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Schlagwort: Drama (Seite 8 von 110)

Spieleabend

Inhalt

Erst seit Kurzem sind Pia und Jan ein Liebespaar, doch es ist bereits an der Zeit für das Kennenlernen alter Rituale. Pia und ihre Freunde veranstaltet regelmäßig einen Spieleabend und erstmal ist ihr neuer Partner auch dabei. Was nach einem unterhaltsamen Event klingt, wird für Jan allerdings schnell zu einer echten Stresssituation…

Fazit

Auf den ersten Blick mag die Prämisse von „Spieleabend“ eigentlich recht frisch erscheinen, doch bei genauerer Betrachtung hat man das Gebotene in ähnlicher Form sicherlich schon das ein oder andere mal erleben dürfen. Sein fast schon Kammerspiel-artiges Wesen erinnerte mich an Titel wie „Der Gott des Gemetzels“, aber zum Glück ging es hier etwas unbeschwerter und lustiger zur Sache.

Der Humor war zuweilen recht eigenwillig, brachte aber ein paar launige Gags hervor. Sicherlich waren einige Szenen arg vorherschaubar gestaltet und mündeten nicht immer in einem Lachen, doch die Quote hierfür was insgesamt äußerst passabel.

Der Erzählfluss war weitestgehend in Ordnung, auch wenn es hier und da mal kleinere Längen oder für meinen Geschmack auch unnötige Passagen gab. Während manche Abschnitte wirklich interessant und kurzweilig erschienen, hätte man sich ein paar Ideen (z.B. Axel Stein im Rollenspielmodus) schenken können.

Die Chemie der Darsteller hat gepasst und war sicherlich auch der größte Grund, um bis zum Ende am Ball zu bleiben. Neben unserer bodenständigen Hauptfigur gab es schon ein paar markante Nebenakteure, die uns immer wieder mit dämlichen Sprüchen oder Aktionen prima abgeholt haben. Richtig gut gefiel aber auch Anna Maria Mühe, die so richtig arrogant rübergekommen ist.

Wegen einem Film wie „Spieleabend“ würde ich jetzt nicht unbedingt ein Abo bei Netflix abschließen, aber wenn dies ja sowieso schon vorhanden ist, kann natürlich gerne mal ein Blick riskiert werden. Das Werk erfand das Rad nicht neu und lieferte keine unverzichtbaren Einblicke, hielt aber fortwährend mit ordentlichen Ideen bei Laune und schlug nicht auf den Magen. Für Zwischendurch also ein netter Zeitvertreib, der wohl schnell wieder auf dem Gedächtnis verschwinden wird.

Fotocopyright: Netflix

Tyler Perry’s Divorce in the Black

Inhalt

Schon viel zu lange hat sich Ava von ihrem Ehemann unterdrücken lassen und zieht nun endlich einen Schlussstrich. Auf den ersten Blick scheint der Gatte ebenfalls von einer Scheidung überzeugt zu sein, doch schnell schlägt der angestrebte Neuanfang für Ava zu einem Albtraum um…

Fazit

Es gibt Filme, bei denen ein gewisses Durchhaltevermögen gefragt ist und „Divorce in the Black“ war solch eine Geduldprobe für mich. Im ersten Drittel plätscherte das Geschehen arg vor sich hin und wurde dann zusätzlich von einer äußerst mittelprächtigen deutschen Synchronisation torpediert. Trotzdem hat sich das Durchhalten gelohnt – denn ab einem gewissen Punkt zog die Spannungskurve an und man befand sich inmitten einer packenden Soap-Opera.

Die Geschichte erfand das Rad nicht unbedingt neu, bot aber realistische Züge und wirkte (mal abgesehen von einer viel zu stark auf Hochglanz getrimmten Präsentation) fast wie aus dem Leben gegriffen. Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineinversetzen und ordentlich mitfiebern – wie gesagt, alles nachdem der zähe Auftakt einmal überwunden war und die Hintergründe der Figuren soweit durchschaut wurden.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und hervorragend miteinander harmoniert, wobei man hier Zugeständnisse zur Inszenierung machen musste. Die Akteure waren allesamt wunderhübsch und stets perfekt gestylt – was in Kombination mit knalligen Farben und krassen Kontrasten den „Soap“-Eindruck weiter unterstrich. Man fühlte sich hierdurch wirklich wie in der Welt „der Schönen und Reichen“, wobei hier eigentlich nur die wenigsten Charaktere etwas gut situierter erschienen.

