figuren und Locations wurden mit hohem Wiedererkennungswert umgesetzt und prächtig animiert. Man fühlt sich auch dank des bekannten Soundtracks sofort in die Videospiele hineinversetzt und harrte freudig der Dinge, die da kommen.

Die Geschichte verdient wahrlich keinen Oscar, geht aber soweit in Ordnung. Man hat versucht kindgerecht zu bleiben und zugleich möglichst viele Figuren des Franchise unterzubringen. Schon die Spiele waren mit ihren Handlungen nicht sonderlich originell und von daher lag die Messlatte hier sowieso sehr niedrig.

Am wichtigsten ist ein hoher Unterhaltungsfaktor und der war hier durchwegs gegeben. Auf dem Schirm war fast immer was los, rasante Momente oder witzige Sprüche wechselten sich angenehm ab und ließen nur selten Leerlauf aufkommen. Manchmal fühlte sich das Geschehen aber etwas belanglos und vorhersehbar an – was höchstwahrscheinlich die jüngeren Semester nicht stören dürfte.

Überhaupt gingen die Macher stark auf „Nummer Sicher“. Man verwurstete die vertrauten Elemente der Vorlage, wagte aber nichts bahnbrechend Neues. Ich sehe dies jedoch nicht als Kritikpunkt, möchte diesen Umstand jedoch erwähnen. Man konnte dem Streifen mangelnde Innovation vorwerfen, aber lieber zunächst einmal die soliden Grundlagen verarbeitet, statt mit komplett neuen und gewöhnungsbedürftigen Ideen ins Haus zu fallen.

Wer Mario und Konsorten liebt, wird wohl kaum um diesen Film herumkommen. Die vielen kleinen Anspielungen und Details waren gelungen, lassen die simple Rahmenhandlung schnell vergessen. Selbst wer mit dem Kult-Klempner bisher keine Berührungspunkte hatte, dürfte dank hohem Unterhaltungswert auf seine Kosten kommen und idealerweise mit seinen Kindern eine gute Zeit bei der Sichtung haben. Mir war der Titel insgesamt etwas zu seicht (was wohl auch seine Intention war), aber eine Empfehlung gibt es trotzdem.

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

The Fast and the Furious 3: Tokyo Drift

Inhalt

Wegen ständiger Verfehlungen muss Problemkind Sean zu seinem in Japan stationierten Vater reisen und dort seine restliche Schulzeit hinter sich bringen. Es dauert jedoch nicht lange, bis er sich sogar mit einem Angehörigen der Yakuza anlegt und wieder in illegale Autorennen verwickelt wird…

Fazit

Der nunmehr dritte Teil der berühmten „Fast“-Serie stach damals wie heute ein wenig aus der Reihe heraus. Mit seinen neuen Charakteren und dem Schwerpunkt auf „Driftrennen“ mutete er recht ungewöhnlich an – hob sich aber nicht im positiven Sinne vom Rest empor.

Irgendwie war mir „Tokyo Drift“ schon immer zu weich gespült und ließ trotz aufreibender Rennen den leicht spröden und machohaften Charme seiner Vorgänger missen. Gefühlt fuhren hier noch halbe Kinder ihre Runden und der Ansatz mit der Yakuza wirkte aufgesetzt und schablonenhaft skizziert.

Die Handlung war so simpel wie berechenbar, doch immerhin um ein Minimum an Geschichte rund um die turbulenteren Momente bemüht. Leider konnte auch diese zur keiner Zeit so richtig von sich überzeugen und musste als simpler Rahmen für die Rennen verbucht werden.

Die Darsteller haben ihre Sache solide erledigt, jedoch wenig dabei geglänzt. Der Einsatz von eher unbekannteren Gesichtern war vollkommen legitim, doch ohne auch nur ein Zugpferd mutete das Geschehen schon komisch an. Immerhin gab es wieder ein paar beachtlich aufgemachte Fahrzeuge in mächtig wilden Aktionen zu bestaunen. Quasi die echten Hingucker des Streifens.

Die Sache mit dem „Driften“ hat sicherlich seinen Reiz und der Versuch sich von der restlichen Reihe zu emanzipieren ebenfalls. Dies rechne ich den Machern zwar an, kritisiere diese Umstände allerdings zugleich. Die mäßige Innovation ging eigentlich noch in Ordnung, doch dass „Fast 3“ umso mehr wie ein „kindlicher“ Jugendfilm wirkt, gefiel mir weniger. Man konnte sich überhaupt nicht mit den Figuren identifizieren und sich auch nie so richtig in der Handlung fallen lassen. Einzig die tollen Rennszenen, die hübschen Autos und die optisch einwandfreie Inszenierung holen hier einige Punkte auf meinem Wertungskonto heraus.