Eigentlich hätte der Streifen mehr als eine gute 7 von 10 verdient, doch der lahme Auftakt lässt mich bei genauerem Überlegen einfach keine höhere Punktzahl unter dieses kleine Review schreiben. Thrillerfreunde kommen mit etwas Geduld jedenfalls prächtig auf ihre Kosten und schauen dann auch ein wenig über die letzten arg vorherschaubaren Minuten hinweg.

Fotocopyright: Amazon Studios

Flechters Visionen

Inhalt

Fletcher ist Taxifahrer und nebenbei Herausgeber eines Magazins für Verschwörungstheoretiker. Er glaubt hinter allen Ereignissen irgendwelche dubiosen Zusammenhänge zu erkennen und der Regierung zu unterstellen. Eines Tages hat der gute Mann aber tatsächlich einen Geheimdienst an den Fersen und eine mehr oder minder befreundete Reporterin muss erkennen, dass er möglicherweise in einigen Dingen Recht behielt…

Fazit

In Hinblick auf vermeintliche reale Verhaltensweisen von Mel Gibson mag der Film mittlerweile vielleicht ein wenig Beigeschmack entwickelt haben, doch an seiner Qualität sollte dies nichts mindern. Es benötigt zwar einige Minuten, bis am so richtig im Szenario abtauchen konnte – aber dann entwickelte sich ein kleiner Sog, der uns bis zum bitteren (und echt gut geschriebenen Finale) bei Laune hielt.

Für echte Verschwörungstheoretiker wurde hier wahrscheinlich zu viel Quatsch erzählt und interessante Dinge nur an der Oberfläche angekratzt, doch für das durchschnittliche Kinopublikum ging der Plot für mein Empfinden absolut in Ordnung. Man sprach einige bekannte, als auch neue Dinge an, nahm vor allem den Zuschauer mit zumeist ausreichenden Erklärungen mit. Das Gesamtkonstrukt wirkte zwar unterm Strich ziemlich an den Haaren herbei gezogen, dennoch konnte man sich gut darauf einlassen und man wurde vor allem prima dabei unterhalten.

Die Chemie zwischen Roberts und Gibson hat so gut gepasst, dass man über manch arg unglaubwürdigen Züge ihrer Beziehung hinwegschauen und zumindest auch das schöne Outro mit dem Beiden genießen konnte. Man spürte, dass hier echte Profis am Werk waren – womit ich natürlich Patrick Stewart ebenfalls noch einmal lobend für seine Darstellung als fieser Geheimagent erwähnen möchte. Seine Rolle litt grundsätzlich auch unter mangelnder Glaubwürdigkeit, war aber trotzdem charismatisch gespielt.

Optisch machte der Streifen noch immer eine gute Figur. Auch wenn ihm anhand seiner Ausstattung die Entstehungszeit deutlich anzusehen ist, wirkt er hochwertig – und einfach wie ein Blockbuster aus seiner Epoche. Die Schnitte waren nicht allzu hektisch, das Filmkorn war gefälliger als glatter Hochglanzlook aus heutigen Tagen.

Viel sollte man in diesen Film und dessen Theorien sicherlich nicht hereininterpretieren, doch als unterhaltsamer Thriller geht das Teil schon echt in Ordnung. Großartige Darsteller kaschieren ein paar Macken und ein ausgewogenes Pacing lässt über manche Lücken in der Handlung hinwegschauen. Unterm Strich also eine sehenswerte Hollywood-Fiction mit Herz und Spannung. Nichts was großartig Tiefgang besaß oder zum weitergehenden Grübeln animierte, aber trotzdem Unterhaltung auf angenehmen Niveau.