6/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

2 Fast 2 Furious

Inhalt

Nachdem Brian seinen Job verlor und bei einem illegalen Autorennen von den ehemaligen Kollegen verhaftet wurde, bleibt für seine Freiheit nur noch eine Option: er muss als Undercover-Agent wieder in die Racing-Szene einsteigen und einen verdächtigen Gangsterboss beschatten…

Fazit

Ein ungeschriebenes Gesetz aus Hollywood besagt, dass man erfolgreiche Filme einfach fortsetzen muss – selbst wenn man dabei auf einen vermeintlichen Stützpfeiler wie in diesem Falle auf Vin Diesel aufgrund zu hoher Gagenanforderung verzichten muss. Der erste Teil der Reihe hat einen neuen „Hype“ um Tuning und flotte Flitzer entfacht und es war klar, dass seine direkte Fortsetzung ebenfalls auf diesen rasenden Zug aufspringen dürfte.

Die Handlung war zwar nachwievor keine Ausgeburt an neuen Ideen, knüpfte aber immerhin passabel an die vorherigen Ereignisse an und ließ dank schlagkräftiger Unterstützung von Tyrese Gibson und Eva Mendez auch den Verlust von >Toretto< locker verkraften. Erzählerische Tiefe war nie zu erhoffen gewesen und so durfte man sich auch beim zweiten „Fast“ entspannt zurücklehnen und schöne Menschen in ebenso hübschen Fahrzeugen bewundern.

Die Inszenierung war dabei wieder erstklassig und hat auch heute nichts von ihrem Charme verloren. Die Rennen waren perfekt choreografiert, flott geschnitten und mit einigen wirklich beachtlichen Kameraperspektiven und intuitiver Tricktechnik bestückt. Man fühlt sich stellenweise wie in einem Videospiel – allerdings mit dem Gedanken, dass hier alles wesentlich echter wirkt und CGI gar nicht so sichtbar-störend in Erscheinung tritt.

Wichtigstes Kriterium bei dieser Art von Film ist allerdings der Unterhaltungswert – und der war erneut gegeben. Schnell vergisst man seine gravierenden Mängel (wie eben die schwache und austauschbare Geschichte) und schnell bekommt man in den actionreichen Passagen ein breites Grinsen aufs Gesicht gezaubert. Auf dem Schirm gibt es eigentlich immer genügend optische Schauwerte – in Form von nackter Haut oder eben der Fahrzeuge – und so wird es nur selten ein bisschen langweilig.

Auch der zweite „Fast“ ist Popcornkino in Reinform und der Erfolg der Reihe gab den Machern mit ihrer Herangehensweise sowieso recht. Hier regiert ebenfalls der Spaß und lästige Details wie eine tiefgreifende Storyline oder mehr als schablonenhaft skizzierte Figuren sollten da nicht kriegsentscheidend stören. Wer den Erstling mochte, kommt auch hier garantiert auf seine Kosten – aber eine höhere Wertungskarte kann ich aus filmischer und vielleicht auch leicht anspruchsvollerer Sicht trotzdem nicht zücken.

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

The Fast and the Furious

Inhalt

Eine unbekannte Gruppe überfällt mit unschöner Regelmäßigkeit diverse Transporter und macht dabei fette Beute. Die Polizei ist ratlos und sieht lediglich eine Verbindung zum Milieu der Auto-Tuner, bei denen sich Brian nun als Undercover-Agent eingeschmuggelt und die Fühler ausbreitet. Seine Einsatzleitung hat bereits eine bestimmte Truppe in Verdacht, doch je mehr sich Brian auf die Verdächtigen einlässt, desto mehr wird sein Sinn für Gerechtigkeit auf die Probe gestellt…

Fazit

Ich glaube, seit seinem damaligen Release auf DVD habe ich den ersten Teil der mittlerweile zehnteiligen Reihe (ohne Auskopplungen wie „Hobbs & Shaw“ mitgezählt) nicht mehr gesehen und nun im 4K Zeitalter war es einfach mal wieder an der Zeit für diesen erneuten Ausflug bei Dominic „Dom“ Toretto (Vin Diesel) und seiner heiligen Familie.