Fotocopyright: Warner

The Park (PC, Nintendo Switch)

Inhalt

Der Spieler schlüpft in die Haut einer alleinerziehenden Mutter, die in einem geschlossenen Vergnügungspark verzweifelt nach ihren kleinen Sohn sucht und dabei alle Phasen einer Psychose durchwandert…

Gameplay

„The Park“ ist ein klassischer „Walking Simulator“ in bester Genre-Tradition. Der Spieler steuert die Hauptfigur aus der Ich-Perspektive und erkundet den verlassenen Park im eigenen Tempo. Wir können dabei weder sterben, noch uns großartig dabei verlaufen. Die relativ stark vorgegebenen Wege und beschränkten Interaktionsmöglichkeiten erlauben einen flüssigen Spielablauf, stellen uns vor keinerlei größere Herausforderung.

Die Macher setzten auf eine dichte Atmosphäre, die von den Selbstgesprächen der Hauptfigur und von gefundenen Textfetzen auf Briefen oder Gegenständen lebt. Hin und wieder gibt es kleinere Jumpscares, doch der Grusel bleibt in einem angenehmen und niemals hektischen Rahmen.

Spielzeit

Die Spielzeit ist ein großer Kritikpunkt an diesem Programm. Ich habe alle gesehenen Fahrgeschäfte ausprobiert, alle gefundenen Gegenstände angeschaut und den Abspann nach deutlich unter zwei Stunden über den Bildschirm flackern gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass man den Park auch in rund einer Stunde durchqueren kann.

Präsentation

Ich habe das Spiel auf der Switch angefangen und bin dann relativ schnell zum PC gewechselt. Die Grafik auf der betagten Nintendo-Konsole war recht pixelig, Detailarm und leider auch ziemlich ruckelig. Auf dem Computer spielt der Vorgänger der aktuellen Unreal-Engine jedoch seine Stärken aus und präsentiert uns stimmige fast schon realitätsnahe Kulissen mit tollen Beleuchtungseffekten.

Schwächen leistete sich das Spiel nur bei der Darstellung seiner Figuren, die in Spiegeln oder kurzen Zwischensequenzen mit ihrer seltsamen Darstellung arg an der Immersion nagten. Sie schienen fast aus Render-Sequenzen alter Playstation 1 oder 2 Spielen entsprungen zu sein.

Beim Ton leistete man sich jedoch keine Patzer, verwöhnte uns mit professionellen Sprechern und einer stimmigen Klangkulisse. Die Geräusche des vermissten Jungen waren klar zu verorten und führten uns zielgerichtet durch den Park.

Positiv

  • tolle audiovisuelle Präsentation
  • spannende Atmosphäre
  • frisches Setting

Neutral

  • recht gradlinig
  • wenig Interaktionsmöglichkeiten
  • verwendet altbekannte Erzähl-Mechaniken

Negativ

  • sehr kurze Spielzeit
  • Geschichte lässt zu viel Interpretationsfreiraum

Fazit

Ich liebe „Walking Simulatoren“ und konnte auch „The Park“ so Einiges abgewinnen. Das Szenario hat gefallen, die Grafik (bis auf die merkwürdigen Figuren) absolut überzeugt und der Sound war mit hochwertigen Kopfhörern ebenfalls sehr gelungen. Schade jedoch die extrem kurze Spielzeit und die relativ unaufgeregte Geschichte. Auf der einen Seite gab sich die Handlung wenig überraschend, auf der anderen Seite blieben zum detaillierten Ablauf dennoch einige Fragen zurück. Ich habe den Titel trotzdem genossen, kann jedoch nur eine eingeschränkte Empfehlung für alle Gleichgesinnten abgeben. Schaut euch bei Interesse nach Angeboten um (ich glaube im eShop nur etwa 1-2 Euro bezahlt zu haben), denn richtig viel Kohle ist der winzige Snack trotz hochwertiger Technik einfach nicht wert.

Fotocopyright: Funcom

Der Sommer nach dem Abitur

Inhalt

Nach all den Jahren wollen es drei Mittvierziger noch einmal wissen und möchten ein nach dem Abitur versäumtes Konzert ihrer Lieblingsband nachholen. Sie schnappen sich ihre alten Shirts, organisieren eine Karre aus der Jugend und gehen auf einen wilden Roadtrip. Erst auf der Fahrt erkennen sie, wie sehr sich jeder einzelne von ihnen verändert hat und auf welchen Dingen die aktuellen Prioritäten liegen…

Fazit

Bei meinem aktuellen Abstecher in den Mediatheken (u.A. „Im Visier des Killers“, „Die Vergessenen“) ist mir auch dieser Titel ins Auge gesprungen. Vor ein paar Jahren habe ich den Film schon einmal im Fernsehen gesehen und hatte ihn noch als recht gut in Erinnerung – woran sich glücklicherweise auch nichts geändert hat.

„Der Sommer nach dem Abitur“ ist ein prima Snack für Zwischendurch, denn obwohl er einige tiefgründige Themen anschneidet, bleibt er leichtgängig und vor allem sehr kurzweilig. Das Erzähltempo war flott, bei keinem Setting wurde zu lange verweilt. Es mag streckenweise zwar arg klischeeartig zugegangen sein, trotzdem konnte man den symphytischen und hervorragend miteinander agierenden Darstellern einfach nicht böse sein.

Im Verlauf gab es vielleicht eine weniger gelungene Szene (Das Wiedersehen mit dem Sohn), die schauspielerisch trotzdem souverän gemeistert wurde. Ansonsten war der „Flow“ aber wirklich gut und ließ keine Langeweile aufkommen. Einige wiederkehrende Elemente sorgten zudem für kontinuierliche Schmuntzeleinlagen.

Hans Löw, Fabian Busch und Bastian Pastewka ergaben ein echtes Dream-Team, dass in allen Situationen überzeugen konnte. Ob nachdenkliche Momente oder humoristische Einlagen – die Chemie der drei Filmfreunde hat gepasst und gerne würde man die Akteure auch zusammen in anderen Produktionen (vielleicht einer Fortsetzung?) noch einmal auf der heimischen Leinwand sehen.

„Der Sommer nach dem Abitur“ ist seicht und bestimmt nicht jedermanns Ding. Wer allerdings Serien wie „Pastewka“ mag, wird sich auch hier schnell einfinden und am Ende mit einem Lächeln auf den Lippen den Fernseher (oder Beamer) abschalten. Ja, das Werk ist nicht besonders anspruchsvoll oder hielt irgendwelche ungeahnten Botschaften für uns bereit – aber nach einen langen Arbeitstag ist dies (zumindest bei mir) nicht immer gefragt.

Fotocopyright: ZDF

Trigger Warning

Inhalt

Parker ist Soldatin mit Herz und Seele. Als sie von dem Tod ihres Vaters erfährt, kehrt sie in die alte Heimat zurück. Eigentlich war kein großer Aufenthalt geplant, doch ein paar Unstimmigkeiten bewegen sie zur Recherche. Möglicherweise fiel der alte Herr keinem Unglück, sondern einem Mordkomplott zum Opfer…

Fazit

Mit Jessica Alba holt Netflix mal wieder ein bekanntes Gesicht zurück auf die Bühne und liefert mit „Trigger Warning“ zumindest einen soliden Snack für die Zeit zwischen den Spielen der Fußball-Europameisterschaft ab. Mit der Handlung (und deren gesamten Verlauf) war sicherlich kein Blumentopf mehr zu gewinnen und auch die CGI-Effekte waren nicht mehr „State-of-the-Art“, aber immerhin war ein gewisser Unterhaltungswert nicht von der Hand zu weißen.

Der Streifen hangelte sich ein wenig von Action- zu Actionszene, um seine dünne Geschichte halbwegs zu überdecken. Diese liefen dann zwar ebenso vorherschaubar wie der Rest ab, hielten jedoch eine anständige Choreografie und ein paar nette Ideen parat. Alba hatte nichts von ihrem Charme und ihrer Beweglichkeit eingebüßt, trug das Geschehen in weiten Teilen von ganz allein. Der Rest der Darsteller ging soweit in Ordnung, für einen Oscar empfahl sich aber wahrlich Niemand.

Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen – und zumeist auch in besserer oder zumindest ansprechenderer Form. Das Geschehen plätscherte Abseits der Schusswechsel und Gefechte leider arg vor sich hin und lieferte uns keine neuen Einblicke oder Ideen. Alles war austauschbar, vorherschaubar und damit leider auch wenig spannend gestrickt. Man wusste früh, wie der Haase läuft und bekam bis zum bitteren Ende nicht einmal den Versuch einer andeuteten Wendung serviert, schlimmer noch: die Bösewichter erschienen und beliebig und das Interesse an deren Ergreifung war nur noch so lala.

„Trigger Warning“ machte eigentlich wenig falsch, setzt in meinen Augen aber zu sehr auf vertraute Bestandteile und ging in allen Bereichen zu sehr auf „Nummer sicher“. Man konnte das Teil zwar halbwegs schmerzfrei wegschauen, doch Begeisterungsstürme oder Momente mit Erinnerungswert blieben vollkommen aus. Unterm Strich trotz Jessica Alba also kein Highlight, für dass man unbedingt ein Abo beim Streaminganbieter abschließen müsste.

Fotocopyright: Netflix

Die Vorahnung

Inhalt

Linda Hanson ist Mutter zweiter Kinder und glücklich mit ihrem Mann Jim verheiratet. Als er eines Tages auf dem Weg zu einem Geschäftstermin tödlich verunglückt, bricht die heile Welt zusammen und tiefe Trauer ist angesagt. Sie staunt jedoch nicht schlecht, als Jim am einem Morgen plötzlich wieder seelenruhig am Frühstückstisch sitzt und so tut, als ob nichts geschehen wäre…

Fazit

„Die Vorahnung“ ist ein Film, auf den man sich einlassen muss. Seine Handlung mag sicherlich an den Haaren herbei gezogen worden sein und ein paar mehr oder minder große Logiklücken aufweisen, doch am Ende blieb zweifelsohne eine akzeptable Aussage und vor allem eine bis dato recht passable Unterhaltung ohne nennenswerte Längen.

Man konnte sich prima in die Rolle von Linda (hervorragend gespielt von Sandra Bullock) hineindenken und den spannenden Verlauf genießen. Genau wie unsere Protagonistin wurden wir dabei auf falsche Fährten gelockt und machten uns unentwegt eigene Theorien zum Aufbau und Ausgang der Geschichte. Zwar konnten wir damit nicht viel ausrichten, trotzdem blieben wir am Ball und fieberten mit.

Ab einem gewissen Punkt wurden die Dinge vielleicht einen Ticken zu esoterisch, doch mit Blick auf die Aussage am Ende war dies gar nicht mal so verkehrt gedacht. Die Geschichte ergab schon irgendwo einen Sinn – doch wenn man um einen simplen Satz relativ viel (mitunter verwirrenden) Content gebaut hat.

Der leicht verschwommene und nicht immer hundertprozentig scharfe Look passte ganz gut zum Geschehen und ließ das Ganze etwas träumerisch oder benebelt erscheinen – was Beides thematisch recht ordentlich gepasst hat. Der Streifen war sehr Dialoglastig, doch die wenigen Soundeffekte saßen perfekt und rüttelten mit wuchtigen Effekten (Gewitter, Unfall) so richtig wach.

Bei seiner damaligen Veröffentlichung hat mir der Streifen ehrlich gesagt noch gar nicht so gut gefallen, doch mittlerweile muss ich meine Meinung ein wenig revidieren. Sicherlich besaß die Produktion ein paar Ungereimtheiten und das große Finale mag zumindest auf den ersten Blick ein wenig enttäuschen, doch mit viel Wohlwollen und ein wenig Abstand vermag ich dennoch von einem gelungenen Film sprechen. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und konnte mittlerweile auch dem Ausgang (und seiner durchaus vernünftigen Aussage) etwas abgewinnen. Mystery-Fans können also bedenkenlos reinschauen und sich selbst ein Bild machen.

Fotocopyright: Studiocanal

Zum Mars oder zu Dir?