Zwar war der Film an sich schon damals keine allzu überragende Angelegenheit, doch sein Kultpotential durchaus erkennbar. Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und traf den Nerv seiner Zuschauer. Tolle Autos und eine geleckte Optik (die besonders im HDR-Modus der 4K-Variante bestens zur Geltung kommt) reichten aus, um über eine eher schwache und äußerst klischeebehaftete Handlung, inklusive schablonenhaft gezeichneter Charaktere hinwegzuschauen und ein gelegentliches Grinsen auf die Lippen zu zaubern.

Die Geschichte war nicht neu und hielt sich auch nicht lange mit ihrer eigentlichen Aufklärung zurück. Vielmehr ging es hier um das Präsentieren der aufwändig getunten Fahrzeuge – was mit entsprechend fettem Sound (sowohl der Autos an sich, als auch beim fantastischen Soundtrack) oftmals für Gänsehaut sorgte, mit diesen Schauwerten einfach gute Laune verbreitete und nicht weiter an Details oder Ungereimtheiten festhalten ließ.

Der Plot erinnerte stark an Konkurrenten wie beispielsweise „Gefährliche Brandung“ und scheute sich nicht vorm dicken Auftragen der eigentlich eher oberflächlich angelegten Männerfreundschaft, mitsamt deren fadenscheinig konstruierten Hintergründen. Hier stand die Action einfach mehr im Vordergrund und es wurde mehr wert auf Chrom und Racing, statt auf dem Zeichnen der Figuren gelegt. War so in Ordnung.

Die Darsteller habe – im gegebenen Rahmen – ihre Sache solide gemacht und gaben (immer im Gesamtbild betrachtet) keinen Grund zur Klage. Die Chemie zwischen Diesel und Walker hat gepasst, deren zuweilen arg überzogen cooles Spiel hingegen irgendwo auch wieder. Die Frauen verkamen leider zum schnöden Beiwerk, doch war dies leider irgendwo auch zu erwarten. Man fokussierte hier eine Männerwelt als Zielgruppe und da macht das so wieder einen Sinn – ob man das nun gut findet oder eben nicht.

Man kann von „The Fast and the Furious“ halten was man will, doch einen gewissen Unterhaltungsfaktor vermag ich diesem Werk noch immer nicht abzusprechen. Auch wenn ich mich nicht für Autos interessiere und die austauschbare Handlung mitsamt ihrer oberflächlichen Figuren durchaus kritisiere, so sehr hatte ich am gestrigen Abend dann doch wieder meinen Spaß an dem Streifen. Die toll inszenierten Rennen machen mächtig Laune und der scheppernde Soundtrack ließ mein Heimkino fröhlich beben. Am Ende ists auch nur ein Film, der allerdings seinen Unterhaltungsauftrag mit Bravour erfüllt und wieder Bock auf die Sichtung der weiteren Teile macht.

7/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

10.000 B.C.

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

D’leh ist Mitglied des Yagahl-Stammes und kämpft stets um Anerkennung bei seinen Leuten. Dank einer erfolgreichen Mammut-Jagd darf er dann endlich um die Hand seiner Liebe Evolet bitten, doch die Freude ist nur von kurzer Dauer. Finstere Sklavenhändler aus einem weit entfernten Land überfallen das Dorf und nehmen die blauäugige Schönheit samt anderer Bewohner gefangen.

D’leh fackelt nicht lange und nimmt die Verfolgung auf. Es wird eine lange und beschwerliche Reise voller Gefahren und fremder Kulturen…

Fazit

Spätestens seit „Stargate“ wissen wir, dass Roland Emmerich eine Vorliebe für Wüstenszenarien und ägyptisch angehauchte Zivilisationen hat. Mit „10.000 B.C.“ konnte sich der gebürtige Stuttgarter mal wieder so richtig austoben und beweist erneut, dass er zumindest visuell ein Gespür für großes Kino hat.

Dank der vertrauten Erzählstimme von Armin Mueller-Stahl kommt man schnell ins Geschehen und findet sich beim Stamm der Yagahl gut zurecht. Verständlich werden die Figuren vorgestellt und Ausgangslage der Geschichte definiert. Die Grenzen zwischen Gut und Böse werden unmittelbar getrennt und geben keinen Freiraum für andere Interpretationen. Wie in einem gradlinigen Märchen gibt es einen sofort erkennbaren Helden, eine hübsche „Prinzessin“ und eine schier übermächtige Gegenfraktion.