Inhalt

Seit dem Tod seines Bruders ist Alex McAllister etwas in sich gekehrt und in seinen Träumen vom Weltall versunken. Er hat kein Interesse das Geschäft des Vaters zu übernehmen und bewirbt sich bei einem Programm zur Kolonialisierung des Planeten Mars. Als er hierfür ausgewählt wird und erste Reporter auftauchen, wird der Familie so langsam bewusst, dass Ihr Sohn sie mit einem One-Way-Ticket verlassen wird…

Fazit

So grundsätzlich hat mich die Prämisse des Filmes schon angesprochen, doch leider hat mich der Verlauf beim Anschauen nicht sonderlich überrascht. Die kurze Inhaltsangabe und der (viel zu ausführliche) Trailer haben im Prinzip schon alles vorweg genommen und nur wenig Raum für Variationen geboten. Die Geschichte wurde zwar nett und vor allem mit sehr symphytischen Darstellern präsentiert, doch leider wich sie zu keiner Sekunde von ihren berechenbaren Wegen ab.

Ob der junge Mann nun die Erde verlassen wird, stand trotz aller Träumereien eigentlich nie zur Diskussion. In keiner Sekunde hatte man als Zuschauer das Gefühl, dass er Familie oder Freundin im Stich lassen könnte und so fiel ein dramatischer Aspekt des Geschehens weg. Der Fokus lag vielmehr auf der aufkeimenden Romanze zur neuen Frau in seinem Leben und dem Kitten der angeschlagenen Familienverhältnisse. Dies geschah wie erwartet und ohne echte Komplikationen.

Die Darsteller haben ihre Sache gut erledigt und die Chemie untereinander hat gepasst. Mein Highlight war sicherlich der Gastauftritt von Kevin Bacon, der die ganze Sache vielleicht auch einem älteren Publikum etwas schmackhafter machen konnte. Ansonsten entsprach der Streifen aktuellen Sehgewohnheiten, war durchwegs hochwertig inszeniert und gefiel mit warmen Farben. Der Soundtrack war eher unauffällig, aber zur richtigen Zeit vollkommen passend (Major Tom lässt grüßen…).

Auf den ersten Blick interessant, bei genauerem Hinschauen eher bodenständig und austauschbar. „Zum Mars oder zu Dir“ erfand das Rad nicht neu und konnte trotz Mars-Elementen keine frischen Eindrücke hinterlassen. Unterm Strich also kein Innovations-Wunder, aber ein immerhin recht unterhaltsamer Film, der sich prima für die Sichtung an einem langweiligen Sonntag-Nachmittag eignet.

Fotocopyright: Lighthouse Home Entertainment

Die Vergessenen

Inhalt

Vor Monaten hat Alice ihren Sohn bei einem Flugzeugabsturz verloren und seitdem befindet sie sich in tiefer Trauer. Sie geht regelmäßig zur Therapie, doch die Stunden mit dem engagierten Doc helfen nur bedingt weiter. Physisch baut sie immer mehr ab, vergisst kleinere Dinge und scheint völlig neben sich zu stehen. Es geht sogar so weit, dass ihre Umgebung daran zweifelt, dass sie wirklich mal ein Kind gehabt hätte…

Fazit

Ich habe es schon bei einem letzten Review geschrieben und kann mich an dieser Stelle einfach nur wiederholen. Manchmal lohnt sich ein Blick in die Mediatheken, um entweder interessante Fernsehbeiträge – oder wie in diesem Fall – vergleichsweise rare Filme (ohne Veröffentlichung auf Blu-Ray) zu finden. „Die Vergessenen“ befand sich jedenfalls schon länger auf meiner „Re-Watch“-Liste und zwischen diversen Fußballspielen der aktuellen Europameisterschaft habe ich endlich eine erneute Sichtung geschafft.

Noch immer gefiel die interessante Grundprämisse, die uns vor große Rätsel stellt und bereits nach wenigen Minuten gekonnt an den Bildschirm fesselt. Julianne Moore agierte dabei wirklich herausragend und brachte uns in ihrer wahnsinnigen Verzweiflung ordentlich zum Mitfiebern. Der Spannungsaufbau war dabei sehr gelungen, zog uns bis zum bitteren Ende kräftig in das Geschehen hinein und ließ uns auch sehr schön mit eigene Theorien spielen.