Der Film ist allerdings Märchen und Abenteuerfilm zugleich. Es gibt viel zu entdecken und die weitläufigen, wunderschönen Kulissen animieren zum Versinken. Die fremden Welten fühlen sich toll an und wirken auf ihre Weise stimmig und glaubhaft. Die unterschiedlichen Kulturen fallen genauso positiv wie der technische Bereich ins Auge. Die Computereffekte sind durchwegs erstklassig und sogar die oftmals problematischen, animierten Tiere machen ordentlich was her. Die Jagd zu Beginn ist genauso faszinierend, wie die Massenszenen und riesigen Bauten im letzten Part.

Auch wenn der Auftakt eher gemütlich ist, kommt das Treiben im Laufe der Zeit absolut brauchbar in Fahrt und weißt kaum Längen auf. Dank der vielen interessanten Ideen bleibt man immer gespannt am Ball und freut sich auf die Dinge, die da noch kommen. Leider schwächelt der Titel hier ein wenig – denn trotz großen Einfallsreichtum vermisst man Etwas. Irgendwie möchte man noch mehr verrückte Dinge zu Gesicht bekommen und irgendwie hätte das Finale trotz pompöser Inszenierung noch einen Ticken spektakulärer ausfallen dürfen. Der Schlusskampf wird dem voran gegangenen Ereignissen nicht ganz gerecht und muss dem Rest gegenüber qualitativ den Kürzeren ziehen. Nicht falsch verstehen: die Aufmachung und der Reiz für das Auge waren durchwegs gegeben, aber gerne hätte es noch einen Ticken bunter zugehen dürfen.

„10.000 B.C.“ ist optisch und akustisch ein wahres Fest für die Sinne und kaschiert damit ein paar inhaltliche Durchhänger. Am Ende hätte man sich hier und da (besonders beim Finale) ein wenig Mehr erhofft, doch einen kurzweiligen Ausflug ist das ungewöhnliche Szenario allemal Fall wert. Ich persönlich wünsche mir jedenfalls mehr von solch fantasievollen – und vor allem technisch nahezu perfekten – Werken, bei denen man einfach mal innerlich abschalten kann. Vielleicht hat Emmerich noch ein paar ähnlich gelagerte Projekte im Kopf und kann diese auch in die Tat umsetzen…

7,5/10

Fotocopyright: Warner Home Video

Evil Dead Rise

Inhalt

Zwei Schwestern begegnen sich nach langer Zeit endlich wieder, doch die Freunde des Wiedersehens ist leider nur von kurzer Dauer. In deren Wohnblock wurde ein Dämon entfesselt, der schon bald eine blutige Spur der Verwüstung hinterlässt und die Beziehung der Beiden auf eine perfide Probe stellt…

Fazit

Der erste „Tanz der Teufel“ gehört auch heute noch zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und hat trotz mittlerweile arg angestaubter Technik und sogar dem Verlust seines Index-Status nicht von seiner Faszination verloren. Das Remake konnte dann zwar in einigen deftigen Momenten gefallen, kam aber nicht an den Charme des Originals heran. Nun schlug man mit „Rise“ ein neues Kapitel der Saga auf, doch schnell trat bei mir die Ernüchterung ein.

Sicherlich trugen die derben Splatter-Effekte stets zum Erfolg der Reihe bei und sind unverkennbares Markenzeichen geworden, doch dies allein ist trotzdem nicht alles. Wie bereits erwähnt überzeugte insbesondere Raimis Erstling mit einem gewissen Flair, dass nicht nur der Neuauflage, sondern auch gerade bei diesem Titel auf der Liste der Defizite stand – und damit leider viel Sympathie fällt.

Zwar servieren uns die Macher hochwertige, düstere und dennoch auf Hochglanz polierte Bilder, aber es mangelt an Seele und filmischen Kniffen – die beim kostengünstigeren Vorläufer wohl noch ganz oben auf der Liste standen. Man präsentiert uns hier eine beinahe technische Perfektion und richtig ekliges Gekröse und dennoch fehlt das gewisse Etwas, um uns hinter dem Ofen hervor zu locken. Der Film nahm sich einfach zu ernst und versuchte ein mangelndes Drehbuch stets mit neuen Überspitzungen zu kaschieren – statt markante Elemente zu etablieren oder uns mit anderen launigen Dingen zum Grinsen zu bringen.