Über das Finale bzw. die Auflösung (keine Spoiler!) lässt sich streiten. Irgendwie mussten die ungewöhnlichen Ereignisse zu Ende gebracht und auch halbwegs schlüssig erklärt werden – jedoch befand man sich irgendwann in einer Sackgasse und kam da nicht mehr so einfach (und ohne übernatürliche Begründung) heraus. Das war schade, aber ab einem gewissen Punkt irgendwo absehbar.

„Die Vergessenen“ war ein kurzer, aber spannender Thriller, der in seinen starken Momenten an eine gute Folge von Akte X erinnerte und sich mit einem zu simpel gestrickten Finale aus seiner verzwickten Handlung herausgekauft hat. Das mag ein wenig sauer aufstoßen, dennoch war durchwegs ein gewisser Unterhaltungswert vorhanden und gerne hat man sich auf diese Dinge eingelassen. Letztlich kein megaguter, doch über weite Teile dennoch sehenswerter Film für alle Mystery-Freunde.

Fotocopyright: Sony

Imaginary

Inhalt

Mit dem Einzug in das Elternhaus beginnt für Jessica und ihre Familie ein neuer Lebensabschnitt. Während die Erwachsenen mit dem Einrichten beschäftigt sind, findet Tochter Alice im Keller einen alten Teddybären und gibt ihn fortan nicht mehr aus der Hand. Am Anfang belächelt Jessica die innige Bindung zu dem neuen Plüschtier, doch schon bald nimmt die neue Liebe seltsame Züge an…

Fazit

Ein nettes Coverbild und das Blumhouse-Logo ließen mich freudig auf diesen Film einstimmen, doch die Freude währte nur von kurzer Dauer. Zwar habe ich beim kurzen Überfliegen der Inhaltsangabe kein Innovationswunder erwartet, mich dennoch auf einen unterhaltsamen Grusel gefreut. War man zu Beginn auch noch frohes Mutes, kehrte mit fortscheitender Spielzeit die große Ernüchterung ein.

Die Leistungen der Darsteller gingen in Ordnung und auch die technische Seite gab sich keine größeren Blöße, doch letztlich konnte der eigentliche Inhalt und dessen brutal langsame Erzählweise nicht überzeugen. Man hat alles schon einmal irgendwo anders gesehen – und dies zumeist etwas packender, temporeicher oder zumindest ein bisschen blutiger.

Über weite Teile war „Imaginary“ einfach zu Handzahm, bot wenig Schreckmomente und plätscherte vor sich hin. Man hätte viel früher in die Offensive gehen, die Katze aus dem Sack lassen müssen und den Zuschauer nicht ewig mit einem unbeweglichen Teddybären auf die Folter spannen sollten. Dazu gaselten sich einige Shock-Momente, die weniger meist gar nicht aufzugehen vermochten und höchstens ein kleines Lächeln abgerungen haben.

Nichts gegen eine unterschwellige und sich langsam entfaltende Spannungskurve, doch hier zerrte das lahme „Vorspiel“ bereits nach wenigen Minuten gehörig an den Nerven und man wollte am liebsten vorspulen. Es passierte einfach zu wenig auf dem Schirm und selbst beim Finale (so viel sei verraten) wurde es nicht besser. Mit ein paar kleineren Story-Twists versucht man hier die schwachen Effekte zu kaschieren und den Zuschauer wieder auf Kurs zu bringen – mehr als ein müdes Lächeln gab es dafür aber nicht.

Die Filme unter dem „Blumhouse“-Label waren nicht immer die eindrucksvollsten Granaten, hielten aber eigentlich immer recht passabel bei Laune. Sicherlich war ich bei der Sichtung von „Imaginary“ etwas müde, doch selbst bei vollster Konzentration hätte mich das Geschehen zum Schlaf bewogen. Bis zur letzten Minute kam das Ding nicht in die Pötte und begeisterte schon gar nicht mit innovativen Ideen oder unfassbar gut funktionierenden Momenten. Für mich ein unterdurchschnittlicher Genrebeitrag, der leider keine uneingeschränkte Empfehlung verdient hat.

Fotocopyright: LEONINE

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