Auch wenn die Handlung nie die größte Stärke der Reihe war, so hat der Rahmen doch eigentlich immer gepasst. „Rise“ hingegen deutet mit der Verlagerung auf das Stadtszenario größere Dinge an und kann sie schlichtweg gar nicht halten. Das Treiben beschränkt sich auf wenige Figuren und einer noch kleineren Anzahl an Kulissen. Man fühlt kaum einen Unterschied zur bisherigen Hütte im Wald (okay, rein von der Optik hin und wieder) und spürt hierdurch Potential verschenkt. Das Geschehen glich sich so eigentlich noch mehr anderen Genrevertretern an und bot zum Ausgleich keine anderen Alleinstellungsmerkmale. Ich möchte nicht von Kunst an der Stange sprechen, doch die schöne Individualität der Reihe blieb auf der Strecke.

Ich weiß selber nicht, wie ein anderer Evil Dead-Film aussehen könnte, doch von der Umsetzung von „Rise“ bin ich trotz zunächst positiver Herangehensweise und leichter Vorfreude nicht vollends überzeugt worden. So sehr ich die makellose Inszenierung mit ordentlichem Gewaltfaktor als Kontrast zu weichgespülten Hollywoodvertretern auch schätze, so enttäuscht war ich vom Rest dahinter. Die Story war lahm, die Figuren blas, das Szenario nicht interessant ausgebaut und neue Ideen überhaupt Mangelware. Aufgrund eines dennoch vorhandenen Unterhaltungswertes gibt es keinen Wertungs-Verriss, aber trotzdem sollten selbst hartgesottene Fans des Franchise nicht so viel erwarten.

6/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures Germany GmbH)

Oblivion

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Techniker Jack und seine Kollegin sind zwecks Forschungsarbeiten auf der zerstörten Erde stationiert. Der Planet wurde vor Jahren von den sogenannten „Plünderern“ überfallen und nach einem heftigen Krieg fast unbewohnbar gemacht. Man kann sich gar nicht mehr wirklich an die Zeit vor der verheerenden Schlacht erinnern und man versucht das Beste aus dieser tragischen Situation zu machen.

Jack ist allerdings etwas unbeugsam, eignet sich heimlich alte Bücher an und stöbert in der Vergangenheit. Stets wird er von merkwürdigen Träumen – scheinbar Erinnerungen aus alten Tagen – geplagt und eines Tages birgt er eine Rettungskapsel mit der Frau seiner Visionen darin…

Fazit

Da dieser Film von härtesten Kritikern (unter Anderem auch einigen meiner Arbeitskollegen) so hoch gelobt wurde, hatte ich seinerzeit sogar einen Import gewagt und konnte mich zumindest einige Tage vor hiesigem Release auf die Sichtung der Scheibe freuen. Was sich dann auf die Bildschirm bot, war eine blitzsaubere Optik, ein brachialer Sound und so ganz nebenbei eine recht interessante Geschichte.

Die zerstörte Erde bzw. das Endzeitszenario an sich ist wirklich nichts Neues. Innovativ allerdings hier die faszinierenden Bilder, die im Gegensatz zu anderen Genrekollegen wirklich für offene Augen und ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend sorgten. Bewusst wurde auf allzu dunkle Aufnahmen verzichtet, trostlose – aber klare und helle – Eindrücke prasseln auf den Betrachter nieder. Man kann die Einsamkeit und Sehnsüchte der Protagonisten greifen und ich sehr gut mit Jack identifizieren. Die Sache mit dem Auffinden alter Schrift- oder Musikstücke ist ebenfalls nicht taufrisch, aber gut integriert worden.

Die knappen zwei Stunden vergingen überwiegend unterhaltsam und einigermaßen frei von Längen. Hin und wieder hätte man die ein oder andere Szene etwas straffen können, unterm Strich blieb man jedoch durchwegs am Ball und starrte nicht die Zimmerdecke an. Ironischerweise haben die ruhigeren Momente aufgrund der starken visuellen Umsetzung oftmals besser als die Actionanteile gefallen. Meist ist ja gerade anders herum.

Man kann Tom Cruise hassen oder auch nicht. Ich sehe ihn jedenfalls immer wieder gerne und schätze die überwiegend hohe Qualität seiner Filme. Er macht auch in diesem Epos eine hervorragende Figur und gab keinen Grund zur Klage. Seine beiden Filmpartnerinnen reichen nicht ganz an seine Hingabe heran, sind aber weitaus mehr als nur hübsches Beiwerk. Der Gastauftritt von Morgan Freeman war leider recht kurz, aber immerhin gut gelungen. Er ist eben auch ein vielseitiger Schauspieler, der sich im Alter noch auf ausgefallene Rollen einlässt.

Aktuelle Sci-Filme mit Anspruch sind rar gesät. „Oblivion“ setzt eher auf reizvolle Bilder und Tiefgang, statt auf dumpfe Action. Das Konzept geht weitestgehend auf und bereitet einen vergnüglichen Abend. Den hohen Erwartungen meinerseits konnte das Teil allerdings nur „gerade so“ gerecht werden und sie leider nicht überbieten. Weitere Sichtungen sind jedoch nicht ausgeschlossen und so ergeben sich knappe 8 von 10 auf dem persönlichen Wertungskonto. Mittlerweile hat sich dies auch bei wiederholter Sichtung bestätigt und allein wegen der tollen Optik sollte man dem Ding eine Chance geben.

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Die Geisha

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Eine gute Geisha zu sein gehört zu den hohen Zielen vieler japanischer Damen. Der Weg an die Spitze ist steinig und hart, erfordert vor allem viel Disziplin und Durchhaltevermögen.

Die beiden Geschwister Chiyo und Satsu wurden als Kinder an eine solche Schule für Geishas verkauft und kämpfen sich nun mühevoll durch die Ausbildung…

Fazit

Die Geisha ist kein Film für jeden Tag und für jeden Geschmack. Dies liegt wohl an der Thematik und der ruhigen, beschaulichen Inszenierung. Wunderlich, dass sich damals ausgerechnet Hollywood an dieses Projekt gewagt hat, doch die Umsetzung war in meinen Augen immerhin recht gut gelungen – auch wenn das Werk seinerzeit nicht frei von Protesten daher kam.

Es mag ein Skandal gewesen sein, dass ausgerechnet die verheerten Geishas mit chinesischen Darstellerinnen besetzt wurden, doch hier sollte man die Kirche im Dorf lassen. Vor allem Zhang Ziyi brillierte mit ihrer Darstellung und sorgte oftmals für Gänsehaut. Man konnte sich trotz befremdlichen Szenario gut in ihre Figur hineindenken und ebenso mit ihr mitfiebern. Gleiches galt auch für ihr jüngeres Ich, welche ebenfalls eine erstklassige Leistung an den Tag legte.

Action suchte man hier vergebens, aber das war irgendwo auch schon im Vorfeld zu erwarten. Wir erleben hier eine ruhig und stellenweise melancholisch erzählte Biografie, bei der es eher auf Charakterzeichnung und Details, denn auf rabiate Einlagen ankam. Der Erzählfluss war hierbei recht gut, wobei kleinere Längen allerdings nicht von der Hand zu weißen waren. Glücklicherweise reißt das allgemeine Interesse aber nicht ab und der Zuschauer blieb am Ball.

Einen großen Teil zum Gelingen (und zum „am Ball bleiben“) trugen allerdings nicht nur die hervorragenden Akteure, sondern die starke Technik und die opulente Ausstattung bei. Natürlich haben die Macher nicht mit traumhaften Bildern gegeizt und jede Szene sorgfältig ins rechte Licht gerückt. Kostüme und Kulissen waren dabei sehr detailreich und erzeugten eine authentische Atmopshäre.

Kontroversen hin oder her. „Die Geisha“ ist ein interessanter Film über eine spannende Parallelwelt, der dank hochwertiger Inszenierung und tollen Darstellern trotz kleinerer Durchhänger richtig gut bei Laune hielt. Ich habe ihn schon ein paar mal an verregneten Sonntag-Nachmittagen geschaut und kann ihn gerade hierfür sehr nachhaltig empfehlen. Schade, dass es bislang nur eine DVD von diesem Werk gibt und sich die Sichtung daher eher auf dem TV, statt auf der großen Leinwand anbieten dürfte.

7,5/10

Fotocopyright: Warner

Leibstandarte – My Honor Was Loyalty

Inhalt

In den Wirren des Zweiten Weltkriegs finden drei junge deutsche Soldaten zusammen und beschließen, fortan gemeinsam durch die schlimme Zeit zu gehen und sich stets aufrecht zu stützen. Während ihren Aufenthalten an den verschiedenen Fronten erzählen sie sich gegenseitig von ihre Motivationen und warum es so wichtig ist, diesen Krieg zu gewinnen…

Fazit

Lange habe ich gezögert, überhaupt ein Review zu diesem Film zu verfassen und welche Bewertung ich ihm dann überhaupt verpassen würde. Ebenso lange habe ich dann auch mit einem einigermaßen neutralen Text gehadert und einige Zeit nach diesen Worten hier gesucht. Ich möchte mit dieser Besprechung keinerlei Partei ergreifen, so objektiv wie möglich meine bis dato zweimalige Sichtung rezensieren und trotz mancher Bauchschmerzen dennoch eine kleine Empfehlung für dieses ehrgeizige Projekt aussprechen.

Grundsätzlich haben Amateurfilme schonmal einen Stein bei mir im Brett und bei den ersten Bewegtbildern dieses Streifens wurde mir sogleich sehr warm ums Herz. Normalerweise bin ich bei solchen Werken eher im Splatter-Genre unterwegs, aber das Setting mit echten Panzern und heftiger Action stach definitiv heraus und weckte das Interesse. Hier wurde unerwartet viel Aufwand betrieben und das kam schon bei den Trailern gut rüber.

Technisch gab es – eigentlich erwartungsgemäß – viel Licht und viel Schatten – was bei solchen kleinen Produktionen jedoch in ein anderes Verhältnis zu setzen ist. Ein paar enorm verwackelten Aufnahmen, ein paar mäßigen (aber immerhin vorhandenen) CGI-Effekten und einer unterdurchschnittlichen Vertonung, standen immerhin ein paar eindrucksvolle Explosionen, atemberaubende Drohnenbilder und eine nahezu verschwenderische Ausstattung gegenüber. Das Auge konnte sich manchmal gar nicht satt sehen, ist überwältig von den vielen Eindrücken – die man von einem kleinen Filmemacher mit wahrscheinlich höchst überschaubaren Budget nicht erwartet hätte.

Die Immersion war nahezu perfekt, auch dank der Originalsprache der Figuren – auch wenn deren deutsch stellenweise zu wünschen übrig ließ und die schlechte Tonabmischung nicht gerade für Begeisterung, sondern eher für Anstrengung sorgte. Die zuweilen recht tiefgründigen und nachdenklich stimmenden Dialoge waren manchmal schwierig zu verstehen, nicht nur wegen den Akzenten, auch weil deren Lautstärke viel zu gering oder die Lippen-Synchronität nicht gegeben war. Ich weiß nicht, warum Pepe dies bei sich selbst so durchgewunken hat, schließlich hat er sich doch beim Rest eine enorme Mühe gegeben.

Größter Knackpunkt und größte Spaltung trifft hier allerdings bei der Handlung beziehungsweise der Aussagen des Filmes zu. Grob gesagt könnte man von einem aus deutscher Sicht erzählten Pendant zu amerikanischen Werken ala „James Ryan“ sprechen, doch dies wäre nicht weit genug ausgeholt. Wir erleben quasi einen bekannten „Hurra-Patriotismus“ aus anderer Sicht – und das ist uns nicht nur unbekannt, sondern stellenweise unangenehm oder vielleicht auch als gefährlich aufzufassen.

Man könnte dem Streifen eine gewisse Verherrlichung oder besser gesagt Verwässerung der Geschichte vorwerfen, doch ehrlich gesprochen sind diese Behauptungen auch wieder nicht ganz richtig. Man pickte sich gezielt Charaktere mit unbedarften Hintergründen heraus und präsentiert ihre, zuweilen halt eher naive Sicht der Dinge und blendet manche Grausamkeiten fast vollständig aus. Auch werden die Feindbilder verschoben und die Alliierten diesmal als eher abstoßend skizziert – was aber eben aus Sicht der Erzählung in einem korrekten Kontext stand und nicht als Propaganda aufzunehmen ist. So wirkt das Gezeigte wiederrum sehr authentisch und man konnte sich gut in deren (vielleicht noch m Kopf recht neue) Lage hineindenken und das Werk dann doch wieder mehr ins Herz schließen.

Der Verlauf war dabei sehr kurzweilig und nur selten schlichen sich kleinere Längen ein. Die Mischung aus Action, Dialog und Rückblenden war durchwegs gelungen und wirkte sehr dynamisch. Die Macher bedienten sich mehrerer Ebenen und zeichneten hervorragende Tiefe um die Figuren. Man festigte deren Motive mit teils kleinen, aber effektiven Gesten und Einblicken. Erwähnenswert hierbei der effektive Einsatz von Drohenaufnahmen, die unsere „Heldentruppe“ nicht nur einmal ins richtige Licht rückt und in einigen Momenten für heftige Gänsehaut sorgt.

Der Film mag polarisieren, reizt aber Abseits seiner ungewöhnlichen Perspektive mit vergleichsweise aufwändiger Inszenierung und viel Engagement. Die Bilder packen für knappe zwei Stunden an den Schirm und hinterlassen definitiv ein merkwürdiges Gefühl in der Magengrube. Wer sich für das Grundthema an sich interessiert und sich zutraut einen objektiven Blick auf die Ereignisse zu bewahren, darf gerne mal einen Blick riskieren. Trotz hoher Bewertung meinerseits, gibt es aufgrund seiner komplizierten Art keine uneingeschränkte Empfehlung für Jedermann. Seit euch aber auf jeden Fall bewusst, dass hier kein Blockbuster, sondern ein liebevoller, aber keineswegs makelloser Amateurstreifen auf euch wartet. Regisseur Alessandro Pepe hat abgeliefert und wird in Zukunft hoffentlich noch weiter von sich hören lassen.

8,5/10

Fotocopyright: Three Wolves

Bangkok Dangerous

Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Der taubstumme Kong wurde aufgrund seiner Krankheit schon früh von Anderen gehänselt. Aus Frust lernte er jedoch ebenso früh mit der Waffe umzugehen und hat sich zu einem der besten Auftragskiller in Bangkok gemausert.

Eines Tages lernt er die hübsche Apothekerin Fon kennen und lieben. Er genießt die neue und vor allem schöne Seite des Lebens, doch kann sich seiner Dame einfach nicht offenbaren…

Fazit

Damals wie heute sind Filme aus Thailand eine Sache für sich. Auch wenn ich mittlerweile mit einer Thailänderin leiert bin, bleiben deren Produktionen für mich eher schwierig und rangieren vor allem noch immer nicht auf dem Level der Koreaner oder Japaner.

„Ong Bak“ oder „Born to Fight“ waren beispielsweise nette Stunt-Filme, aber kein ernstzunehmendes Erzählkino. Ansonsten gibt es halt viele übernatürliche Geistergeschichten – die man grundsätzlich mögen muss und ansonsten nicht viel damit anzufangen weiß.

„Bangkok Dangerous“ jedoch greift die Defizite erstgenannter Titel auf und präsentiert uns Abseits gut choreografierter Action eine erstaunlich tiefgründige und warme Geschichte mit guter Besetzung.

Natürlich mag die Rahmenhandlung das berühmte Rad nicht neu erfinden, dennoch gelingt das Mittendrin-Feeling und der Unterhaltungsfaktor stimmt. Die zuweilen verträumten, aber auch melancholischen Bilder laden zu Abtauchen ein und gerne lässt man seine Gedanken in den überfüllten Straßen von Bangkok baumeln.

Eine überzeugende Technik – hier in Form von zuweilen künstlerisch anmutenden Kameraaufnahmen – taten ihr Übriges. Die teils leicht verschwommenen, in Filter getränkten Bilder zeigten ungewöhnliche Perspektiven und luden uns intensiver zum Verweilen ein. Sie gehören auch noch heute zum Besten, was ich je aus diesem Land gesehen habe – auch wenn Mancher hier wohl einen Amateur-Look unterstellt.

Streng genommen könnte man sagen, dass vor allem der männliche Part einen arg blasen Gesichtsausdruck und schwache Mimik aufweist, doch irgendwie hat genau diese Ausdrucksweise perfekt zu seiner Rolle gepasst. Er wirkt unnahbar und damit irgendwie glaubwürdig – und seine gewisse Wandlung kommt in diesem Kontext auf ideal rüber. Überhaupt haben alle Beteiligten ihre Aufgabe mit Bravour erledigt und gaben keinen Grund zur Klage.

„Bangkok Dangerous“ eine gelungene Mischung aus Action und Drama geworden, die sich trotz oder wegen fehlender endlose Stunts von seinen Mitbewerbern aus dem eigenen Lande abhebt. Die Darsteller waren klasse, die Aufnahmen sehr ansprechend und trotz altbackener Story ist ein richtig guter Film dabei herausgekommen. Zwar war ich in den letzten Jahren insbesondere im thailändischen Kino nicht mehr besonders umtriebig, denke aber, dass es nicht viele solcher tollen Filme von dort erneut gegeben hat und somit steht die Empfehlung noch immer. Vom gleichnamigen Remake aus Hollywood würde ich dagegen Abstand halten.

8/10

Fotocopyright: PLAION PICTURES

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